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Hate You Not

Just a fragment
von

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Seit fast fünf Jahren suche ich dich, bin jetzt 18. Bei unserer letzten Begegnung hast du dich nur für Naruto interessiert, das hat mich verletzt. Jetzt stehe ich vor dir, doch du scheinst durch mich hindurch zu sehen. Die Gerüchte stimmen also, der große Uchiha Itachi ist blind… Einen Augenblick lang überlege ich ob ich mich einfach umdrehen soll, so tun soll, als ob ich dich nie gesehen hätte. Aber wofür habe ich dann trainiert? Meine Freunde verraten? Mich selbst? Du lächelst und es tut weh, hör auf zu lächeln! Wenn du lächelst erinnert mich das zu sehr an früher, als alles noch gut war, als ich noch nicht diese Schmerzen im Herzen gespürt habe, wenn du mich anschautest. Wieso hast du damals mein Leben zerstört? Nicht einmal mitgenommen hast du mich! Du weißt nicht einmal, dass mich das am meisten verletzt hat, oder? Du hast dich nicht wirklich um mich geschert, ich war dir immer egal… Dann sag mir eins, beantworte mir diese eine Frage: Hast du mich jemals geliebt? Wenn nicht, warum hast du mich am Leben gelassen, warum hast du mich nicht getötet, so wie die Anderen? Du weißt gar nicht wie sehr ich dich geliebt habe. Das war keine reine Bruderliebe mehr, das war größer, stärker! Jetzt ist es zu spät. Ich habe mir Rache geschworen, dafür, dass du mir mein Herz gestohlen und es dann einfach weggeworfen hast. Ich ziehe mein Katana und du lächelst nur, sagst leise:

„Du kannst mich nicht töten, kleiner Bruder.“

Ich merke wie ich zittere. Du hast recht. Ich weiß, du hast recht. Dennoch kann ich nicht aufhören. In diesem einen Augenblick verstehe ich was ich wirklich will. Ich will sterben, durch deine Hand. Das wollte ich schon immer. Wenn du mir dein Herz nicht schenken willst, töte mich, es ist mir egal! Weiterhin lächelst du, scheinst zu wissen was in mir vorgeht. Langsam hebe ich mein Katana, will zum Angriff ansetzen, als ich lautes Geraschel höre und Naruto plötzlich neben mir steht. Was macht der Idiot hier? Das geht ihn alles gar nichts an! Er dreht sich zu dir, sein Blick wird wütend.

„Verschwinde, Naruto. Das geht nur mich und meinen Bruder etwas an!“

Geschockt schaut er mich an, murmelt dann leise:

„Aber er wird dich umbringen!“

Ich zucke die Schultern, zische dann ebenso leise:

„Und wenn schon, ich will das nur hinter mich bringen.“

Du starrst mich an. Ich packe Naruto am Kragen, schleudere ihn durch den dichten Wald der uns umgibt. Hoffentlich bleibt er dort wo er landet! Langsam wende ich mich wieder zu dir, dein Lächeln ist nicht mehr da.

„Warum willst du sterben, Sasuke?“

Ich zucke zusammen, habe nicht damit gerechnet, dass du mich so etwas fragst. Was soll ich darauf antworten? Weil du mich nicht liebst? Das kann ich nicht tun, du würdest mich nicht verstehen. Stattdessen antworte ich mit einer Gegenfrage:

„Hast du mich jemals geliebt?“

Du antwortest nicht direkt, scheinst dir deine Antwort genau zu überlegen. Nach ein paar Sekunden, die mir wie Stunden vorkommen, antwortest du:

„Ich habe dich immer geliebt. Seitdem du mich das erste Mal angelächelt hast.“

Das kann nicht sein, du lügst.

„Wieso hast du mich dann allein gelassen? Wenn du mich angeblich geliebt hast?“

„Um dich zu schützen.“

Ich schnaube. Ja klar, um mich zu schützen, sicher doch. Vor was denn? Mördern? Haha… guter Witz.

„Dass ich nicht lache! Vor was wolltest du mich denn schützen? Einsamkeit? Schmerzen? Tut mir leid, aber das ist dir nicht gelungen!“

Du schaust mich traurig an. Bin ich zu weit gegangen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Man kann dich nicht verletzen, das konnte man noch nie, da bin ich mir sicher. Aber es tut weh dich so zu sehen.

„Ich wollte dich vor mir schützen…“

Es ist nicht mehr als ein Murmeln, aber ich höre es dennoch. Irritiert schaue ich dich an, kann deine Worte nicht begreifen. Du wolltest mich vor dir schützen?

„Wie meinst du das? Ich will dich verstehen!“

Du schweigst einige Zeit, seufzt dann leise, geschlagen.

„Ich habe dich geliebt. Aber nicht wie einen Bruder. Meine Liebe ging viel weiter hinaus. Du warst mein Schatz, mein Leben, mein Ein und Alles. Ich hatte Angst dich zu verletzen…“

Mir laufen Tränen die Wangen hinunter und ich bin froh, dass du sie nicht sehen kannst. Ich bin so glücklich endlich die Wahrheit zu hören, dich zu verstehen.

Entsetzt drehe ich mich um als ich das Zischen eines Kunai höre. Gerade noch rechtzeitig hebe ich mein Katana, lenke das Kunai so von seinem eigentlichen Ziel, dich, ab.

„Warum hast du ihn beschützt?“

Der schon wieder!

„Naruto, verschwinde endlich!“

Da er nicht antwortet drehe ich mich zu ihm um, erstarre. Das Fuchsungeheuer ist ausgebrochen! Er wird dich umbringen, das weiß ich. Mein Juin bricht auch und zum ersten Mal bin ich sogar dankbar dafür. Bevor Naruto sich auch nur bewegen kann stehe ich vor dir, bereit dich mit meinem Leben zu beschützen. Naruto stürzt sich mit seinem Rasengan auf uns, ist wahrscheinlich davon überzeugt, dass ich ausweichen werde. Erst als seine Krallen meinen Brustkorb durchstoßen stoppt er, starrt mich entsetzt an. Dann zieht er seine Hand aus mir raus, dreht sich um und läuft. Ich bleibe noch ein paar Sekunden stehen, kippe dann nach hinten und gegen dich. Du schlingst deine Hände um mich, kniest dich mit mir hin. Langsam übermannt mich der Schmerz, ich huste Blut. Ich spüre wie du mich noch stärker an mich drückst, kann dich kaum hören als du mir etwas zuflüsterst:

„Warum hast du das getan, Sasuke?“

Woher weißt du es? Hast du es gehört?

„Ich wollte immer durch dich, oder für dich sterben… ich habe dich nie wirklich gehasst…“, flüstere ich, huste wieder Blut.

„Wieso hast du das getan?“, wiederholst du deine Frage flüsternd.

Ohne es zu merken lächele ich, hebe meinen Kopf leicht und küsse dich sanft. Du scheinst verwirrt, erwiderst aber meinen Kuss.

Glücklich schließe ich ein letztes Mal die Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Ulquiorra-
2015-08-26T21:00:08+00:00 26.08.2015 23:00
Hey :)
Also als allererstes muss ich sagen, dass ich glaube ich kaum jemanden kenne, der in der 8. Klasse schon so emotional und mitreissend schreiben konnte.
Man fühlt quasi den Schmerz, den Sasuke Ewigkeiten mit sich getragen hat. Die Verzweiflung, die seine Gefühlswelt übernommen hat nach der Suche nach Antworten auf seine Fragen.
Man fühlt seine Einsamkeit, das schwarze Loch, das Itachi in Sasukes Herz hinterlassen hat, nachdem er ihn zurückgelassen hat.
Sein Herzenswunsch demnach: Zu sterben und der anhaltenden Einsamkeit und den damit verbundenen Schmerzen zu entfliehen. Durch die Hand Itachis - der Person, die er mehr liebte, als sein eigenes Leben.
Dadurch, dass Itachi ihm seine wahren Gefühle eröffnet hat, ist der Tod nicht mehr ganz so dunkel und grausam, wie Sasuke sich ihn vorgestellt hat.
Eigentlich eine Ironie des Schicksals, mit der Du deine FF enden lässt.
Sasuke erfährt endlich das, was er sich immer gewünscht hat, und muss dann doch in Itachis Armen sterben.
Schade, dass es nur ein OS ist. Ich hätte gerne mehr über die beiden im Vorfeld gelesen :)


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