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Ein Sommer mit Hindernissen

von

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Kapitel 1: Der erste Tag

Am nächsten Morgen wurde Chiara schon sehr früh von dem Geplärre ihres Weckers aufgeweckt. Murrend tastete sie nach der nervigen Geräuschquelle, die sie gnadenlos zu dröhnte. Das nervtötende kleine Ding endlich abgeschaltet, quält sich die junge Frau aus dem Bett. Langsam tapste sie ins Bad. Auf dem Weg dorthin hin eckte sie noch an der Kommode und dem Türrahmen an und viel noch fast über ein Paar Schuhe, die sie gestern mit im Flur hatte liegen lassen. Im Bad angekommen ging die Studentin duschen. Als sie soweit fertig war, ging sie in die Küche, schmierte sich ein paar Brote und packte sie sich ein. Zeit für ein gemütliches Frühstück am Tisch blieb ihr nicht. Eine halbe Stunde später stand sie schwer bepackt an der Bushaltestelle und wartete auf den Bus, der sie zum Bahnhof bringen sollte. Chiara dachte nicht mal daran ihre Taschen abzusetzen.

Im Bus war sie dann doch gezwungen ihre Taschen abzusetzen. Die Fahrt zum Bahnhof dauerte ein halbe Stunde. Kurz bevor der Bus die Haltestelle erreichte, stand die 19 Jährige auf und versuchte sich wieder so geschickt zu bepacken, wie sie es zuhause schon getan hatte, doch erwies sich dies als äußerst schwierig, zumal Chiara mit ihren 1,60m nicht gerade die Größte war.

"Kann ich behilflich sein?", ertönte eine männliche Stimme hinter ihr. "Nein danke, ich komme klar", gab Chiara von sich, ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Ein leises Lachen war zu hören und ein muskulöser Arm schob sich über ihre Schulter hinweg und griff nach einer der Reisetaschen. "Ich kann doch nicht einfach wegsehen, während sich so eine hübsche junge Dame so sehr quält." Nun drehte sich Chiara doch um und was, oder besser gesagt wen, sie erblickte verschlug ihr beinahe die Sprache. Dieses von Sommersprossen gezierte Gesicht, diese dunklen Augen, diese schwarzen kinnlangen Haare und dieses unverkennbare Grinsen, nach 7 Jahren stand ER nun wieder vor ihr.

"Ace?!", fassungslos starrte sie ihn an. "Höchstpersönlich." Sein Grinsen wurde breiter. "Du.... Hast dich kein Stück verändert", stellte die Studentin nun nüchtern fest. "Du aber umso mehr, sieht richtig niedlich aus, wie du deine Haare verunstaltet hast. Hätte nie gedacht, dass unser kleines Mauerblümchen sich jemals trauen würde sich ihr Haare zu färben." Ace lachte und schulterte eine von Chiaras Taschen, mit welcher er einfach den Bus verließ. "Von wegen 'Mauerblümchen'", murrte die Kleinere und folgte ihm, die zweite Tasche schleppend, na draußen. Auf dem Gehsteig stellte die Studentin ihre Tasche wieder ab. "Sag mal, was hast du da eigentlich drinnen? Ziegelsteine?", fragte der Schwarzhaarige belustigt. "Ich wüsste nicht, dass dich das was angeht", war alles was er dazu zu hören bekam.

"Darf ich denn zumindest fragen, wo es hingehen soll?"

"Darfst du nicht"

"Okay, welches Gleis?"

"Sag mal, kannst du nicht ein mal die Klappe halten?"

"Du bist ganz schön anstrengend."

"Klappe, hab ich gesagt!"

Wieder lachte Ace. "Ich hab mich geirrt, du bist immer noch ganz die Alte, Chiara." "Halt endlich deine Klappe! Sonst trägst du die zweite Tasche auch noch!" "Aber gerne doch~", meinte der Schwarzhaarige gut gelaunt. Ehe sich die Blonde versah, hatte Ace ihr auch die zweite Tasche abgenommen. Erst jetzt bemerkte die Kleinere, dass der Schwarzhaarige selbst auch eine größere Reisetasche dabei hatte. "Du verreist?", fragend blickte sie zu dem Größeren hoch, welche wieder lachte. "Mehr oder weniger. Ich jobbe diesen Sommer in diesem Sommerzeltlager", erklärte ihr dieser. "Was?! Du auch?! Na toll...", letzteres murmelte sie nur noch. "Auch? Das ist ja mal ein super Zufall" Ace' Grinsen wurde breiter. Chiara seufzte.

Erst als Ace fast die Tür des Bahnhofgebäudes erreicht hatte, bemerkte die Studentin, dass sich eben dieser bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte und such folgte ihm mit eiligen Schritten. "Warum?", wollte sie wissen. "Warum nicht?, kam die Gegenfrage. Chiara verzog das Gesicht zu einem schmollenden Ausdruck, woraufhin der Schwarzhaarige wieder lachte. Schon immer hatte es die junge Frau gehasst, wenn man auf ihre Frage hin eine Gegenfrage stellte und das wusste Ace nur zu genau.

Sie erreichten den Bahnsteig, doch der Zug würde, laut Anzeige, erst in einer Stunde eintreffen. 'Verspätung auf Grund eines technischen Defekts' war die Begründung, als Chiara nachfragte. "Na ganz klasse...", murrte die 19 Jährige und ließ sich auf die Bank fallen, bei der Ace die Taschen abgestellt hatte.

"Hier." Chiara hatte gar nicht bemerkt, dass Ace weg gegangen war und nun stand er vor ihr und hielt ihr ein belegtes Käsebrötchen und einen Kaffebecher vor die Nase. Verwundert sah sie zu ihm, ehe sie mit einem gekuschelten 'Danke' die Sachen entgegen nahm. "Wieso fährst du eigentlich mit dem Zug?", wollte der Ältere nun wissen. "Hm?" Die Blonde nippte gerade an ihrem Kaffee und musste ihn erst herunter schlucken. "Ein Auto habe ich nicht und Taxi ist zu teuer." Und schon wieder lachte Ace auf. "Genau wie bei mir." Es ging so weiter, dass Ace immer wieder belanglose Fragen stellte und Chiara diese mit knappen Antworten beantwortete, bis der Zug kam.

Der Zug hielt, Ace schulterte die schwerer von Chiaras Taschen, nahm die zweite in du eine Hand und seine eigene in die andere. "Ich kann meine Sachen auch selbst tragen." "Ja ja, das hab ich gesehen", entgegnete der Schwarzhaarige belustigt. Schweigend schmollte die 19 Jährige vor sich hin und sie stiegen ein. Es war gerade mal viertel vor fünf und dem entsprechend wenig los, sodass sie es sich auf einem Vierersitz bequem machen konnten.

Die Fahrt dauerte geschlagene 3 Stunden, in denen Ace unnachgiebig versuchte Chiara dazu zu animieren sich mit ihm zu unterhalten. Irgendwann hatte die junge Frau dich einfach die Stöpsel ihres IPods in die Ohren gesteckt und versuchte sich noch etwas zu entspannen, was auch zu funktionieren schien, da sie einschlief. Kurz bevor der Zug den Bahnhof erreichte, weckte Ace seine nicht ganz freiwillige Begleitung, in dem er sie mit dem Finger in ihre Wange pikste. Murrend öffnete die Blonde ihre Augen. "Was?!", fuhr sie ihren Gegenüber an. "Wir sind gleich da." Seufzend erhob Chiara sich und streckte sich einmal ausgiebig. "Scheinst ja gut geschlafen zu haben."

"Kannst du nicht einmal deine Kommentare unterlassen?"

"Klar könnte ich das, aber das wäre ja langweilig."

Das Zeltlager lag gute 15 Minuten vom Bahnhof entfernt an einem Waldrand. Chiara staunte nicht schlecht, sie hatte es such wesentlich kleiner vorgestellt. "Du warst noch nie hier, oder?", fragte Ace schließlich. "Nein, natürlich nicht. Warst du denn schon mal hier?" "Jep, letztes Jahr." Skeptisch beäugte sie den Größeren. "Was?" "Ach, nichts."

"Da sind ja unsere Nachzügler", war auf einmal eine näher kommende Stimme zu vernehmen. Ein blonder Mann kam auf Chiara und Ace zu. "Hey, Marco", begrüßte Ace ihn. Chiara beäugte den Mann. //Marco? DER Marco? Ja, die Ähnlichkeit ist da//, dachte die junge Frau. "Ihr seit echt spät dran, bald dürften schon die ersten Kinder hier eintreffen" Nun wand Marco sich Chiara zu. "Und du bist die Neue, nehm ich mal an. Wie war dein Name noch gleich?" "Moment mal, sag nicht du hast Chiara vergessen!", schaltete sich Ace gespielt empört ein, ohne dass Chiara auch nur den Hauch einer Chance hatte etwas zu sagen. "Chiara? Chiara....", überlegend rieb Marco sich das Kinn. "Halt! Bist du etwa die Kleine, die Ace immer mit sich rum geschleppt hat?!" "Genau die", gab die Blonde monoton von sich. "Sahst du nicht mal ganz anders aus? Naja, egal, Jeden Morgen um 6 findet ein Meeting der Betreuer statt. Frühstück gibt's von 8 bis 10, Mittag von 12-14 und Abendessen von 18-20 Uhr. Für die Kids ist ab 22 Uhr Bettruhe, ab dann will ich keinen Mucks mehr aus den Zelten hören. Ace wird dir das Gelände zeigen und dir alles weitere erklären", rappelte Marco in eine fast unmenschlichen Geschwindigkeit runter und verschwand um die nächste Ecke. Perplex sah die Studentin ihm nach. "Na dann wollen wir mal", meinte Ace und ging los. "Wir bringen erstmal unsere Sachen in die Zelte." Chiara folgte ihm wieder schweigend. "Jeder Betreuer, der schon mal hier war, hat sein angestammtes Zelt. Da du dieses Jahr die einzige Neue unter uns bist und Haruta nicht hier sein kann, wirst du wohl ihr Zelt übernehmen müssen." Er blieb vor einem Zelt stehen und stellte die Taschen der Jüngeren ab. "Meines ist übrigens direkt gegenüber."

Ace zeigte Chiara das gesamte Gelände. Es gab einen Lagerfeuerplatz, einen Fußballplatz, eine Spiel- und Tobewiese und sogar einen kleinen Strand mit einem Beachvolleyballfeld. Das ganze Gelände war natürlich rundherum eingezäunt und das Gatter das den Weg in den angrenzenden Wald versperrte, war gut verschlossen. "Wir sollten nach vorne gehen, die ersten Kinder dürften schon da sein." Chiara nickte nur und folgte dem Schwarzhaarigen. Und tatsächlich waren schon einige Kinder da. Es dauerte auch nicht lange, bis Chiara von einer Horde Mädchen und Ace von einer Horde Jungs umringt waren, die unbedingt in die jeweiligen Zelte wollten. Kurz bevor die Situation eskalierte, mischte Marco sich ein und verteilte die, inzwischen vollzählig anwesenden, Kinder nach einem Zufallsprinzip auf die Zelte auf. In jedem Zelt schliefen jeweils 9 Kinder und ein Betreuer. Chiara hatte in ihrem Zelt 8 Mädchen im Alter zwischen 9 und 12 Jahre und das Nesthäkchen des Lagers, die erst während dieser 6 Wochen 8 werden würde. Und eben dieses Nesthäkchen, Marie war ihr Name, schleppte die Blonde nun seit einer Stunde auf dem Arm mit sich rum, während die übrigen Mädchen aus ihrem Zelt, zusammen mit den anderen Kindern auf der Wiese spielten. Beruhigend strich Chiara der kleinen Marie über den Rücken, die seit der Verabschiedung von den Eltern ununterbrochen weinte.

Die Studentin setzte sich mit ihrem Schützling an den Rand der Spielwiese ins Gras. Sie strich der Kleinen behutsam über der Kopf. Plötzlich erschien ein Schatten über ihnen, was die Blonde dazu veranlasste den Kopf in den Nacken zu legen. Sie erblickte das dunkle Augenpaar von Ace. "Was willst du?" "Naja, du rennst schon so lange mit dem kleinen Trauerkloß rum, da hab ich mir gedacht, du könntest Hilfe gebrauchen", sagte der Schwarzhaarige ohne jegliche Belustigung in der Stimme. "Gib sie mal her", forderte er schließlich und Chiara leistet seiner Aufforderung folge. Ace platzierte Marie, die immer noch vor sich hin schluchzte, auf seinem Schoß und begann sie einfach zu kitzeln, bis dessen Tränen gänzlich versiegt waren. Chiara schlug sich gedanklich gegen die Stirn. Wieso war sie nicht auf die Idee gekommen? Nachdem Ace aufgehört hatte die Kleine zu kitzeln und es keine Anzeichen mehr gab, dass sie gleich wieder in Tränen ausbrechen würde, steckte er ihr noch ein Bonbon als eine Art Trostpflaster zu. Marie bedankte sich für sie Süßigkeit und lief zu den anderen um mit ihnen zu spielen.

"Das war... Unglaublich...", meinte Chiara. "Auf so eine banale Lösung wäre ich nie gekommen", gab sie schließlich zu. "Ist doch logisch: Bei Heimweh hilft Ablenkung", meinte Ace daraufhin nur. "Das sollte ich mir merken." "Ja, das solltest du." Der Schwarzhaarige stand auf. "Es gibt bald Abendessen", merkte er an und begann seine Jungs zusammen zu trommeln. Einige Minuten später tat Chiara es ihm gleich. Als die Blonde mit ihren Schützlingen die Mensa betrat, war fast kein Platz mehr. Ein leerer Tisch fand sich dann doch noch und es wurde sich fröhlich unterhalten.

Anschließend stand das Gemeinschaftliche Zähne putzen an und am späteren Abend gab es ein großes Lagerfeuer. Nach und nach verschwanden die Kinder Grüppchenweise in ihren Zelten. Die Betreuer folgten ihren Schützlingen wesentlich später. Chiara unterhielt sich mit den anderen noch eine Weile und stellte fest, dass sie so einige von den anderen Erwachsen von früher kannte. War da zum Beispiel Thatch, Nami, Vivi und Law.

Irgendwann machte sich dann auch bei der 19 Jährigen die Müdigkeit breit und sie gesellte sich zu ihrer Rasselbande, die schon friedlich schlief, kuschelte sich auch in ihren Schlafsack und glitt nach wenigen Minuten in einen ruhigen, traumlosen Schlaf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :)
Lasst mich dich bitte wissen, wie ihr es fandet, ja?
Ab jetzt habe ich leider nur noch auf der Arbeit und der Pause Zeit zum weiter schreiben, von daher kann es sich scho mal 2-3 Wochen hinziehen, bis ein neues Kapitel kommt.
Ihr dürft auch gerne Vorschläge dalassen ;) schließlich müssen 42 Tage/Kapitel mit Programm gefüllt werden :D (vielleicht werden es auch mehr Kapitel mal schauen^^)
Bis zum nächsten Mal
LG Aki Komplett anzeigen

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