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The distance between us

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Noch zur Erklärung zum Titel: Benri-kun wurde in den 90ern von japanischen Frauen verwendet. Gemeint waren männliche Freunde, die ihnen immer geholfen haben. Halt der typische Kerl, den man anrufen kann, wenn man einen Schrank zusammenbauen muss o.ä.. Deswegen auch der Zusatz "Mr. Useful". Komplett anzeigen

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Benri-kun, “Mr. Useful”

Den Rest des Tages hatte Renji Byakuya nicht mehr gesehen. Nicht, dass er dies erwartet hätte, denn der Kommandant schien die Abgeschiedenheit zu bevorzugen, wenn es Spannungen zwischen ihnen gab. Währenddessen diskutierte der 3. Offizier herum, da er den ganzen Papierkram zu den betrunkenen Chaoten vom Wochenende erneut machen musste. Renji ignorierte ihn. Es war die richtige Entscheidung gewesen. Er bedauerte nur, dass es Byakuya nicht mehr gereizt hatte
 

„Ich weiß nicht, warum ich mich überhaupt darum kümmere.“, grummelte der Offizier und nahm einen Rechenschieber zum Kalkulieren. „Der Kommandant wird das niemals unterzeichnen.“
 

„Er wird.“, sagte Renji. „Hör zu, wenn er ein Fass deswegen aufmachen wollen würde, würde er mich nicht meiden. Den Mist macht er nur, wenn er weiß, dass ich recht habe und er es aber nicht zugeben möchte.“
 

Der 3. Offizier starrte ihn mit offenem Mund an.
 

„Schau mich nicht so an. Du weißt, dass es wahr ist.“, erwiderte Renji und streckte sich gähnend. „Ich bin raus, ich hab heute Abend eine Verabredung.“
 


 

Es stellte sich heraus, dass Matsumoto Renji nur benutzen wollte. Vor allem seine Muskeln, um Party-Zubehör von den Räumlichkeiten der Frauen-Vereinigung aus der 4. Division zu befördern. Dennoch war das in Ordnung. Der frühe Regen hatte die Luft kühl und frisch zurückgelassen und Matsumoto war eine gute Gesellschaft. Sie plapperte fröhlich, als sie die letzten Dinge zum Zielort trugen.
 

Renji bemerkte, dass seine Arme niemals leer waren, wenn Matsumoto dabei war. Entweder trug er Boxen und Kisten, oder sie schlang sich selbst um seine Arme, wenn sie unterwegs waren. Auch in diesem Moment presste sie sich gegen ihn und hatte es irgendwie geschafft, dass er seinen Arm um sie gelegt hatte, während seine Hand auf ihrer Schulter ruhte. Würde irgendjemand sie sehen, würde er sie irrtümlich für ein Paar halten. Dies schien Matsumoto nicht im Geringsten zu stören und Renji war sowohl perplex als auch geschmeichelt. Nach der kurzen Beziehung zu Byakuya hatte Renji vergessen, wie es war, mit jemandem zusammen zu sein, der nicht so reizbar war, was das Anfassen oder Gesehenwerden in der Öffentlichkeit anging.
 

„Also, wie war das Kirschblütenfest mit Blick auf den kaiserlichen Palast mit Kommandant Kuchiki?“, fragte sie wie aufs Stichwort.
 

„Beschwerlich.“, das war das Einzige, was Renji dazu sagen konnte.
 

„Er hat dich die ganze Zeit arbeiten lassen?“
 

„Nein, nicht wirklich. Aber ich war nur mit dabei, um seine Tante und einen Schwarm Verehrerinnen zu verschrecken.“, sagte Renji. Es war immerhin nur eine halbe Lüge. Ungewollt musste er dabei grimmig schmunzeln. Er hatte schon ein wenig Spaß dabei gehabt, die Kuchiki-Tante auf die Palme zu bringen. Wenn nur der Andere nicht so ein Trottel gewesen wäre.
 

„Du hattest insgesamt also keine gute Zeit?“
 

Renji konnte nicht verhindern, dass er sich an die erste Nacht erinnerte, als er neben Byakuya im Bett gelegen hatte. Als er dachte, dass er es so für immer aushalten könnte. Er schüttelte den Kopf, um den plötzlichen Schmerz in seiner Brust zu verbannen. „Schlussendlich hat es sich als eines der schlimmsten Wochenenden in meinem gesamten Leben herausgestellt.“
 

Sie schaute lange zu ihm auf, als würde sie überlegen, wie schlimm es wirklich gewesen sein musste, wenn man seine bisherigen Erfahrungen einbezog. „Wow.“, sagte sie schließlich. „Das ist echt Scheiße!“
 

„Ja.“, stimmte er ihr zu. Sie waren gerade wieder bei den Räumlichkeiten der Frauen-Vereinigung angekommen, als er sich von ihr löste, um ihr die Tür zu öffnen.
 

„Und sie sagen, die 11. würde keine Gentlemen hervorbringen.“, neckte sie ihn für seine galante Geste. „Oder gibt dir Byakuya den nötigen Feinschliff?“
 

Renji grunzte nur, da er sich selbst nicht traute. Nicht, dass ihm noch ein verbitterter Spruch rausrutschte. Er stand an der Seite, während sie umherwirbelte, um die letzten Dinge für die Überraschungsparty zusammenzusuchen.
 

„Weißt du.“, begann sie gedankenverloren, während sich die Kiste in ihren Händen mit Dingen füllte. „Ich habe mich immer über euch beide gewundert. Ich meine, wir sprechen hier über ein absolut ungleiches Paar. Du bist so…“, sie runzelte ihre Stirn während sie Renji anschaute. Es schien, als probierte sie in Gedanken ein paar Adjektive aus, bevor sie fortfuhr. „… freundlich und er ist so… distanziert. Kannst du überhaupt mit ihm richtig arbeiten?“
 

Renji fragte sich, welche Wörter sie benutzt hätte, wenn sie nicht versucht hätte, taktvoll zu sein. Heiß und kalt? Leidenschaftlich und desinteressiert? Grobian und Aristokrat? Angenehm und verkorkst?
 

Er zuckte mit den Schultern und versuchte den aufkommenden Ärger wegzuschieben. „Ähm… Manchmal nicht.“
 

„Ich könnte es gar nicht.“, stellte sie klar, als sie mit einigen Sachen, welche sie auf der Kiste balancierte, zurückkam. „Ich glaube noch nicht einmal, dass er mich kennt. Ich bin immer freundlich, winke und sage ‚Hallo‘, aber ich bin mir nicht sicher, ob er mich sieht. Er gibt mir das Gefühl… klein und unsichtbar zu sein… als würde ich nur seine Zeit vergeuden.“
 

Renji glaubte nicht, dass viele Männer Matsumoto ignorierten. Es müsste sich wirklich komisch anfühlen, wenn Byakuya sie so vollständig ausblendete. Allerdings hatte sie sein Mitleid. Er wusste genau, wie es sich anfühlte, sich zu wünschen, dass er einen anschaute, sich dazu herablassen würde, nur kurz in ihre Richtung zu blicken. „Nimm es nicht persönlich.“, sagte Renji. „Er ist so mit jedem. Ich habe zugeschaut, wie er jemandem der kaiserlichen Familie die kalte Schulter zeigte. Zumindest hat er dich noch nie in deiner Anwesenheit als Abschaum bezeichnet. Das hat er schon über meine Freunde gesagt.“
 

„Nein!“
 

„Oh doch.“, antwortete Renji. „Die Tatsache, dass er dich nur ignoriert bedeutet schon, dass er dich auf seine Art wertschätzt.“
 

„Ernsthaft?“, fragte sie mit einem entsetzten Gesicht.
 

Renji nickte traurig.
 

Sie schmiss die letzten benötigten Dinge in die überquellende Box und drückte ihm diese in die Hand. Da sie nur ein kleines Bündel Essstäbchen hielt, öffnete sie ihm die Tür. „Fragst du dich nicht, was Byakuya sich dabei dachte, dich, also das absolute Gegenteil von sich selbst, zu seinem Vizekommandant zu machen?“
 

„Die ganze Zeit.“, sagte Renji. „Die ganze Zeit.
 


 

Die Party selbst war eher gesittet, ein Stück weit war das auch dem Standort geschuldet. Es war schwierig, laut zu sein. Denn sie befanden sich immerhin in einem Krankenhaus. Isane Kotetsu, deren Geburtstag gefeiert wurde, war auch ziemlich scheu. Außerdem war ihre Kommandantin, Retsu Unohana ebenso vor Ort. Auch wenn sie nur still in einer Ecke saß, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, die Feier beobachtete und langsam an einem Bier nuckelte. Es war einfach schwierig, dies alles auszublenden.
 

Ein Beweis für Matsumotos Beliebtheit war, dass viele Menschen in ihrer Nähe verweilten. Und, dass viele Männer niedergeschlagen schauten, sobald sie Renji darum bat, etwas für sie zu holen.
 

Shūhei Hisagi zum Beispiel fing Renji ab, als er Bier holen wollte. Hisagi stand über ihm, auf der Hinterhoftreppe und verschränkte die Arme. Sagte jedoch nichts. Renji hockte sich hin, um in der Kiste volle Flaschen Bier zu finden und wartete, dass Hisagi mit der Sprache herausrückte. Er hatte wirklich genug von Männern, die nicht sagten, was ihnen durch den Kopf ging.
 

„Was ist los, Hisagi?“, fragte Renji schlussendlich und warf ihm eine Flasche zu.
 

Hisagi fing sie, ohne zu blinzeln oder überhaupt den Blick von ihm zu nehmen. Im Abendlicht bildeten seine dornenähnlichen Haare, die lederbeschlagenen Armbänder und sein entblößter Bizeps eine beeindruckende Silhouette. Er wendete die Flasche in seinen Händen einige Male, als würde er eine Waffe testen. „Gehst du mit ihr aus?“
 

„Alter, ich nenne sie immer noch Matsumoto. Du brauchst dir um nichts, Gedanken zu machen.“
 

Hisagi runzelte die Stirn, als wäre er skeptisch.
 

Renji seufzte und lehnte sich auf den Fersen zurück. „Hör zu. Unter uns und der Wand gesagt, selbst wenn sie interessiert ist, ich bin es nicht. Wenn, dann wäre es nur Sex, um mich über etwas hinwegzutrösten. Das würde damit enden, dass ich ihr das Herz breche. Und das kann ich zurzeit niemandem antun.“
 

„Oh.“, Hisagi schien überrascht und erleichtert über Renjis ehrliche Antwort zu sein. „Ok, in Ordnung.“
 

Renji grinste Hisagi verschmitzt an. „Hast du noch irgendwo Tattoos, die du nicht zeigst?“
 

„Nein, warum?“
 

„Zu schade. Ich glaube, das macht sie an.“ Renji schnappte sich so viele Flaschen, wie er tragen konnte und stand auf. „Immer noch 69, eh? Du bist so eine Art laufende Aufforderung.“
 

„Uh.“, Hisagi machte einen kleinen geschockten, erstickten Laut, welches er versuchte, mit einem Husten zu verbergen. „Das bedeutet es nicht.“
 

Renji trat vor ihm durch die Tür. „Huh, wirklich? Wow, das ist aber eine echt irrführende Werbung, Mann. Du musst einige Leute sehr enttäuschen.“, doch stoppte er sich selbst. Dann fügte er eine Entschuldigung über seine Schulter hinweg hinzu. „Das war nicht cool. Ich sollte wissen, wie das ist. Die Menschen sehen immer nur das, was sie wollen, nicht wahr?“
 


 

Als Renji und Hisagi wieder zur Party stießen, gab es einen kleinen Tumult, da die Kommandanten Kyōraku und Ukitake ankamen. Dichtgefolgt von Ukitakes, ständig zankenden, beiden 3. Offizieren: Kiyone Kotetsu und Sentarō Kotsubaki.
 

Während er Matsumoto die Getränke reichte, flüsterte er ihr ins Ohr: "Oi, du hast auch die Kommandanten eingeladen?"
 

"Ich habe jeden eingeladen.", sagte sie atemlos. "Ich dachte nicht, dass einer von ihnen wirklich kommen würde."
 

Als sie vorstürmte, um die Kommandanten zu begrüßen, schüttelte Renji über Matsumoto ungläubig den Kopf. Sie hätte wissen müssen, dass diese beiden zu gutherzig waren, um nicht zumindest kurz zu erscheinen. Vor allem, wenn man bedachte, dass das Geburtstagskind die Schwester von einem der 3. Offiziere Ukitakes war.
 

Ukitake hatte scheinbar ein Tablett mit Süßigkeiten mitgebracht, um diese zu teilen. Währenddessen winkte Kyōraku Renji zu sich, um ihm und Kotsubaki beim Hereinrollen einiger großer, hölzernen Fässer Sake zu helfen. "Zu Ehren des Geburtstagskindes habe ich einige Fässer von meinem Junmai Daiginjō-shu mitgebracht. Gebraut aus purem Reis, ein extrem guter Jahrgang.", erklärte Kyōraku, als er einen Platz gefunden hatte, die Fässer zu platzieren. "Jeder muss das probieren!"
 

Nachdem Ukitake das Tablett auf einen Tisch deponiert hatte, lehnte dieser sich vor und berührte Renji am Arm, als wolle er ein Geheimnis teilen. "Lass dich nicht von diesem großzügigen Getue hereinlegen. Er wollte sie nicht wirklich mit euch teilen. Aber selbst solch ein Schluckspecht, wie mein lieber Shunsui kann das nicht alles trinken, bevor es verdirbt."
 

Kyōraku lehnte gegen den Tisch, als hätte ihn das Schleppen der Fässer erschöpft. Er fächerte sich mit dem Strohhut Luft zu. "Das ist wahr. Ich befürchte, ich habe den Junmai Daiginjō-shu egoistisch gehortet. Wie ein Geizhals sein Gold. Aber noch einen Monat und es würde seine beste Zeit überschreiten. Wenn es eine Sache gibt, die ich nicht ausstehen kann, dann ist es, ein gutes Gebräu zu verschwenden."
 

Als die Fässer geöffnet waren, begann die Party erst richtig.
 


 

Auch wenn die Party danach erst auflebte, blieb Renji gewissenhaft bei seinem Alkoholkonsum. Würde Byakuya ihn entdecken, während er besoffen zurück zur Division krabbelte, würde er ihn in Handschellen legen lassen. Und vermutlich auch degradieren. Er wollte dem Schwarzhaarigen sicherlich keine Gelegenheit geben, sich aufzuführen.
 

Er ging zur Veranda, um ein wenig Ruhe zu bekommen und frische Luft zu schnappen. Er saß auf den Stufen der Veranda schaute darauf, was bei allen anderen ein Übungsplatz gewesen wäre. Hier in der 4. Division war dieser umgebaut worden, um einen Platz zur Meditation zu haben. Außerdem hatten sie noch einen Garten für Arzneikräuter. Mondlicht fiel auf den einzigen, rosa-weiße Blüten tragenden, Kirschblütenbaum. Seit den Festivitäten am Wochenende hatte er deutlich Blüten verloren. Das Material der Laternen hatte sich durch Wind und Regen verbogen und war leicht zerfetzt.
 

Traurig.
 

Er nahm einen weiteren vorsichtigen Zug von Kyōrakus Sake. Scheiße, war der gut. Auch sehr gehaltvoll. Es würde nicht wirklich lange brauchen, um sturzbesoffen zu sein. Das erklärte eventuell das weibische Kichern und Quietschen von drinnen. So wie es sich anhörte, und wenn Hisagi seine Karten richtig ausspielen würde, hatte er heute Abend gute Chancen. Matsumoto schien unbemerkt anzubeißen.
 

Leise Schritte ließen Renji über die Schulter zurückblicken. Izuru Kira schüttete ihm Sake nach. „Kann ich dir Gesellschaft leisten?“
 

„Ja, klar.“, Renji klopfte auf den Platz direkt neben ihm.
 

Kira setzte sich steif auf die Ecke der hölzernen Stufen, seine Knie zusammengezogen. Er balancierte die Schale mit Sake auf seinen Knien und beugte sich darüber. Die Dunkelheit betonte die Linien unter seinen Augen und machte die Konturen seines schlanken Gesichts noch schärfer. Das Licht von drinnen ließ die blonden Haare leuchten, wie ein goldener Heiligenschein. „Ich hielt am Wochenende bei der 6. Einheit und der 3. Offizier sagte mir, dass du und dein Kommandant weg wärt… ähm… zusammen.“
 

Renji blickte seinen Freund an. Er wusste, was Kira fragen wollte, aber er wusste nicht, was er ihm antworten sollte. Zudem, so sehr er auch Kira mochte, er vertraute ihm nicht vollständig, vor allem nicht, um das zu wiederholen, was sie über Ichimaru geredet hatten.
 

„Bedeutet das, ihr konntet die Sache aus der Welt räumen?“, fragte Kira, als Renji weiterhin schwieg.
 

„Nein.“, gestand Renji. „Wenn überhaupt, ist es schlimmer geworden. Wesentlich schlimmer.“
 

„Oh.“
 

Sie schwiegen sich eine lange Zeit gegenseitig an. Der fahle Halbmond hing im dunklen Nachthimmel. Renji blickte zum kühlen und entfernten Mond auf und seufzte. „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn lieben würde.“
 

Kira hätte sich beinahe am Sake verschluckt, den er gerade trank.
 

Renji lachte grimmig. „Ja, so ähnlich ist seine Reaktion auch ausgefallen.“
 

Als Kira seine Atmung wieder unter Kontrolle hatte, nachdem er ein paar Mal gehustet hatte, starrte er Renji mit großen Augen an. „Ist das wahr?“
 

Das war nicht die Antwort, mit der Renji gerechnet hatte. Er dachte, Kira würde ihm sein Mitleid aussprechen und sagen, er sei für ihn da. Er kratze sich im Nacken und zuckte dann mit den Schultern. „Ich dachte es. Aber was weiß ich? Ich war noch nie in einen Kerl verliebt. Verdammt, ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich überhaupt mal verliebt war. Was ist mit dir? Liebst du…“, Renji zögerte, sein Kopf weigerte sich immer noch Kira und Ichimaru als Paar anzusehen. „deinen?“
 

Kira blinzelte und schien dann tiefer zusammenzusacken. Seine Augen wurden traurig und entrückt, seine Stimme hohl. „Nein.“
 

Renji setzte seine Sakeschale ab und legte eine Hand auf Kiras Rücken. Er spürte die Spannung von Kiras Muskeln, straff wie eine gespannte Bogensehne. Kiras Reiatsu, immer schwer und düster, begann zu schrumpfen und zu welken. „Nein? Was ist das denn sonst zwischen euch beiden?“
 

„Er braucht mich.“, wisperte Kira leise.
 

Irgendetwas stimmt da nicht.
 

Zabimaru stieß ein beschützendes und warnendes Grollen an Renjis Hüfte aus. Renji war fast überwältigt von dem Gefühl, Ichimaru eine zu verpassen. Dafür, was auch immer er Kira hinter verschlossenen Türen antat. Er wollte Kira sagen, dass wenn Ichimaru ihm wehtun würde, Renji freudig diesen fuchsgesichtigen Scheißkerl für ihn umbringen würde. Aber er konnte seinen Freund nicht derart beleidigen. Kira war ein starker und fähiger Soldat. Er würde sich von Ichimaru nicht herumschubsen lassen, oder?
 

Aber wenn man bedachte, wie bescheuert er sich bei Byakuya verhalten hatte. Wie viel er gewillt war, auf sich zu nehmen.
 

Vielleicht war es das, was Männer sich gegenseitig antaten.
 

Von drinnen konnte er das tiefe, bellende Gelächter von Kommandant Kyōraku hören, gefolgt von einer Erwiderung Ukitakes, welches noch mehr Gelächter erregte. Ok, berichtigte sich Renji, die beiden irgendwie ausgenommen.
 

Vielleicht war die Lektion auch: Fange nichts mit deinem Kommandanten an. Suche dir jemand während der Akademiezeit und bleib mit ihm Tausende Jahre zusammen.
 

Die Person, die er zu seiner Akademie-Zeit ausgewählt hätte, wäre Rukia gewesen. Vielleicht, wenn sie von ihrer Mission von der Welt der Lebenden zurückkam, würde er ihr das sagen.
 

Abwesend rieb er die ganze Zeit Kiras Rücken. Beide schienen diese beiläufige Intimität zur gleichen Zeit zu merken. Renji zog seine Hand weg, als Kira unter der Bewegung nach vorne zuckte. Aufgrund der unangenehmen Situation stand Renji auf. „Ähm, oh… Es ist spät, ich sollte gehen.“
 


 

Renji ging an der Wand entlang, anstatt durch den Raum der Feiernden seinen Heimweg anzutreten. Auch wenn er sich etwas gemein vorkam, ohne Verabschiedung einfach zu gehen. Er hatte Angst, dass wenn Matsumoto ihn sah, dass sie an ihm kleben würde, wie nasses Papier. Dann hätte er nämlich wirklich kreativ werden müssen, um nicht mit ihr in der Kiste zu landen. Auch wenn ihre unglaubliche Überzeugungskraft unter dem Alkoholeinfluss gelitten haben könnte, traute sich Renji selbst nicht über den Weg. Zudem hätte Hisagi wohl so eine echte Chance.
 

Er nahm den langen Weg zurück zum Divisionsgelände und versuchte so, die Verrücktheiten des Tages loszuwerden. Es war einiges passiert. War es wirklich erst heute Morgen gewesen, dass er mit Byakuyas Grausamkeit und den ablehnenden Blicken der Adligen hatte klarkommen müssen? Danach gab es einen erschöpfenden Marsch nach Hause inklusive Platzregen und dem Ärger mit den Fehltritten der Soldaten vom Wochenende. Dann hatte Matsumoto seine Gefühle für Byakuya erneut aufgewirbelt. Und nun ließ ihn Kira, den er gerade in äußerster Verzweiflung verlassen hatte, mit dem Gefühl zurück, dass es keine angenehme Beziehung zwischen 2 Männern geben könnte.
 

Die Straßen waren unheimlich leer. Hier und dort waren noch Hinweise auf die Feierlichkeiten. Eine Tafel mit diversen Gerichten mit Kirschgeschmack und mit Papierblüten verziert, stand noch auf der Straße. Alles noch ein wenig feucht vom Abendregen. Der Mond schien unverändert auf ihn herab. Kühl und entfernt von seiner luftigen Position am Firmament.
 

Irgendwann erklomm Renji die Stufen zu seinem Quartier. Es war schon sehr spät. Er war müde und mehr als bereit für sein Bett.
 

Als seine Hand nach der Tür griff, stoppte sie abrupt. Ein bekannter spiritueller Druck wirbelte geduldig auf der anderen Seite.
 

„Ich habe schon angefangen, mich zu fragen, ob du überhaupt zurückkehrst, Renji.“
 

Er schob die Tür auf und entdeckte Byakuya, der wartend am Ende seines Feldbettes saß.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cara_
2015-07-04T16:30:17+00:00 04.07.2015 18:30
uhu
was Byakuya wohl von Renji will?
Antwort von:  yezz
04.07.2015 18:34
Was wohl?
Vielleicht ist er immer noch sauer, dass Renji die Soldaten aus der Haft geholt hat? ;)


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