„Vergiss es!“
„Ach Gajeel komm schon!“, bettelte die Blauhaarige und versuchte ihren Mann zu überzeugen. „Ich hab nein gesagt!“, zischte der Dragonslayer genervt. Jammernd presste die zierliche Magierin die Unterlippe hervor und versuchte so niedlich wie möglich auszusehen, um Gajeel zu überzeugen. Doch sie wusste, dass es nicht so leicht war den Eisen-Magier dazu zu bringen in ein Hasenkostüm zu schlüpfen. Schon gar nicht, wenn sie noch andere Elternteile der Gilde zu Besuch bekommen würden. Es würde viel zu peinlich für den Dragonslayer enden und dann auch noch gewaltig an seinem Stolz nagen. „Tu es doch für die Kinder“, jaulte Levy. „Nein! Lass das Salamander oder den Eis-Heini machen“, grinste er, als ihm der Gedanke daran kam, wie Natsu wohl in einem Hasen Kostüm aussehen würde. „Aber die Beiden machen das doch auch! Sie nehmen ja nicht umsonst ihre Kinder zu Eiersuche mit“, quengelte die Script-Magierin. Schon vor einer Weile hatten Lucy und Levy die Idee, dass sie die jüngeren Kinder zusammen Eier suchen lassen und da kam der große Garten von Levy und Gajeel gerade recht. Die beiden hatten mittlerweile zwei Kinder; Jeyden und Kacie. Obwohl die Beiden noch ziemlich jung waren, wusste der ältere des Geschwisterpaares schon lange, dass es den Osterhasen nicht wirklich gab. Levy war das auch bewusst, es ging es ihr dabei hauptsächlich um die 5 Jährige, die dank dem Versprechen ihrer Mutter gespannt auf einen Hasen wartete, der Ostereier im Gebüsch versteckte. „Salamander und der Eisklotzt ziehen sich auch so ein albernes Kostüm an?“, fragte er sicherheitshalber noch einmal nach. Eifrig nickte die zweifache Mutter und hielt ihm das schwarze Kostüm entgegen. „Naja… zumindest ist es nicht pink“, grinste er und nahm das alberne Teil entgegen. Levy jubelte und sprang ihm an den Hals. „Danke!“
„Ist ja gut, Zwerg“, lachte er und schlang seine starken Arme um ihren zierlichen Körper.
Freudig sprang die kleine Kacie auf und ab, als sie gleich drei große Hasen sah. Ihre braunen Augen leuchteten vor Freude. Auch die Kinder von Natsu und Gray freuten sich. Lucy, die mit ihrem dritten Kind schwanger war, musste sich dagegen ein Lachen verkneifen, als sie nicht nur Natsu, sondern auch Gajeel und Gray in einem Hasenkostüm sah. Dass Gray ein blaues und Natsu ein rotes Kostüm trugen, war zwar eher neben Sache, aber es sah einfach zu komisch aus. Drei starke Männer als Hasen verkleidet – das erfreute die Herzen ihrer Kinder. Ein schöneres Bild gab es nicht. „Juvia liebt Gray-sama im Hasenkostüm!“, schwärmte die Wasser-Magierin. „Nicht so laut Juvia! Sonst hören dich die Kinder“, flüsterte die Blonde und sofort hielt sich die fünffache Mutter die Hände vor den Mund.
Sorgsam suchte Kacie die bunt bemalten Eier im Gestrüpp und wurde dabei genauestens von zwei stechend roten Augen beobachtet. Niemals würde er seine kleine Prinzessin aus den Augen verlieren. „Ich hab noch eins!“, freute sich die kleine Schwarzhaarige und lief auf ihren Vater zu. Dieser nickte nur und hielt ihr den Korb etwas weiter hin. Schwupps - war das Ei darin verschwunden. Keine Sekunde später flitze das kleine Mädchen wieder zum Busch und suchte weiter. Grinsend sah Gajeel ihr nach. Sie hatte die gleichen Eigenschaften wie Levy. Sie war intelligent, neugierig und hatte eine Schwäche für Bücher über Script-Magie - dennoch hatte sie zusätzlich auch die Kräfte ihres Vaters geerbt. Jeyden dagegen war die genaue Kopie von Gajeel. Nur kleiner und mit kurzen Haaren. Der Achtjährige trainierte hart und wollte unbedingt so werden wie sein Vorbild.
Dass sein Vater gerade Osterhase spielte, störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil; er fand es sogar sehr amüsant. Doch wenn Gajeel ihm wieder einen funkelnden Blick zu warf verstummte er sofort. Das ging den ganzen Tag so.
„Sag mal Levy?“- „Mh?“ „Warum macht Gajeel das? Es war doch nur besprochen, dass Natsu und Gray ein Kostüm tragen“, grinste Lucy ihre beste Freundin an. „Ich weiß“, kichert diese nur und sah ihrem Mann verliebt dabei zu, wie der Dragonslayer seiner Tochter beim Eiersuchen half.
Lächelnd hopste die kleine Schwarzhaarige auf den in Hocke knienden Osterhasen zu. „Ich weiß, dass du es bist, Papa! Ich verrate den anderen aber nichts, weil ich ihnen den Spaß nicht verderben will“, flüsterte sie ihm zu und lächelte freundlich. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an. Doch seine entsetzte Mine legte sich schnell wieder und machte Platz für ein sanftes Lächeln. Glücklich wuschelte Gajeel ihr durch das Haar.
„Das ist mein Mädchen“
