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Letterlife

Die Geschichte von 1000 Briefen
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Kap.7 – Teil 2: Grabmal des Pharaos

Kap.7 – Teil 2: Grabmal des Pharaos

 

Wir betraten die Kammer, Antara und der Boss waren in die andere gegangen. Es war stockdunkel, nicht mal mit unseren Fackeln konnten wir viel sehen, nur das uns Israis immer noch folgte. „Ich hab ein ungutes Gefühl… Ich glaube nicht, das wir hier rauskommen.“, sagte Sameth leise auf Russisch, das war aber jetzt sehr pessimistisch. Ich drehte mich zu dem Amerikaner herum, er wirkte auch irgendwie ziemlich eingeschüchtert, ich fragte mich, was hat diese Göttin mit ihm gemacht? Langsam sah er auf, ging zu einer der Wand und betrachtete diese. „Durch. Die. Augen… des Blah… wird… das… das Tor…irgendwas… geöffnet.“, las er vor, ich musste grinsen. Ich kam auch rüber und sah wo seine Finger Waren, ich fuhr auch über die Wand, es fühlte sich so vertraut an. „Durch die Augen des Gläubigen wird das Tor der Schatten geöffnet.“, las ich den ganzen Satz vor, nicht gerade sehr aufbauen, aber… „Der Gläubige an was? Welchen Gott meint die Schrift?“, fragte Sameth. „Das ist eine gute Frage… Ich glaube nur an einen Gott und das ist der Vater Jesu.“, sagte ich trocken, Stille. „Echt jetzt?“, fragte der Größere etwas ungläubig und lachte dabei. „Ja und? Ich bin Russisch Orthodox. Glaubst du an nichts?“, grinste ich und fuhr weiter über die Verstaubte Schrift. „Nicht wirklich, ich wurde Mormonisch erzogen und meine Mutter war Jüdin, wie das zustande kam ist mir auch ein Rätsel. Aber Religiose Fanatiker haben doch alle einen an der Klatsche.“ – „Jetzt könnte ich ‘Echt jetzt‘ fragen.“, kommentierte ich lachen. „Wir kennen uns jetzt knapp ein Monat, mir kommt es schon wie ein paar Jahre vor. Wir sind Verlobt und wir stehen hier in einer Grabkammer von einem Gott und unterhalten uns über Religion.“, lachte ich und sah zum Boden. „Und? Es könnte schlimmer sein.“, lachte Sameth. „Wir haben doch Zeit uns richtig kennen zu lernen.“, lachte er, doch es halte etwas mehr, ich sah auf, er war ein paar Schritte gegangen und studierte weiter die Wand. Ich lächelte, da war wieder sein Optimismus den ich so mochte.

Ich ging weiter in die Kammer rein, da sah ich das Tuch, ich starrte es an, da sah ich einen Schatten der sich aufrichtete, ich zuckte zusammen und lies ausversehen meine Fackel fallen. Nun stand ich im Dunklen, konnte aber noch erkennen wo das Tuch hing. „Alles in Ordnung?“, fragte Sameth, ich ging auf die Knie und hob die Fackel auf… „Ich sehe nur Schatten.“, sagte ich langsam, ich hielt inne… ich tat genau das, was der Schatten auch getan hatte. Ich endzündete die Fackel erneut und ging auf das Tuch zu. „Komm nicht näher!“, brüllte eine Stimme durch die Kammer, da spürte ich auch schon die kalte Wand durch die ich ging. Sameth?... Ich drehte mich herum, nein er war am anderen Ende der Kammer… Vermon? Ich drehte mich wieder um, schüttelte dabei meinen Kopf, es war auch nicht seine Stimme. „Bitte bleib Stehen!“, schrie mich jemand an und unsere Fackeln gingen aus. Es herrschte stille. „Maximus?“, fragte dann mein Verlobter unsicher. Ich hob meine Hand und lies die Flamme erscheinen, doch vor mir war kurz ein gelbes Augenpaar zu sehen, ich schreckte zurück. Plötzlich sah ich einen Stock in meiner Flamme. „Da bist du ja… hast du diesen Luftzug auch gespürt?“, fragte mich der Größere. „Ja“, antwortete ich und erweckte auch meine Fackel zu neuem Leben. „Hast du etwas gefunden?“, fragte ich ihn und drehte mich zu ihm. „Wir sind wirklich in Yog-sothoth Grab… oder eher Siegel, die ganze Wand über dem Eingang ist voll mit Worten, die sich wie ein Zauberspruch lesen.“, sagte er und war schon wieder auf halben Weg bei der Wand. „Und du?“, fragte er zurück. Ich schwieg erst, ging zu dem Tuch und griff danach. „Ja…“, setzte ich an, es fühlte sich staubig an, ganz fest, kaum beugbar. Ich zog daran und es wirbelte auch ziemlich viel von dem Staub auf. Ich hustete auf und versuchte die Wolke zu vertreiben, doch erstickte genau dieser wieder meine Flame. Als ich wieder besser Atmen konnte hob ich meine Hand und lies meine Kraft frei.

Die bläuliche Flamme wurde reflektiert. „Ein Spiegel…“, sprach ich weiter. Ich hob meine Hand in meine Kopfhöhe, ich war dreckig, wirkte etwas blass, wohl weil die Spiegelung nicht eins zu eins war… Auf meinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, seine glühend roten Augen fixierten mich aus schwarzen Löchern, wie eine Raubkatze die ihre Beute im Visier hatte. Ich hörte ein leises brummen, das immer näher kam und immer mehr zu einem Lachen wurde. Nur mit viel Mühe konnte ich mich von seinem Blick lösen. Der dunkle Nebel hatte ihn eingehüllt, doch ihn störte das nicht, seine Beine waren ganz verschwunden, mein Blick wanderte höher zu seiner Hand, sie lag auf meiner. Seine Finger wirkten dünner, knochiger und lange glasähnliche Nägel ragten heraus. Langsam fuhren unsere Hände tiefer, mein Blick folgte ihnen, doch der Gott beobachtete mich weiter. Meine Augen wanderten wieder hoch starten dann direkt in die meines Gegenübers, eine kalte Luft hatte sich um meinen Hals gelegt, ich konnte nicht schreien! Ich schielte nach unten, seine Hand ragte aus dem Spiegel sie wollte nach meinem Handgelenk packen, aber ich konnte mich nicht mal mehr bewegen. Da spürte ich die Knochigen Fingern um meine Gelenk und er zog mich zu sich.     

 

Isaris war uns in die Kammer gefolgt, zeigte mir eine Stelle und zeigte darauf. „Merk sie dir. Merk dir bitte jedes Wort Vater.“, sagte sie mich nach druck. „Warum sagst du das?“, flüsterte ich so leise ich konnte. „Tu es einfach, ich bitte dich…“, flehte sie, sie sah auf den Boden. „Ich mache es versprochen, aber bitte schau nicht so traurig.“, lächelte ich, sie sah langsam auf. „Fessel meinen Geist an dich, lasse mein totes Herz wieder schlagen und gebe mir mein Gesicht wieder zurück…“, stand dort an der Wand, da hustete Maximus auf, ich drehte mich um, seine Fackel ging gerade aus, er war von Staub eingehüllt. „Ein Spiegel…“, hörte ich Maximus sagen, ich wollte gerade zu ihm gehen als ich plötzlich eine Warme Hand spürte… Ich drehte mich um… Isaris hatte meine Hand genommen, drückte sie leicht, als würde sie leibhaftig vor mir stehen. „Bitte… pass auf dich auf…“, flehte sie erneut, da sah ich Tränen über ihre Wangen rollen. Ich hob die Hand mit ihrer und stich über ihre Wange… „Werde ich.“, versprach ich, da verschwand sie langsam wieder in der Wand, lies meine Hand dabei los und drehte sich weg. Was hatte sie den?

Ich drehte mich zurück zu Maximus und ging zu ihm rüber. Er saß nur wenige Meter vor mir, Atmete schwer und starte in den trüben Spiegel vor sich. Ich spürte ein leichtes Beben in der Erde und ich hörte ein brummen, doch konnte ich es nicht einordnen… ich musste auch zugeben es war mir recht egal, ich machte mir Sorgen um Maximus. Er lachte kurz, zuckte etwas zusammen, er kicherte, es wurde lauter, zu einem metallischen Lachen. Meine Isaris das? Ich ging einen Schritt zurück. „M-Maximus?“, fragte ich etwas unsicher, er lachte wieder auf, wieder dieses grausame Geräusch aus seiner Kehle, das war nicht mein Verlobter! „Was hast du denn… mein Liebster?“, fragte er mit einer verzerrten, tiefen Stimme, drehte langsam seinen Kopf zu mir. Ich ging noch mehr Schritte zurück als er mich fixierte. Aus seinen schwarzen Augäpfel waren nur noch die roten Pupillen zu sehn. Seine Augen schienen bläulich zu brennen. War dass der wahre Yog-Sothoth? Wer war dann der Mann zuvor mit den roten Augen? Er drehte sich immer mehr zu mir herum, grinste mich Breit an, seine Scheidezähe waren länger, gingen fast bis zu seinem Kiefer. Der blonde Mann kniete immer noch dem Spiegel. „Was hast du denn? Willst du etwa fliehen?“, lachte er ruhig, doch versetzte mich alleine Stimme in Panik, ja, in mir kam gerade wirklich der Drang auf einfach abzuhauen. Langsam er hob er sich und lachte aber dabei. „Es hat keinen Sinn, glaube mir.“, meinte er ruhig, bereitete seine Arme aus und lies die Flamen darüber erscheinen, doch statt des üblichen Blau änderten sie immer wieder ihre Farbe… Plötzlich gingen alle Fackeln um uns an, doch sie brannten in einem merkwürdigen Grün und Blau. „Ihr könnt nicht mehr Fliehen, das Tor nach Außen wurde geschlossen und ihr zwei seid die Lämmer die Geopfert werden damit ich und meine Frau wieder Herrschen können!“, lachte er. Langsam lies er seine Arme wieder sinken, ich spürte wie bei jedem weiteren Wort mein Herz noch mehr schlug, ich hatte Angst… Angst vor meinem Verlobten.

Plötzlich lächelte er sanft, kam langsam auf mich zu, streckte mir seine Hand entgegen… „Du brauchst doch keine Angst zu haben, mein Geliebter Sameth. Ich bin doch bei dir.“, säuselte er zu mir, meine Panik lies nach, ich steckte auch meine Hand nach ihm aus und ging schon ein paar Schritte auf ihn zu… es war total abstrus! Ich fühlte mich als wäre ich betrunken! Es tat mir alles so leid was passiert war, ich wollte ihn nur beschützen, ich wollte ihn nicht hier verlieren! „Wenn du jetzt seine Hand nimmst, hast du ihn wirklich verloren!“, flüsterte eine Vertraute Stimme in mein Ohr… Ich blieb stehen, warum glaubte ich ihr. Ich zog meine Hand wieder zurück, sah auf den Boden, Maximus für immer zu verlieren… das wollte ich mir nicht mal vorstellen. Unter dem Staub erkannte ich plötzlich die Zeichen... Stand ich vor einem Bannkreis? Ich sah wieder auf, Maximus wartete immer noch auf mich. „Komm doch zu mir.“, lachte er leicht nervös, doch ging ich einen Schritt zurück. „Komm doch lieber zu mir…“, sagte ich eingeschüchtert, ich hob leicht meine Hand und leis meine Kraft los, der Staub hob sich wie eine Decke und gab nach und nach das Zeichen auf dem Boden Frei. Es war das Selbe das auch bei den Spielzeugen der Macht war, nur mit dem Unterschied das außenherum noch ein Kreis mit verschieden Ägyptischen Zeichen gezogen war. Ich sah wieder auf, seine Augen wurden zu schmalen schlitzen, seine Minde verfinsterte sich wieder. „Du hast es gemerkt, gar nicht mal so schlecht, für so einen ungläubigen Taugenichts wie dich!“, knurrte er in der Alten Sprache, da sah ich dass an seinem Rücken etwas hervorkam… An seinen Schultern kamen zwei lange Tentakelartige Fangarme zum Vorschein, sie teilten sich und es sah aus wie das Gerüst von Fledermausflügel. Auf der Höhe seiner Hüfte sah ich auch einen langen Fangarm, der aber aus mehreren einzelnen bestand. Er grinste wieder, sah seine Hand an, lange spiegelähnlich Nägel waren zu sehen. „Du hast wieder verloren, er gehört wieder mir, ich werde wieder Herrschen und du… wirst wieder an meiner Seite sein! Dann wird es diese Welt, die uns Verstosen hat, nicht mehr geben! Wir können frei sein!“, lachte er. Plötzlich schoss eine lange Schlangenzunge aus seinem Mund, das Leuchten seiner Augen wurde Stärker. Er kam auf mich zu, langsam, einen Schritt nach dem anderen, genau so ging ich immer mehr weg, die Zeichen unter ihm glühten immer mehr auf. „Aber dafür brauche ich deine Hilfe! Also komm endlich her!“, brüllte er mich an und rannte auf mich zu, obwohl sein Körper anfing zu brennen blieb er nicht stehen, er sprang am Ende des Kreises ab und hob seine Hand, sie schoss genau auf mich zu. Aus reinem Reflex hob ich meine Hand in seine Brusthöhe, da stach er mir die Augen aus.

 

Ich spürte einen Stromschlag, ich schrie auf, da donnerte ich gegen den Spiegel der laut risse bekam und landete unsanft auf dem Boden. Ich hustete den Staub aus meinem Mund und richtete mich auf, mein Rückenschmerzte, mir war heiß, als würde ich brennen, das bracht unangenehme Erinnerungen zurück Was war nur passiert? Dieser Bilder… ich atmete schwer, spürte das meine weit aufgerissenen Augen schon trocken wurden. Was hatte ich nur gesehen? Dieser Mann, der fast so aussah wie ich… Vor ihm ein zerstörtes Reich, alles in Flammen und in Asche. Genau wie Sameth seine Zukunftsvision beschrieben hatte. Doch die Person die vor ihm lag, ich hatte sie nicht erkannt, sie war so Jung… Der Mann hatte mich angegrinst, überall Blut! Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, versuchte seine Roten Augen zu erkennen. Den Jungen vor ihm. Wider kam das ganze grausame Bild in mir hoch, So viel Blut, doch der Mann hatte etwas zwischen den Zähnen, es war lang und dünn… Ich kniff schnell die Augen zusammen, er hatte die Innereien des Jungen gegessen, seines Sohnes! Ich schüttelte meinen Kopf und somit auch diese grausamen Gedanken ab. Ich schluckte schwer, schmeckte das Blut in meinem Mundraum, woher kam das?

Ich blinzelte einige Male, unter mit sah ich die rote Farbe, das war mir zuvor gar nicht aufgefallen… um mich herum sah ich die Spiegelscherben, an ihnen klebte Blut, ich spürte auch einen brennenden Schmerz an meiner Wange, ich strich darüber und sah das Blut, ich musste mich wohl geschnitten haben, da sah ich meine andere Hand an, sie war schon voller Blut. Ich setzte mich schnell auf, versuchte mich umzusehen, doch meine Sicht war leicht verschwommen, die ganze Kammer war hell in grün erleuchtet und ich erkannte Sameth, er hielt sich den Kopf. „Sameth?“, fragte ich besorgt, doch sagte er nichts… ich sah meine Hand an, hatte… ich ihn attackiert?

Da hörte ich das brummen hinter mir ich drehte mich langsam um und sah wie eine Klaue aus dem zerbrochenen Spiegel kam. Ich kroch schnell weg und zwang mich mit aller Kraft auf meine Beine, das Monster kam aus dem Spiegel, zog seinen Rauchigen Körper heraus, ich ging immer noch langsam zitternd rückwärts, bis ich an Sameth stieß. Es zog sich immer weiter, seine geschlossenen Augen schienen ihn nichts zu helfen, doch hüllte er uns ein.

Nun standen wir Rücken an Rücken. „Maximus? Bist du das?“, fragte er unsicher auf Russisch. „Wer sollte es sonst sein?“, fragte ich erschöpft und mit trockenem Mund. Doch mein Verlobter schwieg auf mein Kommentar, da tastete er nach meiner Hand. Ich griff nach ihr, wir waren hier wirklich eingesperrt das Monster würde uns nicht mehr rauslassen. Ich hörte wie Sameth etwas leise sagte, doch konnte ich es kaum verstehen. Das Monster richtete sich langsam vor uns auf, seine Konturen wurden Schärfer, sein schwarzer Körper immer förmiger, er bestand aus tausenden einzelnen Tentakeln, nur sein Kopf nahm etwas Form an, es sah aus als hätte es lange Ohren, eine etwas ausgeformte schnauze, da öffnete es sein Maul und zeigte seine Zähne. Ein dicker Wulst formte sich zu einem zweiten langen Arm, der auch mit großen Krallen ausgestattet war, sie sahen aus wie Glas… oder eher ein leicht trüber Spiegel, worin es aussah als würde ich eine Galaxie darin befinden, diese wuchteten den Massigen Körper nach oben. Vor uns war wirklich ein Gott aus einer vergessenen Zeit und aus der tiefen der Nacht.

Sameth beugte sich vor, keuchte schwer, dass er überhaupt noch stand war ein wunder, ich sah zu ihm, da sah ich das etwas von seinem Gesicht Tropfte… es war Blut. Er war auch verletzt?! Ich sah auf den Boden, vor und unter ihm waren mehrere Blutlachen, hatte er all das Blut verloren? „Sameth? Geht es dir gut?“, fragte ich überflüssiger weiße, doch er sagte nichts. „Es tut mir leid, alles was passiert ist. Ich konnte dich nicht beschützen… ich wäre gerne… mit dir in dieser Welt, in der wir Frei sind.“, sagte er schwer, hustete aber. Was redete er da? „Sameth?“, hakte ich erneut nach, doch drehte er sich etwas weg. Er war völlig aus der Puste, wie konnte er überhaupt noch stehen? Er zitterte zwar… sprach aber als würde er das verdammte Monster nicht… sehen. Ich sah meine linke Hand erneut an, das Blut… „Sameth… seh mich an!“, befahl ich, zwar am Ende meiner Kräfte… aber ich wollte noch einmal in seine Augen sehen, es hatte keinen Sinn gegen dieses Monster zu Kämpfen… Der Amerikaner zögerte noch, doch schüttelte er den Kopf. Das Brummen hinter uns wurde immer lauter, ich hörte seinen Atem. Ich hatte Sameth dazu gebracht dass wir fliehen sollten, nun sind wir hier, Gefangen in einem verdammten Grab! Ich wollte ihm doch nur in die Augen sehen und mich für alles Entschuldigen… „Hör zu Maximus… wir schaffen…“ – „NEIN!“, schnitt ich ihm das Wort ab, so optimistisch konnte nicht mal er sein! „Siehst du es denn nicht?“, fragte ich verzweifelt, drückte seine Hand. Er drehte sich langsam herum, sah mich mit… weit aufgerissen… Blinden Augen an… aus ihnen Tropfte noch Blut, bedeckten sein ganzes Gesicht, seine Tunika war oben herum auch voller Blut. Das war nicht möglich… meine Blutige Hand… mir war auch ganz heiß gewesen… Mein Herz setzte immer wieder auf, ich wusste nicht wie ich mich auf den Beinen hielt, ich tat es einfach. „Leider nicht… was meinst du?“, fragte er betroffen, ganz erschöpft. Ich wollte schon fast nur nicken, doch sagte ich dann ganz trocken: „wir sind hier gefangen…“

Ich spürte den Atem des Monster in meinem Genick, es erschnüffelte uns. „Jetzt hör ich es auch.“, lachte er, ich sah das Tränen sich mit dem Blut mischten. Sie hinterließen dünnere Spuren auf seinem Gesicht. „Sameth… war…“, setzte ich zittrig an, da legte er seine Hand auf meine Schulter, wanderte langsam zu meiner Wange hoch. „Es ist schön wieder deine richtige Stimme zu hören, dich zu spüren und zu riechen.“, säuselte er sanft. Er lehnte seinen Kopf leicht gegen meine Stirn, es war merkwürdig nun in diese weißgelbliche Augen zu sehen. Der metallische Geruch war kaum auszuhalten, ich spürte wie einzelne Tränen auf mein Gesicht fielen. „Es ist nur schade … das das letzte Bild von dir in meinem Kopf, das ist, indem du von Yog-sothoth besessen bist und ich kann es nicht vertreiben. Ich kann dein Lächeln, deine Augen gar nicht mehr sehen.“, lachte er traurig, was mir auch die Tränen in die Augen trieb, ich wusste das ich es war, der ihm das Angetan hatte.  Ich spürte wie der Dunkle Nebel sich um meine Beine Legte, es war grausam auf sein Ende zu warten, ohne zu wissen wann der Gott es endlich brachte. Ich wollte nicht mehr, ich wollte nur noch hier Sterben… „Denk so was nicht.“, lächelte Sameth, ich schreckte etwas auf, er strich über meine rechte Hand, wanderte über meinen Arm, meine Schulter, meine Brust. Wollte er mich ertasten? Seine Hand strich über meinen Hals hoch, sie war rau… Der Atem des Monsters wurde immer lauter, lange würde der Gott nicht mehr schlafen. Mein Geliebter strich über meine Wange, fuhr dabei über meinen Schnitt, ich schreckte zurück. „Du bist verletzt?“, fragte er besorgt, ich musste lachen, das fragte der, dem ich die Augen ausgestochen hab. Sameth gab mir einen Kuss auf die Wange… wie der Abschiedskuss in Koshta.

Da brüllte der Gott hinter uns auf, sein klang ging durch Mark und Bein, er war wach! Sameth sah auf, auch wenn er nichts sah, er strich meine Haare hinter mein Ohr, lachte dabei leise… wie gut er meinen Körper kannte. Ich schloss meine Augen und drehte mich auch um, mein Verlobter legte eine Hand auf meine Hüfte, die andere auf meine Wange, strich über meine Lippen, ich schmeckte den Staub und das Blut, lächelte aber dennoch. „Es ist schön, dass ich dein Lächeln doch nochmal sehe.“, sagte er leise, ich öffnete die Augen und verstand… Yog-sothoth starrte uns an, mit einem Blinden und einem Hellgelben Auge an, genau diese Farbe, die eins Sameth hatte. Mein Verlobter sah mich durch die Augen der Gottheit. Er knurrte, fixierte uns. Ich spürte einen warmen Wind um meine Hand, drehte mich schnell zu Sameth um, neben uns sah ich Isaris, es war ihre Hand, ihre andere lag auf Sameths. Ich hörte ihre Stimme… sie sang etwas, da hörte ich ein lautes Kratzen, es war die Kralle! Ich küsste Sameth ein letztes Mal, bevor ich einen kurzen, starken Schmerz spürte, der durch mich ging und ich unser Blut schmeckte und schluckte. Sameth krallte sich in meine Schulter, drückte mich an sich, er zitterte nicht, genau so wenig wie ich. Ich öffnete leicht meine Augen, es sah aus als hätte Sameth wieder seine schönen Augen wieder, doch meine Sicht wurde immer schwächer, langsam sah ich nichts mehr, nur noch rot und es wurde langsam auch alles grau. Unsere Beine gaben langsam nach… ich  konnte mich nicht mal für die schöne Zeit bei ihm bedanken… oder entschuldigen für das was ich gesagt hatte…

Für jedes Wort war es nun zu spät…

Sameth… es tut mir leid.

 

End

 



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