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Prelude of Shadows

Die Team Shadow Chroniken
von

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Chris – Akt 2, Szene 2

8 Jahre vor Team Shadows Gründung

 

Die kalte Luft der Klimaanlage des Pokécenters blies um ihren schweißnassen Körper und ließ sie frösteln. Sie ging auf die Empfangstheke zu, hinter der Schwester Joy mit einem Schraubenzieher bewaffnet an der Heilmaschine werkelte.

„Ist sie kaputt?“, fragte Chris. Die Joy stieß einen erstickten Schrei aus und griff nach ihrer Brust, als sie Chris entdeckte.

„Gütiger Gott im Himmel“, stöhnte sie und lehnte sich über die Theke. „Erschreck mich doch nicht so, junge Dame, da bleibt mir ja das Herz stehen!“ Sie wischte eine gelöste, pinke Haarsträhne aus ihrer Stirn. „Womit kann ich dir helfen? Die Maschine ist derzeit nicht betriebsbereit, aber wenn du deine Pokémon heilen lassen willst, haben wir hinten noch ein altes Modell stehen. Die Behandlung wird allerdings etwas länger dauern als gewöhnlich. Sie ist lange nicht mehr benutzt worden.“

Chris legte Joy Pikachus Pokéball hin und sah dabei zu, wie die Schwester hinter einer Tür mit der Aufschrift Zugang nur für Personal verschwand. Da sie nichts Besseres zu tun hatte, sah sie sich um. Das Pokécenter war genauso aufgebaut, wie sie es aus Castors Lehrkanal in Erinnerung hatte. Eine kleine Mensa, Treppen, die nach oben zu den Zimmern führten, diverse Bänke zum Warten mit Lesematerial, eine mit WC ausgeschilderte Schwingtür.

Und natürlich Glumandas Vermisstenanzeigen, die in dreifacher Ausführung an einem Korkbrett an der Wand hingen. Chris seufzte. Sie würden wohl wieder die Nacht draußen verbringen müssen. Jayden konnte hier unmöglich ein Zimmer mieten.

„Es sollte etwa zehn Minuten dauern, bis dein Pokémon bereit ist“, informierte Schwester Joy Chris, als sie zurückkehrte. „Es scheint keine ernsthaften Verletzungen von seinen Kämpfen davongetragen zu haben. Oh, dich interessiert wohl das Plakat?“

„Hat man den Dieb schon gefangen?“, fragte Chris.

„Nein, leider nicht. So eine Sauerei. Pokémondiebstahl ist eine der unethischsten Handlungen, die es unter Trainern gibt, gleich hinter Pokémonmisshandlung. Das Pokémon stammt vielleicht aus einem Labor, aber es wurde sicher gut von seinem Forscher behandelt. Wo kommen wir denn hin, wenn junge Leute einfach so die Pokémon anderer stehlen?“

Chris nickte nachdenklich. Sie stimmte Joy in allen Punkten zu, bis auf einen. Sie hatte nicht das Gefühl, dass Glumanda zu seinem Trainer im Labor zurückkehren wollte. Aber das ging sie nichts an. Es war Jaydens Entscheidung gewesen. Sie reiste nur mit ihm.

„Kann ich die Toilette benutzen, während ich warte?“, fragte Chris, der die Blase schon einige Zeit drückte.

„Sicher, sie ist gleich hinten durch, Liebes.”

Die Damentoilette bestand aus einem kleinen Waschraum, einigen Waschmaschinen und fünf Kabinen. Bis auf eine waren alle frei. Chris nahm die hinterste und schloss gerade ab, als sie aus der besetzen Toilette eine Stimme hörte.

„Wenn ich es dir doch sage“, sagte die Frau in einer genervten Tonlage. „Wir werden die beiden finden. Jayden ist zwölf, er kann nicht einfach davongeflogen sein. Überholt haben sie uns auch nicht. Wahrscheinlich haben sie sich im Wald versteckt und warten darauf, dass die Luft rein ist. Aber früher oder später werden sie in Marmoria ankommen. Ja. Ja, ich weiß, dass die Zeit drängt, aber was soll ich denn sonst machen? Wir halten hier die Stellung, so kann Blue zumindest etwas ausspannen. Hast du ihn in letzter Zeit nicht gesehen? Er braucht dringend Urlaub. Die Sache mit Red hat ihn ziemlich mitgenommen. Ja, ich verstehe. Okay, bis dann. Ich halte dich auf dem Laufenden.”

Ein Klicken beendete den Anruf. Chris wagte kaum, zu atmen. Das musste diese Nicole sein, die Jayden erwähnt hatte, die Frau, die ihn bis ins Pokécenter in Vertania City gejagt hatte. Wenn sie und Blue hier waren, konnte das nur Ärger bedeuten. Sie musste Jayden so schnell wie möglich warnen und mit ihm die Stadt verlassen. Aus irgendeinem Grund war ihr Ankommen unbemerkt geblieben. Vielleicht war Blue gerade bei Rocko und tauschte sich mit dem Arenaleiter aus, oder er war auf Toilette, so wie Nicole. So oder so, sie konnten nicht riskieren, hier zu bleiben. Sie mussten weiter.

Chris wartete, bis Nicole abgespült und ihre Kabine verlassen hatte, wartete dann noch einige Minuten, nur zur Sicherheit, und kehrte schließlich mit pochendem Herzen in den Empfangsraum zurück, wo Joy bereits auf sie wartete. Chris sah sich hektisch um, doch sie hatte Glück. Bis auf zwei junge Trainer, die wohl von ihrem Training zurückgekommen waren und nun ihr Abendessen verschlangen, waren sie allein.

„Da bist du ja wieder“, sagte Joy lächelnd und reichte Chris ihren Pokéball. „Möchtest du heute hier übernachten? Mit einer Trainer-ID bekommst du Rabatt auf die Zimmer.“

„Nein, danke“, sagte Chris und steckte den Pokéball in ihren Gürtel. Ihre Finger juckten. Die Trainer-ID! Die hatte sie völlig vergessen. Ursprünglich hatte sie eine in Vertania City beantragen wollen, aber dieser Plan war nicht aufgegangen, und genauso wenig hatte sie Zeit, sich hier um eine zu kümmern. Sie konnte nur hoffen, dass sie ihre Verfolger bis Azuria City abschütteln würden.

Draußen brannte die späte Nachmittagssonne auf sie herab. Sie zog den Strohhut zurecht, den sie im Pokécenter abgelegt hatte und machte sich auf die Suche nach Jayden. Am Pokécenter war er nicht, vielleicht hatte er sich etwas weiter entfernt versteckt. Prüfend sah Chris sich um. Jayden entdeckte sie nicht, dafür Blue und Nicole, die Hand in Hand auf der anderen Seite der Straße standen und küssten.

Angewidert sah Chris weg und lief in die andere Richtung. Die Hitze formte Schlieren in der Luft, die über dem Steinpflaster flimmerten. Links von ihr erhob sich eine erhöhte Parkanlage, aus der dumpfe Rufe und Kampfgeräusche schallten. Trainer vermutlich, die einen Übungskampf austrugen. Chris lief zu einer alten Dame, die auf einer Bank saß und in einem dicken Wälzer las. Ihr graues Haar war hochgesteckt und trotz der Hitze lag ein roter Strickschal um ihre Schultern. Als Chris sich näherte, sah sie auf.

„Haben sie einen Jungen gesehen?“, fragte Chris. „Er ist so groß wie ich, mit hellbraunem Haar. Er trägt ein rotes T-Shirt.“

„Hm?“ Erst jetzt bemerkte Chris die Sonnenbrille, die sie trug. Zwei kugelrunde, schwarze Brillengläser verdeckten ihren Blick. „Tut mir leid, so jemanden habe ich nicht gesehen.“ Ihre Fingerkuppen fuhren über die Seiten ihres Buches. Chris blickte hinab. Statt Buchstaben konnte sie nur kleine, runde Erhebungen auf dem Papier entdecken. „Aber hier ist eben ein schreiender Junge seinem Pokémon hinterhergerannt und in den Park gelaufen. Sie müssen sich gestritten haben. Vielleicht meinst du ihn?“

„Ganz bestimmt“, nickte Chris, bedankte sich und lief los. Je näher sie dem Lärm kam, umso unruhiger wurde sie. Das waren keine normalen Kampfgeräusche. Und die Rufe klangen aus der Nähe ebenfalls weniger wie Attackenbefehle und mehr wie ... Hilfeschreie.

Sie preschte auf den Rasenplatz, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Jayden strampelnd im Griff eines großen Jungen hing und von einem Mädchen mit pinken Zöpfen wieder und wieder in den Bauch geboxt wurde. Zwei andere Jungen standen lachend daneben, und Glumanda, das Chris nur dank seiner hellen Farbe im Gras entdeckte, hatte die Ärmchen über dem Kopf zusammengeschlagen, um sich vor den Steingeschossen eines Georoks zu schützen.

Mit einem Mal sah Chris nicht mehr Jayden, sondern sich selbst, wie sie als kleines Mädchen in einer Ecke kauerte und flehend die Hände ausstreckte, bevor der Gürtel ihres Vaters auf sie herabsauste.

Schlag.

Willst du mich blamieren?

Schlag.

Hätte deine Mutter doch nur einen Jungen geboren, statt dir.

Schlag—Was—schlag—kannst—schlag—du—schlag—eigentlich—

„AUFHÖREN!“ Chris stürzte sich auf das Mädchen, sprang ihr von hinten auf den Rücken und umklammerte ihren Hals. „Lass meinen Freund in Ruhe!“

Das Mädchen ruckte unter ihr und plötzlich war oben unten und Chris schlug mit dem Rücken flach auf dem trockenen Gras auf. Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen und sie schnappte nach Atem.

„Wer ist das denn?“, fragte das Mädchen und schüttelte die behandschuhten Hände aus. Mit dem Unterarm wischte sie sich über den Mund. „Deine kleine Freundin?“

„Ch-chris?“

Chris sah zu Jayden auf. Seine Nase war blutig, sein linkes Auge zugeschwollen und Tränenschlieren klebten auf seinen Wangen. Heißer Zorn machte sich in ihr breit. Mit einem langgezogenen Schrei rappelte sie sich auf und warf sich erneut der Pinkhaarigen entgegen, die jedoch nur zur Seite sprang und ihr mit einem Schlag gegen die Schulter das Gleichgewicht nahm.

Chris spuckte Gras aus, das ihr beim Fallen in den Mund geraten war und starrte zu dem Mädchen hinauf, das sie mit verschränkten Armen begutachtete.

„Chloe, meinst du, sie hat mehr Geld als der Kleine hier?“, fragte einer der beiden Jungen, die bisher nur belustigt dem Schauspiel beigewohnt hatten. Chris packte ihren Pokéball. Sie war noch nicht geschlagen. Niemand würde ihr Geld wegnehmen.

Chloe wiegte den Kopf. „Durchsucht sie.“ Chris machte einen Schritt zurück und hob ihren Ball.

„Ich fordere dich heraus“, fauchte sie. „Wenn ihr verliert, lasst ihr uns in Ruhe und gebt uns das Geld zurück, das ihr gestohlen habt.“

„Oho.“ Chloe grinste und winkte ihr Pokémon, das Georok, zu sich. „Dann lass mal sehen, was jemand wie du so drauf hat.“ Mit einer Hand fischte sie ein kleines Stoffetui aus ihrer Hosentasche und ließ es aufklappen. Drei Orden blitzten Chris daraus entgegen. „Sicher, dass du immer noch kämpfen willst?“

Mit einem Wutschrei entließ Chris ihr Pikachu, das sie den gesamten Morgen über trainiert hatte. Ohne es mit den Pokédex zu überprüfen, wusste sie nicht, wie stark es inzwischen war, aber sie würde nicht kampflos aufgeben.

„Pikachu, Rutenschlag!“

„Steinpolitur, Dude“, rief Chloe ihrem Pokémon unbekümmert zu. Chris‘ Pikachu, das sich in einem roten Lichtstrahl materialisiert hatte, sah sich einen Moment lang desorientiert um, bevor es vor schoss und mit seinem blitzförmigen Schweif auf das Georok einhieb. Das Gesteinpokémon schüttelte die Attacke mit einem Schulterzucken ab. Es rollte sich zusammen und rotierte, so schnell, dass Chris glaubte, es würde jeden Moment davonschießen. Als es endlich zur Ruhe kam, glänzte der zuvor matte Steinmantel wie frisch geölt, die scharfkantigen Ecken bedrohlich blitzend.

„Donnerschock!“, befahl Chris. Chloe lachte schallend.

„Eine Elektroattacke gegen einen Bodentyp? Anfängerfehler! Dude, beende es mit Steinwurf.“

Chris’ Lippen bebten, als sie mit ansah, wie Pikachus Donnerschock wirkungslos an dem Steinkörper des Georoks abprallte. Sein Gegner stieß beide Pranken tief in den Erdboden und zerrte einen Steinbrocken in Größe eines Fußballs an die Oberfläche, mit dem es einarmig ausholte.

„Weich aus!“, schrie Chris, aber Pikachu stand regungslos, die Augen in Panik weit aufgerissen.

„G-glut!“

Ein orangegelbes Geschoss traf das Georok von hinten, klammerte sich an seinem runden Rücken fest und spie eine heißglühende Flamme von oben in sein Gesicht. Georok ließ den Brocken fallen und griff stattdessen nach Glumanda, das sich auf Jaydens Befehl hin zurück in den Kampf gestürzt hatte.

Schweiß tropfte Chris‘ Nasenspitze hinab. Pikachu hatte sich wieder gefangen, aber es war nutzlos gegen einen Bodentyp. Was sollte sie machen? Was sollte sie nur machen?

„Zwei auf einmal?“, fragte Chloe und wies den großen Jungen an, Jayden runterzulassen. „Also gut. Zeigt mal her, was ihr drauf habt!“

Chris stieg Hitze in die Wangen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so gedemütigt gefühlt. Aber sie wusste, was sie tun musste. Glumanda war ihre einzige Chance. Also musste Pikachu es unterstützen, koste es, was es wolle.

„Bedräng es mit Rutenschlag!“, befahl sie ihrem Partner, der einen kurzen Moment zögerte, sich dann jedoch zurück ins Gefecht warf.

„Nochmal Glut, lass dich nicht abschütteln!“

Jayden kniete am Boden, sein rechtes Auge inzwischen vollständig zugeschwollen. Selbst aus einigen Metern Entfernung konnte Chris erkennen, dass seine Hände zitterten. Sein Rucksack lag aufgerissen neben ihm.

Eine weitere Feuersalve traf Georok, das gleichzeitig von Pikachus stetigem Rutenschlag aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Chris hielt den Atem an. Sie hatten es fast geschafft. Sie würden gewinnen!

Georok warf sich mit voller Wucht auf den Rücken und begrub Glumanda unter sich, sprang auf und packte den Felsen, den es eben zu Boden hatte fallen lassen. Es holte aus. Pikachu, das gerade im Sprung war, konnte nicht ausweichen, und der Steinwurf traf es genau auf die Brust. Der gelbe Körper wurde von der Wucht der Attacke zurückgeschleudert. Chris sprang zur Seite und fing die kleine Elektromaus auf, bevor sie unter dem Stein zerquetscht wurde.

Von einem Moment auf den anderen war der Kampf vorbei.

„Nehmt ihnen ihre Sachen ab“, sagte Chloe, offensichtlich unbeeindruckt von ihrem schnellen Sieg. Chris lag noch immer wie in Trance am Boden, ihren besiegten Starter an die Brust gepresst, als plötzlich Hände an ihrem Rucksack zerrten. Schreiend trat sie um sich, packte einen Knöchel, der neben ihr ihr auftauchte, und verbiss sich darin.

„AU!“ Der Fuß riss sich los und trat nach ihrem Gesicht, traf sie an der Wange. Schmerz explodierte in ihrem Gesicht und sie rollte winselnd zur Seite.

„Das wird euch eine Lehre sein“, sagte Chloe und trat über Chris in ihr Sichtfeld. „Was können zwei blutige Anfänger schon gegen jemanden ausrichten, der Major Bob in die Knie gezwungen hat?“

„Mit deinem Georok dürfte das keine allzu große Herausforderung gewesen sein, schätze ich“, ertönte plötzlich eine kühle Stimme. Durch verschmierte Augen sah Chris zu der gebückten Gestalt auf, die sich ihnen näherte, einen Stock vor sich her schlagend wie ein Pendel. Die runden Brillengläser blitzten, als die alte Frau von der Bank sich zu ihrer vollen Größe aufrichtete. „Wenn deine Mutter dich so sehen könnte …“, sagte sie und schüttelte traurig den Kopf. „Was ist nur in dich gefahren?“

„Roberta“, zischte Chloe. Unruhe kam über die Gruppe. Die Pokémon sprangen an die Seite ihrer Trainer, die Jungen flankierten Chloe von beiden Seiten. „Wolltest du dich nicht in Zukunft aus Konflikten raushalten?“

„Das war mein Plan“, gestand die Frau namens Roberta. „Aber wenn die Enkelin meiner besten Freundin sich aufführt wie ein Rocket Rüpel, dann kann auch ich nicht mehr still daneben stehen. Drei Orden hast du also schon? Mal sehen, wie du dich gegen jemanden schlägst, der damals die Top Vier herausgefordert hat.“

„Das war vor fünfzig Jahren“, sagte Chloe, aber Chris hörte ein Zittern in ihrer Stimme. „Deine Zeit ist lange vorbei.“

„Wir werden sehen.“ Roberta zog einen Pokéball unter ihrem Schal hervor. An ihrer Seite erschien ein ernst dreinschauendes Nockchan, das die behandschuhten Fäuste spielerisch kreisen ließ. „Himmelhieb“, befahl sie, und bevor Chloe auch nur reagieren konnte, überbrückte das Kampfpokémon mit einem einzigen Satz die vier Meter, die es von dem Georok trennten, und schlug mit der rechten Faust von unten gegen dessen Gesicht.

Die Wucht der Attacke riss Georok von den Füßen und schleuderte es mehrere Meter durch die Luft,  bevor es zu Boden krachte und bewusstlos liegen blieb. Nockchan tänzelte in Boxerhaltung auf der Stelle.

„Möchte noch jemand sein Glück versuchen?“, fragte Roberta freundlich. „Du vielleicht, Boyd? Erik? Oleg? Nein? Wie schade.“ Sie rief ihr Pokémon zurück. „Dann wäre ich euch jetzt sehr verbunden, wenn ihr den beiden Trainern ihre Sachen und ihr Geld zurückgebt. Schön hurtig.“

Chloe zischte, warf Chris jedoch ihren Rucksack zu. Einer der Jungen schleuderte Jayden eine Geldbörse und lose Scheine in den Schoß. Die Pokémon wurden zurückgerufen, und so schnell der Kampf begonnen hatte, so schnell waren sie mit Roberta alleine.

Sie tastete sich mit ihrem Stock vor, bis sie Chris erreichte und half ihr auf die Füße. „Es tut mir leid, dass ich nicht früher gekommen bin“, sagte sie mit bitterer Stimme. „Chloe fordert oft Trainer heraus. Es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass sie dieses Mal nicht fair spielt. Hat sie euch wehgetan?“

Chris schüttelte den Kopf, bemerkte erneut die Brille der Frau, und verneinte stattdessen. „Aber mein Freund ist verletzt“, sagte sie und lief zu ihm hin. Jayden war inzwischen zu Glumanda gekrochen, das schwer atmend im Gras lag und mit den Augenlidern zuckte. Er nahm es behutsam in die Arme. Sein Gesicht sah fürchterlich aus.

„Er braucht einen Arzt“, stellte Chris fest und half ihm auf die Füße, kaum dass er Glumanda zurückgerufen hatte.

„Ich begleite euch ins Pokécenter“, sagte Roberta grimmig. „Es gibt dort ohnehin jemanden, mit dem ich reden muss.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Teilchenzoo
2018-08-15T18:03:16+00:00 15.08.2018 20:03
Ooooh, Roberta muss da mit jemandem reden? Dann wird sie jetzt hoffentlich dafür sorgen, dass Jayden nicht mehr fliehen muss. Dass er das Glumanda behalten darf, ganz offiziell.
Übrigens ist sie echt cool. Eine tolle alte Lady! Gefällt mir sehr gut. Ohne ihr Eingreifen wären die zwei Kleinen auch sehr böse geendet. Chloe ist echt ein Biest, und ich hoffe, dass sie noch einmal gewaltig auf die Fresse fliegt damit.

Ob Glumanda jetzt etwas freundlicher zu Jayden wird? Ich glaube es zwar kaum, aber ...
Antwort von:  yazumi-chan
15.08.2018 22:43
Mal sehen, was Roberta im PokéCenter bereden will. Ich finde es immer toll, die verschiedenen Vermutungen zu lesen :D
Antwort von:  Teilchenzoo
15.08.2018 23:04
Auf jeden Fall wirkt sie wie jemand, der sich "no bullshit" auf die Fahnen geschrieben hat. Wird sich also nicht einfach von vermeintlich besseren Ansprüchen ins Bockshorn jagen lassen.
Von:  Kerstin-san
2018-08-12T08:26:36+00:00 12.08.2018 10:26
Hallo,
 
arme Chris, mit einem gewalttätigen Vater aufzuwachsen ist eine richtig scheußliche Sache. Wenn ich mir vorstelle, wie oft sie wohl von ihm verprügelt worden ist, blutet mir richtig das Herz. Kein Wunder, dass sie durch Chloe jetzt daran zurückerinnert wird und Jayden sofort zur Hilfe eilt.
 
Die beiden sind vollkommen chancenlos gegen das Georok und ich fand es gut, dass du die beiden auch ruckzuck hast verlieren lassen, weil alles andere wahnsinnig unrealistisch gewesen wäre. Tja, scheint so, als wäre Jaydens Flucht jetzt erstmal beendet.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von:  yazumi-chan
12.08.2018 11:53
Ja, mir auch :( Ich habe es ja schon eine Weile angedeutet, aber so langsam kommt die ganze Geschichte ans Licht. Chloes Pokémon ist über Level 25, da haben Chris und Jayden wirklich keine Chance. Zum Glück kam ja Hilfe ;)


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