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Von der Realität und anderen grausamen Dingen

Ein phasenweise pessimistischer Self-Insert
von

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Von Erwartungen und Realität

Ich wollte diesen Moment nicht gehen lassen, versuchte, nach diesem Sinn zu greifen, versuchte, ihn zu packen -  

und dann ging alles ganz schnell. 

 

--- 

 

In dem Bruchteil einer Sekunde sprang ich wie vom Blitz getroffen auf und machte einen Satz zur Seite. Oder vielleicht war es falsch, zu sagen, dass ich ihn machte. Vielmehr hatten meine Beine scheinbar ein Eigenleben entwickelt. Noch bevor ich mir über die Situation klar werden konnte, schoss mein rechter Arm vor mein Gesicht. Keinen Wimpernschlag später krachte wie aus dem Nichts das harte Ende eines Nunchuks dagegen und ein ekliges Knacken tönte in meinen Ohren.  

 

Ich hatte mir meinen Arm schon einmal gebrochen, aber der Schmerz damals war nichts gegen die glühenden Wellen der Qualen, die nun über mich hineinbrachen und mir einen stummen Schrei entlockten.  

 

Ich wollte wegrennen, weit weg von der Angst, die mich erfasste, weit weg von diesem Ort, zurück nach Hause... doch mein Körper gehorchte mir nicht. Ich konnte mich nicht nach dem Angreifer umsehen, wie angewurzelt stand ich da, die Augen panisch aufgerissen, den ungesund verformten Arm nicht aus meinem Sichtfeld bringen könnend.  

 

In einer weiteren ungewollten Bewegung duckte ich mich plötzlich. Aus dem Blickwinkel sah ich die Silhouette von einem kleineren Gegenstand mit rasender Geschwindigkeit an mir vorbeisausen. Doch mein Augenmerk galt etwas anderem - durch das Bücken zeigte mein Kopf nun Richtung Boden, und so sah ich nun den Grund für den Ungehorsam meines Körpers. Aus meinem Schatten schlängelte sich eine dünne schwarze Linie über den Boden, und wenn ich meinen Kopf hätte heben können, ich hätte mit Sicherheit Shikamaru am anderen Ende entdeckt.  

 

Aber wieso wurde ich überhaupt angegriffen? Von wem? Und wieso kamen die Anderen nicht zu mir?  

Ein energischer Ruck ging durch mich, und mit einer Kraft, die ich meinen Beinen in hundert Jahren nicht zugemutete hätte, sprang ich erst auf den Baumstamm hinter mir und drückte mich dann an ihm wie eine Springfeder ab.  

 

Es fühlte sich an wie fliegen, und wenn sich mein Arm nicht anfühlen würde wie abgehackt und mein Gehirn nicht in den Fluchtmodus geschaltet wäre, hätte ich es sicherlich genossen. Stattdessen freute ich mich darüber, als ich bei der Landung sanft von Choji aufgefangen wurde. Doch bevor ich auch nur ein Wort über die Lippen brachte, befanden wir uns schon wieder in der Luft, zusammen mit Hinata. Gleichzeitig bekam ich wieder das Gefühl, die Kontrolle über meine Bewegungen wiedererlangt zu haben. 

 

Mit riesigen Sätzen hetzten die zwei durch die Baumkronen und sahen dabei immer wieder nach hinten. Sie machten zwar auch einen besorgten Eindruck, aber ich konnte keine Panik in ihren Gesichtern erkennen.  

 

"Was ist passiert?", versuchte ich gegen den Wind anzuschreien. 

 

"Wir wurden von Nuke-Nin aus Sunagakure angegriffen. Es waren zu viele für uns, aber Shikamaru und Ino können sie eine Weile aufhalten, damit wir Unterstützung holen können", brüllte Choji zurück.  

 

Ich wollte ihm weitere Fragen stellen, ob er wusste, wieso sie uns attackiert hatten, wie viele genau es waren, wieso Nuke-Nin trotz Grenzpatrouillen so nah an Konoha herankamen, doch das Stechen, das von meinem Arm ausging, wurde mit jedem Absprung schlimmer und erstickte meine Gedanken im Keim.  

 

Als wir kurze Zeit später durch das riesige Eingangstor von Konoha rannten, ließen wir Hinata bei den Wächtern Izumo und Kotetsu zurück und machten uns auf den Weg ins Stadtzentrum. Ich ahnte schon, wo die Reise hinging, und schon bald standen wir im Foyer des Krankenhauses. 

 

Bin ja lange nicht mehr hier gewesen. 

 

Choji fing einen der anwesenden Weißkittelträger ab und erklärte ihm wahrscheinlich kurz, was vorgefallen war. Der Medic-Nin nickte und wies ihn an, ihm zu folgen. Als Choji jedoch Anstalten machte, mich weiterhin zu tragen, bedeutete ich ihm, mich runterzulassen. Schließlich war nur mein Arm gebrochen und nicht beide Beine, und er tat besser daran, seinem besten Freund zur Hilfe zu eilen als mich hier durch die Gegend zu schleppen. 

 

"Nun geh endlich", sagte ich ihm, als er sich auch nachdem er mich abgesetzt hatte nicht vom Fleck rührte. Er ließ sich zwar äußerlich nichts anmerken, aber ich konnte mir denken, dass er sich gerade höllische Sorgen um sein Team machte. 

Er sah mich mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Mitleid an und verschwand dann von einem Augenblick auf den anderen. Ich meinerseits wandte mich nun dem geduldig wartenden Arzt zu und folgte ihm in ein Behandlungszimmer, froh darüber, die beißenden Schmerzen bald los zu haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EL-CK
2015-06-11T07:16:19+00:00 11.06.2015 09:16
DAMIT hatte ich jetzt nicht so recht gerechnet...
Aber die Szene ist echt genial geschrieben...
Bin mal gespannt was noch so alles passiert
Antwort von:  Diamond_Dust
11.06.2015 09:55
Dankeschön :> Dann hab ich mein Ziel ja erreicht (siehe Titel xD)


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