Was soll ich hier?
„Hey!“ fauche ich den Trottel an, der mich gerade angerempelt hat. Der ist einfach weiter gegangen, wahrscheinlich hat er mich gar nicht gehört. Kein Wunder bei dieser Lautstärke. Ich wünschte, ich hätte mich nicht von Naruto dazu überreden lassen. Statt hier herum geschubst zu werden könnte ich jetzt zu Hause im Bett liegen! Oh man, hier sind aber verdammt viele, hätte nicht gedacht das überhaupt ein Weib zu Sasukes Geburtstag kommen würde, zumindest nicht seit er offiziell mit Naruto zusammen ist. Das hätte echt jeder von uns als letztes erwartet. Was soll’s. Endlich gelange ich in einem Raum wo die Musik nicht so dröhnt und siehe da. Ein Platz. Schnell hinsetzen, bevor er wieder besetzt ist. Schnell bemerke ich dass das vielleicht doch keine so gute Idee war. „Hey Naruto, Sasuke sucht euch gefälligst ein Zimmer!“ genervt verdrehe ich die Augen.
Müssen die auf dem Sitz genau neben mir rummachen? Das ist doch nicht zum Aushalten. Nach meinen Worten zuckt Naruto fast sofort zurück und blickt mit knallroten Wangen, ob nun vor Scharm oder, was ich eher vermute, wegen der ebenen Tätigkeit sei mal dahin gestellt, von Sasukes Schoß auf mich herab. „Sorry.“ Nuschelt er und zieht dabei die Hände von dem grimmig drein blickenden Sasuke unter seinem Hemd heraus. Er schiebt dessen Hände von sich und macht Anstalten aufzustehen, doch Sasuke legt seine Hände auf Narutos Taille und schiebt ihn wieder auf seinen Schoß. Naruto sieht ihn strafend an. Sasuke zuckt aber nur mit den Schultern. „Gefällt dir die Party, Shikamaru?“ richtet sich der Blonde wieder an mich. Ich sehe ihn einfach nur genervt an, das sollte als Antwort genügen. Dann richte ich mich an Sasuke. „Übrigens, alles Gute.“ „Danke.“ Meint er, wie immer kurz angebunden.
„Ach komm, Shika, geh einfach ein bisschen Tanzen. Dann hebt sich deine Laune bestimmt.“ Versucht Naruto mich aufzuheitern. „Nein danke.“ Meine ich. Ich bin doch nicht verrückt und gehe freiwillig in diese Fleischmasse! „Na los, Shikamaru. Vielleicht findest d-ah!“ Narutos Worte werden unterbrochen durch sein aufkeuchen. „Sasuke!“ faucht er diesen an, da dieser ihn am Hals gebissen hat. „Ich habe Geburtstag, schenk mir gefälligst deine Aufmerksamkeit!“ Sasuke schaut sauer zu Naruto und wirkt dabei fast wie ein kleines Kind das nicht bekommt was es will. Naruto sieht ihn böse an. „Das habe ich doch die ganze Zeit! Kann ich mich nicht mal für ein paar Minuten mit Jemand anderem beschäftigen?“ „Nein!“ Stur sieht Sasuke Naruto in die Augen, aber auch dieser starrt nicht minder Stur zurück. Am liebsten würde ich ja die Beiden allein lassen, aber ich habe keine Lust die ganze Zeit in der Gegend zu stehen und hier werde ich wenigstens unterhaltet.
„Du spinnst doch!“ fauchend möchte Naruto wieder aufstehen, aber Sasuke hält ihn wieder auf. Dann sieht er ihn stirnrunzelnd an. „Sei lieb! Ich habe Geburtstag!“ Mit diesen Worten schmiegt sich der Schwarzhaarige an den Hals von Naruto. Der seufzt. Dann flüstert er Sasuke was zu und als dieser wieder grimmig nickt steht der Blonde auf und verwindet unter der Masse. Fragend hebe ich eine Augenbraue. „Ich hab ihn doch nicht verjagt?“ Sasuke sieht mich kurz sauer an, kein Wunder ich habe sie ja gestört, und schüttelt dann den Kopf. „Er holt Jemanden.“ Jetzt bin ich verwirrt. Wenn will der denn jetzt holen? Soll mir egal sein. Nach diesen kurzen Worten, schweigen wir uns an. Da fällt mir auf, dass man von hier aus eine gute Sicht auf die Party hat. Sakura und Ino zicken sich besoffen an. Neji steht neben Shino an einer Wand gelehnt, Lee umschwärmt seine neue Liebe Gaara und auch der Rest macht etwas für mich uninteressantes.
Dann taucht Narutos blonder Schopf aus der Menge auf und im Schlepptau hat er… Kiba?! Vor uns bleiben sie stehen. Kiba sieht angeschlagen aus, mit seinen roten Wangen und seinem leicht verklärtem Blick. „Komm Sasuke.“ Naruto zieht den Schwarzhaarigen auf die Beine, was diesen dazu veranlasst Naruto zu küssen. Doch der zieht sich schnell zurück, packt Kiba am Handgelenkt und schleudert ihn fast auf den Platz neben mich, kurz bevor sich ein Blauhaariges Mädchen hinsetzen kann. „Da, jetzt hast du Unterhaltung, Shikamaru. Viel Spaß!“ Jetzt wiederum hat Sasuke sich das Handgelenk von Naruto geschnappt und zieht ihn hinter sich her, Richtung Treppe. Dann schiele ich zu meinem neuen Sitznachbarn. Der scheint ziemlich Nervös und hält einen Becher fest umklammert mit beiden Händen. Ich bemerke wie auch er immer wieder kurz zu mir schielt, aber um einiges auffälliger dabei ist als ich. „Alles klar, Kiba?“ Er zuckt zusammen als hätte ich ihn gerade geschlagen. „J..Ja, alles gut.“ Stottert er und ich bemerke das seine Stimme gar nicht so angeschlagen ist wie ich dachte.
Er scheint jetzt sogar noch nervöser zu sein und das bereitet mir Sorgen. So benimmt er sich sonst nie, zumindest nicht in meiner Gegenwart. Einige Zeit schweigen wir uns einfach an, doch ich bemerke dass er immer zappliger wird. Plötzlich ohne Vorwarnung, kippt er sich den Rest seines Bechers auf einmal runter und springt auf meinen Schoß. „Was?“ Verwirrt sehe ich ihn an. „Sag jetzt nichts. Sonst verlier ich den Mut.“ Murmelt er und leckt sich über seine Lippen. Mich beschleicht eine ungute Vorahnung. Nur am Rande nehme ich wahr wie der Platz neben mir besetzt wird, denn meine volle Aufmerksamkeit fordern die Lippen auf meinen. Ich bin viel zu geschockt und überrascht als das ich reagieren könnte. Seine Hände krallen sich in meine Schultern und seine Lippen bewegen sich leicht, was nicht unangenehm ist, mit dem Versuch meine zum Mitmachen zu bewegen. Doch ich bin dafür viel zu irritiert.
Ich packe ihn bei den Schultern und ziehe ihn etwas weg von meinem Gesicht. „Du bist besoffen Kiba.“ Versuche ich es abzutun. Doch er protestiert. „Bin ich nicht.“ Und es klingt sogar ganz danach als wäre er wirklich nicht besoffen. Wieder versucht er mich zu küssen, aber kurz vor meinen Lippen halte ich ihn auf. „Wieso tust du das dann?“ Er sieht mir unsicher in die Augen, aber das lindert meinen ernsten Blick nicht. „Ich.. Ich l... mag dich sehr.“ Ich hebe fragend eine Augenbraue. „Nur mögen?“ Er senkt beschämt seinen Blick. Aber ich hebe sein Kinn noch und zwinge ihn mir in die Augen zu sehen. Als er meinem fragenden Blick begegnet, gewinnt er wohl etwas Mut. „Nein… Ich liebe dich.“ Doch dann senkt er sein Gesicht. Ich muss grinsen. Na geht doch. Als er mein Grinsen bemerkt hebt er wütend seinen Blick. „Hör gefälligst auf dich darü-“ Seine Worte verschlucke ich mit einem Kuss.
Er wirkt vorerst irritiert, doch dann erwidert er den leidenschaftlichen Kuss. Vielleicht ist diese Party doch gar nicht so schlecht…
