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The GRIMM and the BIEST - Part 2 [Aftermath]

[GRIMM - Nick x Renard]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kleine Anmerkung zum Nick/Juliette-Ablauf vom 1. Kapitel, ich habe die Geschichte angefangen zu schreiben, da war von Episode 15 gerade mal nur der Trailer raus. Letztlich hat Renard Juliette tatsächlich dann doch für ein paar Nächte Zuflucht gewährt, aber ich wollte das zum einen nicht mehr ändern und zum anderen hätte ich es ohnehin lieber gehabt, wenn er sie nicht aufgenommen hätte… aber das ist nur meine Meinung ^^°

Und dann sei mir bitte noch eine Bemerkung zu den Bezeichnung der Wesen gestattet. Ich hatte ja schon drauf hingewiesen, dass ich hauptsächlich die Original-Namen verwende (Klaustreich = Hyänenratte, Fuchsbau = Fuchsteufel). Der neueste Streich, den uns die Übersetzer nun gespielt haben, ist die Umbenennung der Gruppe ‚Wesenrein‘ in ‚Reinheitsliga‘… das ist besonders unsinnig wenn man bedenkt, dass der Episodentitel trotzdem bei Wesenrein geblieben ist ^^°
Ich behalte daher wie gesagt die Original-Namen bei. Nur damit wir alle auf dem gleichen Stand sind ;-)

//Hinweis: Ich habe das Ende dieses Kapitels aktualisiert, da ich die Geschichte inzwischen zu Ende geschrieben habe und sich eine kleine Änderung hier ergab. Komplett anzeigen

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Feierabendgespräch - Teil 1

Der Captain rollte die letzten Meter mit seinem Auto den Bürgersteig entlang, zog die Bremse an und stellte dann den Motor ab. Beide Hände noch am Lenker warf er prüfende Blicke in die Umgebung. Alles schien ruhig zu sein. Nun, es war ja auch eine eher ruhige Wohngegend, in die Detective Burkhardt gezogen war. Schöne alte viktorianische Häuser gebaut kurz nach der Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts säumten rechts wie links die hügelige Straße.

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[JUSTIFY]Er war überrascht gewesen, als er diesen Anruf von Nick bekommen hatte. Besonders wenn man bedachte, wie sehr er sich noch kurz zuvor so vehement dagegen gewehrt hatte. Ob irgendetwas am Tatort vorgefallen war?[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Bevor Renard den Schlüssel abzog und ausstieg überprüfte er noch, ob seine Waffe an der Hüfte gut zu erreichen war. Nick hatte ihn zwar… eingeladen, aber falls der Grimm wieder in Raserei verfiel wollte er gerüstet sein. Dann schaute er kurz in den Rückspiegel und öffnete die Fahrertür. Der Asphalt unter seinen Füßen war nass, aber das war in Portland im Herbst nicht weiter verwunderlich. Er warf die Tür hinter sich zu und drückte den Knopf für die Zentralverriegelung auf dem Zündschlüssel, ehe er ihn in seiner Manteltasche verschwinden ließ. Noch einmal nach rechts und links blickend setzte sich der Captain in Bewegung und überquerte die Straße. Dann trat auf den schmalen Beton Weg, der zum Hauseingang führte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Er vermochte nicht genau zu sagen warum, aber das Haus machte irgendwie einen verlassenen Eindruck auf ihn. Vielleicht lag es an der halbvertrockneten Blumenampel, keine Ahnung. Auf jeden Fall konnte er spüren, dass die Hausherrin weg war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Renard warf einen Blick durch das Türfenster ins Haus hinein. Plötzlich spürte er Schmerzen in der Brust. Halb panisch drehte er sich von der Tür weg, stolperte die zwei Schritte zurück zur Treppe, um mehr Licht zu haben und zog er den Mantel beiseite. Vorsichtig tastete er nach seinen Narben. Als er die Hand wieder hervorzog und auf Blutflecken prüfte, konnte er zum Glück keines sehen. Dieses Mal jedenfalls nicht. Der Royal atmete tief ein und langsam wieder aus, um sich etwas zu beruhigen. Die drei Schüsse waren ihm genau hier beigebracht worden. Auf der Türschwelle. Er hatte nicht unbedingt daran gedacht, dass so etwas passieren könnte, als er Nicks Vorschlag sich bei ihm zu Hause zu treffen zugestimmt hatte. Eigentlich dachte er, er hätte das Trauma oder was es war, längst überstanden. Immerhin lebte er noch, während Steward von der kleinen Grimm einen Kopf kürzer gemacht worden war. Eine Tatsache die, wie Renard zugeben musste, ihm eine ungeheure Befriedigung verschaffte. Wieder einmal hatte er einen Anschlag seiner ‚Familie‘ überlebt. Wenn auch nur knapp und nur dank des Opfers seiner Mutter.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Aber er lebte, das war die Hauptsache.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Wenn nur diese merkwürdigen Blutungen nicht wären…[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wollen Sie schon wieder gehen?“, hörte er die raue Stimme des Hausbesitzers hinter sich. Der Captain war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie Nick die Tür geöffnet hatte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ich genieße nur den Ausblick, Detective“, antwortete der Royal ausweichend. Er straffte seine Schultern und zog seine Krawatte glatt, bevor er sich wieder zur Tür umdrehte. Nur um zu entdecken, dass sie offenstand, aber der Grimm bereits wieder hineingegangen war. ‚Er hat bestimmt mein hektisches Atmen gehört…‘ Wollte der Mann ihm etwa einen Moment geben sich zu sammeln? Das wäre in dieser Situation erstaunlich rücksichtsvoll. Oder brauchte er selber diese Extra-Zeit?[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]‚Durch hier draußen warten bekomme ich keine Antworten‘, dachte Renard und trat entschlossen ein.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Im Haus sah es wüst aus. Überall eingedrückte Wände, Möbel standen scheinbar wahllos herum, Lampen fehlten und hatte hier nicht mal ein Glastisch gestanden? Es fehlte sogar ein Stück vom Geländer der Wohnzimmertreppe gegenüber. Das hübsche Schmetterlingsbild bestand nur noch aus einem demolierten Rahmen und in der Wand drum herum konnte er Abdrücke von Messern erkennen. Sogar einer der Balken über seinem Kopf war zersplittert stellte er überrascht fest.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Du meine Güte, was ist hier passiert?“, fragte er entsetzt und drehte sich um die eigene Achse um den ganzen Schaden in sich aufzunehmen. Typisch für einen Polizisten liefen gleich mehrere Szenarien vor seinem inneren Auge ab. Hatten Nick und Juliette gekämpft? Hatte jemand anderes die beiden angegriffen? Er erinnerte sich, dass vor nicht allzu langer Zeit der Marechaussée in das Haus eingedrungen war und versucht hatte Juliette als Druckmittel gegen Nick zu verwenden. Und dabei vom Hexenbiest überraschend getötet worden war. Aber wenn Renard genau darüber nachdachte, konnte jener Kampf zwar vielleicht ein paar der fehlenden oder verrückten Möbel und Vasen erklären, aber so ein Ausmaß an Zerstörung hatte es den Berichten nach damals nicht gegeben. Und zumindest Juliette hätte sicher längst dafür gesorgt, dass ihr Heim wieder in Ordnung gebracht worden wäre.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Was hieß dieser Kampf musste danach stattgefunden haben.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Aber Nick würde doch nicht…[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Denken Sie an Ihre eigenen Worte Captain und ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse“, kam dessen Stimme aus dem Küchenbereich auf ihn zu. In den Händen hielt er zwei Flaschen Bier. Eine war bereits geöffnet und er nahm gerade einen tiefen Zug aus ihr. Die andere bot er seinem… ‚Gast‘ an. Halb betäubt griff Renard nach der grünen Flasche und drehte den Verschluss ab. Er seinerseits nahm nur einen kleinen Schluck, aber sein Mund war plötzlich zu trocken zum Sprechen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nick deutete mit der Flasche in der Hand in einer ausladenden Geste auf die ganze Bescherung. „Sowas passiert wohl, wenn zwei… Hexenbiester sich streiten.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Zwei?“, der Captain verschluckte sich fast vor Überraschung und musste sich kurz räuspern, um den Tropfen Bier aus der falschen Kehle zu bekommen. „Wie meinen Sie das?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nick sah seinen Vorgesetzten an und zog eine Braue hoch.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Renard verstand. „Adalind“, stellte er mit einem Seufzen in der Stimme fest. Er war nicht mal wirklich verwundert. Und das erklärte immerhin das blaue Auge…[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wer sonst“, bestätigte Nick und nahm noch einen Schluck Bier.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Warum?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wegen Diana natürlich. Sie dachte wohl Juliette sei ‚der schwache Punkt‘ in unserer Truppe… Muss ein böses Erwachen gegeben haben.“ Er schnaubte mit leichter Genugtuung. „Den Blick hätte ich gerne gesehen…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wahrscheinlich hat Adalind den Schreck ihres Lebens bekommen, als sie die Wahrheit begriff“, antwortete Renard und stieß mit Nick auf diese Tatsache an. Die beiden Flaschen klirrten leise, als sie aufeinander trafen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ja…“, Nick atmete einmal tief durch. Beinahe tonlos meinte er „aber nicht nur sie…“. Dann drehte er sich von dem Anblick weg und marschierte kommentarlos in den einzigen unzerstörten Bereich des Wohnzimmers.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Captain wunderte sich einen Moment lang, warum die Sachen nicht längst wieder instand gesetzt worden waren, wenn Nick der Anblick so verstörte, aber dann wurde ihm klar, dass das Haus ein Sinnbild für die Beziehung der beiden und den seelischen Zustand des Detectives war. Er würde das Haus sicher irgendwann reparieren, oder Bud und seine Leute mit der Reparatur beauftragen, aber im Augenblick spiegelte die Zerstörung exakt seine Stimmung wieder, also ließ er es vorläufig so. Mit einem leichten Kopfschütteln folgte er dem anderen Mann in den unversehrten Bereich.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nick hatte sich auf die Couch sinken lassen und hielt sich an seiner Bierflasche fest. Seine Knöchel traten weiß hervor aber er hob nicht den Blick. Renard sah sich um und zog sich dann einen Stuhl an den Couchtisch heran, auf den er sich setzte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Minutenlang nippten beide schweigend an ihrem Bier. Dann hatte der Captain genug und er wagte einen Vorstoß.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Detective, ich will Sie eigentlich nicht drängen, aber Sie haben gesagt Sie wollen reden. Also… reden wir.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Grimm hob die Flasche ein letztes Mal an die Lippen und kippte entschlossen den letzten Rest des Inhaltes hinunter. Mit mehr Schwung als nötig stellte er die nun leere Flasche auf den Tisch, dass es knallte und sah sein Gegenüber fest an. „Na schön“, stimmte er zu und verschränkte die Arme vor der Brust während er sich zurücklehnte. „Also warum?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Renard runzelte die Stirn. „Warum was?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Was sollte das heute mit dem Fall?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Captain zog überrascht eine Braue hoch. Darüber wollte Nick reden? Ausgerechnet? „Wie darf ich die Frage verstehen?“, gab er den Ball zurück.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Hank und ich sind Mordermittler, was haben wir bei Problemen mit häuslicher Gewalt zu suchen?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Royal legte den Kopf schief. „Ich dachte das wäre klar, Detective. Wenn die Polizei um Hilfe gebeten wird helfen wir. Oder ist Ihnen dieses Konzept neu? Falls Sie es noch nicht gehört haben, auf jedem unserer Fahrzeuge steht ‚Dienen und Schützen‘.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nick rollte mit den Augen und warf die Hände in die Luft. „Natürlich weiß ich das. Wenn ich den Leuten nicht helfen wollte, hätte ich wohl kaum diesen Beruf ergriffen.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wo ist dann also Ihr Problem?“, fragte Renard mit echter Verwunderung in der Stimme.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Mein Problem?“ der Detective legte den Kopf schief und kniff die Augen halb zusammen. Er beugte sich vor, stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch vor ihm auf und bedachte den Captain mit einem finsteren Blick.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Na schön. fassen wir doch mal zusammen, was heute so los war“, schlug er vor. „Ein brutaler Ehemann bricht in sein eigenes Haus ein, greift seine Frau an und prügelt den Nachbarn fast zu Tode“, zählte Nick auf. „So weit, so gewöhnlich. Nur dass es sich dabei um Wesen handelt und der örtliche Grimm geschickt wird, sich um den Fall und ganz besonders den Ehemann ‚zu kümmern‘.“ Er malte kleine Anführungszeichen in die Luft.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Detective, dass…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Soweit also die Fakten. Denken wir jetzt mal eine Runde weiter“, setzte der Grimm unbeirrt fort und ließ sich wieder in die Couch zurück sinken. „Auf der einen Seite haben wir ein Wesen und auf der anderen einen Grimm. Hmm, was kann das wohl bedeuten?“ Nick tat, als würde er einen Moment über seine eigene Frage nachdenken und zuckte dann übertrieben mit den Schultern. „Ich weiß nicht, vielleicht laufen sie ja Händchenhaltend über‘n grünen Klee?“ Zwei Sekunden später wurde aus dem gespielt naiven Ausdruck in seinem Gesicht wieder die wütende Maske. „Wohl kaum“, stellte der Grimm fest und verschränkte die Arme wieder vor der Brust, während er seinen Vorgesetzten anstarrte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Renard zog eine Braue hoch. Dem Detective musste heute wirklich eine ganze Elefantenherde über die Leber gelaufen sein, wenn er sich so wortreich aufregte. Redselig war der jüngere normalerweise nicht, er war eher ein Mann der Tat… „Vermutlich nicht, nein“, stimmte er Nick schließlich zu, da der offenbar auf eine Antwort wartete.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Eben!“, der Grimm sprang auf und begann wild gestikulierend im Raum herum zu tigern. „Üblicherweise heißt das im Gegenteil eher ‚Kopf ab‘, nicht wahr? Aber offensichtlich denkt sich niemand hier auch nur ansatzweise irgendwas dabei einem Grimm zu sagen, er solle sich um ein brutales Wesen kümmern“, fuhr Nick fort und baute sich schließlich wieder vor dem Couchtisch auf. Er beugte sich vor und stützte sich erneut auf der Tischplatte ab. Seine Hände verursachten dumpfe Geräusche, als sie auf das Holz trafen. Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den Royal und seine Lippen bildeten einen Strich. „Inklusive Ihnen!“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Die Augen seines Vorgesetzten wurden größer, während sie seiner Bewegung folgten. Der Grimm hatte sich wieder aufgerichtet und lief ein paar Schritte in Richtung der Trümmer. Bei dem Anblick verzog er das Gesicht, blieb stehen und atmete geräuschvoll aus. So vieles war in so kurzer Zeit geschehen. Er hatte gedacht, er würde inzwischen mit allem fertig, was man ihm als Knüppel zwischen die Beine warf, aber da hatte er sich scheinbar gründlich geirrt.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Einige Herzschläge später drehte er sich erneut zu Renard um.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Was also mein Problem ist möchten Sie wissen? Ich werde es Ihnen sagen, Captain. Mein Problem sind solche gedankenlosen Bemerkungen, die ich mir ständig anhören muss. ‚Der Mann verprügelt seine Frau – hey, dann schicken wir den Grimm, der wird ihm schon zeigen was ne Harke ist…‘“, antwortete er mit gepresster Stimme.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Nick, hören Sie doch…“, versuchte Renard weiterhin ihn zu unterbrechen, aber der Detective ließ noch immer keinen Einwand zu.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Also soll ich wirklich tun, was ein Grimm eigentlich tut und was mir hier offenbar ohnehin jeder zutraut, obwohl man mich ja wohl langsam besser kennen müsste? Soll ich mich wie ein Grimm um den Mann kümmern? Ist es das, was Sie wollen? Was alle wollen? Mal ernsthaft, ich soll Wesen nicht alle über einen Kamm scheren, aber bei mir ist das okay? Wissen Sie, ich habe es satt die ganze Zeit als mordlüsterner Irrer abgestempelt zu werden. Ich habe es satt mich zu rechtfertigen. So satt! Aber wenn eh nichts anderes von mir erwartet wird, vielleicht sollte ich tatsächlich mal den Grimm machen, den alle in mir sehen. Ich will ja die Erwartungen der Leute in mich nicht enttäuschen…“ Der Sarkasmus triefte aus seinen Worten und er schnaubte wütend.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Detective“, warf Renard, dem nun endgültig der Geduldsfaden gerissen war, streng ein und sprang ebenfalls auf. „Niemand hält Sie für einen ‚mordlüsternen Irren‘. Und was ich erwarte ist dass Sie Ihren Job machen. Wie alle anderen auch. Nicht mehr und nicht weniger.“ Er baute sich vor dem Grimm auf und nutzte jeden Zentimeter Körpergröße, den er mehr in die Waagschale legen konnte aus, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Meinen Job?“, Nick zog die Braue hoch und verschränkte wieder die Arme vor der Brust. Er war nicht gewillt dem Royal auch nur einen Jota nachzugeben. „Sicher doch, aber mit welchem Teil von mir reden Sie denn gerade? Dem Polizisten oder dem Grimm? Denn falls Sie es noch nicht wussten, die Jobbeschreibungen laufen da ein wenig auseinander. Oder vielleicht bin ich doch eher Ihr ‚royales Schoßhündchen‘? Mach Sitz, mach Männchen, kümmer dich um den Typen?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wann habe ich Sie jemals wie meinen Schoßhund behandelt?“ Renard wurde lauter. Dieser dämliche Grimm… er machte noch alles kaputt! Dachte er etwa, er wäre der Einzige mit so einem Problem? Dann sollte er mal versuchen eine Meile in seinen Schuhen zu laufen… „Sie haben keine Ahnung, was in Portland wirklich passiert, Grimm!“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Habe ich nicht? Tja vielleicht, muss ich aber auch nicht. Dafür sind Sie ja da, um sich um das große Ganze zu kümmern, nicht wahr?“, antwortete Nick mit ätzender Stimme und zog mit den Händen einen großen Kreis vor Renards Gesicht. „Da fällt mir ein, wie geht’s denn dem Widerstand?“, fragte er den Royal zuckersüß. „Die müssten ja langsam mitbekommen haben, dass wir ihnen die Entführung von Diana untergeschoben haben, nicht wahr? Und was ist überhaupt mit Ihrem Vater? Keine Aussöhnung mit dem verlorenen Sohn in Sicht?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ich muss mich Ihnen gegenüber nicht rechtfertigen, Detective!“ Wütend piekte Renard dem schwarzhaarigen den Finger in die Brust, was der mit einem bedrohlichen Knurren kommentierte, bevor er mit der Linken die Hand wegwischte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Nicht? Wenn nicht mir, wem dann? Bin ich denn nicht ‚Ihr Grimm‘? Haben Sie mich nicht in all das reingezogen?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wo reingezogen? In den alten Wesen-Konflikt? Ich habe Neuigkeiten für Sie Nick: Sie sind der letzte Nachkomme einer Familie von Grimms, Schlüssel-Grimms zumal. Sie wurden schon in die Sache reingezogen, bevor Sie auch nur geboren waren!“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Beide starrten sich mit grimmig funkelnden Augen an. Am Ende war es der Grimm, der den Blick abwandte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Und wieder werde ich nicht nach meinen eigenen Taten beurteilt…“, seufzte er und legte den Kopf in den Nacken. Hinter seiner Stirn machte sich ein dumpfes Pochen bemerkbar und er begann die Nasenwurzel zu massieren. Seine Stimme war ruhiger, als er wieder anfing zu sprechen. „Mein bester Freund ist ein Blutbader, Rosalee ist ein Fuchsbau. Wir sind wie eine Familie. Ich war sogar ihr Trauzeuge, obwohl es gefährlich war, einen Grimm auf eine Wesenhochzeit zu bringen. Und ich bin praktisch Ehrenmitglied der Eisbiber-Loge von Portland. Monroe und Bud sind wegen unserer Freundschaft ja sogar fast von den Wesenrein hingerichtet worden. Und trotzdem stehen die drei weiter zu mir. Ich hatte gehofft, inzwischen wäre meine Position in dem Ganzen klar geworden: ich beschütze Wesen, ich will sie verstehen und sie nicht einfach so wie meine Vorfahren töten. Ich habe wieder und wieder und wieder gezeigt, dass ich nicht so ein Grimm bin und auch nicht sein will. Ich meine, was soll ich denn noch tun?“ Langsam klang er verzweifelt.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Nick, ich…“, begann Renard und wurde erneut vom Grimm ignoriert.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Heute hat sich mir gegenüber sogar ein Officer freiwillig als Scharfblicke geoutet, weil sie gehört hat, dass man mir vertrauen kann. Also, Captain, wenn mir schon Fremde vertrauen, warum dann nicht die Menschen, die mir am nächsten stehen?“ Er war wieder an den Durchgang zum zertrümmerten Wohnbereich getreten und starrte mit leicht glasigen Augen auf die vielen Glas- und Holzsplitter. Seine Lippen waren so fest aufeinandergepresst, dass sie einen weißen Strich bildeten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]‚Ah‘, dachte Renard. ‚Jetzt kommen wir der Sache näher. Da liegt der Hase im Pfeffer…‘[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Juliette?“, fragte er mit sanfter Stimme.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ja verdammt!“ Voller Wut schlug Nick mit der Linken auf eine der bis dato noch unversehrten Wände ein und hinterließ prompt eine Delle. Dann lehnte er sich mit der Stirn an die Wand und atmete geräuschvoll aus. Die linke Faust trommelte leicht neben dem Kopf an die Wand, die rechte hing wie ein nasser Sack an seiner Seite herunter.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Nick“, versuchte Renard ihn zu beschwichtigen und trat langsam und mit halb erhobenen Händen auf den Grimm zu. „Bitte beruhigen Sie sich. Keiner von uns hält Sie für so einen Grimm, verstanden? Aber Sie sind und bleiben nun mal ein Grimm. Und nichts in der Welt wird etwas daran ändern.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nicks Gesicht schnellte zur Seite, während er sich noch immer mit der Linken an der Wand festhielt. Seine Augen blickten finster drein, wirkten beinahe Schwarz. Dabei hatte das Biest sich bislang noch gar nicht gezeigt. „Nichts?“ Seine Stimme wurde gefährlich ruhig. Er richtete sich auf und drehte sich mit dem Oberkörper zu Renard um. „Es war bereits anders, der Grimm war weg, doch wir haben ihn zurückgeholt.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Grimm versprühte eine Aura des gerechten Zorns und in seinen Augen funkelte es gefährlich auf. Renard (oder besser sein inneres Biest) konnte nicht anders, ein wohliger Schauer lief seinen Rücken entlang. Wie der Jüngere so dastand erinnerte ihn an neulich Abend in seinem Haus. Ein Krieger, den er gedachte früher oder später für sich zu gewinnen. Und nach ihrer letzten privaten Begegnung in vielleicht mehrfacher Hinsicht.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Aber vorher musste er, mussten sie beide, erst mal dieses Problem hier lösen. So lange der Grimm an sich und seinen Motiven zweifelte würden sie nicht vorankommen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Captain schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen und wieder in die Gegenwart zu lenken. So einfach, wie der Grimm sich das dachte war das bei weitem nicht… „Nick, ob Sie nun ‚sehen‘ können oder nicht, Sie werden immer ein Grimm sein. Für alle Wesen, die mit Ihnen zu tun hatten, für alle Wesen die auch nur von Ihnen gehört haben und für alle Wesen, die Sie trotz allem fürchten. Oder glauben Sie ernsthaft, dass sich daran etwas grundlegend geändert hätte? Sie sind nun mal der ‚Grimm vorn Portland‘. Viele friedliche Wesen sind gerade wegen Ihnen in die Stadt gezogen in den letzten beiden Jahren. Sie selbst sind nicht mehr derselbe Mann, der Sie noch vor vier Jahren waren. Sie kennen die Wahrheit, wissen Bescheid und wollen noch immer helfen. Außerdem“, fuhr Renard fort und wischte alle Einwände beiseite, „haben Sie nicht selbst gesagt, dass es gar nicht Ihre Entscheidung war? Warum also geben Sie sich die Schuld?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Weil sie das nur für mich gemacht hat!“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Nein“, wies ihn der Captain zurecht. „Sie hat es für ihre Freunde getan. Sie hat es wegen ‚Wesenrein‘ getan. Und es hat Ihrem Freund Monroe das Leben gerettet. Und dem Eisbiber. Und wer weiß wie vielen noch, die sich die Gruppe als nächstes geschnappt hätte. Juliette hat sicher nicht erwartet, dass so etwas dabei rauskommt, aber Sie haben doch letztlich beide erreicht, was Sie wollten. ‚Wesenrein‘ wurde zerschlagen und Ihr Freund gerettet.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Hurra…“ Der Grimm schlug beide Hände vors Gesicht und fuhr sich dann mit den Fingern durchs Haar bevor er antwortete. Seine Stimme klang unendlich müde, als er schließlich sagte: „Und was hat es uns gebracht?“. Sein Blick wanderte wieder in Richtung des Chaos' im Nebenraum.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Renard konnte den Schmerz in Nicks Stimme beinahe schmecken. Bittersüß. „Nick, schätzen Sie Ihre Arbeit nicht zu gering. Sie wollten immer nur helfen…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Grimm schnaubte abfällig und machte einen halben Schritt auf ihn zu. Renard musste sich zusammenreißen, um nicht seinerseits einen Schritt zurückzuweichen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Tolle Hilfe, wenn ich dafür das Leben von Juliette zerstört habe…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Kein Grimm zu sein hätte auf Dauer Sie zerstört, Nick“, hielt der Royal dagegen. „Sie und Ihre Beziehung. Denn unbewusst hätten Sie es Juliette immer vorgeworfen, was Sie ihretwegen aufgeben mussten. Plötzlich wieder ‚normal‘ zu sein… Sie haben Monate gebraucht, um sich an die Sache zu gewöhnen, da kann man hinterher nicht einfach nach fünf Minuten wieder zur Tagesordnung zurückkehren.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Hank kommt doch auch mit Wesen klar, ohne ein Grimm zu sein…“, es klang beinahe trotzig.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Aber für Hank hatte sich nie wirklich etwas geändert, außer dass er einfach nur Bescheid wusste, Nick. Er hat sich nicht in aberwitzige Gefahr gebracht, weil er dachte er wäre immer noch Superman. Oder wie war das mit den Leuten vom Boxstall? Wäre die Kleine nicht da gewesen, um Sie Beide raus zu hauen…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Grimm machte große Augen. „Woher wissen Sie…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ach kommen Sie Nick, ohne Ihre Grimm-Stärke wären Sie doch nie in der Lage gewesen dem Promoter das Genick zu brechen. Das kann nur ein anderes Wesen oder ein echter Grimm.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nick seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich hätte nie gedacht, dass ich es tatsächlich vermissen würde, ein Grimm zu sein“, gestand er schließlich und senkte den Blick. „Ich war wütend darüber, was man mir genommen hatte. Es fühlte sich an, als hätte man mir ein Loch in meine Brust gerissen“, er klopfte sich selber mit der rechten Faust auf den Brustkorb und verharrte in der Bewegung. „Bis zu diesem Augenblick hatte ich selber nicht wirklich verstanden, was es eigentlich bedeutet ein Grimm zu sein. Diese Kraft zu haben. Sehen zu können. Dass es tatsächlich einen Unterschied macht.“ Er lachte freudlos und trat langsam an eines der Fenster. „Zu Beginn war es einfach nur lästig gewesen. Sogar verstörend“, sagte er mehr zu sich selbst. „Ich dachte ich werde wahnsinnig. Hinzu kam, dass ich mit niemanden auf Arbeit darüber reden konnte. Woher ich meine ‚Ahnungen‘ hatte. Wie ich auf manche der Täter kam. Zum Glück hatte ich Monroe an meiner Seite. Und schließlich habe ich es als Teil von mir akzeptiert. Als Teil meines Erbes, der mich mit meinen Vorfahren verbindet. Mit meiner Mutter. Ich war stolz, dieses Erbe weiterzuführen, auch wenn ich das Ganze etwas anders… anpacke. Und dann wird es mir plötzlich genommen… Es war… einfach weg…“ Nick legte seine Arme um die Brust, als wollte er sich selber zusammenhalten, als wäre dieses Loch immer noch da und drohte ihn zu verschlingen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Natürlich war es ‚nicht einfach weg‘, dachte Renard, aber es musste sich für den jungen Mann so angefühlt haben. Vermutlich war das für den Grimm so, wie wenn ein Wesen nicht mehr aufwallen konnte, weil bestimmte Hormone fehlten. Nick hatte auf einen Teil seiner Persönlichkeit keinen Zugriff mehr gehabt. Eine gewiss verstörende Erfahrung…[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Als Kind hatte Sean sich manchmal vorgestellt, dass Grimms im Grunde auch nur Wesen waren. Wesen, denen aus irgendeinem Grund die Fähigkeit zur Aufwallung abhandengekommen war. Sie konnten immer noch sehen, waren stärker und schneller als selbst die meisten Wesen und hatten diese furchterregenden Augen. Möglicherweise waren diese das Ergebnis eines Fluches, eines Hexenbiest-Zaubers? Vielleicht waren die Grimm deshalb so böse auf Wesen und ganz besonders Hexenbiester? Weil diese das tun konnten, was ihnen selber nicht mehr möglich war - aufwallen. Töteten sie vielleicht nur, um ihren eigenen Schmerz zu lindern? Als eine Art Rache?[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Oder war es genau umgekehrt, Grimms waren eigentlich normale Menschen gewesen, die von einem Fluch zu halben Wesen gemacht wurden? Um das beschützen zu können vielleicht, was Nicks Vorfahren so sorgsam mit den sieben Schlüsseln weggesperrt hatten? Das würde zumindest die sieben Ursprungsfamilien erklären. Sieben Grimms und sieben Royals…[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Als Prinz eines eben dieser sieben Häuser war Renard natürlich anders in Bezug auf Grimms erzogen worden, als normale Wesen. Selbstverständlich kannte er alle diese Horrorgeschichten, die Märchen, die die Erwachsenen ihren Kindern vor dem Schlafen gehen erzählten. ‚Seid immer auf der Hut, sonst holt euch der Grimm!‘ Kinder der königlichen Familien dagegen lernten früh, dass ein Grimm vor allem ein Werkzeug war, ein Mittel um die Wesen in der Bevölkerung im Zaum zu halten. Ein Royal, der einen Grimm an seiner Seite hatte, war praktisch unbesiegbar.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Aber für die Royals war ein Grimm normalerweise auch nur genau das – ein verlängerter Arm, ein Mittel zum Zweck, eine Waffe. Sie betrachteten Grimms nicht als Menschen, nur als Werkzeuge. Nicht mehr und nicht weniger. Schaffte man es einen ‚freien‘ Grimm zu fangen, dann wurde er anschließend von der Familie ‚liebevoll umerzogen‘. Stellte er sich jedoch als unbeugsam heraus, dann würde man den fraglichen Grimm eher töten, als ihn wieder gehen zu lassen. Nicht, dass er sich noch einer anderen Familie oder gar dem Widerstand anschloss.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Nick wäre beinahe ebenfalls ein Opfer genau dieser Einstellung geworden, als Renards Bruder Eric den Baron auf ihn gehetzt hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Machtkampf (nicht nur) zwischen den Familien auf den Rücken der Grimms…[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Sean war sich nur zu deutlich bewusst, dass auch er nicht völlig frei von dieser Einstellung gegenüber Grimms war. Obwohl er selber mit der Familie auf Kriegsfuß stand wegen seiner… gemischten Herkunft, die jahrelange royale Indoktrination hatte seine Spuren hinterlassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch Nick war ein zäher Brocken. Wenn Renard heute in Betracht zog, was er mit dem Grimm seit dessen Erwachen in den letzten Jahren so erlebt hatte, wie der Jüngere auch aus den schlimmsten Begegnungen immer wieder als Sieger hervorgegangen war und wie er stets das Quäntchen mehr Kraft gefunden und neue Eigenschaften und Fähigkeiten adaptiert hatte… Ja, dieser junge Grimm mit den stahlblauen Augen war zweifelsfrei etwas Besonderes. Er galt inzwischen sogar als eine Art Hauptpreis unter den Royals. Jeder wollte ihn für sich und seine Zwecke haben oder vernichten, wenn das nicht möglich war.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Biest knurrte leise auf bei dem Gedanken, jemand anderes könnte sich an seinem Grimm vergreifen…[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Nein, nicht Grimm, korrigierte er sich selber, an Nick. Sean sollte tatsächlich versuchen mehr auf den Mann hinter dieser Abstammung, hinter diesem Begriff, einzugehen, wenn er hoffte mehr zu erreichen. Renard wollte nicht auf das Zauberbiest reduziert werden, warum sollte es dem Jüngeren anders gehen?[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz überlegte der Captain, ob das eigentlich normal für einen Grimm war, sich in diesem Maße zu entwickeln. Diese Dinge… wie den Zombie… zu ihrer Stärke hinzuzufügen.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Aber wenn man es genau betrachtete, was an Wesen und Grimms war schon ‚normal‘? Und Nick war ohnehin Einzigartig mit seiner Unabhängigkeit und dem festen Willen eben nicht wie ein klassischer Grimm zu sein. All das hatte ihn im Laufe der Zeit nur noch wertvoller gemacht, und die Angst des Wesenrates vor ihm unterstrich das noch.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Zu gerne hätte er Kelly bei ihrer letzten Begegnung dazu befragt, doch der Captain bezweifelte, dass sie seine Frage ehrlich beantwortet hätte. Vermutlich hatte nicht mal Nick selber seiner Mutter von den Veränderungen erzählt.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Was wohl sonst noch alles an dem Detective anders war, fragte sich Renard unwillkürlich und sein Blick wanderte gierig an der schlanken, durchtrainierten Gestalt entlang. Sein inneres Biest leckte sich vor Freude die Lippen bei dem Gedanken daran, den Grimm Stück für Stück zu untersuchen und ihm alle seine Geheimisse zu entlocken…[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]‚Geduld‘, besänftigte Sean das Biest, ‚alles zu seiner Zeit…‘ Bevor es auch nur irgendeine Art von gemeinsamer Zukunft zwischen ihnen beiden geben konnte, musste die Angelegenheit mit Juliette geklärt sein. So lange würde er auch noch warten können.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]‚Aber vielleicht mit etwas Druck…‘, säuselte das Biest wieder, doch Renard wies alle Verlockungen von sich. Das wäre genau der falsche Weg. Nick konnte man nicht zwingen. Man konnte sein Vertrauen nicht einmal gewinnen, man musste es sich verdienen![/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Und genau das hatte er vor.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Royal zwang sich den Blick von dem am Fenster stehenden Nick zu lösen. Er zog sein Jackett aus, warf es über einen Stuhl und begann wortlos im Wohnzimmer einige der Lichter einzuschalten. Das würde noch ein langer Abend werden…[/JUSTIFY]



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