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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

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Das Reiskorn

Einen wunderschönen Freitag, den 13., euch alle!
 

Entgegen dem allgegenwärtigen Pech, der heute angeblich durch allen Fugen rieseln soll (ich habe noch nichts bemerkt), schicke ich mein nächstes Kapitelchen ins Rennen und hoffe so, euren Tag ein wenig schöner zu gestalten xD
 

Und vielen Dank an AnubisBride und Kuraiko für die Kommentare :)
 

LG

yezz

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Mit großen Augen sah Byakuya den anderen näher kommen. Er war zwischen Panik und Aufregung hin und her gerissen. Sein Körper wollte ihm entgegen kommen, sich ihm entgegen recken. Doch sein Kopf ließ ihn an Ort und Stelle gefrieren. Natürlich wäre es nicht sein erster Kuss, auch wenn der Rothaarige ihm gegenüber mit Abstand der attraktivste Partner wäre. Doch nun schossen ihm all die Gedanken, warum er eigentlich den Therapeut wechseln wollte, wieder in den Kopf. Doch eine Sache hallte immer und immer wider: Würde der Rothaarige Ärger riskieren, wenn er mit einem Patienten etwas anfangen würde?
 

Schon fast konnte er den Atem des anderen auf seinem Gesicht spüren. Konnte diesen betörenden Duft... Roch er einen Hauch Yuzu-Frucht? Er schloss langsam die Augen, gab sich dem Gefühl hin, dem anderen nahe zu sein. Jeden Augenblick würde er die Lippen des anderen auf seinen spüren. Sein Magen kribbelte vor Aufregung. Er spürte, wie das Herz in seiner Brust zu rasen begann. Und plötzlich meldete sich wieder sein Kopf.
 

Seufzend hob er schnell eine Hand und legte sie auf Renjis Schulter, übte so ein wenig Druck aus, um ihn in der Bewegung inne zu halten. Blinzelnd öffnete dieser die Augen und schaute Byakuya verwirrt an, während ihm ein leichter Rotschimmer ins Gesicht stieg. Schnaubend ließ er sich nach hinten auf den Stuhl fallen und blickte Byakuya an. Dann deutete er auf seinen eigenen Mund. „Du hast das was“, murmelte er dabei leise. Der Schwarzhaarige blieb nicht verborgen, dass die Augen des anderen seiner Zunge folgten, wie sie sich den Weg zum Reiskorn bahnte. Als es in Byakuyas Mund verschwand schaute er ihn wieder erwartungsvoll an.
 

„Renji... Das geht nicht. Ich bin dein Patient“, setzte Byakuya mit einem Kopfschütteln erklärend an. Der durchdringende Blick des anderen machte ihn ungewohnt nervös. Er hatte das Gefühl, dass ihn der Therapeut durch die Augen, geradewegs in seine Seele, seine Gefühle und Träume blicken konnte. Er spürte, wie eine leichte Hitze in ihm hoch kroch und versuchte sich eisern dagegen zu wehren.
 

„Und?“, fragte der Rothaarige desinteressiert, warf dabei einen Arm über die Rückenlehne und saß nun lässig auf einem dieser billigen Metallstühle, mit denen der Imbiss ausgestattet war. Es waren diese Sorte von Stühlen, die nach maximal 15 Minuten sitzen, anfangen zu hart und unangenehm zu werden. Byakuya verlagerte ein wenig das Gewicht, um eine möglichst bequeme Sitzposition zurückzuerlangen. „Bekommst du keinen Ärger, wenn du etwas mit einem Patienten anfängst?“, fragte er irritiert, denn eigentlich hatte er doch bereits genau gesagt, warum das Ganze in der derzeitigen Situation nicht in Frage kam.
 

Renji blinzelte ihn wieder fragend an. Irgendwie sah Renji fast schon niedlich aus, wenn er etwas nicht verstand. Man konnte förmlich sehen, wie die Zahnräder ineinandergriffen und versuchten, alles zu entwirren und zu verarbeiten. Dabei hatte er die Stirn leicht in Falten gelegt, was durch die Tattoos nur noch betont wurde. Zumindest so weit, wie sie durch das Bandana sichtbar waren.
 

„Warum sollte das ein Problem geben?“, fragte der Rothaarige wieder nach. „Weil ich dein Patient bin“, wiederholte Byakuya wieder und schüttelte mit dem Kopf. „Bei Ärzten ist das, so weit ich weiß, verboten.“ Renji lächelte ihn warm an und beugte sich etwas nach vorne. Die Geste hatte schon etwas Verschwörerisches. „Ich bin aber kein Arzt. Und das gilt auch nur, wenn man sich mit diversen Leistungen die Patienten sexuell gefügig macht. In der Lage befinden wir uns nicht“, dann wurde sein Grinsen breiter und seine Augen funkelten übermütig. „Es sei denn, du möchtest noch einmal eine Massage“, fügte er mit einem Zwinkern hinzu.
 

Fast wäre Byakuya darauf eingegangen. Er war fasziniert davon, wie sich der andere offensichtlich nicht entmutigen ließ. Das breite Grinsen zog ihn in seinem Bann und beinahe hätte Byakuya seine Selbstkontrolle verloren und wäre darauf eingegangen. Aber hier ging es um Wichtigeres, daher schüttelte er wieder energisch den Kopf. „Du hast gesagt, dass du gerade erst in der Praxis angefangen hast. Du hast die Chance, in einer der renommiertesten Therapiezentren des Landes Fuß zu fassen. Ich kann dir da nicht im Weg stehen. Du darfst das wegen mir nicht riskieren“, während der Worte musste Byakuya den Blick auf den Tisch richten. Er hatte das Gefühl, wenn er nur einen Moment länger in diese Augen blicken würde, wäre er am Ende die Person, die sich zu dem anderen hinüberbeugte, um einen Kuss zu erhaschen.
 


 

Jetzt ging Renji ein Licht auf. Es ging alles nur darum, dass Byakuya Angst hatte, ihn in Schwierigkeiten zu bringen. Ein Lächeln legte sich auf seinen Lippen. Er konnte nicht anders, als es süß zu finden, wie sich der andere Gedanken um seine berufliche Zukunft machte. Langsam griff er über den Tisch und legte eine Hand auf Byakuyas Hand. Wie gehofft schnellte dessen Blick sofort nach oben und ihre Augen trafen sich. „Mach dir darüber keine Sorgen. Es wird mir niemand daraus einen Strick drehen“, doch er erkannte die Zweifel in den grauen Augen, bevor Byakuya den Blick wieder auf den Tisch gleiten ließ.
 

War es also zu Ende, bevor es überhaupt angefangen hatte? Nur weil Byakuya unbegründete Ängste hatte? Um ihn oder besser gesagt, seiner beruflichen Zukunft? Nein! Das würde er so nicht stehen lassen. Sanft streichelt er den weichen Handrücken. „Hör mal, wie lange bist du noch mein Patient? Ein halbes Jahr?“, dabei zuckte er mit den Achseln. „Wir können diese Zeit nutzen und uns in Ruhe kennenlernen“, er überlegte ein wenig, ob er seine Gedanken weiter ausführen sollte. Dann entschied er sich dafür, immerhin musste er ehrlich zu Byakuya sein. „Zurzeit bekommt man mich eh nur im Mehrpack. Mit einer Horde mehr oder weniger selbstständiger Chaoten, die einen wirklich in den Wahnsinn treiben können. Ich weiß, dass es nichts für jedermann ist. Also lass es uns einfach langsam angehen, schauen, was das halbe Jahr so bringt und dann gemeinsam entscheiden, ob wir den nächsten Schritt wagen.“
 

Es war nicht so, als wäre er sich sicher, ob er das überhaupt durchstehen konnte. Ein halbes Jahr, 6 lange Monate mit der fleischgewordenen Versuchung, ohne seine Lippen spüren zu können oder seine Haut auf... Er musste sich zusammenreißen! Yamamoto im Baywatch-Bikini, Yamamoto im Baywatch-Bikini! „Für mich klingt das nach einem Plan, aber was sagst du dazu, Byakuya?“, fragte er und hoffte inständig, dass der andere ihm wieder in die Augen schauen würde. Er versuchte all sein Gefühl in seine Augen zu legen, während er weiterhin langsam und sanft mit dem Daumen über den Handrücken dieser wohlgeformten Hand strich.
 

Die Sekunden erschienen ihm wie Stunden, als Byakuya endlich wieder in seine Augen blickte. Sein Gesicht war wie so oft ohne wirkliche Emotionen, doch seine Augen verrieten ihm dafür so viel mehr. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, denn er wusste, es gab nur eine Antwort auf diese Frage.
 


 

„Willkommen zurück, Herr Kuchiki“, begrüßte ihn Aio bereits in der großen Empfangshalle des Anwesens. „Ist ihre Therapiestunde gut verlaufen?“, fragte sie freundlich. Byakuya nickte und reichte ihr ein Blatt Papier. „In Abstimmung meines Therapeuten haben wir meine Termine ein wenig verlegt. Ich werde nun zusätzlich bis zu 2 Mal die Woche ein Programm für den Oberkörper und das andere Bein verrichten. Es wird Zeit, wieder mehr Bewegung zu bekommen. Sie bitte zu, dass mein Tagesablauf den Änderungen angepasst werden“, damit ging er an ihr vorbei und begab sich direkt die Treppen hinauf, um in sein Zimmer zu gehen.
 

Dort angekommen, ließ er sich sofort auf sein Bett fallen. Die heutige Stunde war ein wenig anstrengend gewesen. Sie haben einige neue Übungen gemacht und ein paar Belastungen für das Knie ausgetestet. Sie tasteten sich nun langsam an die Grenze vor. Renji hatte ihm mehrfach darauf hingewiesen, bei dem kleinsten Schmerz sofort Bescheid zu gegeben. Er gestattete sich selbst ein kleines Lächeln beim Gedanken an den Rothaarigen.
 

Natürlich war das erweiterte Trainingsprogramm nur ein Grund für die Terminänderungen. Sie hatten die Termine zudem so gelegt, dass sie gemeinsam die Mittagspause verbringen konnten. Es war so ein unauffälliger Weg, sich öfters zu sehen. Renji hatte ihm mehrmals versichert, dass er keinen Ärger bekommen würde und er hatte beschlossen, dem Rothaarigen zu glauben.
 

Langsam schloss er die Augen und atmete ein und aus. Sein Bauch kribbelte bei dem Gedanken daran, weitere Mittagspausen mit seinem Therapeuten verbringen zu können. Auf der Rückfahrt hatten sie sich noch ein wenig unterhalten. So hatte Byakuya erfahren, dass Renji nach Feierabend regelmäßig die Therapiegeräte für sein Workout verwendet und manchmal nachts zurück in die Praxis fährt, weil er die Gewichte nicht umgestellt hat und befürchtet, dass sich ein Patient am nächsten Tag einen Bruch heben würde. Oder zumindest glaubte, er habe sie nicht wieder umgestellt. Er musste bei dem Gedanken lachen. Das Bild eines verschlafenen Renjis, der durch die Nacht fuhr, nur um festzustellen, dass er doch daran gedacht hatte.
 

„Sie sehen glücklich aus“, bemerkte Aio von der Tür aus. Byakuya fuhr schuldbewusst zusammen, nickte aber dann. „Vermutlich, weil ich endlich auch die Fortschritte sehe“, log er gekonnt. Sie schenkte ihm ein freudiges Lächeln. Doch der Schwarzhaarige wusste sofort, dass da noch was kam. „Ihr Großvater hat kurzfristig zum Abendessen geladen. Es wird die Familie Shihōin erwartet.“
 

Deswegen die Ruhe. Deswegen hatte sein Großvater plötzlich keine Abendessen mehr veranstaltet. Jetzt, wo Yoruichi Shihōin von ihrem Auslandsstudium wieder zurück war, würde das Ränkeschmieden um eine Hochzeit zwischen den beiden wieder beginnen. Yoruichi war Byakuyas Sandkastenfreundin, doch auch nicht mehr. Weder für ihn, noch für sie. Beide hatten relativ früh gewusst, dass ihre Familien eine Heirat zwischen den beiden wünschten, doch vielleicht auch gerade deswegen, haben sie sich nie zueinander hingezogen gefühlt.
 

Nicht nur, dass Byakuya an sich eher das männliche Geschlecht favorisierte, er konnte auch gar nichts damit anfangen, dass Yoruichi ein riesiger Katzenfan war. Er nannte sie auch gerne, 'die verrückte Katzenlady'. Sie hingegen bevorzugte eher Spitznamen für ihn, die auf seine kühle und distanzierte Art anspielten. Zurzeit war 'Eisprinzessin' ziemlich hoch bei ihr im Kurs. Byakuya duldete es bei ihr und auch nur bei ihr. Vor allem, da ihr ihre Spitznamen immer irgendwann zu blöd wurden, wenn der Schwarzhaarige sie gar nicht beachtete. Doch diese Freundschaftlichkeit konnten sie nicht an den Tag legen, wenn die Familie anwesend war. Denn sonst würden sie ihre Heiratsbemühungen nur noch intensivieren. Wenn es dafür nicht jetzt zu spät war.
 

Byakuya seufzte und legte den Arm über die Augen. „Wie lange habe ich noch?“, fragte er genervt. „Etwa 2 Stunden“, kam die Antwort prompt. „In Ordnung, komm bitte in einer Stunde wieder“, kurz überlegte der Schwarzhaarige, ob er mit dem Bein aus dem 1. Stock klettern konnte, verwarf diese Idee aber sofort wieder. Offensichtlich war so der Lauf der Dinge. Passiert etwas Gutes, kam der Nackenschlag gleich auf dem Fuße...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taiet-Fiona-Dai
2015-11-14T15:52:47+00:00 14.11.2015 16:52
Ich hoffe für die beiden das da keine Probleme kommen, aber das bezweifel ich....
und ich hoffe das Byakuya die ganzen "Heiratskandidatinen" treffen gut übersteht, das ist schon echt hart wenn man weis das man es nicht will aber
dazu gezwungen wird. Mach weiter so, freue mich schon wie es weiter geht mit Ihnen
Lg. Taiet
Antwort von:  yezz
16.11.2015 13:27
Kommt darauf an, was du als Problem siehst. Du könntest es wie das Unternehmen sehen, in dem ich arbeite. Da gibt es keine Probleme. Nur Herausforderungen xD
Ach, das wird ein Thema, dass die Geschichte ein wenig länger begleitet. *hust*
Aber ja, ziemlich fies so etwas. Wer musste nicht schon einmal etwas tun, was er nicht wollte? Und das beeinflusst immerhin sein komplettes Leben...
Ich gebe mir Mühe, vielen Dank :)

LG
yezz


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