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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sehr geehrte Damen und Herren, Freunde des Longdrinks,

iirgendwann zwischen gestern Mittag und heute ist es passiert. Meine Geschichten und Übersetzungen haben auf FF.de zusammen die Grenze von 10.000 Zugriffen überschritten. *Konfetti werf*
Da ich noch nicht einmal ein Jahr dort bin, bin ich damit doch recht zufrieden xD Und da ich das feiern möchte, gibt es heute zu allen laufenden Geschichten ein Bonuskapitel. Und da gestern der Geburstag meines Erstlingwerks "Die Rache einer Hexe" war, kommt dazu auch noch ein Sequel-OS raus. Also für die, die es interessiert, wird es heute ein wenig mehr Lesestoff als gewöhnlich geben.

Am Freitag geht es dann wie gewohnt weiter! Aber erst einmal tun sich noch andere Abgründe in diesem Kapitel auf xD

Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Sonntag und einen schönen 3. Advent!

LG
yezz Komplett anzeigen

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Familienbande I

Für eine Weile blickte Byakuya Renji noch von der Seite an, bevor er nach dem ersten Onigiri griff. Während Renji mit ausgestreckten Beinen auf der Decke saß und mit einer Hand den nach hinten gelehnten Körper abstützte, saß Byakuya wie üblich im Seiza. Und wieder einmal fühlte er sich, als wäre er stocksteif und angespannt. Er musste sich ein Grinsen verkneifen, als er merkte, dass Renji sich tatsächlich offensichtlich seine Lieblingssorten gemerkt hatte.
 

„Darf ich dir was nachschenken?“, fragte Renji mit einer kleinen Teekanne in der Hand. Auf Byakuyas fragenden Blick hin, fing er leise und amüsiert an zu glucksen. „Ist von der Chefin“, lachte er und füllte er erst Byakuyas Tasse nach und dann seine eigene. 'Bester Papi der Welt'. Jetzt konnte auch der Schwarzhaarige über diese Tasse und über die doch etwas peinliche Szene schmunzeln, die er Renji gemacht hatte. Doch immerhin hatte sie dazu geführt, dass sie nun hier saßen und gemeinsam Renjis Mittagspause verbrachten.
 

Langsam streckte er die Beine nach vorne aus und merkte, wie Renji seinen Blick auf ihn richtete. „Ich schulde dir noch eine Erklärung für gestern. Zuerst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich dich hier habe stehen lassen“, begann der Rothaarige. „Und dann später hier reingeplatzt bin“, fügte er etwas leiser hinzu. Byakuya wandte ihm sein Gesicht zu und hob eine Augenbraue. „Nicht, dass mir der Ausblick nicht gefallen hat...“, begann er wieder und man konnte einen leichten Rotschimmer auf der gebräunten Haut ausmachen. Während sich der Therapeuten etwas verlegen den Nacken rieb, musste Byakuya mit sich kämpfen, nicht zu grinsen. Doch irgendetwas in seinem Gesicht, schien ihn verraten zu haben, denn im nächsten Augenblick grinste Renji breit über beide Ohren und entblößte dabei 2 Reihen bemerkenswert weißer Zähne, die im krassen Kontrast zu dem Braunton seiner Haut waren.
 

„Na ja. Jedenfalls ist die Kleinste in unserem Bunde ein Langfinger. Für ihre Körpergröße sogar ein ziemlich großer. Egal, was wir bisher versucht haben, alles ist gescheitert. Sie ist sogar früher nachts aus dem Heim ausgebrochen und hat in reichen Gegenden Fische aus den Teichanlagen geklaut und in den kleinen Teich im Garten des Waisenhauses gesteckt. Das war am Anfang ziemlich problematisch, da sie den Transport an der Luft natürlich nicht vertragen hatten. Nachdem Ukitake es ihr erklärt hatte, ist sie immer mit Plastiktüten losgezogen und war überraschend erfolgreich“, erinnerte er sich zurück und Byakuya war sich absolut nicht sicher, ob er lachen oder schimpfen sollte, da selbst das Gesicht des Rothaarigen ein Lächeln zierte. Doch dann fiel ihm etwas auf.
 

„Mein Großvater hatte sich vor knapp 18 Monaten darüber beschwert, dass sein Koibestand immer kleiner wurde. Heißt das etwa, dass sie da ihre Finger im Spiel hatte?“, hakte er nach. Renji zuckte mit den Schultern. „Gut möglich, die Polizei hat die Fische mitgenommen, um sie bei Anzeige den Besitzern zurückgeben zu können. Wenn dein Großvater den Verlust nicht angezeigt hat, konnte die Polizei sie ihm auch nicht zurückgeben“, stellte er fest und blickte seinen Patienten an. Dieser hatte seinen Blick wieder aus dem Fenster gerichtet und kaute ausdruckslos auf seinem Onigiri herum. Schweigen brach über die beiden hinein und während Renji zu seinem letzten Reishappen griff, wurde ihm ein wenig mulmig.
 

„Ich schätze, ich sollte mich dafür entschuldig...“, weiter kam er nicht, denn Byakuya fiel ihm ins Wort. „Nein, auf keinen Fall. Da ist er selbst schuld. Außerdem hatte ich das erste Mal seit bestimmt 10 Jahren ein Geburtstagsgeschenk für ihn, was mir nicht endlose Stunden des Nachdenkens beschert hatte. Vielleicht solltet ihr euch ein Teich anschaffen?“, neckte er und konnte das schelmische Grinsen nicht ganz aus seinem Gesicht verbannen. Renji lachte. Es war laut, herzhaft, ehrlich und auch eine Spur erleichtert. Auch wenn es Byakuya vielleicht ein bisschen zu laut war - dieser ganze Mann war für Byakuyas Geschmack ein wenig zu laut, auffallend und direkt – konnte er einfach nicht genug davon bekommen. Es wärmte sein Herz und machte ihn glücklich. Er schalt sich regelmäßig einen Narren für seine Gefühle und doch konnte er nichts dagegen tun.
 

„Wir versuchen ihr es abzugewöhnen. Ein Teich wäre da sicherlich eher kontraproduktiv, meinst du nicht auch?“, lachte der Rothaarige weiter. „Ich glaube nämlich nicht, dass man es nur auf Fische und besonders die Fische aus eurem Teich beschränken kann. Außerdem läuft eine Grundschülerin, die unter meiner Obhut steht, nicht mitten in der Nacht kilometerweit durch die Stadt, nur damit der Herr ein Geschenk für seinen Großvater hat“, dabei hob er mahnend den Zeigefinger, doch sein Grinsen strafte seine Geste Lügen. „Zurück zum Thema. Sie hat im Supermarkt um die Ecke Süßigkeiten geklaut und ist erwischt worden. Also hat eine Polizistin zu Hause auf den Vormund gewartet“, seufzend strich sich Renji über die Haare. „Sie hatte gedroht, dass Yachiru in eine andere Pflegefamilie muss, die sich mit solch einer Problematik auskennt. Wäre die Betreuerin vom Jugendamt nicht eingeschritten... Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass sie heute noch bei mir wäre. Zudem sah die Polizistin nicht aus, als könnte man mit ihr gut Kirschen essen. Zu allem Überfluss wird sie jetzt mit Sicherheit mehr als nur ein Auge auf uns werfen. “, schnaubend ließ Renji den Kopf auf die Brust fallen, musste dann aber gleich ein wenig grinsen. “Immerhin hat Rukia mir eben heute morgen geschrieben, dass die Klassenlehrerin von Yachiru, Frau Hoshigawa, von der Sache Wind bekommen hatte und vor der Schule schon auf Yachiru gewartet hat. Sie war wohl ein wenig sauer… Dennoch wird es dadurch bestimmt nicht einfacher.”
 

„Das bekommt ihr schon hin. Ich bin überzeugt davon, dass du das in den Griff bekommst“, langsam und wie von selbst wanderte Byakuyas Hand auf Renjis Schulter. Der Rothaarige war ebenso überrascht von dieser Geste, wie Byakuya selbst. Doch wollte er sich nicht die Blöße geben und seine Hand schnell zurückzuziehen. Daher drückte er diese kurz aufmunternd und spürte dabei, die kräftigen Muskeln, die unter der Haut waren. Der Körper des anderen fühlte sich immer so warm an, dass Byakuya schon fast Sehnsucht nach seiner Nähe bekam. Das darauffolgende Lächeln und der warme Blick, den der Rothaarige ihm auf seine Worte hin schenkte, machten das Gefühl nicht besser.
 

Wieder einmal kam Schweigen zwischen den beiden auf. Dieses Mal jedoch nicht von der unangenehmen Sorte. Schweigend kauten sie beide die letzten Reste ihres Essens, dann stellte Renji die Teller und Schalen auf seinen Schreibtisch, bevor er sich wieder auf der Decke niederließ. Dieses Mal hingegen ließ er sich nach hinten Fallen und lag nun auf dem Rücken, mit hinter dem Nacken verschränkten Armen. Byakuya beäugte die neue Position des Rothaarigen kritisch, entschied sich dann aber, es ihm gleichzutun. Ein wenig Entspannung konnte immerhin nicht schaden, sagte er zu sich selbst. Doch kurz nachdem er es sich bequem gemacht hatte, ergriff Renji wieder das Wort. „Jetzt erzähl du mal ein Schwank aus deiner Jugend“, forderte er Byakuya auf.
 

„Was soll ich erzählen?“, fragte dieser irritiert. „Irgendwas. Ich möchte mehr von dir erfahren“, kurz drehte er den Kopf zum Schwarzhaarigen, der seine Stirn gerunzelt hatte und lächelte entwaffnend. „Nun gut“, seufzte der Patient und überlegte, wo er anfangen sollte. „Ich bin COO im Unternehmen meines Großvaters. Das wundert dich aber sicherlich nicht“, begann er langsam und schielte zum anderen hinüber. Dieser hatte sich ihm mittlerweile zugewandt und lag auf der Seite. Mit einer Hand hatte er seinen Kopf etwas aufgestützt. „Um ehrlich zu sein, komme ich auf diese neumodischen englischen Berufsbezeichnungen nicht klar“, sagte dieser und rieb sich mit der freien Hand verlegen den Nacken.
 

Byakuya musste schmunzeln. Schon wieder! Dieser Typ bringt mich wirklich aus dem Konzept, schimpfte er innerlich. „Um ehrlich zu sein, ist das sogar von Firma zu Firma unterschiedlich. Es kommt da auf die Struktur an. Im Prinzip soll ich das operative Geschäft leiten. Mein Großvater ist der CEO, also der Vorsitzende. Dann gibt es den COO für die Operative, den CTO für die Technik, der CMO für das Marketing und der CFO für die Finanzen“, erklärte der Schwarzhaarige geduldig und blickte Renji dabei geradewegs in die Augen, auch wenn er dafür den Kopf etwas schräg legen musste.
 

Anerkennend pfiff dieser durch die Zähne. „Dann bist du aber ein ganz schön hohes Tier“, bemerkte er anerkennend, erntete jedoch von Byakuya ein verächtliches Geräusch. „Schön wäre es. Mein Großvater ist ein Kontrollfreak. Ich habe einen seiner alten Weggefährten vor der Nase sitzen, der vermutlich sogar absegnen müsste, wenn ich die Toilette besuchen möchte“, seufzte er genervt. Renjis ungläubiger und auch ablehnender Gesichtsausdruck tat ihm gut, wusste er doch, dass es nicht auf seine eigene Position bezogen war, sondern eher auf seinen Großvaters. „Was bleibt mir übrig, als es auszuhalten und mein Bestes zu geben? Allerdings bin ich zurzeit freigestellt, damit ich all meine Energie in meine Genesung stecken kann“, dabei rollte der Schwarzhaarige mit den Augen und wollte sich im nächsten Moment für diese öffentlich zur Schau gestellte Emotion ohrfeigen.
 

Renji hingegen konnte seine Emotionen offensichtlich in diesem Moment ohne Probleme lesen, denn er lachte leise. „Das steht dir, Byakuya“, sagte er leise, fast schon liebevoll. Verwirrt schob der Angesprochene seine Augenbrauen zusammen. „Was?“ „Emotionen“, erklärte der Rothaarige einfach und überbrückte mit einer Hand die Entfernung zwischen ihnen, legte seine Hand auf dessen Wange und fuhr mit dem Daumen sanft über eine Augenbraue, als wollte er damit das Stirnrunzeln Byakuyas glätten. Dieser konnte nicht anders, als die Muskeln in seinem Gesicht unter den Berührungen zu entspannen. Kurz schloss er die Augen und atmete tief durch, während Renjis Finger weiterhin über sein Gesicht fuhren. So sollte es bleiben. Für immer.
 


 

So wie Byakuya vor ihm lag, mit geschlossenen Augen und sichtlich seine Berührungen genießend, schnürte es Renji fast das Herz ein. In den letzten Wochen und Monaten war es ihm schon bewusst geworden, dass Ginrei Kuchiki wohl ein eiskalter Mann war, der für seinen Neffen nichts anderes übrig hatte, als... Nichts halt... Renji war einfach fassungslos und bedauerte Byakuya zutiefst. Immer, wenn ihre Gespräche nur ansatzweise in diese Richtung gingen, konnte er die Anspannung des anderen nahezu fühlen und sehen. Jedes Mal musste er gegen das Gefühl ankämpfen, ihn einfach in den Arm zu nehmen.
 

Er war so in Gedanken, dass Byakuyas Stimme ihn schon fast erschreckte. „Weißt du, mein Großvater möchte unbedingt, dass ich heirate“, begann er langsam und öffnete die Augen. „Und warum tust du es nicht? Es ist doch keine große Sache, wenn du die richtige Person findest“, fragte der Rothaarige irritiert. „Das ist es ja. Er lädt regelmäßig irgendwelche Familien mit Töchtern ein, die seiner Meinung nach die perfekten Heiratskandidatinnen wären und setzt mich damit unter Druck“, erklärte Byakuya seine aktuelle Situation. Renji klappte die Kinnlade hinunter. „Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter!“, brauste er auf und Byakuya konnte förmlich das Feuer in Renjis Augen sehen. „Er ist versessen darauf, dass ich möglichst bald heirate und eine Familie gründe. Der Tod meiner Eltern hat ihn in dieser Hinsicht sehr mitgenommen. Er sagt, daran sieht man wieder, wie schnell alles zu Ende sein kann. Damit hat er ja nicht unrecht, aber ich...“, er kam ins Stocken.
 

„Stehst eben auf Männer“, vollendete Renji den Satz für den Schwarzhaarigen. „Nein, so genau kann man das gar nicht sagen. Es gibt auch durchaus Frauen, die ich anziehend finde, doch es ist mit Sicherheit keine von diesen Familien, die mein Großvater anschleppt“, gab Byakuya zu. „Da gab es mal jemand“, stellte Renji fest und fragte sich selbst, woher die plötzliche Erkenntnis kam. Doch nur ein Blick in die grauen Augen sagten ihm, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Trauer und Kummer spiegelten sich darin wieder, sodass es Renji fast die Sprache verschlug.



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