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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu,

ich habs geschafft, pünktlich zu posten :) Vielen lieben Dank für die ganzen Genesungswünsche. Mir geht es... nun ja. Ich mache Fortschritte. Alles in allem bin ich wesentlich mehr eingeschränkt, als ich gedacht habe, daher auch die Verzögerung bei diesem Kapitel. Ich hoffe, dass die nächsten Kapitelchen wieder planmäßig kommen. Aber tippen fällt mir noch sehr schwer...

Vielen Dank an knopfgesichttttt für den Kommi. Sobald das Tippen einfacher ist, antworte ich auch ;)

LG
yezz Komplett anzeigen

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Notfallplan

Leise schloss Byakuya die Tür hinter sich. Nur widerwillig hatte er sich von Renji verabschiedet und hatte sich einen Fahrer gerufen. Liebendgerne hätte er dessen Angebot angenommen und wäre noch mit zu ihm, hätte an der Seite des Rothaarigen den Tag gemütlich ausklingen lassen. Aber das ging nicht. Er hatte keinen Grund so lange wegzubleiben. Selbst diese Verspätung würde nicht...
 

"Du kommst spät. Mal wieder", unterbrach die schneidende Stimme seines Großvaters Byakuyas Gedanken. "Was hat dich diesmal aufgehalten?" Bevor Byakuya sich umdrehte, erlaubte er sich, mit den Augen zu rollen. Dann wandte er sich zu seinem Großvater um. "Die Praxis verfügt über eine schöne kleine Dachterrasse, auf denen besondere Patienten noch ein wenig ruhen können. Ich habe diesen Ort für das finale Studium der Unterlagen genutzt", damit schaute er ihn gewohnt kühl an. "Und wenn wir schon darüber sprechen, würde ich es begrüßen, wenn mir beim nächsten Mal alle Unterlagen überreicht werden. Alles zur Übernahme der Granz KK fehlt in diesem Ordner."
 

"Gut zu hören, dass du wenigstens in einem Punkt nicht meinen Erwartungen vollends hinterherhinkst", antwortete Ginrei mindestens eben so kühl. "Und wenn wir schon davon sprechen", übernahm er Byakuyas Wortwahl, nur bei ihm triefte der Ton vor Hohn. "Die Verhandlungen mit der Familie Shihōin wird vorerst ruhen gelassen. Es scheint mir, als hätte sich deine Zukünftige ins Ausland abgesetzt. Ich hoffe, du empfindest angemessenen Scham davor, dass sie sich lieber in der Nacht mit einem verrückten Wissenschaftler in ein fremdes Land begibt, statt dich zu heiraten. Ohne Zweifel ist dies die Schuld deiner mangelhaften Manieren und Auftreten", Ginrei verzog dabei angewidert das Gesicht. "Mit deinem Verhalten wirst du froh sein können, wenn ich überhaupt eine junge Dame finde, die sich mit dir abgeben will. Immerhin erleichtert es mich, dass ich offensichtlich nicht der Einzige bin, der mit einem respektlosen und rebellischen Nachkommen geschlagen bin", mit den Worten drehte er sich um und ließ, einen vor Wut bebenden, Byakuya in der Eingangshalle zurück.
 

Er musste alle Willenskraft zusammen nehmen, um nicht den Ordner hinter dem Weißhaarigen hinterherzuwerfen und auf sein Zimmer zu verschwinden. Letzteres tat er jedoch im angemessenen Tempo. Als er die Tür seines Schlafzimmers hinter sich geschlossen hatte, warf er seine Tasche durch den Raum und unterdrückte einen frustrierten Aufschrei. "Nicht einmal loben kann er mich! Ach, was sage ich... Mir hätte es doch schon gereicht, wenn er anerkannt hätte, dass ich seinen Test bestanden habe. Stattdessen musste er mir unter die Nase reiben...", er ballte beide Fäuste und atmete mehrfach tief durch. Wenigstens auf Yoruichi war Verlass. Dann lief er ins Bad. Eine kalte Dusche würde ihm sicher gut tun.
 


 

In einem leichten Yukata gehüllt, die er meistens zum Schlafen trug und noch mit leicht feuchten Haaren lag er auf seinem Bett, als ihn eine Nachricht aufschreckte. >Kannst du den Polarstern von deinem Zimmer aus sehen?< Die Nachricht irritierte ihn. >Nein Renji, die Fenster meines Schlafzimmers liegen in der entgegengesetzten Himmelsrichtung. Warum?< Gespannt starrte er auf den Bildschirm seines Handys. Lange ließ ihn Renji nicht warten. >Ich wollte nur sicher gehen, dass ich nicht im Schlafzimmer deines Großvaters lande...< Mit einem Mal saß Byakuya aufrecht im Bett. Renji war hier? Mit aufgerissenen Augen lief er zu einem der großen Fenster und öffnete es.
 

Fassungslos starrte er auf die unten wartende Person. Renji trug eine schwarze Hose und einen schwarzen Kapuzenpulli. Unter der Kapuze schauten einige feuerrote Strähnen heraus und die weißen Zähne, die durch sein breites Grinsen entblößt wurden, leuchteten schon fast im entfernten Licht der Straßenlaternen. "Was machst du hier?", zische Byakuya leise. "Wonach sieht das hier aus, huh? Komme ich irgendwie an deinem Alten durch den Eingang vorbei?", fragte er ebenso gedämpft. Doch Byakuya schüttelte den Kopf, Enttäuschung machte sich dabei in ihm breit. "Ok, dann Plan B. Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!", grinste er noch eine Spur breiter. "Du Blödmann!", Byakuya hatte Mühe seine Stimme leise zu halten und nicht loszulachen.
 

"Auch nicht? Zum Glück hab ich einen Notfallplan", damit deutete er auf ein Seil in seiner Hand. "Kannst du das irgendwo festbinden?", Byakuya nickte und streckte die Hände aus. Mit einem gezielten Wurf lag der dicke Strick in seiner Hand und er knotete es am Pfosten seines massiven Bettes fest, bevor er das andere Ende wieder aus dem Fenster hinunterließ. Kurz testete Renji, ob es sein Gewicht hielt, bevor er sich an dem Seil hochzog. Kritisch beäugte Byakuya den Fortschritt des Rothaarigen, sah es doch alles andere als grazil aus.
 

Als Renji fast oben war, streckte Byakuya ihm eine Hand entgegen, um ihm zu helfen. Dankbar nahm Renji diese an und so zog Byakuya ihn die letzten Zentimeter über die Fensterbank. Dabei verlor Byakuya das Gleichgewicht und landete, Renji mit sich ziehend, polternd auf dem Boden. Kurze Sorge spiegelten sich in den braunen Augen wider. "Alles in Ordnung?", fragte er, während er immer noch auf dem anderen lag. Dieser nickte nur, brach dabei abder nicht den Blickkontakt. "Du hättest auch was sagen können, anstatt mich direkt auf dich zu ziehen", jetzt war Renjis Grinsen lasziv und ließ Byakuya sofort einen Schauder den Rücken runter laufen.
 

Sein Blick ging kurz durch das Zimmer, bevor er leise Pfiff. "Dein Zimmer ist größer wie unser Wohnzimmer", bemekte er anerkennend. "Das ist nur mein Schlafzimmer", Byakuya war die Tatsache hingegen ein wenig unangenehm. "Heißt das, ich brauche eine Landkarte um auf Toilette zu gehen?", scherzte er leise lachend. Verspielt rollte der Schwarzhaarige mit den Augen und schüttelte den Kopf.
 

"Herr Kuchiki, alles in Ordnung?", klopfte es an der Tür, die sich sofort danach öffnete. Aio erschien und verharrte sofort mit geweiteten Augen beim Anblick der Szene, die sich ihr bot. Dann blickte sie schnell über ihre Schulter, trat einen Schritt zur Seite und schloss die Tür hinter sich. Ihr Blick glitt dabei in eine andere Richtung. "Seine Herrschaft hat ein Poltern in ihrer Etage gehört und schickte mich, um nach dem Rechten zu sehen", erklang ihre Stimme leise, während ihr Blick durch den Raum glitt, dabei aber den Fleck ausließ, an dem Renji und Byakuya lagen. Letzterer hatte sich zwischenzeitlich etwas aufgerichtet. "Aio...", begann er, doch wurde direkt von seiner Dienerin unterbrochen. Ihr Blick glitt zu ihm, Renji hatte das Gefühl, kaum wahrgenommen zu werden.
 

"Um diese Uhrzeit sollten sie wirklich nicht mehr mit den Hanteln trainieren. Besonders nicht nach einer anstrengenden Therapiestunde. Sie sollten besser ins Bett gehen, mein Herr", als ihr die Doppeldeutigkeit klar wurde, errötete sie leicht und drehte sich schnell zur Tür. "Eine erholsame Nacht", damit war sie auch schon wieder draußen.
 

"Scheiße...", Renji fuhr sich geschockt mit einer Hand über das Gesicht. "Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen." Byakuya lächelte kurz. "Keine Sorge. Aio würde mich niemals verraten. Ebenso wenig wie Sayuri. Beide haben immer mehr auf meiner Seite gestanden, als auf der meines Großvaters", erklärte er kurz und zog den Rothaarigen dann zu einem Kuss heran. "Aber was tust du hier?", fragte er kurz danach. Sofort war das Grinsen wieder da. "Ich wollte sicher gehen, dass du wirklich keine Wichsvorlage brauchst", halbherzig schlug ihm Byakuya vor die Brust, bevor er das Grinsen erwiderte. "Dann hoffe ich doch mal, dass du das besser kannst, als klettern..."
 


 

Ein zaghaftes Klopfen ließ Renji aus diesem himmlichen Bett aufschrecken. Der Duft von Byakuya umgab ihn und ließ seinen Körper kribbeln. Es war wohl einer dieser Träume, wo er träumte, dass er aufwachte, aber in Wirklichkeit noch ganz tief schlummerte. Mit einem wohligen Seufzen ließ er sich wieder nach hinten fallen und drehte sich um. Dabei schlang er die Arme um den warmen Körper neben ihm und zog ihn näher an sich. Er vergrub die Nase tiefer in den weichen Haare, entlockte dem anderen damit ein leises Grummeln.
 

Das Klopfen wurde drängender, also öffnete Renji die Augen. Langsam glitt sein Blick durch ein, ihm unbekanntes, Zimmer. Doch der Körper neben ihm fühlte sich vertraut und richtig an seinem geschmiegt an. Dann blickte er zum Fenster. Ein Hauch von Morgenröte durchzog den Nachthimmel und Renjis Augen weiteten sich vor Schock. "Byakuya. Hey, Byakuya!", stupste er jetzt ein wenig hektischer dem Schwarzhaarigen in seinen Armen an. "Hmm?", erklang es verschlafen und Renji kam nicht umhin, das leicht zerzauste Aussehen des anderen zu bewundern.
 

Wieder das Klopfen und dieses Mal schien es auch Byakuya zu hören. "Ja?", fragte er und deutete mit einer Kopfbewegung zu einer anderen Tür im Raum. "Ich bin es", kam gedämpft eine weibliche Stimme von der anderen Seite und Byakuya entspannte sich schlagartig und ließ sich zurück in die Kissen fallen. "Komm rein", die Antwort überrumpelte Renji vollkommen. Hektisch griff er nach dem Laken, um sich vollständig zu bedecken. Er lässt eine Dienerin rein, während wir beide nackt im Bett liegen? Was zum Teufel...?, dachte er dabei verzweifelt und auch ein wenig peinlich berührt.
 

Die Tür öffnete sich allerdings nur einen Spalt. "Ich möchte sie ungern stören, aber bald wird es für ihren Besuch schwierig, ungesehen das Haus zu verlassen", bemerkte sie. "Vielen Dank Aio. Ich weiß deine Diskretion zu schätzen", ohne eine weitere Bemerkung schloss sich die Tür wieder und Renji atmete erleichtert aus. "Du wolltest sie nicht wirklich reinlassen, wenn wir beide nackt hier liegen, oder?", fragte er ungläubig. "Warum denn nicht?", erwiderte Byakuya und man konnte deutlich seine Irritation über Renjis Frage in der Stimme erkennen. Das ist der Unterschied in unserem Lebensstandard, erinnerte sich Renji. Für ihn ist das völlig normal. Dennoch half es nicht über seinen eigenen, leichten Schrecken hinwegzutäuschen. Für Renji gab es einfach gewisse Dinge, die niemand zu Gesicht bekommen musste. Und wie er, nackt, mit seinem Liebhaber, ebenfalls nackt, im Bett aneinander gekuschelt lag, gehörte definitiv dazu.
 

"Weil wir beide nackt sind", erklärte Renji. "Ach, Aio hat schon Schlimmeres gesehen. Das stört sie nicht. Die meiste Zeit beachte ich sie gar nicht", gab Byakuya leger zurück, als sei es das Normalste der Welt. Der Rothaarige wusste nicht, was davon ihn am Meisten schockieren sollte. „Schlimmeres gesehen... nicht beachten...?“, murmelte er leise, fassungslos. Mit einem Stirnrunzeln beobachtete Byakuya, wie Renji seine Worte offensichtlich versuchte zu verarbeiten. Dabei fragte er sich, wo das Problem war. „Ich möchte nicht wissen, was schlimmer ist, als seinen Chef mit jemand anderem im Bett zu erwischen...“, begann er mit einem Kopfschütteln. „...Außer vielleicht, von eben diesem ignoriert zu werden“, damit richtete er sich auf und ging um das Bett herum, um seine Kleidung wieder aufzusammeln.
 

Doch Byakuya schlang seine Arme um ihn und zog ihn wieder aufs Bett. „Dienstmädchen in einem Haushalt zu sein, kannst du nicht mit deinem Berufsleben vergleichen“, begann er leise und küsste dabei kurz die gebräunte Schulter. „Aio ist in unserem Haushalt, mit mir, aufgewachsen. Ihre Mutter hat mir die Windeln gewechselt. Wenn man es so nennen kann, ist Aio das, was man am Ehesten als guten Freund bezeichnen könnte. Wie du vorher schon gemerkt hast, unterstützt sie mich, wo sie es kann. Also danke ich es ihr, mit vollkommener Aufrichtigkeit. Und was das mit dem Beachten angeht, würde ich sie ständig von ihrer Arbeit abhalten, in dem ich mit ihr rede oder sonst irgendetwas von ihr verlangen, hätte sie keine Zeit dafür, sich auch mal auszuruhen“, erklärte er ruhig.
 

Einiges machte in Renjis Augen Sinn, manches hingegen überhaupt nicht. Allerdings entschied Renji, dass er sich wohl besser keine eigene Meinung dazu bilden sollte. Immerhin hatte er keine Ahnung, wie das Leben eines Dieners in einem reichen Haushalt aussah. Doch ging er davon aus, dass es wesentlich schlimmere Optionen gab, wenn Aio ohne zu zögern bereit war, Byakuya freiwillig zu decken und vor dem Zorn seines Großvaters zu schützen. Vielleicht hatte Byakuya sogar recht, wenn er sie als Freund bezeichnete. Doch auch diese Wortwahl gefiel ihm nicht. Es klang in den Ohren des Rothaarigen einfach nur einsam.
 

Bedauernd löste er sich aus Byakuyas Griff und drehte sich um. Sanft ließ er seine Hände durch die schwarzen Haare gleiten und atmete tief den Duft des anderen ein, bevor er ihn noch einmal küsste. „Ich sollte jetzt besser gehen“, seufzte er und lehnte seine Stirn gegen Byakuyas. Dabei schloss er die Augen und genoss seine Nähe. „Wir sehen uns morgen“, dann gab er ihm noch schnell einen Kuss auf die Stirn, warf das Seil, dass immer noch um den Bettpfosten geknotet war, nach unten. In Windeseile war er die Fassade hinunter geklettert und Byakuya konnte nur noch zusehen, wie die Silhouette im Gebüsch verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  knopfgesichttttt
2016-02-29T11:55:21+00:00 29.02.2016 12:55
auch wieder ein sehr gutes gelungendes kapi...
vor allem auch sehr lustig geworden...
mann oh mann es erinnert mich an meine jugendzeit, als ich mich damals hinaus geschlichen hab...^^
und immer diese heimlichkeiten...^^
mach weiter so


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