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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

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Begegnung

Byakuya war heilfroh gewesen, als er endlich in das Parkhaus fuhr, in dem Renji seinen Wagen sonst immer abstellte. Zwar hatte er einen Führerschein und fuhr auch ab und an selbst, aber die Autos die er gefahren hatte, waren eben mit der neusten Technik ausgestattet. Außerdem wollte er nicht zusätzlich zu alledem noch das Auto verschrotten.
 

Erleichtert hatte er sich also auf der Treppe vor der Tür zur Dachterrasse gesetzt und wartete nun auf Renji. Mit klopfendem Herz überlegte er sich, was er sagen sollte. Legte sich die Worte zurecht, um dann am Ende doch alles zu verwerfen. Frustriert legte er seine Arme über seine Knie und bettete sein Kopf darauf. Nur ab und an unterbrach er seine Grübelei für einen kurzen Blick auf die Uhr. Er hatte das Gefühl, dass seine Nervosität mit jeder Minute zunahm. Als er dann Schritte auf der Treppe hörte, setzte sein Herz aus und sein Magen drehte sich herum. Doch als er aufblickte, stand nicht Renji vor ihm.
 

Es war ein junger Mann, vielleicht eher noch ein Junge mit schwarzen Haaren und grauen Augen. Der Haarschmuck, 3 längliche perlenartige Dinger, fielen sofort ins Auge. Neugierig beäugte er Byakuya. „Ähm... Kann ich ihnen helfen?“, fragte er etwas unsicher. Byakuya wollte erst den Kopf schütteln, doch dann kam ihm ein Gedanke. Was, wenn Renji heute gar nicht kommt? Renji war ja der Einzige, der zurzeit die Dachterrasse nutzte. Oder hatte es sich geändert? „Ich warte eigentlich auf Renji. Kommt er heute noch?“, fragte er daher vorsichtig. Die Miene des Jungen hellte sich auf und Byakuya glaubte, ein Funkeln in dessen Augen gesehen zu haben, als der Name des Rothaarigen fiel. „Ja, er kommt später noch, ich soll nur was für ihn holen. Ich bin Rikichi und mache Praktikum in der Praxis“, erklärte er und stellte sich dabei gleichzeitig vor.
 

Byakuya nickte, als Rikichi an ihm vorbei ging, um die Tür zur Terrasse aufzuschließen. „Sie sind ein Freund von Renji?“, hakte er nach. „Ja“, sagte Byakuya und richtete sich auf, um dem Jungen nachzugehen. „Ich wollte ihm ein Überraschungsbesuch abstatten. Also bitte sei doch so nett und erwähne nicht, dass jemand auf ihn wartet.“ Bei den Worten blieb der andere wie angewurzelt stehen. Byakuya überlegte fieberhaft, ob er etwas gesagt hatte, was ihn entlarven würde, aber woher sollte der Junge irgendetwas davon wissen? „Ach so ist das!“, kam der Ausruf, der Byakuya noch mehr verunsicherte. „Das ist aber nett, dass sie kommen und ihn auch aufheitern wollen. Mir sagt zwawr keiner etwas, aber Frau Kotetsu und Frau Ise scheinen sich auch Sorgen um ihn zu machen. Allerdings weiß ich nicht, was los ist. Zu mir ist er jedenfalls immer sehr nett, auch wenn er manchmal etwas traurig aussieht. Aber ich finde es toll, dass er so nette Freunde hat, die sich um ihn sorgen!“, sprudelte es aus ihm hervor.
 

Das half Byakuya Wohlbefinden ganz und gar nicht. Im Gegenteil, nun fühlte er sich wieder schlecht, aber er konnte jetzt nicht einfach den Rückzug antreten. „Wollen sie hier blieben oder vor der Tür warten?“, fragte nun Rikichi und erwischte Byakuya auf den völlig falschen Fuß. Er blinzelte kurz verwundert, bevor er eine Antwort geben konnte. „Ich warte besser vor der Tür“, beeilte er sich dann und ging vor dem Jungen in Richtung Tür. „Ich hoffe sehr, dass ihre Überraschung gelingt. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag“, verabschiedete er sich. Während Byakuya ihm hinterher blickte, wusste er nicht, ob er amüsiert oder etwas eifersüchtig sein sollte. Irgendwie war es beides. Der Junge schien Renji ganz offensichtlich anzuhimmeln. Aber irgendwie verstehen konnte er es auch. Er bettete wieder seinen Kopf auf Hände und Knie und fuhr damit fort, sich Gedanken über ihr Aufeinandertreffen zu machen.
 


 

Renjis Tag hatte sich gezogen. Irgendwie waren alle Patienten am heutigen Tage komisch drauf gewesen oder es waren eben diese eigenartigen Sonderlinge, wie dieser Forscher namens Kurotsuchi. Renji schwor sich, dass er niemals irgendetwas verwenden würde, was dieser Typ entwickelt hatte. Das konnte nur in einer Katastrophe enden. Bei dem Gedanken lief ihm ein kalter Schauder über den Rücken. Seufzend lief er die Treppe hinauf, suchte dabei den richtigen Schlüssel für die Tür zur Dachterrasse. Doch als er um die letzte Ecke bog, hätte er diesen beinahe fallen lassen. Seine Augen waren geweitet, als er Byakuya dort auf den Treppenstufen sitzen sah. Seinen Kopf auf die Arme abgelegt, die von den Knien gestützt wurden. Sein, vom Schlaf entspanntes, Gesicht wirkte erschöpft. Offensichtlich hatte der bisherige Schlaf nicht gereicht, um die Augenringe in den Griff zu bekommen. In dieser Schlafposition hat er in spätestens einer Stunde Verspannungen im Nacken und oberen Rückenbereich, ging es Renji durch den Kopf.
 

Er überlegte kurz, ob er den Schwarzhaarigen wecken sollte, doch schob schnell seine fürsorgliche Seite weg. Er sollte sauer auf Byakuya sein und ihm auch zeigen! Vor 3 Wochen hatte er ihn versetzt, vor knapp einer Woche war er plötzlich mit Yachiru aufgetaucht, auch wenn Letzteres nach ihren Schilderungen auch ihre Schuld war. Kurz atmete Renji durch und schritt dann an dem Schlafenden vorbei. Er durfte jetzt nicht nachgeben, die Vorkommnisse außer Acht lassen. Er hatte eine Erklärung verdient und die musste verdammt gut sein, dass er ihm diese Nummer verzeihen konnte. Entschlossen schritt er an ihm vorbei, öffnete die Tür und ließ sie dann laut zufallen, in der Hoffnung, dass dies reichen würde, um Byakuyas Schlaf zu unterbrechen.
 

Die Gießkanne war fast voll, als er hörte, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Renji warf kurz einen Blick auf Byakuya, bevor er den Wasserhahn zudrehte und sich seinen Pflanzen zu wandte. Er musste gestehen, dass er so verführerisch wie eh und je aussah. Klassische Anzüge standen ihm ausgesprochen gut und das Violett des Hemdes erinnerte ihn ein wenig an das Hemd, welches er damals trug, als er ihn massiert hatte. Energisch blinzelte er die aufkommenden Bilder in seinem Kopf weg. Er schärfte sich immer wieder von Neuem ein, nicht direkt klein beizugeben.
 

„Hallo“, hörte er die wohlklingende Stimme Byakuyas, die ihm eine leichte Gänsehaut verursachte. Ungebeten kamen wieder Erinnerungen von ihren Gesprächen, dem Picknick in seinem Behandlungszimmer auf. Oder wie er sich unter ihm stöhnend gewunden hatte. „Hi“, versuchte Renji möglichst emotionslos zu antworten. Dabei achtete er darauf, Byakuya weiter den Rücken zugewandt zu haben, während er nach und nach die Pflanzen goss. Er hörte, wie der andere näher kam, vermutete, dass sie noch maximal 3 Schritte trennten.
 

„Ich weiß gar nicht, wie und wo ich anfangen soll“, begann Byakuya. Unsicherheit und Kummer schwangen in der Stimme mit. In vielen anderen Situationen hätte sich Renji bei einer solchen Tonlage umdreht, ihn einfach in den Arm genommen und so lange versucht, ihm Halt zu geben, bis er von sich aus alles aussprach, doch dafür war zu viel vorgefallen. „Doch, eigentlich weiß ich es ziemlich genau“, plötzlich war eine Spur Selbstsicherheit in der Stimme. „Renji, würdest du dich bitte umdrehen und mich ansehen?“ Zögernd drehte sich Renji um und blickte in die grauen Augen seines Gegenübers. „Ich weiß nicht, wie ich es jemals wieder gut machen kann. Du hättest eine Erklärung verdient gehabt, aber ich habe mich einfach nicht getraut, ich bin ein Feigling. Bitte verzeih mir“, dabei blickte er dem Rothaarigen fest in die Augen.
 

Renji traute seinen Augen nicht, als er sah, wie sich Byakuyas Augen begannen, mit Tränen zu füllen. Wider besseren Wissen, ließ er die Gießkanne los und legte er ihm eine Hand auf die Wange. „Du bist kein Feigling, Byakuya. Ich glaube so langsam, dass das hier mehr Mut von dir abverlangt, als ich gedacht habe“, Renji konnte sich nicht davon abhalten, mit seinem Daumen über die weiche Haut von Byakuyas Wange zu streicheln. Der Therapeut fasste sich ein Herz, griff nach Byakuyas Hand und zog ihn auf die Couch unter dem Pavillon. „Ich bin ehrlich, eigentlich wollte ich dich viel mehr zappeln lassen, aber so grausam bin ich einfach nicht“, Renji sah, wie ein kleines Lächeln an Byakuyas Mundwinkeln zog. „Aber ich möchte wissen, warum das alles. Denn ehrlich gesagt, hast du mich damit nicht nur aus der Bahn geworfen, sondern auch wirklich verletzt“, bei den letzten Worten musste der Schwarzhaarige schlucken, ließ den Kopf hängen und nickte.
 

„Es... Ich... Ach, wo soll ich bloß anfangen?“, seufzte Byakuya und rieb mit seinen Händen durch sein Gesicht. Er zuckte zusammen, als er die große, warme Hand von Renji auf seinem Oberschenkel spürte. Fragend blickte er in die braunen Augen. „Am besten am Anfang. Was ist an dem Abend passiert, als wir uns eigentlich treffen wollten? Ich habe die Jungs und Mädels ins Kino geschickt und habe darauf gewartet, dass diese Konferenz, oder was es auch war, mit deinem Großvater endet und habe dann nur noch deine Absage erhalten“, half Renji ihm auf die Sprünge. Byakuya nickte bekümmert und schluckte. Die Szene hatte er noch allzu gut vor Augen.
 

Also begann er ausführlich von deinem Disput an jenem Abend zu erzählen, wie sein Großvater ihm gedroht hatte und er Informationen von Renjis Mitbewohnern und Renji selbst hatte. Das mit dem Konto nach der Rettungsaktion von Yachiru schnitt er wiederum nur kurz an. Dann erzählte er von dem angeblichen Geschäftsessen und die Forderung zum Thema Heirat. Nachdem er geendet hatte, war Renji eine Weile still, doch seine Hand hatte Byakuyas Oberschenkel nie verlassen. „Ich weiß, dass es nicht in Ordnung ist, dass ich euch da mit reinziehe, aber...“, doch er wurde von Renji unterbrochen. „Ich hätte große Lust, deinem Großvater den alten, knöchrigen Hals umzudrehen. Verzeih mir, aber dem gehört so dermaßen in den Arsch getreten, dass er noch Wochen später Schuhspitzen scheißt!“, schimpfte Renji und Byakuya konnte ein kleines, schnaubendes Lachen nicht unterdrücken. Dann wandte er seinen Oberkörper Renji zu, legte seine Hand auf dessen Wange und blickte ihn tief in die Augen. „Ich habe dich so sehr vermisst.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wenn wir schon bei Rikichi sind... Ist wer auf der Aniko in Koblenz oder der ACT in Aachen? Wenn nichts Unerwartetes auftritt, ich ja. Als Rikichi xD Komplett anzeigen

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