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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

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Schockmoment

Byakuya blickte durch die Runde und war sich sicher, dass sein Gesicht einen genauso geschockten Ausdruck hatte, wie der aller anderen Anwesenden. Er war einfach nur fassungslos. "Und das kommt nach der Zeit?", fragte Renji mit belegter Stimme. Der Besucher zuckte unsicher mit den Achseln. "Das Ganze verstehe ich auch noch nicht so ganz. Daher habe ich auch angerufen." "Mittwochabend sagst du, ja? Ich werde persönlich vorbeikommen", Renji hatte offensichtlich wieder etwas zu sich gefunden und schien kurz davor zu sein, vor Wut überzukochen.
 

"Beruhig dich Renji. Es bringt jetzt überhaupt nichts, wenn du den Kopf verlierst", mahnte Rukia ernst. "Aber das werde ich nicht zulassen! Möchtest du einfach zu schauen, wie so ein paar Idioten über eure Zukunft entscheiden?", brauste Renji auf und wollte gerade aufstehen, doch Byakuya legte eine Hand auf seine Schulter. "Ich glaube, wir brauchen nicht groß darüber zu reden, was die Ursache dafür ist. Ich sollte besser meine Sachen pa...", doch Renji fuhr ihm dazwischen. "Das wirst du schön bleiben lassen!" "Aber Renji, dass ist ein schwerer Vorwurf, der da gegen dich erhoben wird. Ich kann hier nicht einfach sitzen und einfach zugucken, wie sie dich, nein euch, zu Grunde richten", kam es von Byakuya zurück.
 

Rangiku blickte neugierig zwischen den beiden hin und her. "Habe ich was verpasst?", fragte sie Tōshirō zu ihrer Linken leise. „Ja, ich glaube, das entwickelt sich hier noch in eine lächerliche Nachmittags-Soap“, seufzte er. „Ich habe gesagt, das stehen wir zusammen durch“, erinnerte Renji und unterband so eine Antwort der Jugendamt-Mitarbeiterin. „Das werden wir auch. Aber wir müssen uns was anderes überlegen. Wenn ich bis Mittwochmittag nicht zurück im Anwesen bin, wird die Bombe platzen und ihr seid die Opfer. Verstehst du denn das Ultimatum nicht?“, Byakuya war fassungslos, dass der Therapeut scheinbar nicht das Offensichtliche sehen wollte oder konnte.
 

„Wer sagt denn, dass das in Verbindung steht?“, wollte Renji nun wissen. „Ach, komm schon. Das sieht doch jeder. Wie lange ist Shūheis Arbeitsunfall her? 2, 3 Wochen? Und jetzt auf einmal wird dir das angelastet, obwohl es eigentlich keine falsche Interpretationsmöglichkeit gibt. Das ist kein Zufall. Ich habe keine Ahnung, wie mein Großvater das geschafft hat, aber das geht eindeutig von ihm aus“, stellte Byakuya noch einmal die Sachlage aus seiner Sicht da. Doch Renji schüttelte einfach den Kopf, als wollte er das alles nicht wahrhaben. Fehlt nur noch, dass er sich die Ohren zuhält, dachte Byakuya resigniert.
 

Sanft legte Byakuya seine Hand auf Renjis Rücken. „Dir wird häusliche Gewalt vorgeworfen, Renji. Wenn das durchkommt, dann bist du Job und die Familie los und kommst wahrscheinlich noch in den Knast. Das kann ich nicht zulassen“, erklärte er in ruhiger, aber nachdrücklicher Stimme. „Da muss ich ihm leider Recht geben“, mischte sich jetzt Rangiku ein. „Ich habe zwar keine Ahnung, was hier abgeht, aber wenn es so ist, wie er sagt, dann habt ihr keine andere Wahl.“ Rangiku beäugte die beiden immer noch kritisch. „Wenn es ein Ultimatum ist, wie Byakuya sagt, hat er noch bis Mittwoch Zeit. Wir haben Montag. Wir sollten es einfach über Nacht sacken lassen und morgen noch einmal drüber reden. Vielleicht kommt uns eine Idee, wenn wir eine Nacht drüber schlafen“, schritt Izuru beschwichtigend ein. Auch Momo schlug sofort in die gleiche Kerbe: „Genau. Wir können doch bis dahin nichts machen. Los, Shūhei. Wir gehen das Abendessen machen.“
 


 

Leise schloss Renji die Tür seines Zimmers hinter sich. Nach Rangikus Besuch war die Stimmung unter den Bewohnern natürlich gedämpft gewesen, sodass sie schweigend zu Abend gegessen hatten. „Ich verstehe es immer noch nicht“, seufzte Renji und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. Byakuya, der gerade seine Anzugsjacke aufhing, blickte Renji über die Schulter hinweg an. „Es tut mir leid, dass du jetzt vor dem Jugendamt als Gewalttätiger dargestellt wirst“, sagte er, konnte Renji dabei aber nicht in die Augen gucken und drehte sich daher wieder zum Kleiderschrank. Renji rutschte näher, richtete sich auf und umschlang Byakuya von hinten. „Ich will dich aber nicht gehen lassen“, murmelte er in den Stoff des Hemdes am Rücken hinein.
 

Byakuya drehte sich langsam in der Umarmung und legte dann seine Arme um den Nacken des Therapeuten. Dann beugte er sich hinunter, um Renji in die Augen zu sehen. „Ich will auch nicht gehen. Aber wir sollten zumindest erst einmal so tun, als würde ich klein beigeben. Und dann müssen wir schnellstmöglich einen Weg finden, wie wir zusammen sein können, ohne dass mein Großvater einen Arbeitsunfall so drehen und wenden kann, dass das Jugendamt angeblich Bedenken an der Korrektheit hat. Sonst wird er alles gegen dich verwenden, was er nur finden kann. Und dann gibt er uns keine Frist, sondern zieht härtere Geschütze auf. Das kann ich euch nicht antun“, dabei küsste er Renji sanft auf den Mund. „Dafür bist du mir zu wichtig.“
 

„Und was sollen wir deiner Meinung nun machen?“, fragte Renji und ließ seinen Kopf gegen Byakuyas Brust fallen. „Also ich würde gleich gerne mit dir auf diesem Bett liegen und...“ „Das meinte ich nicht“, unterbrach ihn Renji zum zweiten Mal an diesem Abend. „Das war mir schon klar, aber ist es nicht genau das, was du noch vor ein paar Tagen mit mir gemacht hast?“, fragte Byakuya mit einem kleinen Lächeln und fuhr mit dem Daumen leicht den Wangenknochen in Renjis Gesicht nach. Dieser schnaubte nur. „Morgen Abend lade ich euch zum Essen ein. Entweder holen wir was oder gehen gemeinsam in ein Restaurant. Mittwochmorgen fährst du mich dann zum Anwesen, statt auf die Arbeit. Ich denke, ich werde meinen Großvater dort antreffen oder eine seiner Bediensteten wird ihm Bescheid geben. Sobald ich weiß, dass er diese lächerlichen Anschuldigungen fallen lässt, schreibe ich dir eine Nachricht. Und danach werde ich nach einem Weg suchen, wie er sich nicht mehr zwischen uns stellen kann“, erklärte Byakuya.
 

„Aber du hast am Freitag noch deine Kendō-Prüfung“, wandte Renji ein und fügte noch schnell niedergeschlagen hinzu: „Wir wollten dich eigentlich anfeuern kommen.“ „Ich glaube, das wäre in der aktuellen Situation eher suboptimal“, bedauerte selbst Byakuya, auch wenn ihm vor Kurzem die Vorstellung noch ein wenig unangenehm gewesen war. „Renji, wir werden das gemeinsam schaffen, hörst du?“, sprach Byakuya noch einmal eindringlich und blickte in die braunen Augen. „Ich werde den gleichen Fehler nicht noch einmal machen. Vertrau mir, wir finden einen Weg“, Byakuya sah in eindringlich an, versuchte all seine Emotionen aber auch Zuversicht in den Blick zu legen. Renji zog ihn an sich heran und küsste ihn.
 


 

„Guten Abend, hübscher Mann. Kommen sie öfters hierher?“ „Ach, wissen sie, nur wenn mein Freund mit besonders schlechtem Humor mich abholen kommt“, erwiderte Byakuya und schloss die Beifahrertür. „Jetzt mal ernsthaft. Hast du einen Clown gefrühstückt? Hat er komisch geschmeckt?“, fragte er trocken. „Du weißt genau, was ich gefrühstückt habe, denn wir haben gemeinsam gefrühstückt. Wenn du dich erinnerst“, grinste Renji. „Durchaus“, erwiderte Byakuya nur, denn er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, warum Renji derart gut gelaunt sein konnte, wenn sie sich doch am nächsten Tag erst einmal wieder Lebewohl sagen mussten. Dann waren sie sich einander so nah, aber doch so fern. Dieser Gedanke hatte Byakuya nicht nur um einen Großteil des Schlafs gebracht, sondern hatte sich mit Sicherheit auch auf seine heutige Arbeitsleistung niedergeschlagen.
 

Doch Renji neben ihm schien fröhlich und Byakuya konnte sich beim besten Willen keinen Reim darauf machen. Gestern Abend hatte er sich noch an ihn geklammert, als befürchtete er, wenn er ihn nun loslassen würde, dass Byakuya ihm dann vollends entglitt. Nicht, dass es Byakuya unangenehm gewesen war, im Gegenteil. Es hatte sich für ihn seltsam gut angefühlt, dass er jemandem so wichtig war. „Habt ihr euch schon entschieden, wie unser Abendessen aussehen wird?“, fragte Byakuya, um sich von seinen Gedanken abzulenken und sie nicht weiter um das drohende Szenario kreisen zu lassen. „Ja, alles geklärt“, grinste Renji und bog um eine Ecke. Jetzt blickte Byakuya stirnrunzelnd nach vorne. Vor lauter Gedanken ist ihm nicht aufgefallen, dass Renji nicht den Weg nach Hause eingeschlagen hatte.
 

„Wo willst du noch hin?“, fragte er verwirrt. „Dahin, wo wir zu Abend essen“, erwiderte Renji einfach. „Also essen wir auswärts?“, hakte Byakuya nach. „So könnte man das nennen“, grinste der Therapeut nur und bog erneut ab. Jetzt erkannte Byakuya die Gegend. „Aber gab es bei deiner Arbeit nur diesen Salmonelli?“, fragte Byakuya nun endgültig verwirrt. „Willst du mich vergiften und das als Vorwand nehmen, dass du mich morgen nicht nach Hause bringst?“, fragte Byakuya skeptisch. „Verdammt! Das wäre die Idee gewesen!“, lachte Renji, als er ins Parkhaus einbog. „Aber nein, ich habe da eine andere Idee gehabt.“



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