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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen Freitag euch allen!

Ich hoffe, ihr wurdet von dem Regen noch nicht weggeschwemmt und habt es auch in nächster Zeit nicht vor. Ich persönlich werde aktuell eher von Arbeit überschwemmt, aber gut, was will man machen. Irgendwie muss ich ja auch leben xD Zwar haben wir den Rhein direkt vor der Haustür, doch das scheint aktuell noch alles recht entspannt xD

Ja... Es wird etwas dramatisch...

Viel Spaß beim Lesen :3

LG
yezz Komplett anzeigen

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Fassungslosigkeit

Langsam sackte Byakuya auf den Boden, doch seine Hand war immer noch fest um das Geländer geschlossen. Fassungslos blickte er auf die Tür, aus der Renji vor wenigen Augenblicken erst nach draußen getreten war. Sein Körper bebte, während in seinem Gedanken immer nur ein Wort kreiste. Warum? Sein Blick glitt zu der geschlossenen, verzierten Tür des Büros seines Großvaters. Es fühlte sich an, als würde sie ihn verhöhnen. Aber was sollte er nun tun? In das Büro seines Großvaters stürmen und ihn anschreien, warum er ihm das genommen hatte, was ihm wichtig war? Eine Antwort hatte er ja immerhin darauf.
 

Jeder Mensch ist käuflich, schoss es Byakuya bitter durch den Kopf. Nur der Preis ist unterschiedlich. Aber konnte er es Renji verdenken? Immerhin durfte er nicht nur an sich denken. Wenn er klug war, hatte er auch noch ausgehandelt, dass das Jugendamt ihn nicht mehr belästigt. Byakuya nickte, denn er war sich sicher, dass dies der Hauptverhandlungspunkt gewesen sein musste. Renji war zwar manchmal übertrieben emotional oder verstand einige offensichtliche Zusammenhänge nicht, aber wenn es um wichtige Punkte ging, war es manchmal sogar überraschend, wie schnell er dann eins und uns zusammengezählt hatte.
 

Byakuya ließ das Geländer los und ließ seine Hand achtlos auf den Boden fallen. Wie war es nur soweit gekommen? Waren die paar Tage, die ihnen vergönnt gewesen waren für Renji nicht so schön gewesen, wie sie für ihn waren? Oder... lag es am Ende an diesem Bild? Byakuya sog scharf die Luft ein. Der Gedanke daran, dass dieses eigenartige Poster ihre Beziehung beendet haben könnte, traf ihn mitten ins Herz. Er griff mit beiden Händen nach dem Geländer und zog sich hoch. Danach ging er in sein Zimmer, irrte ziellos umher. Er stand eine Weile vor dem Fenster und erinnerte sich daran, wie Renji sich mit einem Seil die Hauswand hoch gehangelt hatte und die schöne Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten. Beinahe hätte Renji verschlafen, doch im Prinzip war danach langsam aber sicher alles den Bach hinunter gegangen.
 

Natürlich hatte es alles auch mit dem Ende seiner Reha zu tun gehabt. Ob es alles wieder so werden könnte wie vorher, wenn ich mich jetzt..., mit einem energischen Kopfschütteln verbannte Byakuya den Gedanken daran, was wäre, wenn er sich wieder verletzen würde. Was passiert gerade mit mir? Verliere ich den Verstand?, fragte sich Byakuya fassungslos und riss sich vom Fenster weg. Er brauchte jetzt etwas, um sich abzulenken. Kalligrafie oder Malerei war jetzt genau das Richtige.
 


 

„Ich will einen Kater! Einen Schwarzen!“, kreischte Yachiru zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Abend, während sie durch das Untergeschoss sprang. Renji, der gerade von der Arbeit heimgekommen war, konnte es schon nicht mehr hören. „Du kannst gerne meinen Kater morgen haben, denn das kann man nüchtern echt nicht mehr ertragen“, grummelte er leise genug, dass die Jüngste im Bunde es nicht hören konnte. Rukia kicherte leise, doch wurde mit einem bösen Blick von Renji zum Schweigen gebracht. „Du bist Schuld. Ihr alle seid daran Schuld! Warum musste es unbedingt 'Kikis kleiner Lieferservice' sein?“, stöhnte er und stütze die Arme auf der Tischplatte ab und bettete seinen Kopf in die Hände.
 

„Weil gestern Abend eben nur Film lief, der für Kinder geeignet ist. Das nächste Mal gehen wir in einen Horror-Film“, grummelte Shūhei, während er gerade das Essen zubereitete. „Und dann kannst du wirklich meckern.“ Izuru stand auf und begann mit dem Tischdecken. „Vermutlich wäre 'Ponyo' schlimmer gewesen. Dann hätten wir heute hier überall Fische in Plastiktüten“, anhand seiner Tonlage konnte man nicht erkennen, ob das ein Scherz oder ernst gemeint war. „Bloß nicht!“, kam der Chor aus den restlichen Bewohnern und brachen dann sofort in Gelächter auf.
 

„Ich. Will. Einen. Kater! Er soll Jiji heißen!“, kam nun Yachiru vom Wohnzimmer herein und stampfte mit dem Fuß auf. Alle Blicke gingen sofort auf Renji, da es nur allzu bekannt war, dass er bei solchen Forderungen ganz schön schnell die Pappe auf hatte. „Junge Dame!“, kam es auch prompt. „Zum einen möchtest du, wenn überhaupt. Zum anderen kostet eine Katze sehr viel Geld. Futter, Arztkosten und sonstige Utensilien. Das können wir uns zurzeit nicht leisten“, Yachiru nahm Luft zum Protestieren, doch Renji schnitt ihr sofort wieder die Worte ab. „Außerdem dürfen wir in dieser Wohnung keine Tiere halten. Aus diesem Grund geht es einfach nicht. Wenn wir hier mal ausgezogen sind, können wir nach einmal darüber entscheiden“, setzte er dann aber noch an, um Yachiru besänftigen, deren Augen bereits verräterisch feucht geworden waren.
 

„Wann ziehen wir denn aus?“, fragte sie nun in einer etwas weinerlichen Stimme und Renji konnte nicht anders, als mit der flachen Hand gegen seine Stirn, oder besser gegen das Bandana um seiner Stirn, zu hauen. „Chiru-chan“, begann nun Momo einfühlsam und zog die Kleine auf ihren Schoß, um sie danach auf ihren Stuhl zu verfrachten. „Das wird noch ein wenig dauern. Immerhin haben wir Glück eine so große und schöne Wohnung gefunden zu haben, oder? Außerdem wohnt Nel direkt in der Nähe. Wenn wir umziehen, wäre das nicht mehr der Fall“, Yachirus Augen dabei wurden groß und das Thema war erledigt. Renji formte mit seinem Mund ein stummes 'Danke' in Momos Richtung und dann begann das Abendessen.
 


 

„Renji?“, hörte er Rukias Stimme von der anderen Seite der Tür. „Komm rein“, antwortete dieser, während er mit seinem Handy auf seinem Bett saß. Rukia kam hinein und schloss die Tür hinter sich, dann kam sie aufs Bett zu und setzte sich zu ihm. „Und? Hat er sich schon gemeldet?“, fragte sie. Renji schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn mehrfach Nachrichten geschickt und auch 2 Mal versucht anzurufen. Nichts. Keine Antwort und es klingelt durch.“ Renji fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht. „Ist irgendetwas zwischen euch vorgefallen?“, hakte nun die Andere nach. „Wie kommst du denn darauf?“, Renji runzelte die Stirn und blickte sie fragend an.
 

„Ich kenne dich lange genug um zu merken, wenn dir etwas Kopfzerbrechen bereitet, Renji“, mahnte Rukia und blickte ihn durchdringend an. „Also? Ich höre.“ „Nun ja... Er hat heute Morgen das Bild aus Versehen kaputt gemacht“, dabei deutete Renji auf den einsamen Nagel, der über dem Schreibtisch aus der Wand ragte. „Das Bild...?“, nun runzelte Rukia die Stirn. „Ach! Du meinst...! Hast du Byakuya wegen so etwas eine Szene gemacht?“, fragte sie bestürzt und sprang auf die Füße. Dabei blickte sie mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Ärger auf Renji hinab. „Ich hab ihm doch keine Szene...“, setzte Renji an, wurde aber von Rukia unterbrochen. „Natürlich hast du ihm eine Szene gemacht! Oh mein Gott, Renji! Wie kannst du nur? Und das an eurem vorerst letzten, gemeinsamen Tag! Wie kann man eigentlich nur so bescheuert sein?“ Nun sprang auch Renji auf die Beine. „Er hat sich ja noch nicht einmal entschuldigt!“, empörte er sich. „Renji, es ist doch nur ein Bild“, äffte er danach Byakuya nach. „Ja! Das ist auch nur ein Bild, Renji!“, keifte Rukia zurück. „Nein, ist es nicht“, alle Streitlust fiel von Renji ab und er ließ sich wieder aufs Bett fallen.
 

„Ach komm schon, Renji. So schlimm ist es nicht“, Rukia setzte sich nun wieder neben ihn und strich langsam über die Schulter. „Aber du hast es mir geschenkt und du hast deswegen auf etwas verzichtet. Und das fand ich total goldig. Außerdem war es irgendwie das Symbol für den Anfang von all dem hier“, damit machte Renji eine ausladende Geste. „Erstens, habe ich das Poster anstatt eines Eis gekauft. Also von Verzicht kann man da wirklich nicht reden. Aber im Nachhinein betrachtet, ist das schon ein ganz schön erbärmliches Geschenk, wenn man bedenkt wie viel Ärger du mit mir hattest, wenn du mich zum Physiotherapeuten geschleppt hast“, lachte nun Rukia. „Das war ganz und gar nicht erbärmlich!“, echauffierte sich Renji nun. „Wir hatten immerhin kaum Geld!“
 

„Trotzdem hättet ihr deswegen nicht im Streit auseinander gehen dürfen. Du bist wieder einmal viel zu emotional. Ich glaube kaum, dass Byakuya überhaupt weiß, wie viel einem solch ein Erinnerungsstück wert sein kann. Er lebt sicher in einer ziemlich materiellen Welt, oder? Hast du versucht, ihm den Hintergrund zu erklären?“ Da Renji sofort ihrem Blick auswich, war ihr klar, dass dem nicht so wo. „Du bist echt ein Idiot. Was soll Byakuya jetzt denken? Du solltest ihm Schreiben! Sofort!“ Renji nickte und griff nach dem Handy, während sich Rukia ihm eine gute Nacht wünschte und das Zimmer verließ. Eine Weile blickte er auf das Display und überlegte, was er schreiben sollte. Mehrfach löschte er das Getippte wieder, nur um dann den kleinen Bildschirm weiter anzustarren. Am Ende schrieb er einfach nur: » Bitte verzeih mir.«
 


 

Byakuya hatte gerade die Pinsel gereinigt. Wirklich komplett hatte er sich während seiner Malerei nicht ablenken können. Das konnte man auch eindeutig am Motiv erkennen. Dennoch war er zufrieden mit seinem Werk. Doch nun, da er seinen Geist und seine Finger nicht mehr mit etwas beschäftigen konnte, war er wieder genau da, wo er vorher gewesen war. Er ging in sein Schlafzimmer und fand ein Tablett mit einfachen kalten Speisen vor. Mit Sicherheit hatte es Aio dorthin gestellt, nachdem er das Abendessen hatte ausfallen lassen. Aber Hunger oder Appetit hatte er keinen. Und vor allem hatte er seinen Großvater nicht über den Weg laufen wollen.
 

Sein Blick blieb an seinem Laptop hängen und kurzentschlossen klappte er ihn auf und schrieb eine E-Mail an seine Sekretärin, dass er morgen nicht ins Büro kommen würde, alles Wichtige solle sie ihm per E-Mail zusenden. Dann klappte er den Laptop wieder zu und zum Tablett, um es auf den Schreibtisch zu stellen. Dabei fiel sein Blick auf sein Handy. Mehrere Anrufe und Nachrichten waren darauf zu finden. Allesamt von Renji. Sein Herz schien nach einem Aussetzer bis zum Hals zu schlagen. Doch alle Nachrichten waren Nichtssagend, nur um die Sache mit dem Jugendamt besorgt. Und dann die letzte Nachricht: » Bitte verzeih mir.«
 

Frustriert warf Byakuya das Handy weg und ließ sich auf das Bett fallen. Also doch. Renji hatte ihn verraten. Er kämpfte den Drang nieder, das frisch vollendete Werk im Nachbarzimmer zu zerstören. Er konnte es nicht glauben. Er wollte es nicht glauben. Doch all das ließ kein Interpretationsspielraum mehr. Er wusste, dass er nun wieder alleine war. Auf sich gestellt. In einer Welt, in der Liebe einfach keinen Platz hatte.



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