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Lilith & Lucifer

Teil 1
von

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Ich wische mir vorsichtig die Tränen weg und versuche mein Augen Make Up dadurch nicht völlig zu zerstören. Sobald ich im Taxi sitze, fällt mir ein, das ich meine Tasche im Resteraunt liegen lasse habe.

Verfluchte scheiße!

„Stop!“, sage ich, bevor der Fahrer sich in Bewegung setzen kann und steige aus. Er ruft mir irgendwas hinterher, doch ich höre gar nicht hin. Mein Blick fiel auf meinen Boss, der mich ebenfalls sah und zu sich rüber winkte.

„Lilith, was ist denn mit Ihnen passiert? Ihre Wange ist ja ganz rot.“

Wenn Sie wüssten.

„Ach nichts weiter. Ich muss auch gleich weiter, ich habe meine Tasche im Restaurant liegen lassen.“

„Dort drin? Da sollten Sie lieber nicht wieder rein gehen. Da gab es eben eine ziemlich heftige... Schlägerei. Oder sowas ähnliches. “

„Wie meinen Sie das?“, will ich wissen.

„Na ja, eine Schlägerei wäre es gewesen, wenn der Herr die Chance gehabt hätte, sich zu wehren, doch er hatte keinen Chance gegen den jungen Mann.“

Lucifer hat Francesco verprügelt. Es wundert mich, dass noch nicht die Pilzei aufgetaucht ist.

Baldwin schaut kurz zum Eingang rüber und in diesem Augenblick stürmt Lucifer heraus. Er hat sogar meine Sachen im Arm.

O nein.

„Mr Baldwin, ich muss gehen.“, verabschiede ich mich mit einem Lächeln. Er nickt und steigt in mein Taxi. Ich gehe Lucifer entgegen. Sein Miene ist eisern wie Stahl, seine Lippen fest aufeinander gepresst und er zieht mich am Arm. Er kocht vor Wut, aber er schweigt, im Gegensatz zu mir.

„Finger weg von mir!“, keife ich, reiße ihm meine Sachen aus der Hand und krame mein Handy heraus. Ich rufe Mell an und frage, ob sie mich abholen kann. Mike traue ich mich nicht anzurufen, nachdem was zur Zeit alles vorgefallen ist. Er würde kochen vor Wut, wenn er wüsste, dass ich mich wieder mit Lucifer getroffen habe.

„Steig in meinen verdammten Wagen, Lilith!“, brüllt er mich plötzlich an. Passanten werfen uns Neugierige Blicke zu. Mr Baldwin ist zum Glück gleich ins Taxi gestiegen und muss sich das nicht mit anhören.

„Einen scheiß werde ich tun!“, sage ich mit zusammengepressten Lippen, um nicht ebenfalls so laut zu werden wie er.

„Ich warne dich...!“ Die Adern an seinem Hals treten deutlich hervor. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt.

„Wovor?“, provoziere ich ihn, drehe mich um und halte mir mein Handy ans Ohr.

„Hey Mell. Ich...“ Er reißt mir das Telefon aus der Hand, legt auf und steckt es in seine Hosentasche.

„Bevor ich dich dazu zwinge!“, zischt er laut und reißt mir meine Sachen aus der Hand. Dann öffnet er das Auto und wirft sie auf seinen Rücksitz, zusammen mit seinem Jackett und lockert seine Krawatte. Auf seinem Hemd ist Blut. Vermutlich von Francesco.

Er öffnet mir die Autotür.

„Das wirst du bereuen, Lucifer! Hast du verstanden!“, brüllt Francesco, der aus dem Laden geworfen wird. Vittoria sieht zu mir rüber und ich wende meinen Blick ab und steige in den Wagen. Eine andere Wahl habe ich schließlich nicht.
 

Er hat mich zu meinem Apartment gefahren. Die dicke Luft zwischen uns erdrückt mich fast. Und das bessert sich nicht, als wir beide allein im Fahrstuhl sind.

„Du hast gesagt...“, beginne ich. Da packt er mich und drückt mich gegen die verspiegelte Wand.

„Sei still!“, knurrt er und hält mir einen Finger warnend vor mein Gesicht. So verharren wir, bis sich der Fahrstuhl öffnet und er von mir ablässt, um ins Apartment zu gehen. Ich folge ihm.

Denkt er wirklich, ich lasse mir von ihm meinen Mund verbieten? Das kann er vergessen.

„Was sonst? Bringst du mich dann um?“ Meine Stimme bebt vor Wut.

„Wärst du nicht allein abgehauen, wäre das nicht passiert!“

„Du hast versprochen, mich davon fernzuhalten, aber du hast mich zu diesem Essen mitgenommen!“

Auf einmal macht er auf dem Absatz kehrt, kommt zu mir und holt mit seiner Faust aus.

Ich halte mir beide Hände vors Gesicht, da ich jeden Augenblick damit rechne, einen weiteren Schlag ins Gesicht zu bekommen, doch ich zucke vor einem lauten, dumpfen Knall zusammen und springe zurück. Er hat auf die Wand geschlagen und hinterlässt mit seiner Faust ein sehr großes Loch in der Wand. Zwei Bilder, die an dieser Wand hängen, fallen herunter und es gibt erneut ein dumpfes Geräusch.

„Halt endlich deine Klappe!“

Dieses Mal halte ich sie.

Er fährt sich durch die Haare und reißt dann seine Krawatte vom Hals. Ich beobachte, wie er zurück ins Wohnzimmer geht und folge ihm ganz langsam. Was soll ich machen? Er spricht nicht mit mir und ich darf nicht den Mund aufmachen. Und um ehrlich zu sein, habe ich ein bisschen Angst. Er ist unkontrollierbar. Diese Seite kenne ich noch nicht von ihm. Diese unfassbar aggressive und angsteinflößende Seite.

Er läuft auf und ab und scheint über irgendetwas nachzudenken, bis sein Blick erneut auf mich trifft und er mich fixiert. Da liegt plötzlich etwas anderes in seinen Augen. Ich kann es nicht genau deuten, aber mein Herz beginnt zu rasen.

„Du machst mich so unfassbar wütend, ist dir das bewusst?“

Mein Mund bleibt versiegelt. Wahrscheinlich würde ich auch gar keinen Ton heraus kriegen, wenn ich es versuchen würde.

„Ich weiß, dass es falsch war von mir, dich mitzunehmen, aber du hättest nicht so viel trinken sollen. Ich habe dir gesagt, du sollst langsam trinken und du hast den Wein in dich hineingeschüttet, als würdest du halb verdursten, verdammt“ Er wird immer lauter, je mehr er spricht und mir Vorwürfe macht.

Er dreht sich kurz um und verpasst der Vase, die auf dem Abstelltisch, neben meiner Couch steht, einen gewaltigen tritt. Mit hoher Geschwindigkeit fliegt sie gegen die Wand und verfehlt nur knapp das Fenster.

„Hör auf!“, flehe ich laut.

„Er sagte, es würde nur ein essen unter alten Freunden werden. Ohne Hintergedanken. Ich hätte es besser wissen sollen!“ Er setzt sich auf die Couch und ich laufe ins Badezimmer. Mein Versuch, die Tür zu schließen, wird von Lucifer verhindert.

Er spaziert zu mir rein und bleibt direkt vor mir stehen. Sein Atem geht schwer, seine Haare sind völlig zerzaust und sein Hemd ist fast komplett offen.

Als er mein Gesicht anfassen will, schlage ich seine Hand weg, daraufhin packt er und küsst mich hart. Ich wehre mich nicht dagegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sundy
2018-08-01T20:56:08+00:00 01.08.2018 22:56
Auch wenn es nicht den Anschein hat aber diesem Kapitel läuft einfach alles richtig. Bis auf die Sache, dass die immernoch nicht kapiert, dass er sie liebt und sie ihn. Bitte bitte bitte weiterschreiben.


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