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Zwinge niemals die Liebe

von

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(Kein) Vertrauen

Seiyas Sicht:
 

"Warum hast du uns nicht Bescheid gesagt und uns dazu geholt!?"
 

Haruka haut mit ihrer Faust auf den Tisch. Sie steht direkt vor mir.
 

"Was hätte ich denn tun sollen deiner Meinung nach? Hätte ich ihr sagen sollen, ach Bunny warte kurz dann hole ich die Anderen auf die du momentan ja so gut zu sprechen bist. Sie hätte bestimmt auf mich gehört."
 

Chibiusa kichert bei meinem sarkastischen Unterton. Ich liebe ihr Lachen fast genauso sehr wie das von meinem Schätzchen. Haruka sieht es langsam ein, dass ich nichts hätte machen können. Schließlich war ich selbst noch nicht mal darauf vorbereitet gewesen, dass sie sich zeigt. Haruka geht zurück und setzt sich in einen Stuhl. Sie schmollt und ist nicht zufriede, dass ich Recht habe. Ob wir jemals Freunde werden? Ich überlege, ob ich es lieber für mich hätte behalten sollen, dass ich Bunny getroffen habe. Sie sind alle wieder beunruhigter und machen sich noch größere Sorgen.
 

"Hat sie dir verraten wann sie wieder nach Hause kommt?"
 

"Nein, leider nicht Makoto. Aber irgendetwas stimmt an der ganzen Geschichte nicht."
 

"Was meinst du damit, Seiya?"
 

"Naja, ich hatte das Gefühl das sie während unseres Gespräches einmal fast eingeknickt wäre in ihrer Meinung. Doch plötzlich hatte sie Schmerzen, hat sich ein paar Schritte von mir entfernt und war plötzlich wieder fest der Meinung, dass sie keiner liebt."
 

Was für ein Blödsinn. Wenn sie nur wüsste wie sehr ich sie doch liebe. Eine laute Diskussion hat gestartet doch ich bin in Gedanken wieder nur bei meinem Schätzchen. Ihr schmerzverzerters Gesicht und ihre traurigen Augen lassen mich nicht los. Was ist nur los mit dir?
 

"Seiya?"
 

Ich wache aus meinen Gedanken auf und schaue in dieses zuckersüße Gesicht.
 

"Kommst du mit raus? Ich möchte dir etwas zeigen."
 

Ich nicke ihr zu und wir stehen auf. Sofort nimmt sie meine Hand als wir zusammen aus dem Haus gehen und die anderen lächeln uns zu. Chibiusa führt mich hinter den Tempel und dann zwischen einigen Büschen hindurch.
 

"Wo willst du hin?"
 

"Wirst du schon sehen. Wir sind gleich da."
 

Sie läuft immer schneller bis wir zu einem kleinen Platz kommen. Zwischen den Bäumen und Büschen ist eine kleine Lichtung mit vielen blühenden Blumen. Chibiusa führt mich zu der einzigen Bank die zu einem atemberaubenden Ausblick steht. Man kann über ganz Tokio gucken.
 

"Wieso hast du mich hierher gebracht?"
 

"Seiya, wir müssen miteinander reden."
 

Sie versucht ernst zu wirken doch da sie bei ihren eigenen Worten lachen muss funktioniert dies nicht ganz.
 

"Worüber willst du denn mit mir reden an einem so schönen Platz?"
 

Sie schaut weiterhin nach vorne über Tokio hinweg.
 

"Weißt du warum ich hier so gerne bin?"
 

Ich blicke sie fragend an. Möchte sie jetzt vom Thema ablenken? Oder wie eine Erwachsene mit einem Thema ein anderes einleiten? Ich fange an zu grinsen.
 

"Nein, weiß ich nicht."
 

"Weil es diesen Platz auch in der Zukunft gibt. Man kann von hier aus genau auf den Palast gucken. Dieser kleine Platz ändert sich nicht und deshalb fühle ich mich hier so wohl. Du bist der Erste dem ich das hier zeige, noch nicht einmal Bunny kennt dies hier."
 

Ich fühle mich gerührt. Doch warum zeigt sie gerade mir den Platz? Sie ist genauso geheimnisvoll wie ihre Mama.
 

"Ich mag dich."
 

"Ich mag dich auch, Chibiusa."
 

"Seiya? Du liebst Bunny oder?"
 

Auf diese Frage bin ich nicht vorbereitet. Kann ich überhaupt mit einem Kind darüber reden? Es ist schließlich ihre Tochter. Ich schaue in ihre Augen und erkenne wie reif sie doch schon ist.
 

"Ja, tu ich."
 

"Wie sehr?"
 

"Aus tiefstem Herzen. Ich habe sie seit unserem ersten Treffen geliebt und ich werde sie auch immer lieben. Ich habe mich dafür gehasst, dass ich sie alleine gelassen habe. Ich wollte jeden Tag zurück zu ihr. Zurück zu dem schönsten Wesen des Universums. Doch ich wusste, dass ihr Herz einem anderen gehört. Ich wusste, dass ich keine Chance habe doch trotzdem habe ich mich gefreut wieder hierher zu kommen und sie zu sehen. Ich bin glücklich wenn sie glücklich ist auch wenn dies bedeutet, dass ich nie mit ihr zusammen sein kann. Ich bin zufrieden wenn ich ihre Nähe spüren darf und wir als Freunde zusammen sein können. Deswegen werde ich sie zurück holen. Auch wenn dies bedeuten würde, dass ich mein Leben opfern muss. Für sie würde ich es machen. Ich möchte sie einfach nur wieder glücklich sehen."
 

Erst jetzt wird mir klar, dass ich das gerade alles einem kleinen Kind erzählt habe. Doch Chibiusa lächelt, steht auf und schaut wieder nach vorne.
 

"Ich glaube an dich, Seiya. Du schaffst es sie zurück zu holen. Und wenn wir Bunny zurück geholt haben, dann kannst du mit ihr hierher kommen und ihr sagen was dir auf dem Herzen liegt. Aber auch wenn ich dich mag, an Mamoru kommst du noch nicht ran."
 

Sie dreht ihren Kopf zu mir, ihre Zöpfe schwingen mit der Bewegung mit und sie lächelt mich an. Und genau jetzt habe ich für eine Millisekunde wieder eine Vision vor meinen Augen. Ich sehe Chibiusa wieder in dem weißen Kleid, sie macht genau die selbe Bewegung und dreht sich zu mir um. Sie sieht so glücklich aus. Und schon war die Einbildung wieder vorbei.
 

"Ich gehe wieder rein."
 

Sie springt fröhlich weg, wieder in Richtung Tempel und ich fasse mir an die Stirn. Was haben diese Visionen zu bedeuten?
 

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Bunnys Sicht:
 

Seine Berührungen brennen immer noch auf meiner Haut. Wie kann dies sein? Ich war ständig unter der Dusche doch seine Berührungen gehen nicht weg. Ich habe sein Verlangen und gleichzeitig seine Verzweiflung in den Augen gesehen. Er hatte mich mit seiner sanften, bezaubernden Stimme fast überzeugt, dass sie mich doch vermissen und das ich ihnen doch etwas bedeute. Aber auf einmal kam dieser stechende Schmerz in meinem Kopf der mich wieder klar sehen gelassen hat. Doch warum versucht er mich davon zu überzeugen, dass ich falsch liege? Ich stehe auf diesem großen Balkon des Palastes. Valetaja und ich sind zum Mond zurück gekehrt und haben das Silver Millennium wieder aufgebaut. Aber irgendwie ist es nicht so schön und prachtvoll wie ich es in Erinnerung habe. Irgendetwas fehlt hier. Am liebste bin ich auf diesem Balkon, denn von hier aus habe ich den besten Blick auf die Erde. Valetaja war sauer als sie erfahren hatte, dass ich auf der Erde war, bei ihm. Sie meinte noch ist meine Zeit nicht gekommen, doch was soll das bedeuten? Wieder spüre ich auf meiner Haut seine Berührungen, ich schließe meine Augen und sehe seine, wie wunderschön blau sie leuchten. Ich streiche mit meiner Hand über meinen Arm, genau dort wo er mich festgehalten hat. Er vermisst mich. Ich höre seine klangvolle Stimme und plötzlich rollt ungewollt eine Träne über meine Wange.
 

"Was machst du hier?"
 

"Nichts was dich zu interessieren hat."
 

"Aber Serenity, ich mache mir doch nur Sorgen um dich."
 

Sie steht hinter meinem Rücken in der Tür des Balkons. Auch wenn wir verwandt sind, sind wir grundsätzlich unterschiedlich. Doch wir müssen zusammen halten.
 

"Du musst dir keine Sorgen um mich machen. Mir geht es gut."
 

"Aber du verhälst dich komisch seit dem du da unten bei diesem ... "
 

"Sag nichts falsches über ihn!"
 

Ich drehe mich zu ihr um und schaue sie wütend an, doch sie lächelt nur gehässig. Sie dreht sich um und geht.
 

"Aber vergiss nicht vor lauter Liebe das auch er dich verlassen hatte und dich komplett alleine gelassen hatte. Du warst auch ihm total egal."
 

"Das vergesse ich schon nicht!"
 

Ich nehme das Glas vor mir und werfe nach ihr, doch sie hat die Tür des Raumes schon gschlossen, sodass das Glas an der Tür zerspringt. Warum kann sie mich einfach nicht in Ruhe lassen. Ich bemerke wie die Wut über sie in mir immer weiter steigt. Früher konnte man mich nicht so schnell wütend machen, wieso jetzt?
 

"Serenity."
 

Ich höre eine leise Stimme, die immer wieder meinen Namen ruft.
 

"Serenity."
 

Ich folge der Stimme und gehe durch den halben Palast bis ich vor einer riesigen, prachtvollen Tür stehe. Ich öffne sie und sehe einen riesigen Thron. Ich gehe zu ihm und streiche über ihnen. Er ist prachtvoll und oben mit kleinen Steinchen besetzt. Außerdem erkennt man noch einen großen Halbmond oberhalb des Throns. Er gehörte der Königin, meiner Mama und jetzt gehört er theoretisch mir. Aber ich wäre noch gar nicht bereit zu regieren, besonders nicht alleine. Marmoru. Wieder rollt eine Träne runter.
 

"Serenity."
 

Ich drehe mich um und erkenne neben der Tür etwas ähnliches wie einen kleinen Tisch. Und darauf erkenne ich ...
 

"Mama."
 

"Meine kleine, wunderschöne Serenity. Es ist so lange her, dass ich dich gesehen habe."
 

Ich knie mich vor sie.
 

"Wie ist das möglich?"
 

"Die Kraft des Mondes und unserer Familie ist groß. Vergiss das nicht."
 

Wie könnte ich diese Kraft jemals vergessen.
 

"Ich würde dich so gerne umarmen, kleine Serenity."
 

Sie fängt an zu weinen und ich kann es auch nicht zurück halten. Sie ist meine Mutter und so oft habe ich mir gewünscht mit ihr reden zu können und sie nach einem Rat zu fragen.
 

"Serenity, du musst wieder zu dir finden. Sonst wird es sehr gefährlich für dich werden. Bitte meine geliebte Tochter. Das bist nicht du. Du vermisst deine Kriegerinnen und sie vermissen dich. Sie brauchen ihre Prinzessin."
 

Ich blicke auf den Boden. Hat sie Recht.? Werde ich wirklich vermisst?
 

"Und meine Enkelin braucht dich auch."
 

Ich blicke wieder nach oben, zu ihr. Chibiusa. Die Königin verschwindet langsam wieder.
 

"Nein! Bleib bitte bei mir Mama. Ich brauche dich!"
 

"Ich bin immer bei dir Serenity, ich bin immer in deinem Herzen."
 

Und schon war sie wieder verschwunden. Ich umarme den kleinen Tisch und lasse meinen Tränen freien lauf. Ich habe es noch nie zugegeben, aber sie fehlt mir so. Schließlich kann ich mich an mein früheres Leben erinnern. An alle schönen Erinnerungen. Wie liebevoll sie sich immer um mich gekümmert hat. Ich vermisse sie und brauche sie so dringend. Plötzlich bemerke ich wieder diese Schmerzen im Kopf. Sie werden immer schlimmer und ich halte es kaum noch aus. Ich lasse vom Tisch ab, gehe paar Schritte von ihm weg und schreie vor Schmerzen. Ich halte mir den Kopf. Ich habe das Gefühl mein Kopf platzt gleich. Ich sehe Valetaja in der Tür stehen, sie beobachtet mich. Ich sehe vor meinen Augen wie die anderen mich alleine gelassen haben, wie sie mir weh getan haben. Wie ich den Streit mit Chibiusa hatte und Mamoru mich verlassen hat. Wie ich ganze alleine und verzweifelt in meinem Zimmer war. Sie vermissen mich nicht. Keiner liebt mich und ich bedeutet ihnen gar nichts. Die Schmerzen lassen wieder nach und ich merke, wie meine Kraft wieder gestiegen ist. Jedesmal wenn ich diese unbeschreiblichen Schmerzen habe steigt gleichzeitig meine Macht. Ich blicke in Valetajas zufriedenes Lächeln und gehe gemeinsam mit ihr aus dem Thronsaal.



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