Zum Inhalt der Seite

Blutroter Himmel

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zwischenspiel: Wie zeuge ich einen Thronfolger?

Zwischenspiel: Wie zeuge ich einen Thronfolger?
 

Natürlich war das Loch tief, in das ich gefallen war. Natürlich war es hart. Natürlich schlief ich schlecht und natürlich hätte ich ihn umbringen können.
 

Aber all das war nicht so wichtig, wenn ich daran dachte, was meiner Familie geschehen würde, sollte ich nicht spuren. Also führte ich brav meinen Kalender und legte ihn jeweils eine Woche vor dem errechneten Termin auf das Tischchen hinter der Wohnungstür, von wo er einen Tag verschwand, nur um am nächsten wieder aufzutauchen.
 

Ich haßte jeden seiner Besuche, zwei- bis dreimal im Monat, und stand danach ewig unter der heißen Dusche und schluckte dann meine Schmerztabletten.

Aber ich wurde nicht schwanger, genauso wenig wie die anderen Frauen.
 

Es war ungefähr vier Monate nach meiner Ankunft im Palast als ich Vira von meinen Zweifeln erzählte.
 

"Ich glaube, er ist unfruchtbar," stellte ich meinen Verdacht ohne Vorwarnung in den Raum.

"Das glaube ich eher nicht," meinte Vira mit hochgezogenen Augenbrauen. "Er ist fruchtbar, da gehe ich jede Wette ein. Er würde diesen Zirkus sicher nicht veranstalten, wenn er es nicht wäre."
 

"Dann erklär mir doch mal, warum nach so langer Zeit noch keine schwanger geworden ist," erwiderte ich eigensinnig. "Es können doch nicht alle Frauen unfruchtbar sein."
 

"Unfruchtbare kämen auch gar nicht hierher. Es hat wohl andere Gründe."
 

"Und welche?"

"Daß er möglicherweise einfach in einem Alter ist, wo weniger produziert wird," meinte Vira umständlich.

"Schön, schön! Warum das ganze nicht künstlich machen lassen? Wäre das nicht einfacher?" erkundigte ich mich.
 

"Bestimmt, aber er mag das nicht. Er ist gegen künstliche Befruchtungen."

"Weil es ihm Spaß macht, uns leiden zu sehen."

"Das sicher auch," seufzte Vira. "Arina, bitte reiß dich zusammen. Es ist schwer, ja, aber es ändert nichts an der Situation, uns verrückt zu machen."
 

"Nein, aber es tut gut, mal seine Gedanken rauszulassen."

"Auch wieder wahr."

Damit wandten wir uns angenehmeren Themen zu, aber das Thema Thronfolger war noch lange nicht vom Tisch.
 

Daran erinnerten mich die monatlichen Untersuchungen, die jedes Mal mit einem "Ihr seid nicht schwanger." endeten. Und zwar für alle 30 von uns. Es war zum Haare raufen.
 

Der Druck war so groß, daß eine der Damen ungefähr ein halbes Jahr nach meiner Ankunft auf einen der höchsten Palasttürme stieg und dann heruntersprang.

Danach wurde uns der Weg in die oberen Stockwerke verwehrt.
 

Das Leben ging aber weiter. Jede von uns hoffte darauf, daß eine schwanger würde und der Rest dann nach Hause könnte.
 

Monate vergingen, aber nichts passierte und meine Hoffnung auf ein Ende des allmonatlichen Schreckens versiegte.

Die Hölle erschien mir plötzlich ein angenehmer Ort.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enyxis
2010-07-26T18:29:26+00:00 26.07.2010 20:29
oha...oo
Des mit der die runnagesprungen is...<.< die hat wohl des einzig Richtige gemacht....
Hoffentlich stürtzen die anderen den Imperator schnell oo
Tolles Kapi


Zurück