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Falling Apart

Das Ende einer Saga
von

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(Un)erwiderte Liebe/ Sich nach jemandem verzehren (Sasuke)

~
 

Warum er so selten zu Hause ist?
 

Wenn man ihn fragt, sagt er jedes Mal, das ist weil er so viel zu tun hat. Missionen, Arbeit. Die Welt retten. Und das ist noch nicht einmal wirklich gelogen, sondern der offizielle Grund. Es gibt noch einen anderen. Aber einen, über den er nicht wirklich spricht. Er besteht darin, dass er versucht, dieser unheimlichen Leere auszuweichen. Dem Gefühl von Leere dort, wo eigentlich die Emotion sein sollte, die eine Familie ausmacht.
 

Sasuke erinnert sich noch genau, wie das einmal war. Das Gefühl, zuhause zu sein...
 

Und kommt einfach nicht automatisch.

Er hat es nicht einfach so. Und vor allem hat er es nicht bei der Frau, die er seine Frau nennt, dem Kind, das sein eigenes ist und dem er kaum in die Augen sehen kann. Er weiß genau, dass es falsch ist. Irgendwann ist der Plan wirklich schief gelaufen.
 

Aber dieses Gefühl im Bauch, in der Brust, überall unter seiner Haut hat er schon lange nur noch bei einer einzigen Person...

Bei ihm.
 

Wenn er an ihn denkt, quillt die Leere in ihm über vor süßem Schmerz. Er fühlt sich ganz warm und schwach dabei. Bei ihm hätte er zuhause sein können. Der einzige Platz auf der Welt, an dem er noch wirklich Ruhe finden kann, ist in Gedanken an ihn.
 

Ganz kurz hat er einmal gehofft.
 

Als er jünger gewesen ist, hat er ganz flüchtig, einen deliranten, herrlich verrückten Moment lang diesen einen Gedanken gehabt, und das wahrscheinlich auch nur, weil er vor lauter Blutverlust schon halb ohnmächtig gewesen ist:
 

Was wäre, wenn wir einfach UNS wählen würden?
 

Keine Kinder. Keine Nachkommen. Keine Ehefrauen zuhause, nur sie. Sie beide... und sonst nichts. Einen Moment lang hat er einmal wirklich geglaubt, ER könnte verrückt genug sein, um ihn vor all den Leuten, nach allem was war, einfach fest in den Arm zu nehmen und „Ja“ zu sagen.
 

Die Erinnerung daran ist schön... Niemand kann ihm das wegnehmen. Sie haben jetzt beide ihre Verpflichtungen und er versteht das ja. Er ist der letzte, der Naruto zwingen wollte, seinen Traum vom Hokage-sein aufzugeben. Er wird einfach hier bleiben wo er ist, und tun was er kann, um ihn zu unterstützen. Wenn er alles dafür tut, dass Naruto glücklich ist, kann er selbst vielleicht irgendwann auch glücklich sein. Irgendwie.
 

Manchmal, zumindest.
 

Sasuke ist sehr genügsam, inzwischen. Es reicht ihm ja, wenn sie sich alle paar Wochen... oder Monate einmal sehen. Und zum Glück kommt Naruto noch immer persönlich. Manchmal treffen sie sich allein, weit fort von all den anderen, und für ein paar Momente fühlt es sich wieder so an, als könnte man alles vergessen was um sie herum passiert...
 

Hat Naruto nicht einmal gesagt, er würde sich darauf freuen, wenn sie in einem kommenden Leben, in irgendeinem, vielleicht einmal frei sind von ihren Zwängen und einfach zusammen sein können? Er sagt es jetzt nicht mehr, aber vielleicht denkt er es heimlich noch? Sasuke ist sich nicht sicher. Er muss einfach nehmen, was er bekommt und dafür dankbar sein.
 

Das letzte Mal hat ER die Kinder mitgebracht. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Sasuke will ja seine Tochter lieben, er will es wirklich. Aber da ist einfach nichts. Er ist tot und taub innerlich, ausgebrannt- genau so wie damals, kurz nachdem das mit Itachi war.
 

Vielleicht ist er einfach nur so kaputt deswegen. Vielleicht ist er nicht in der Lage, normale Gefühle zu haben. Sie verdient einen besseren Vater. So einen wie Naruto. Sasuke hat gesehen, wie zärtlich er mit ihr umgeht. Wie er sie lange ansieht, mit diesem seltsamen, verträumten Lächeln, wie er ihr Haar berührt... Ihn hätte er in der Öffentlichkeit nie so ansehen können.
 

Naruto hat auch ein Kind. Einen Sohn. Wenn man die Umstände dazu verdrängt, ist er das wunderbarste, was Sasuke je gesehen hat. Wenn er Narutos Sohn sieht, ist seine Brust übervoll mit den seltsamsten Gefühlen: Glaube, Liebe, Hoffnung-... er möchte ihm das alles geben, was er seinem Vater damals nicht geben konnte, was ihnen immer noch nicht erlaubt ist...
 

Eine echte Familie.
 

Eine wirkliche, echte Familie, die den Namen verdient.

Bei seinem eigenen Kind fällt es ihm noch zu schwer. Aber für Narutos Sohn, das weiß er einfach, könnte er der beste Vater sein- ohne Anstrengung, es passiert einfach so. Wenn er zu ihm kommt und ihn ansieht, mit diesen großen Augen, fast wie Naruto damals, dann gibt es nichts, was er ihm abschlagen könnte. Er will ihn groß und stolz machen, und frei- freier als sie es selbst waren.
 

Denn, naja. Wer weiß das schon-... die Hoffnung lebt doch in den Kindern.

Und vielleicht bringt ja diese Generation irgendwann die Veränderung...
 

Vielleicht wird Narutos Sohn der sein, der einen Unterschied macht. Der ihnen Würde zurück gibt, selbst wenn sie bis dahin vielleicht nicht mehr leben. Sasuke selbst, jedenfalls, möchte immer noch daran glauben, dass etwas anders werden kann. Dass das hier nicht die Bestmögliche aller Welten ist- dass jemand anderer irgendwann einmal die Rebellion anführen wird, die er sich immer gewünscht hat...
 

Bis dahin, wenn er in einer seiner vielen, einsamen Nächte allein im Wald liegt und zu den Sternen sieht, bleibt ihm eine alte Erkenntnis:
 

Die Zeit heilt keine Wunden. Man gewöhnt sich nur an den Schmerz.
 

~
 

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Diese kleine Fic- Sammlung ist für alle lieben Mit-Fans, die das Ende (und vor allem Gaiden) unerträglich fanden. So viel Verbitterung musste einfach irgendwie raus! Das Schlusswort lasse ich dem bekannten Liedtext von den "Ärzten" der alles irgendwie sehr passend zusammen fasst...
 

~
 

"Revolution- wir wollten weg von der Masse: Kopfüber in die Hölle und zurück!

Heute stehst du für alles was ich hasse, da ist keine Sehnsucht mehr in deinem Blick

Du sagst, man tut halt was man kann, und dir geht´s gut-

Du kotzt mich an!
 

Wir hab´n geträumt! Von einer bess´ren Welt

Wir hab´n sie uns so einfach vorgestellt

Wir hab´n geträumt, es war ´ne lange Nacht!
 

Ich wünschte, wir wär´n niemals aufgewacht"
 

~
 

... Dankeschön ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-10-12T01:06:41+00:00 12.10.2015 03:06
Also ich fand deine Story ganz gut


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