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Briefe der Gefühle

2. Adventtürchen
von

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Das Fest der Liebe

Leise rieselt der Schnee auf die Naturlandschaft von dem kleinen Dorf Somori, welches in einer schneeweißen Decke umhüllt ist. In den Vorgärten der Häuser bauen Kinder Schneemänner und veranstalten eine Schneeballschlacht. Das fröhliche Lachen hallt durch die Straßen, wo viele Menschen eilig einkaufen. Die Läden und Straßenlaternen sind weihnachtlich geschmückt. Lange Lichterketten und selbstgefertigte Kerzenkränze beleben die Einkaufsstraße in einer herrlichen Weihnachtsstimmung. Bei dem Leben in Somori wünscht sich ein Junge Ruhe und Frieden im Leben. Tomoki Sakurai.

Friedlich schlummert er in seinem Zimmer, dabei träumt er von Melonen.
 

Ikarus pflanzt wieder neue Melonen an, da Nymphe und Astrea alles auf gefuttert haben. Tomoki sitzt seelenruhig auf der Veranda. Er blättert durch ein paar Erotikbücher. Ein großes Grinsen bildet sich auf sein Gesicht. "Heute gibt es wirklich neue süße Bilder. Hehe ...", findet Tomoki zufrieden. Gerade als der Junge die letzten Seiten erreicht, säuselt ein kräftiger Windzug und das Heft fliegt aus seinen Händen weg in die Lüfte. "Wahhhh! Meine Lieblingshefte. Ikarus, hilf mir", ruft der Braunhaarige laut. Der Angeloid fährt herum. Sie nickt: "Ja Master!" Ihre flamingofarbigen Flügeln breitet sie aus und fliegt dem Heft hinter her. Etwas erleichtert atmet Tomoki auf, als Ikarus zurückkehrt. Das Mädchen landet mit einem Rums vor Tomoki und hält ihm die Hefte vor. Doch er öffnet seinen Mund weit auf. Aus dem Heft ist nur noch ein Blatt übrig. Durch die hohe Geschwindigkeit von Ikarus fehlen ein paar Seiten. Sein ganzer Körper zittert vor Schreck. "NEEEIIINNN!"
 

Zwei kastanienbraune Augen schlagen auf, die sich hektisch um gucken im Zimmer. Bei dem Gedanke es war nur ein Traum, fällt ihm ein Stein vom Herzen. Da bemerkt er, dass etwas fällt. Sonst sitzt Ikarus an Tomokis Seite, während er schläft. Er erhebt seinen Oberkörper udn gähnt herzhaft. Fragezeichen schweben um seinem Kopf. Träumt er schon wieder? Kurz klatscht der seine Handflächen auf die Wangen, um zu sehen, dass er wirklich nicht träumt.

"Wo ist den Ikarus hin?"

Um nach dem Angeloid zu suchen, steht er auf und zieht sich schnell um. Zuerst sucht er im Wohnzimmer, weil dort alles schön für Weihnachten geschmückt wurde. Plötzlich entdeckt Tomoki unter dem Weihnachtsbaum eine Schachtel. Neugierig öffnet er das Päckchen und finden ein paar Briefe, an ihm gerichtet.

"Wer wohl die für mich geschrieben hat"?, fragt er verblüfft und seine Augen gleiten über die Zeilen der Briefe.
 

 

Mein Master,
 

ich schreibe dir diese Briefe, weil ich ein Fehler ... Gefühl im Reaktor spüre, was mit Worten nicht zu erklären ist. Immer wenn ich an dich denke oder sehe, tauchen in mir solche sanftmütigen Schmerze auf, die ich noch nie gefühlt habe. Von mir kann ich keine Schäden identifizieren. Es schmerzt so, als ob jemand mein Reaktor mit bloßen Händen liebevoll, auch ungewohnt berührt. Dieses Gefühl ist für mich neu, seit dem ich dich getroffen habe, Master. Ich verstehe das alles nicht! Ich bin sehr anders ... glücklich an deiner Seite und sehe dich gerne lachen, obwohl ich dich stets ... niemals mit einem Lächeln beschenken kann. Selbst ich weiß es nicht, wieso ich nicht lächeln kann, wie Nymphe und Astrea. Aber ich glaube, dass mein Reaktor vor Glück erblüht und dir ein innerliches Lächeln vermacht, sowie du um mich kümmerst in all der Zeit. Dafür würde ich so gerne lächeln. Nur für dich.
 

Ich ... danke dir, Master.
 

 

Tomokis Herz hämmert kraftvoll gegen den Brustkorb. Wegen den Worten mein Master erkennt er die Schreiberin der Briefe. Ikarus schrieb diese Briefe, um ihre Gefühle zu zeigen. Gerührt huscht ein Lächeln über sein Mund. Über den Seitenrand schleifen seine Finger und die Worte von Ikarus ergreifen seinen Respekt, doch auch seine Gefühle wirbeln umher. So was hat er von Ikarus nie gedacht. Das ruhige Mädchen schreibt einfach ihre Worte so verständnisvoll auf. So viel Gefühle stecken da drin. Ihr fiel es bestimmt nicht leicht, all dass in den Zeilen zu schreiben und ihm als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum zu überreichen. Nicht nur für Ikarus bedeutet es fiel, sondern auch Tomoki. Dann liest er gespannt den nächsten Brief.
 

 

Mein Master,
 

ich habe nie als Angeloid über das Glücklichsein nachgedacht. Unser leben lang mussten wir nur die Befehle des Masters ausführen und Gehorsamkeit zeigen. Eigentlich bis jetzt bei dir, wollte ich niemals jemanden verletzten oder töten. Es sind grausame Taten, die mir sehr nah gehen. Weil dein Tod bedeutet mein ... Ende größter Verlust. Dabei tut mein Reaktor so weh, als ob ich innerlich in 1000 ... 2000 Seelensplitter zerbreche. Haben Angeloiden überhaupt eine Seele? Da war ich mir nie sicher. Für mich sind deine besonderen Augen mein Weg zu einer Art Seele. An deiner Seite habe ich nicht nur ein wunderbares Zuhause, ich habe dieses Glücksgefühl. Nur du kannst es in mir erlösen ... befreien diese innerliche Gefangenschaft. Du bist meine Seele, mein Master. Mein Fehler ... Gefühl im Reaktor wird von dir geführt. Es ist so warm und wunderbar. Dies kann ich nicht beschreiben. Tut mir leid, Master. Ich will einfach nur bei dir sein. Für immer.
 

Ich ... bleibe bei dir, mein Master.
 

 

So hat Tomoki noch nie über Ikarus Gefühle nachgedacht. Sie scheint wirklich an ihm zu hängen, nicht nur als die Aufgabe eines Angeloids. Nach der Verbannung aus der Synapse findet sie bei ihm nicht nur Zuflucht. Seit langem sieht sie es als ihr Zuhause und Familie an. Über die sensiblen Worte der Seele färben sich Tomokis Wangen in einem zarten Rosa. "Danke Ikarus. Du hast eindeutig eine gute Seele in dir". Der Gedanke lässt ihn etwas vorahnen und seine Seelenspiegeln huschen leicht nervös über diese gefühlsvollen Sätze. Reflexartig legt er seine Hand auf die Stelle des Herzens, wie Ikarus, die dann an ihrem Master denkt. Beide sind nicht nur mit einer Kette verbunden, nämlich auch in den Herzen. Darüber schmunzelt Tomoki. Diese Verbindung verstärkt sich in all der Zeit. Anscheint spürt Ikarus es die ganze Zeit, nur er nicht. Außer durch diese Briefe taut ein lang verborgenes Gefühl in seinem Herzen auf. "Dieses Gefühl! Mein das Ikarus in all den Worten?" Um es heraus zu finden, liest der junge auch den letzten Brief durch.
 

 

Mein Master,
 

ich habe lange wegen dieses SchmerzGefühl und das Wort Liebe überlegt. Immer wieder frage ich mich selbst, was Liebe überhaupt ausmacht. Freude? Schmerz? Lachen? Gefühle? Meine Schwestern Nymphe und Astrea konnten mir auch nicht weiter helfen, da sie es auch nicht so richtig verstehen. Die Momente ... Dates mit dir öffnen auch nicht meine sehnlichste Frage über die Liebe. Bis ich endlich meine eigene Frage beantworten kann. Darüber war ich sehr froh ... glücklich, als ob du mir stets über den Kopf zärtlich streichelst. Die Wärme schenkst du mit jedes Mal mit deiner Güte, deinem Lachen oder deinem Glück. Master, diese Gefühle und Gedanken über dich reichen mehr als eine Freundschaft. Sie führen zu den Worten, die ich schon lange an deiner Seite suche. Die Worte der Liebe.
 

Ich ... liebe dich, mein Master.
 

 

Die letzten Worte bringen sein Herz zum Rasen. Vor seinem inneren Auge spielt sich die wunderschöne Szene ab, wie Ikarus vom Herzen gesteuert, ihn leidenschaftlich auf die Lippen küsst. Genau da keimt ihm ein mächtiges Gefühl auf. Er versteht jetzt Ikarus wahre Gefühle und will sie nicht verletzten. "Sie hat es verdient, glücklich zu sein. Eigentlich habe alle das Recht im Leben Glück zu empfinden".  Deshalb wollte er nicht der neue Meister von Nymphe und Astrea sein, da sie jetzt frei leben. Ikarus möchte aber diese Freiheit nicht, sie will an seiner Seite sein. Seine Nähe bedeutet ihre wahre Freiheit. Nach dem all das durch sein Kopf und Herz wandert, bemerkt er auch, dass er große Gefühl für Ikarus entwickelt hat. Genau! Ich habe mich in Ikarus verliebt. Ich muss es ihr unbedingt sagen!" Entschlossen nickt er und steht auf. Als er sich umdreht, steht Ikarus am Türrahmen und schaut ihn nervös an. Völlig überrascht blinzelt er das Mädchen an. "Sie ist immer so süß, wenn sie ihre so schüchtern guckt". Langsam schreitet er auf den Angeloid zu.
 

"M-Master, ich ...", versucht Ikarus zu sagen, doch Tomoki unterbricht sie dabei.
 

Zwei Lippenpaare verschmelzen sich zu einem liebevollen Kuss. Zuerst weiten sich Ikarus Augen aus, dann schließt sie diese. Sie umarmt den braunhaarigen Jungen innig, welcher dies willig erwidert Der Reaktor von Ikarus pulsiert schon wie ein richtiges Herz, was vor Freude schon Sprünge macht. Sekunden später löst sich der Kuss und ihre Wangen erröten sich vor Liebe. Tomoki lächelt sie herzhaft an.
 

"Ikarus, ich danke dir und ich liebe dich vom ganzen Herzen", flüstert er leise.
 

Die Worte von Tomoki ergreifen Ikarus wie ein weiterer Kuss. In ihren Augen füllen sich Tränen der Freude. In diesem Moment lächelt sie zum ersten Mal vor jemanden. Tomoki sieht sie glücklich an.
 

"Baka! Jetzt lächelst du wie mein Engel der Liebe", meint der Junge und streichelt sanft über ihr hellrotes Haar.
 

"Ich liebe dich auch, mein Master. Weil du meine Liebe bist", sagt Ikarus im Tränenfluss mit einem bezaubernden Lächeln.
 

Weihnachten, das Fest der Liebe und Dankbarkeit.

 

 

 



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