Zum Inhalt der Seite

Chasing Demons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen! Oder Mittag, Tag... (wann auch immer ihr das hier lest)!

Es ist wieder Samstag und ein neues Kapitelchen zu Chasing Demons in den Startlöchern. Momentan komme ich ganz gut voran (Stichwort: Nachzuholende Bonuskapitel), auch wenn ich in einer kleinen Umräum- und Umbauaktion mein Arbeitszimmer verwüstet habe und nun in einem Chaos sitze, der mich langsam echt fertig macht xD

Aber genug gejammert, viel Spaß beim Lesen :3 Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Scent of Blood

Renji blieb die ganze Zeit wach, hielt Byakuyas Hand und hörte ihm beim Atmen zu. Als er sicher war, dass der Schwarzhaarige schlief, befreite er vorsichtig seine Finger und verließ Aizens Bett.
 

"Tut mir leid", wisperte er, als er die Tür zu zog. "Aber ich habe dir gesagt, dass ich hier nicht schlafen kann." Es war nicht nur der Geruch von Aizen, der ihn aufwühlte und rastlos machte. Da gab es jemanden, den er sehen musste.
 

Renjis nackten Füße tappten leise unter der Kolonnade, bis er am Quartier des Vizekommandanten ankam. Da er die Anwesenheit eines Heilers auf der anderen Seite spürte, klopfte Renji leise. Die Tür schob sich zögernd auf und Renji erkannte den Heiler von seiner Zeit in der 5. Division. "Hey, Fujiwara! Ist es irgendwie möglich, einen privaten Moment mit Vizekommandantin Hinamori zu bekommen?"
 

Fujiwara blinzelte verschlafen. "Abarai? Es ist 3 Uhr morgens. Was machst du mitten in der Nacht hier?"
 

„Kumpel, es ist weit nach Mitten in der Nacht“, sagte er mit einem leichten Grinsen. Er deutete auf die Bandage auf seinem Kinn. „Haben dir deine Kollegen nichts erzählt? Ich hatte eine Art Shunpō -Unfall, eine massive Vollbremsung mit dem Gesicht. Der Kommandant hat entschieden, es hier auszuschlafen.“
 

„Auszuschlafen? Bist du betrunken?“
 

„Wenn ich 'Ja' sagen, wirst du mich niemals zu Momo lassen, oder?“, fragte Renji. Der Heiler zog die Stirn in tiefe Falten. „Komm schon, Fujiwara. Du weißt, dass ich nichts anstelle. Wie lange kennen Momo und ich uns schon, huh?“
 

Fujiwara sah immer noch missbilligend drein, doch er ließ seine Schultern etwas hängen, als hätte er entschieden, nachzugeben. „In Ordnung. Ich brauche eh eine Tasse Tee. Ich schlage vor, du hast so viel Zeit, wie ich brauche, um was aus der Kantine zu holen.“
 

„Danke Mann. Ich schulde dir was.“
 

„Verdammt richtig“, murmelte Fujiwara. Nachdem sie kurz ein paar Informationen über Warnsignale und Sonstiges ausgetauscht hatten, schleppte sich der Heiler müde in die Richtung der Kantine und murmelte dabei: „Höchst irregulär, höchst irregulär...“
 

Renji ging in den dunklen Raum und schloss die Tür.
 

Momo lag auf ihrem Bett, die Hände ordentlich vor ihrer dünnen, schmalen Brust gefaltet, als würde sie friedlich schlafen... oder tot sein. Renji setzte sich neben sie auf den Boden, legte eine Hand kurz auf ihre Stirn, nur um sich davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich noch lebte. Ihre Haut war kühl und klamm, doch er konnte sehen, wie sich ihre Brust hob und senkte. Renji strich behutsam den Pony wieder glatt, den er ein wenig zerzaust hatte und setzte sich, mit Händen im Schoß, zurück.
 

Momo hatte ein kleines Fenster, welches geöffnet war, um etwas frische Nachtluft hereinzulassen. Das Mondlicht tat ihren blassen Gesichtszügen kein Gefallen, ließ ihr Gesicht abgehärmt und eingefallen aussehen. Der Heiler behielt die Haare, so wie sie es mochte. Komplett zurückgebunden mit einem Stück Stoff verdeckt, wie der Dutt einer alten Frau. Renji konnte sich noch nicht einmal an einen Moment erinnern, an dem er sie mit offenen Haaren gesehen hatte.
 

Doch Aizen hatte es.
 

Dieser verdammte Bastard.
 

„Was denkst du, Momo?“, fragte er leise. Er hatte es natürlich gerochen. Die frischen Laken hatten es gerade übertünchen können. „Bitte sag mit, dass es nicht dein erstes Mal war.“
 

Doch der Geruch von Blut war auch da gewesen.
 

Natürlich hatte Renji nicht sicher sein können. Vielleicht waren die beiden zusam... Nein, irgendwie war der Gedanke noch schlimmer. All die Bilder, die in seinem Kopf aufkamen, waren schlimm und er konnte sie nicht wieder abschütteln.
 

„Was ist mit uns dreien und unseren Kommandanten, huh?“, fragte er. Kira hatte sich ganz schon von dem Wiesel Ichimaru rannehmen lassen, Momo hatte sich komplett an Aizen verloren und er...
 

Renji merkte, dass er den Blick abwenden musste, nur um danach den Mond anzustarren.
 

„Ich glaube, er war auch mein Erster. In einer Weise“, erzählte er ihr, seine Augen auf die kühle, distanzierte Oberfläche geheftet. „Ich meine, nicht wie bei dir und... aber, du weißt schon, nehmen, anstatt zu geben. Es ist eine neue Position für mich, verstehst du?“
 

Er blickte wieder auf sie hinab, selbst wenn er den 'Schlafzauber' spürte, der ihren Körper im Heilungsprozess hielt. Und, wie Renji vermutete, sie vom hysterischen Zusammenbruch zu bewahren.
 

Bei diesem Gedanken spürte er eine dunkle, eisige Hand, die sich um seine Eingeweide legte. „Ja, du sieht es also“, schnaubte er. „Es tut mir leid, Momo, aber ich möchte nicht so sein wie du. Niemals wollte ich mit dir tauschen. Du bist der traurige Fall, den jeder bemitleidet, bei dem jeder wegsieht, der einem peinlich ist. Scheiß drauf. Ich möchte nicht so ein Typ sein. Du und Kira lasst euch davon kaputt machen. Nun, meiner ist kein Verbrecher, er ist nur... manchmal... ah, wie auch immer, ich kann es damit aufnehmen. Das habe ich schon immer.“
 

Aber irgendwie fühlte sich Renji nicht besser, das gesagt zu haben. Auch wenn ihre Augen geschlossen waren, schienen sie ihn zu fragen.
 

„Schau, er ist nicht der erste Typ, der mich an meinen Platz erinnern wollte, indem er mich schlägt. Ich habe den Großteil meines Lebens damit verbracht, Schlägen auszuweichen oder es einfach hinzunehmen. Hat nicht aufgehört, als ich hier hin gekommen bin. Akademie war kein Unterschied, außer das ich normalerweise was von der Prügel gelernt habe. Und glaubst du, dass man bei Kenpachi sein Herz ausschüttet, wenn man etwas vergeigt hat? Hört sich so an, dass man es bei der 13. Division so macht, aber da war ich niemals gewesen, richtig?“
 

Er blickte wieder auf sie hinab, auf ihre kleinen Hände, die so sorgsam gefaltet waren. Alles an ihr sah so fragil, so zerbrechlich aus. Er öffnete zum Vergleich seine eigene Hand und zeigte sie ihr.
 

„Himmel, ich könnte deinen Kopf damit zerquetschen. Ich bin fast 1,90m groß, Momo. Niemand sieht mich an und denkt 'Verdammt, steckt das Kind nach hinten. Wir müssen es beschützen oder es kommt niemals durch'. Aber weißt du, wie oft ich das schon gesagt habe? Hunderte Male. Denn so bin ich nun einmal, Momo. Derjenige, der beschützt.“
 

Er seufzte und ließ seine Hand wieder in seinen Schoß fallen.
 

„Ich habe knapp 10cm und 15kg mehr als er. Wäre er ein normaler Typ, stände es außer Frage. Jeder würde mich anschauen und mir sagen, dass ich ihn besser nicht verletzen sollte.“
 

Sanft strich er die Haare auf ihrer Stirn glatt. Der Wind von draußen nahm etwas zu und hatte ihre Haare ein wenig durcheinander gebracht. Nachdem er die Decken höher gezogen hatte, stand Renji auf und ging um ihre Schlafstätte herum, um das Fenster etwas mehr zuzuschieben. Er ließ einen Spalt offen und nahm sich einen Moment, um die kühle Nachtluft einzuatmen. Der Mond war dazu übergegangen, am Horizont zu versinken, doch er badete immer noch alles in einen silbernen, geisterhaften Licht.
 

Er lehnte den Ellbogen gegen den Rahmen und blickte auf den Trainingsplatz der 5. Division hinaus. „Aber ja, das ist der Mist, oder? Ich würde das niemals tun. Trotz meinem Aussehen bin ich nicht wirklich der Typ, meine Hand ohne Grund zu erheben. Du weißt, ich hab viele Prügeleien angefangen und auch einige beendet, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemandem eine verpasst habe, damit er die Klappe hielt. Es sei denn, er hatte irgendwelchen Müll geredet oder jemanden, der mir wichtig war, schikaniert. Auch wenn ich es manchmal in Erwägung gezogen habe, wenn jemand wirklich nervtötend war.“
 

Renji drehte sich zu Momo um.
 

„Ich sollte ihn vermutlich sich entschuldigen lassen, huh?“, fragte Renji sie. Natürlich gab sie ihm keine Antwort, noch nicht einmal das Zucken eines Auges. Vorsichtig ging er wieder um das Bett herum. Er setzte sich schwerfällig hin und stemmte seine Hände auf den Oberschenkeln ab. „Stattdessen habe ich, glaube ich, ihn versprechen lassen, mich noch härter zu schlagen. Was zum Teufel läuft bei mir falsch, Momo?“
 

Er lachte leise und dunkel über sich und zog sich dabei am Ende seines Zopfes. Er nahm die Haare in den Mund und kaute gedankenverloren an den Enden.
 

„Was wird Ukitake denken, wenn er das sehen würde?“, fragte er und deutete auf sein Kinn, als könnte sie es sehen. „Er wird denken, dass das Byakuya getan hat, so wird’s sein. Und was kann ich sagen, außer der Wahrheit? Er wird denken, dass ich ihn schütze. Ich glaube, das hasse ich am Meisten daran. Diese beiden. Sie haben mir das bisschen Macht genommen, die ich hatte. Du siehst, nun kann mir noch nicht einmal vertraut werden. Nicht die Wahrheit sagen und auch nicht selbst entscheiden können. Denn alles, was zwischen uns passiert ist werden sie so sehen, als hätte ich keine wirkliche Wahl. Als würde er alle Karten auf der Hand haben. Außer den Joker. Das bin ich nun. Soweit habe ich es verstanden.“
 

Er warf den Zopf über die Schulter.
 

„Siehst du? Ich stecke in einem Dilemma, Momo. Also was mache ich? Ich kämpfe. Das ist alles, was ich kann. Außer... dass ich nicht sicher bin, wie das dieses Mal funktionieren wird. Und... ich... verdammte Scheiße, ich fühle mich verloren.“
 

Da war ein höfliches Klopfen an der Tür.
 

Renji war so tief in seinen Gedanken gewesen, dass er den Heiler nicht bemerkte, bis er bereits in der halb geöffneten Tür stand. „Hey“, sagte Renji und stand mit einem Grunzen auf. Er klopfte seine Shitage ab und zog den Obi fester. „Ich habe ihr ein Ohr abgekaut, aber ansonsten ist sie in einer guten Verfassung“, er blickte zu ihr hinunter und zuckte mit den Achseln. „Zumindest so weit ich es beurteilen kann.“
 

Fujiwara bot ihm die zweite Schale an, die er in der Hand hielt. Er schien etwas verlegen, als er es ihm anbot. „Ich, ähm, habe dir auch eine Schale geholt. Ich dachte, es könnte vielleicht helfen, auszunüchtern.“
 

Renji lachte schnaubend und ging auf ihn zu, um die Schale anzunehmen. „Du wärst überrascht was ein Sturzflug bei Höchstgeschwindigkeit dafür tut“, er rieb seine Schulter mit der freien Hand. „Ich muss schon ziemlich ausgenüchtert sein. Ich fange an, es zu spüren.“
 

„Oh, dagegen kann ich etwas tun“, bot Fujiwara an. Er setzte die Schale auf den nahen Tisch und Renji spürte den sofortigen Anstieg spiritueller Energie.
 

„Nah, spar dir das für Mama auf“, sagte Renji und blickte zurück zu ihr. „Du musst es nicht an einen Idioten verschwenden, der durch die Seireitei gefallen ist.“
 

Der Heiler lachte leise doch legte seine warme Hand auf Renjis Arm. „Mein Vorrat ist nicht so mager. Und niemand sollte Schmerzen haben, egal aus welchem Grund.“
 

Renji schien die Luft auszugehen bei solch einfacher Freundlichkeit. Dann war da eine wunderbare Flut aus Wärme und der komplette Schmerz zog sich an einem weit entfernten Ort zurück. Der Rothaarige blinzelte, als Fujiwaras Hand ihn verließ. „Verdammt, du solltest das in Flaschen abfüllen“, sagte er.
 

Er tätschelte Renji die Schulter und hielt ihm dann die Tür auf. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Kommandant Kurotsuchi bereits versucht.“
 


 

Renji stellte den immer noch warmen Tee vor Byakuyas Nase und stupste ihn erneut an. Dieses Mal entlockte er ihm dabei ein ziemlich mürrisches und genervtes „Es kann unmöglich schon Zeit zum Aufstehen sein. Geh weg.“
 

„Also, ja, ich nehme es zurück“, sagte Renji. Er saß im Schneidersitz auf Aizens dünner Matratze, seine Knie gegen Byakuyas Rücken. Der Schwarzhaarige hatte sich auf der Seite zusammengerollt. Mit einem Schnauben zog er das Kopfkissen über seinen Kopf. Renji schaffte es gerade rechtzeitig, die Schale Tee zu retten und erhob etwas die Stimme, um gehört zu werden. „Und ich akzeptiere deine Entschuldigung.“
 

„Über was genau redest du gerade?“, fragte Byakuya, hob dabei das Kissen ein wenig, um Renji schief anzuschauen. „Dämmert es überhaupt schon?“
 

Renji blickte nachdenklich in den Himmel. „Das dauert noch ein paar Stunden, glaube ich. Hör zu, ich hab nur ein paar Dinge zu sagen, also wird es nicht lange brauchen. Dann kannst du schlafen. Die Sache ist die, dass ich über den Mist nachgedacht habe mit Ukitake und Kyōraku und dir und mir."
 

Das Kissen glitt nach unten, von Byakuyas Kopf auf seine Brust. Auch wenn Byakuyas Augen geschlossen waren, schien er sehr aufmerksam zuzuhören.
 

Renji fuhr fort. "Ich sollte dich entschuldigen lassen. Und, ich glaube, ich sollte auch dein Versprechen akzeptieren. Aber die Sache ist die, dass es nicht das erste Mal ist, dass mir das jemand geschworen hat. Dass sich die Person ändert. Dass von nun an alles anders ist. Keiner von denen, die ich kannte, konnte dieses dumme Versprechen halten. Sicher, es hatte immer für ein paar Tage gehalten, aber es endete immer damit, dass ich mich gefragt habe, was verdammt noch Mal mit mir los ist, dass...", Renji hielt inne, atmete tief durch und begann erneut. "Aber das ist Vergangenheit. Ich bin nicht mehr in Inuzuri und du bist nicht wie diese Leute. Ich habe mich entschieden, dass du vielleicht nicht so bist, wie die, die ich kannte. Also hast du eine Chance, es zu beweisen."
 

Byakuyas Augen waren nun geöffnet und er drehte sich um.
 

"Aber ich mag es immer noch nicht", sagte Renji. "Und ich möchte, dass du weißt, warum. Es ist nicht nur ein dummes Versprechen, weil niemand es halten kann. Es ist dumm, denn es ist noch nicht einmal das, was wichtig ist. Ich wünschte, du würdest mir versprechen, mich zu respektieren, dass du mich behandelst, wie jemanden, den du liebst – wie Hisana vielleicht. Aber ich weiß nicht wirklich, wie das wirklich war, also ist das vielleicht auch nicht das richtige Versprechen." Renji nahm tief Luft. "Ich mag es auch nicht, weil es das Ergebnis dir überlässt, weißt du? Ich habe das mit Kyōraku ernst gemeint. Ich hasse es, wenn ich nicht Teil der Entscheidung bin. Es sollte meine Sache sein, wenn ich genug von deinem Mist habe. Andernfalls sagt mir jeder, was ich zu fühlen habe und was ich möchte. An diesem Punkt könnte ich es wie Momo machen, einfach hinlegen und jeden über mich drüber laufen lassen.“
 

„Nein, Renji“, sagte Byakuya, seine Hand streckte sich aus und ruhte zaghaft auf Renjis Oberschenkel und drückte ihn leicht. „Das ist nicht der Grund, warum ich mein Versprechen gegenüber Ukitake halten muss. Es soll dich nicht deiner Kraft berauben, sondern sie dir zurückgeben. Ich habe dich behandelt, als sei ich dein Herr, nicht dein Liebhaber.“
 

Renji bemerkte, dass er wieder am Ende seines Zopfes kaute. „Das habe ich bemerkt.“
 

Byakuya lächelte leicht und traurig. „Ich jedoch nicht. Das ist vielleicht das Versprechen, das ich abgeben sollte: Aufmerksamer zu sein.“
 

Renji lachte schnaubend.
 

„Was ist so lustig?“
 

„Es ist nur, dass du mir immer sagst, nicht nachlässig zu werden“, sagte Renji.
 

„Ja“, sagte Byakuya ernst. „Und die ganze Zeit war ich es, mit dem toten Winkel.“
 

Renji zog sich die Haare aus dem Mund und krabbelte unter die Decke. Nachdem er einen Moment in Byakuyas ernstes Gesicht geblickt hatte, nickte er. „Ja, weißt du was? Du bist anders als die, dich ich kannte.“
 

Byakuyas Lippen kräuselten sich einen Augenblick. „Das sollte ich hoffen.“
 

Renji schüttelte sein Kissen auf und legte seinen Kopf darauf. Dann wandte er sich Byakuya zu, seine Finger strichen die Haare zurück, die ohne den Kenseikan in sein Gesicht fielen. „Ich mag aber immer noch nicht den Gedanken, dass du dich zurückhältst. Denn wenn du mich fragst, machst du das bereits zu sehr.“
 

Mit einem verschlafenen Geräusch rieb Byakuya seine Nase in Renjis Handfläche. „Ich bin nicht länger daran gebunden, mich zurückzuhalten, wenn du dich erinnerst. Nur zu denken, bevor ich handle.“
 

Renji lehnte sich vor und küsste die Stirn des Schwarzhaarigen. „Ja, ich glaube, das ist ok. Aber ich mag es irgendwie, wenn du nicht zu sehr nachdenkst. Wenn du zulässt, dass du die Kontrolle verlierst.“ Er beugte sich über Byakuyas Ohr und knurrte die letzten Worte fast: „Denn das ist wirklich sexy.“
 

Byakuya grunzte und legte die Hände auf Renjis Brust, um ihn zurückzuhalten. „Renji, ich bin mir stets über deine Ausdauer im Klaren, aber wir können einfach nicht. Nicht hier.“
 

„Wie wäre es hinter dem Raumtrenner?“
 

„Nein.“
 

„Im Bad?“
 

„Renji.“
 

„Ok, ok“, murmelte er. „Dann höre auf, so scharf auszusehen, damit ich etwas Schlaf bekomme.“
 

Byakuya zog sich das Kissen wieder über den Kopf. „Wie ist das?“, fragte er.
 

„Das funktioniert nicht. Jetzt bist du einfach nur zu goldig.“
 

Seufzend schob sich Byakuya wieder das Kissen vom Gesicht. „Dann fürchte ich, dass ich dir nicht helfen kann. Wenn es unmöglich ist, meiner Schönheit zu widerstehen, dann musst du einfach woanders schlafen.“
 

Renji schüttelte den Kopf. „Nah, ich werde leiden. Nur... mach was mit deinen Haaren. Das Durcheinander macht mich wahnsinnig.“
 

Byakuya ließ pflichtbewusst deine Finger durch die Haare gleiten und glättete das Gewirr. „Alles an mir macht dich wahnsinnig.“
 

Renji lachte. „Das ist wahr“, dann seufzte er, rollte sich von Byakuya weg und schloss die Augen, fest entschlossen, zumindest eine Stunde Schlaf vor Sonnenaufgang zu bekommen.
 

Als er anfing, einzuschlafen, spürte er wie Byakuyas Hand auf seine Taille ruhte. Byakuya schmiegte sich an ihn. „Ich werde versuchen, dich wie Hisana zu behandeln, aber... Manchmal denke ich, dass ich so gemein zu dir bin, weil ich Angst habe, dass dich mit meinen ganzen Herzen zu lieben, gleichbedeutend damit ist, dich zu verlieren.“
 

Was ein Idiot. Wusste er denn nicht, dass es dafür schon zu spät war? „Du kannst mich nicht verlieren, Kommandant“, sagte Renji ohne sich herumzudrehen. „Versuchs doch. Ich tauche immer wieder auf.“
 

Einem leisen Lachen, in die roten Haare hinein, folgte ein glückliches „Tatsächlich.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 38:
Nach einer schlaflosen Nacht in Aizens Bett in der 5. Division, rennt Renji in einen alten... ähm... Freund. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück