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Spinner

von

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Endlich war das Restaurant für heute geschlossen. Sie hatte also Zeit der Haushaltsarbeit nachzukommen und den Flur auszufegen. Wie immer fing sie in der obersten Etage an.
 

Die Tür zum Zimmer ihres Sohnes stand offen und sie konnte beobachten wie er mal wieder an diesem kindischen Kreiselzeugs arbeitete. Rings um ihn verteilt langen ganz viele Plastikteile und Pläne, welche sie nicht zuordnen konnte. 
Wenn er doch nur halb so ernsthaft im Nudelrestaurant aushelfen würde! Das wäre immerhin etwas Vernünftiges. Aber Kenny drückte sich um die Arbeit im Familienbetrieb und gab sich voll und ganz dieser Spinnerei hin. Dabei war er doch so klug!
 Verunsichert sah sie zu wie ihr Sohn glücklich mit seinem Laptop, der vor ihm auf dem Boden stand, redete. Er sprach mit einem Computer, als ob es das normalste der Welt wäre!
 

Hatte sie etwas in seiner Erziehung falsch gemacht? War sie vor lauter Arbeit zu wenig für ihn da gewesen? Ihr Mann sah das alles viel gelassener als sie selbst. „Lass den Jungen ruhig spielen. Er muss noch früh genug erwachsen werden,“ hatte er gesagt. Aber was, wenn genau darin der Fehler lag? Musste sie möglicherweise strenger mit ihm sein, wenn es sein Vater schon nicht war?

Sie hatte Angst, dass ihr Kind nicht normal war. Ihr einziger Wunsch war es doch, dass aus ihrem Sohn ein vernünftiger, junger Mann wurde und eben kein kleiner verrückter Spinner, der mit Computern redete und seine größte Freude im Bauen von Plastikkreiseln fand. Kenny meinte, dass das mit den Kreiseln auch noch Sport wäre und plapperte regelmäßig ganz stolz davon welche Tricks er nutzte, während er ihr seinen eigenen Kreisel herzeigte, den er selbst sogar Spinner Blade oder so taufte! Sie verstand ihren eigenen Sohn nicht mehr und er erschreckte sie manchmal richtig mit seiner Art. 


Und als ob es nicht schon reichte, dass er sich selbst mit solchem Unfug beschäftigte, hatte er sich auch noch einen Freundeskreis ausgesucht, der ebenfalls in dieser abgedrehten Kreiselwelt spielte... Wie sie hörte, war sein bester Freund Tyson schlecht in der Schule und drückte sich auch ganz gerne mal vor Arbeit.


Hatte Kenny sein Verhalten von ihm abgeschaut? Oder fühlte er sich dadurch in seinem Handeln bestätigt? Immerhin verbrachte er wirklich viel Zeit mit Tyson.
 

Die ganze Sache ließ ihr einfach keine Ruhe. Vielleicht sollte sie morgen mal mit Tysons Opa Ryu sprechen um zu sehen, was der von der ganzen Sache hielt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Puppenspieler
2016-07-02T09:30:41+00:00 02.07.2016 11:30
Oh mein Gott, ist das niedlich!
Ich bin aus dem Schmunzeln wirklich gar nicht mehr herausgekommen, weil das arme Mütterchen so drollig beschrieben ist in ihrem schrulligen Unverständnis ihrem Sohn und seinen Spielen gegenüber.

Es ist so niedlich. Alleine, wie du ihr Fegen beschrieben hast. In diesem "wie immer fing sie ganz oben an" hängt so eine goldige Routine... und ihre Gedankengänge sind herzlich niedlich. Und sehr spannend! Wenn man mal bedenkt, dass in Beyblade das Rumgehampel mit ein paar Kreiseln als völlige Selbstverständlichkeit angesehen wird, ist es echt schön, einmal eine Meinung zu lesen, die das einfach völlig anders - realistischer - auffasst, weil sie keinen Draht zu der Szene hat.
Und ich finde, man kann echt gut nachvollziehen wie wenig Verständnis sie dafür hat. Haben wir das nicht alle mal mit unseren Eltern gehabt, dass sie über ein Hobby nur die Nase rümpfen konnten?

Und so viele Sorgen um ihren Sohnemann! Da tut mir die arme Frau glatt einmal richtig Leid. Wahrscheinlich würde ich auch im Kreis rotieren, wenn mein Kind solche extrem seltsamen Verhaltensweisen zeigen würde. Es ist so liebenswert, wie viele Gedanken sie sich um Kenny und seine Erziehung macht. Darf ich dem Jungen mal in den Po treten, dass er ein bisschen mehr Liebe für seine goldige Mum zeigt, statt mit seinem PC zu flirten? ;_;
Antwort von:  Traiko
31.07.2016 20:06
Oh ja, ich glaub das haben wir wirklich alle in unserer Kindheit mal durchgemacht. Und ich fürchte, dass wir (falls wir mal Eltern werden) bei einigen Hobbys der Kinder ähnlich reagieren werden ^^''

Ich freue mich sehr, dass die diese kleine FF so gut gefallen hat :3 Vielen lieben Dank für den süßen Kommi!

Und ja, du darfst ihm gerne einen Arschtritt verpassen xD
Von: abgemeldet
2016-02-12T21:33:16+00:00 12.02.2016 22:33
Nachvollziehbare Gedanken von Mrs Saien - niemand möchte, dass sein Kind "komisch" ist. Und in Kennys Alter mit einem PC zu sprechen als wäre es normal ist definitiv etwas seltsam. Außer man heißt Tony Stark und hat seinen Computer Jarvis getauft... und ist Millionär... und Iron Man... aber ich schweife ab xD"

Jedenfalls ist es dir wirklich gut gelungen ihre Sorgen und Ängste in einer alltäglichen Szene gut einzufangen. Es macht ein schönes schlüssiges Bild, wie sie nach ihrem Feierabend im Nudelsuppenrestaurant den Haushalt schmeißt und darüber nachdenkt, wie ihr Sohn seine Zeit doch "verschwendet" mit diesen spinnenden Kreiseln. Das beleuchtet echt mal die "andere" Sicht, wie Phase schon gesagt hat, in der man merkt, dass es für "normale" Leute eigentlich völlig hirnrissig ist, Kreiseln als Sport anzusehen.

Außerdem muss ich ehrlich zugeben: meine Begeisterung für Mrs Saien ist durch die Projektarbeit mit dir um ein vielfaches gestiegen. ♥ Und ich schäm mich ein bisschen, dass das mit dem Komentar so lange gedauert hat >_<" Aber es war wirklich toll und du hast eine wunderbare Arbeit geleistet :3
Antwort von:  Traiko
13.03.2016 12:47
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! :D
Ich mag ja die wenig bekannten Eltern unserer Helden xD Und Mrs Saien, eine der wenigen Voll-Normalos, ist schon klasse.
Dabke auch dir noch einmal. Ich fand die Zusammenarbeit sehr gelungen!
Von:  Phase
2016-01-10T15:34:26+00:00 10.01.2016 16:34
Du hast in deiner FF die Gedanken von Kenny Mutter richtig toll beschrieben. Man kann sich in ihre Sorgen hineinversetzen, auch wenn man weiß, dass sie vermutlich unbegründet sind.
Während in der Serie alle Figuren immer so vom Beybladen begeistert sind, ist es toll, hier eine realistische Sicht einer Person zu erfahren, die eben nicht in der Sportart drin steckt. Die kein Verständnis zeigt - vor allem aus Sorge um die Zukunft ihres Sohnes. Ich denke, solche Ängste haben Eltern durchaus mal und du hast ihre Gedanken so wunderbar auf den Punkt gebracht!
Dein Schreibstil lässt sich super lesen und den Leser wunderbar in eine für das Fandom unübliche Gedankenwelt eintauchen. Die Geschichte ist in sich wunderbar rund und lässt auch Kennys Arbeit nocheinmal in einem ganz anderen Licht erscheinen.
Du hast hier einen tollen Text geschrieben - ich bin richtig gespannt auf das Bild dazu! :D
(Und ich finde btw. dass eure Arbeit RICHTIG GUT zu der des Kenny-Teams passt! :3)
Antwort von:  Traiko
10.01.2016 20:18
Vielen Dank für den Kommi!
Und danke auch für das Lob <3
Ja, ich bin auch positiv überrascht, wie gut die beiden Arbeiten zusammenpassen :D Und wir haben uns nicht einmal dazu abgesprochen xD
Von:  Nordwind
2016-01-06T16:14:48+00:00 06.01.2016 17:14
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich erst begriffen hab um welchen Chara es eigentlich geht, als ich den Namen "Kenny" gelesen hab. XD
Die Perspektive einer außenstehenden Person hat mir sehr gut gefallen und ich finde auch, sie ist sehr glaubwürdig. Ich gehe davon aus, dass diese Szene relativ früh spielt, als die Jungs und ihr Team noch keinen Titel haben und noch nicht so bekannt sind. Wenn es denn zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon ein Team gibt. Nachdem sie Weltmeister geworden sind, würde die liebe Mutter vielleicht ganz anders denken. :)

Nun ja, ich finde man merkt sehr gut, wie sie sich Sorgen um die Zukunft ihres Sohnes macht, wie das wohl alle Eltern tun.

Mein Lieblingssatz ist:
dass aus ihrem Sohn ein vernünftiger, junger Mann wurde und eben kein kleiner verrückter Spinner, der mit Computern redete
Ob sie weiß, dass er das schon längst tut? Vielleicht sollte er ihr Dizzy mal vorstellen. :D

Oh und ich hab noch einen kleinen, winzigen Fehler gefunden:
klug!
Verunsichert
hier fehlt ein Leerzeichen! :P
Antwort von:  Traiko
07.01.2016 17:14
Danke für deinen Kommentar und das Lob! :D
Ja, Mrs Saien ist jetzt nicht gerade bekannt xD Aber es hat Spaß gemacht mal etwas aus der Sicht eines Elternteils zu schreiben.
Und was Dizzy anbelangt: ich glaub sie würde trotz allen Erklärungsversuchen nicht verstehen, was Dizzy ist xD

Der Fehler wird gleich ausgemerzt!
Von: abgemeldet
2016-01-05T11:56:40+00:00 05.01.2016 12:56
Also ich bin in dem Beyblade-Universum jetzt alles andere als zu Hause, aber selbst ich glaube zu wissen, dass so ein fiktiver Blick "von außen" auf das Hobby und dem Sport, eher einzigartig ist. Daher schon einmal meinen Respekt, dass Du dich bzw. dass ihr euch an so ein Projekt gewagt habt und das auch so ernst genommen habt. Tatsächlich meine ich, man könnte das beybladen (falls es dieses Verb im Fachjargon überhaupt gibt) gegen ein anderes Hobby austauschen und ich fände die Geschichte immer noch sehr authentisch veranschaulicht bzw. würde man wohl immer noch genau verstehen, welchen Standpunkt, und vor allem warum die Charaktere ihren Standpunkt vertreten. Supergut!
Antwort von:  Traiko
05.01.2016 18:18
Ja, das Verb gibt es im Fachjargon ;)
Vielen lieben Dank für den Kommi! Ich freue mich sehr darüber, besonders, dass du die Story gelesen hast obwohl du jetzt nicht sonderlich viel mit dem Fandom anfangen kannst. Danke <3
Und ich freue mich auch, dass die die FF gefallen hat. Vielen Dank für das Lob!
Von:  KradNibeid
2016-01-05T01:55:43+00:00 05.01.2016 02:55
Ich finde, du hast den mütterlichen Charakter von Mrs. Saien hier toll erfasst - das Streben, dass ihr Sohn etwas "ordentliches" lernen und arbeiten soll, die Sorge darum, dass er auf die "falsche Bahn" gerät und dass er nichts vernünftiges schafft. Ihr Unverständnis gegenüber seiner Interessen, der "Konflikt" mit ihrem Mann - wirklich gut gelungen! :D

Ich finde auch die Pointe am Ende toll - Man kann sich richtig vorstellen, wie diese Geschichte stattfindet, kurz bevor die Bladebreakers zusammen finden, und es ist einfach richtig gut gelungen. Und das mit einem so ungewöhnlcihen Charakter! >w<
Antwort von:  Traiko
05.01.2016 18:31
Hey, vielen lieben Dank für den Kommi und das Lob!
Es freut mich, dass du so gut nachvollziehen kannst, wie sich die Arme fühlt ;)
Und es hat Spaß gemacht, mal einen etwas ungewöhnlicheren Char zu behandeln. Auch wenn sich das Schreiben ihrer Sicht ungewöhnlich vertraut angefühlt hat xD
Antwort von:  KradNibeid
05.01.2016 20:38
Apropos Charakter: Inzwischen gibt es Mrs. Saien auch zum auswählen in der Serienübersicht. ;)


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