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Psiana aus der Gegenwelt

von

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Eisernes Training

Ich stand mal wieder an einer Reling, während mir das Wasser ins Gesicht spritzte. Nur leider war das Ziel diesmal keine wunderschöne kleine Insel namens Ferienparadies. Eher das Gegenteil war der Fall. Auf die karge, öde Eiseninsel sollte es mich verschlagen.

In einer gewissen Art freute ich mich jedoch darauf. Triste Felsen, eine vereinsamte Insel im großen Ozean. Nur einmal die Woche legte ein kleines Schiff hier an. Ich hatte Glück, dass dieses genau einen Tag nach meiner Niederlage auslief. Weitere Fahrgäste? Fehlanzeige. Ich fragte den Kapitän, ob das Schiff zur Eiseninsel immer so leer sei. Er entgegnete mir, dass es eigentlich schon lange keine Reisenden mehr hierher verschlägt. Jeden Monat zwei, drei Leute, die auf der Suche nach einem Stahlpokémon sind, mehr nicht. Ich war zwar nicht auf der Suche nach Stahlpokémon, doch die Eiseninsel sollte mir auf keinen Fall schaden. Gestärkt wollte ich in ein paar Tagen wieder meine Rückreise antreten. Denn wenn ich schon mal in Sinnoh war, dann konnte ich mir auch den noch so trostlosesten Fleck nicht entgehen lassen.
 

Da stand ich nun. Ein riesiger Haufen Felsen im Ozean. Das war zumindest der erste Eindruck. Aber von diesem sollte man sich nicht täuschen lassen, heißt es.

Die Eiseninsel hatte einen stetigen Bewohner. Er stellte sich als Artur vor. Er brachte die Reisenden, die auf die Eiseninsel kamen jeder Zeit wieder zurück ans Festland. Auch er hatte ein kleines Boot. Zudem war an der Anlegestelle seine Hütte, in der er mir anbot, zu übernachten, so wie er es jedem anbot. Doch ich lehnte ab. Ich würde mindestens eine Woche hier bleiben, sagte ich zu ihm.

Und so ging ich drauf los. Ohne jeden Plan, ohne Orientieren. Ich musste mir nur merken, wo die Anlegestelle war. Ich marschierte einfach ins Landinnere. Da das Boot aber erst gegen fünf Uhr Abends hier ankam, beschränkte sich meine heutige Tour auf das Finden eines Übernachtungsplatzes.
 

Ich wurde von einem lauten Schlag geweckt. Allerdings ließ ich vorerst die Augen geschlossen, ich wollte noch nicht aufstehen. Doch da kam der nächste Schlag. Und darauf noch einer. So früh am Morgen so ein Lärm. Endlich konnte ich mich dazu durchringen meine Augen zu öffnen und diesen Geräuschen auf den Grund zu gehen.

Ich sah etwas Anspornendes und musste sofort aufstehen und mich fertigmachen, denn ich sah meinen Wecker beim Trainieren. Tornupto schlug mit Händen und Füßen auf eine Felswand ein. Mal benutzte es Durchbruch, mal Nahkampf. Manchmal flogen riesige Brocken in hohen Bogen auf den Boden und zerschellten. Ich konnte das Feuer in seinen Augen sehen. Ich meine ok, es ist ein Feuerpokémon, doch ich meine diesen Willen, diesen Kampfgeist, den Ehrgeiz besser zu werden. Und ich ließ mich vollends davon anstecken.

Tornupto kam anscheinend selbst aus seinem Ball um zu trainieren. Allen anderen gab ich nun den Anstoß dazu. Wir waren in einem kleinen Tal durch das ein Bächlein floss. Keine Bäume, nur ein paar Büsche und Fels wohin das Auge sah. Perfekt für ein morgendliches Training. Eigentlich wollte auch ich etwas für mich tun, doch ich ließ mich zu sehr von Tornupto beeindrucken. Ich sah ihm zu und gab immer wieder Anweisungen, während alle anderen vorerst auf eigene Faust trainierten. Ich merkte, wie mein Feuerigel dieses Stolloss besiegen wollte. Ich hatte den entscheidenden Fehler im Arenakampf gemacht. Anstelle von Nahkampf, womit ich Stolloss hätte empfindlich treffen können, während es sich von seinem Hyperstrahl wieder aufladen musste, befahl ich selbst eine aufladende Attacke, den Solarstrahl, und verbaute mir beziehungsweise uns eine mögliche Aussicht auf einen Sieg. Ich spürte, wie Tornupto mir mit seinen Attacken gegen die Felswand sagen wollte, dass es in diesem Moment auch gerne den Nahkampf gegen Stolloss eingesetzt hätte und nicht den Solarstrahl.

Aus meinem ersten Pokémon, das ich nur zufällig am Glutberg gefangen hatte, war mein motiviertester Kämpfer geworden. Mit enormer Kraft, muss man auch noch dazu sagen. Es war imponierend wie Tornupto die Felswand zerstäubte ohne einen Ansatz von Müdigkeit zu zeigen. Mittlerweile waren zu den Nahkampf- und Durchbruchattacken auch noch Donnerschläge dazugekommen.
 

Ich musste zurückdenken. Ich kam auf Eiland 2 zurück, um mit Hannah zu trainieren. Oma gab mir ein dickes, altes Buch in die Hand. Ich blätterte ewig in diesem Buch. Ich erinnerte mich daran, wie oft ich auf Seiten hängen blieb, die mir gar nichts brachten, die über Pokémon handelten, die ich nie haben werde. Doch das Geschriebene war so interessant, dass man es einfach lesen musste. Irgendwann erreichte ich die Seite für Tornupto. Den Solarstrahl fand ich atemberaubend für mein Pokémon, doch etwas weiter unten fand ich die strategisch wichtigere Attacke, den Donnerschlag. Eine meiner besten Ideen, Tornupto den Donnerschlag beizubringen, auch wenn dies vielleicht etwas arrogant klang.

Ich kam etwas vom Thema ab. Ich schüttelte mich kurz, um wieder voll da zu sein. Ich trat an Tornupto heran, musste dabei jedoch aufpassen keine Gesteinsbrocken ins Gesicht zu bekommen.
 

„Hey, Tornupto … hey …Tornupto … Tornupto! … Ich seh schon, was du mir zeigen willst. Ich weiß, dass es mein Fehler in der Arena war. Aber im Rückkampf werden wir besser vorbereitet sein! Ich werde dich wieder gegen Stolloss einsetzen, dann kannst du es diesem Vieh zeigen, ja? Doch davor müssen wir kräftig trainieren. Los, wir laufen eine Runde.“
 

Meine kleine Ansprache kam gut an. Ich gab ihm noch einen kleinen Snack und dann ging es auch schon los. Tornupto auf allen Vieren, ich joggte nebenher, doch nicht so ein Spaziergängertempo. Ich war einer der besten Sportler auf meiner Schule, von daher konnte ich Tornuptos Tempo gut mithalten, auch wenn es natürlich nicht auf voller Auslastung lief. Es ging immer weiter flussaufwärts, in die Richtung aus der ich gekommen war. Der Fluss bog irgendwann in die Berge ab, doch für uns ging es weiter geradeaus. Kaum hatte ich mich versehen, konnte ich die Anlegestelle und Arturs Hütte sehen. Naja, weit war ich gestern ja nicht mehr gekommen, nachdem es schon so spät war, doch das war für mich das Zeichen umzukehren. Eine halbe Stunde hatte ich dafür gebraucht, jetzt wieder eine halbe Stunde zurück und dann war das doch ein gutes kleines Workout. Danach würde ich, in normaler Geschwindigkeit versteht sich, weiterreisen, auf der Suche nach einen neuen Trainingsort.
 

Hinter der nächsten Anhöhe befand sich mein Lager. Ich hörte immer noch Kampfgeräusche. Haben alle meine Pokémon die Stunde durchtrainiert? Ich bekam eine schnelle Antwort. Sie wurden eher gezwungen zu kämpfen. Von wem? Naja, von wem wohl? Nicht verwunderlich, dass sich diese Witzfiguren auch auf der Eiseninsel herumtrieben.
 

„Hey?! Was macht ihr mit meinen Pokémon? Was wollt ihr schon wieder von mir?“

„Dasselbe wie letztes Mal natürlich, du Schwachkopf! Her mit deinem Psiana!“

„Ihr lernt wohl nie dazu, was? Verpisst euch!“, ich wurde sofort wütend, da ich diese Typen gerade gar nicht gebrauchen konnte.

„Oh, wieso gleich so ausfallend? Gib uns einfach dein Kätzchen und wir sind weg.“

„Psiana, Psychokinese!“
 

Ihre Pokémon, in Gestalt dreier Golbats, waren sowieso schon geschwächt. Es sah so aus, als hätte mein Team etwas mit ihnen gespielt. Ok, ich sollte nicht schon wieder so arrogant wirken, doch man musste einfach sagen, dass diese Pokémon schwach waren, geradezu kümmerlich trainiert. Sie schafften es nicht Psiana einfach mitzunehmen, als es ohne seinen Trainier in der Wildnis herumsaß.

Psiana machte gleich alle drei fertig, nur um zu beweisen, dass es eine Nummer zu groß für diese drei Galaktikfiguren war.
 

„Freu dich nicht zu früh, du Bengel! Wir sehen uns wieder!“
 

Mit diesen Worten riefen sie ihre Fledermäuschen zurück und verschwanden schnellen Schrittes. Komische Leute. Doch sie machte mich neugierig. Waren noch mehr dieser Gestalten hier irgendwo?

Eine Antwort auf diese Frage vermochte ich an diesem zweiten Tag nicht mehr zu kriegen. Keine grünhaarigen Gestalten liefen mir über den Weg. Allgemein war der zweite Tag auch eher langweilig. Ich wanderte etwas durch diese Felslandschaft und verweilte an einem Ort, sollte sich dort eine Möglichkeit bieten zu trainieren. Und so verging dieser Tag auch recht schnell. Ein paar kleine Wanderungen, ein paar kleine Trainingseinheiten und das Aufbauen meines Nachtlagers.
 

Tag drei und vier waren nicht wirklich spannend und äußerst trist. So langsam kam mir die Frage in den Kopf, ob die Eiseninsel wirklich so groß war, oder ich mich auf Grund des sehr schroffen Untergrunds mit kaum begehbaren Fußwegen wirklich so langsam fortbewegte. Egal was es war, spannend wurde es erst wieder am fünften Tag, der ähnlich wie der zweite Tag verlaufen sollte, nur das der galaktische Teil des Tages wesentlich größer war und noch dazu viel zu früh begann.

Ich wurde von lautem Dröhnen über mir geweckt. Das Erste, das ich sah, nachdem ich den Reisverschluss meines kleinen Zeltes öffnete, war ein hochmodernes Flugobjekt, das senkrecht auf einem Plateau etwas weiter hangaufwärts zu landen schien. Um den galaktischen Teil nicht zu vergessen konnte ich ein großes G erkennen. Irgendwie war es auch klar, dass die drei Galaktikmitglieder, die ich bisher getroffen hatte nicht die Einzigen bleiben würden.

Anscheinend wurde ich noch nicht entdeckt. So konnte ich unauffällig mein Nachtlager räumen und mich auf den Spuren von Team Galaktik machen. Psiana immer dicht bei mir. Wieso sollten solche Schurken auf diesen öden Fleck im Ozean kommen? Das galt es wohl herauszufinden. Da musste das Training hinten anstehen.

Ein Typ in Galaktikuniform stieg aus dem überdimensionalen und futuristischen Helikopter, der zur Abwechslung eine andere Frisur vorzuweisen hatte, als den üblichen Einheitsschnitt. Zwei gewöhnliche Rüpel salutierten vor ihm, der eine begann zu sprechen.
 

„Commander Saturn! Wir haben die Eiseninsel komplett untersucht. Außer Geröll ließ sich hier weit und breit nichts finden. Hinweise zur Lage der Speersäule ausgeschlossen.“

„Und wegen diesem lausigen Befund lässt man mich hierher fliegen?!“

„Nein, nicht ganz Commander. Wir dachten, dass dieser Befund möglicherweise auch von Bedeutung sein könnte, wie diese Bilder zeigen …“

„Nicht Denken, zeigen … mmhh, ihr seid also doch nützlich. Nicht schlecht, das ändert einiges. Fordert Verstärkung an. Errichtet ein Stützpunkt am westlichen Plateau dieses Berges. Mal sehen, ob wir finden, wonach wir suchen.“

„Schon in Arbeit, Commander.“
 

Erneut salutierten die zwei Durchschnittsgauner vor dem ‚Commander‘, wie er sich nannte. Sein Name war Saturn und ordnete die Errichtung eines Stützpunktes auf diesem Berg an. Wenn ich mir das nicht mal ansehen sollte. Der Riesenhelikopter hob wieder ab und plötzlich war niemand mehr zu sehen. Ich wagte mich aus meiner Deckung und begann sofort mit dem Klettern. Ich war gespannt darauf, was Team Galaktik hier so interessant fand, wenn das Eigentliche, nach dem sie suchten nicht hier war. Und so stieg ich stetig bergauf, um zu sehen was diese Bande vorhatte.
 

Ich versteckte mich hinter einem Felsen. Psiana erneut dicht neben mir. Es lugte durch einen kleinen Spalt nach unten auf das Plateau. Ein reges Treiben konnte ich beobachten. Zelte wurden aufgebaut, Suchtrupps losgeschickt und elektronische Geräte installiert. Es hatte den Anschein, als würde sie eine heiße Spur verfolgen. In welche Richtung diese gehen sollte, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
 

„Hey, Psiana. Wir versuchen etwas näher heranzukommen, los!“

<Hältst du das für eine gute Idee?>

„Wie?“

<Ob du das für eine gute Idee hältst? Wie du verstanden hast, ist der Befund für Hinweise auf die Speersäule negativ.>

„Du hast verstanden was die da gefaselt haben?“

<Natürlich. Ich hätte ihnen auch sagen können, dass der Befund für die Speersäule hier negativ ist …>

„Du weißt, was das ist?“

<Ja, und sie werden hier auch nichts finden, außer das, was die drei Ganoven schon gesehen haben.>

„Die drei Ganoven? Woher sollen wir wissen, was die Drei schon gesehen haben?“, ich warf Psiana einen unschlüssigen Blick zu, bis ich langsam begriff, was es meinte.

„… dich …“

<Zu spät …>
 

Psiana sprang plötzlich von mir weg, als mich zwei Hände von hinten packten und mich hinter den Felsen hervorziehen wollten. Doch da wurde mein Widersacher von einer Blitzkanon im Gesicht getroffen und flog zurück. Ich mochte nicht wissen, wie sich dieser Mensch gerade fühlte und konnte froh sein, dass Psiana zielen konnte. Für Fröhlichkeit blieb jedoch keine Zeit und so sprang auch ich hoch zu Psiana. Blöd nur, dass wir nun direkt im Sichtfeld des gesamten Stützpunktes standen. Allerdings hatten sich sowieso schon sämtliche Menschenmassen auf dem Plateau in unsere Richtung bewegt. Wie hatten sie uns entdeckt? Gehört hatten sie uns mit Sicherheit nicht. Womöglich Wärmebildkameras? Eigentlich auch egal, denn Fakt war, dass sie uns entdeckt hatten.

Ich hielt Ausschau nach einer Ebene, um mich besser verteidigen zu können und meine Pokémon zu rufen. Allerdings sollte ich Despotar und Frosdedje einer solchen Gefahr noch nicht aussetzen, sie mussten sich noch ein bisschen erholen. Tornupto und Kabutops mussten herhalten und begannen mächtige Attacken den Hang hinunterzuschicken. Kabutops Hydropumpe und Tornuptos Eruption sorgten für Panik auf dem Plateau. Erste Truppen, die begonnen hatten, zu uns hinaufzusteigen wurden weggespült; die, die auf dem Weg zum Hang waren, hatten große Probleme mit herabregnenden heißen Feuerbällen. Währenddessen landete der große Helikopter auf dem Plateau. Saturn stieg heraus und brauchte nicht lange, um die Situation zu analysieren.
 

„Holt mir dieses Psiana! Jetzt sofort!“
 

Ich hatte natürlich etwas dagegen, doch wie konnte ich das diesen Galaktik-Freaks vermitteln? Kabutops und Tornupto konnten nicht ewig diesen Leuten ihre Attacken um die Ohren hauen. Auch ihnen würde irgendwann mal die Puste ausgehen. Und so beschloss ich, dass es wohl am besten wäre einfach das Weite zu suchen. Ich muss nicht immer der Held sein und auch für meine noch halb angeschlagenen Pokémon wäre es sicher besser nicht kämpfen zu müssen. Und so rief ich Kabutops und Tornupto zurück und rannte, nur mit Psiana an meiner Seite, los, immer bergabwärts.

Ich hörte, wie Saturn noch irgendetwas in die Menge rief und kurze Zeit später der Helikopter startete. Ich rannte oder stolperte, wie man es auch nennen wollte, immer weiter den Berg hinunter und versuchte mich auf den Beinen zu halten.
 

<Wir müssen den Pfad verlassen.>

„Es ist … schwierig … einen Berg … hinunter zu rennen … und dabei … eine … telepathische … Unterhaltung … zu führen … Psiana.“

<Folge mir einfach.>

„Das … sagst du … so … einfach.“
 

Wenn man nicht wirklich sprechen musste, so wie Psiana, dann könnte ich auch einen netten Plausch während dieses Bergsprints abhalten. Aber ich verstand Psianas Idee. Team Galaktik ging doch davon aus, dass ich einfach nur diesen Berg hinunter rennen würde. Und so machte Psiana plötzlich einen spitzen Haken nach links und sprang ansehnlich über die Felsen.
 

<Wir müssen eine Höhle finden, ich hab eine Idee.>
 

Ich erwiderte nichts. In mir kam schon wieder ein komisches Gefühl hoch. Ich ließ mich von meinem Pokémon bevormunden und tat was es sagte. Irgendwie eigenartig. Doch ein immer lauter werdendes Rotorengeräusch ließ mich aufhorchen. Ich drehte mich um, gleichzeitig erschien der Helikopter, der plötzlich über uns schwebte.
 

„Überlass mir sofort dein Psiana, oder es wird sehr ungemütlich für dich!“, konnte man Saturn über Lautsprecher sagen hören.

Ich grübelte, was ich machen sollte, da schoss eine Blitzkanone rechts an meinem Kopf vorbei Richtung Heli. Dieser schaffte es aber im letzten Moment noch auszuweichen.

„Ihr wollt es also nicht anders …“
 

Man konnte eine Waffe ausfahren sehen, die uns sofort ins Visier nahm. Ich war wie erstarrt und konnte meinen Körper nicht in Bewegung setzen, als das erste Geschoss des Helis auf uns herunterflog. Zum Glück konnte ich mich auf Psiana verlassen, das das Geschoss mit einer weiteren Blitzkanone konterte. Eine gewaltige Explosion in der der Luft erschütterte uns. Ich nahm den Arm vors Gesicht, um mich vor der Druckwelle und dem Rauch zu schützen. Auch der Helikopter drehte ab.
 

<Los, weiter!>
 

Psiana rüttelte mich wach. Der Rauch war noch nicht verzogen. Die Möglichkeit, um weiter unseren Weg zu gehen. Wenn es denn einen Weg gab. Wir hüpften über Felsen und Geröll, immer weiter dem kargen Gestein entlang.

Saturn war uns jedoch bald wieder auf den Fersen. Während wir uns durch das zerklüftete Terrain schlugen, flog der Helikopter kurze Zeit neben uns her, bis er sich plötzlich in unsere Richtung drehte und einen weiteren Schuss auflud, der uns treffen sollte. Wir rannten einfach weiter, zumindest wollte ich das, bis Psiana einfach stehen blieb.

Ich hatte gar keine Zeit mehr etwas zu sagen, den in der nächsten Sekunde schlug das Geschoss von Saturn’s Helikopter genau vor uns ein. Gestein schlug mir ins Gesicht und der Staub verdeckte meine kaum mehr vorhandene Sicht.
 

<Weiter, Nathaniel!>

„Weiter? Ich seh nicht wo es weitergehen sollte, wo soll ich hin?“

<In den Einschusskrater, er ist groß genug!>

„Groß genug? Wie kann man das jetzt schon sehen? Pokémon-Fähigkeiten müsste man haben …“

<Hol Tornupto und Kabutops raus. Tornupto beschäftigt mit mir Saturn und Kabutops füllt den Krater etwas mit Wasser.>

„Ah ich verstehe deine Idee … Tornupto, Kabutops, los! Tornupto, halte den Heli von uns fern! Und Kabutops, du füllst den Krater mit Wasser bis ich stop sage!“
 

Wir flüchten in die Gegenwelt. Eine sensationelle Idee, das musste ich zugeben. Jetzt musste es nur noch klappen.

Psiana war mittlerweile von der Blitzkanone zum Spukball gewechselt, um unseren fliegenden Begleiter loszuwerden. Tornupto versuchte mit Flammenwurf Saturn etwas Feuer unter dem Hintern zu machen.
 

„Halt, Kabutops, das reicht. Psiana wir sind so weit!“
 

Ich stand bis zu den Knöcheln in Wasser. Tornupto schoss einen letzten Flammenwurf ab, bevor ich ihn in seinen Ball zurückrief. Kabutops war schon zurückgerufen. Psiana traf mit einem Spukball den Rotor, wodurch den Helikopter gefährlich das Schwanken anfing. Unsere Chance.

Saturn ließ einen letzten Schuss aufladen, während Psianas Magenta-Orb das leuchten anfing. Ein lila Strudel bildete sich auf der spiegelnden Wasseroberfläche. Saturn ließ seine Waffe abfeuern.
 

<Halt dich an mir fest!>
 

Die rote Kugel schlug in den Krater ein und ließ neben Gestein auch das Wasser in die Luft fliegen. Ich spürte kurzzeitig einen heftigen Schmerz, dann wurde mir schwarz vor Augen.



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