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Ein neuer Fall

von

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Die erste Nacht

Hallo zusammen!!

Zuerst Mal eine Kleine nebensächliche Randbemerkung.
 

ICH BIN WIEDER DA!!!!!
 

In alter Frische und mit neuen Ideen.
 

Sorry, daß ich sooooooooooo lange keine Kapitel hochgeladen hatte, jedoch fehlte es mir an Lust, Zeit, Muße und noch vielen anderen Dingen. Jetzt wird das aber geändert. Meine Beta-chan eulchen *an dieser Stelle DANKE FÜR DEINE GEDULD!!!* wird die nächste Zeit an Arbeit ertrinken.

Zwar nicht wegen den Fake-Kapiteln, sondern wegen Kapiteln von anderen FF, die ich momentan am Laufen habe.
 

Jaja, ich geb ja schon Ruhe.
 

Viel Spaß beim lesen.
 

Kapitel 3 +Die erste Nacht+

Einige Sekunden blickte Antonia die beiden Cops nur verwundert an, doch dann

färbten sich ihre Wangen rot und sie stöpselte eine Entschuldigung zusammen,

oder zumindest versuchte sie es. "Ich..., ich..., Entschuldigung, aber ich mach

das immer so. Es tut mir Leid. Bisher hat das noch niemanden..., Sorry." Dee

schüttelte nur den Kopf, während Ryo die sichtlich aufgewühlte Frau zu

beruhigen versuchte. "Ist schon gut. Dir ist ja nichts geschehen. Aber denk beim

nächsten Mal daran, keine solchen akrobatischen Aktionen zu starten."

Niedergeschlagen nickte Toni nur und stellte dann die Teller auf den Tisch. Schweigen

breitete sich in der Küche aus, welches vom Klingeln des Telefons

unterbrochen wurde. Dee trabte auf der Suche nach dem Telefon aus der Küche hinaus. Ein

leicht gereizt klingendes °ja° zeugte davon, dass Dee das Handteil gefunden

hatte. Die beiden Zurückgebliebenen lauschten auf, als ein ziemlich

ungehaltenes °Und wenn schon, dass geht dich Rotznase nichts an.° erklang. "Rotznase??"

"Dee meint bestimmt Bikky, aber warum ruft er hier an, und nicht im Revier?"

"Vielleicht hat er ja zuerst im Revier angerufen." "Aber keiner weiß, dass

ich hier bin." Einige Sekunden überlegten die Beiden, bis Toni ein Gedanke

kam. "Doch J.J. weiß es." Dees genervtes °J.J. hat doch nicht den Hauch

einer Ahnung° bestätigte Antonias Vermutung, dass Bikky Ryos Aufenthaltsort von

ihm wusste. Schweigend lauschten der Halbjapaner und die Deutsche Dees

weiteren Gezeter zu. "Was willst du?... Das kannst du schnell vergessen, du weißt

meine Bude ist Sperrgebiet!... Ganz einfach. Du hast hier nichts verloren!...

Untersteh dich!... Hey! Du kannst doch nicht einfach auflegen! Verzogener

Balg!!" Mit dem Telefon in der Hand, kam Dee wieder in die Küche hinein, wo er

von den zwei Wartenden erwartet wurde. "An eurem blöden Grinsen sehe ich, dass

ihr alles mit angehört habt." Antonia lächelte noch etwas breiter als zuvor,

als sie ihm Kontra gab. "Das war auch nicht sehr kompliziert. Du hast

unüberhörbar in der Gegend herumgebrüllt. Aber was mich jetzt ziemlich kräftig

interessieren würde, wer ist dieser Bikky? Und was hast du gegen ihn?" "Ryo hat

Bikky bei sich aufgenommen, und wer sagt denn, dass ich etwas gegen ihn habe?"

"Jetzt stell dich nicht so. So fies wie du zu ihm warst, da muss doch

irgendwas zwischen euch sein." "Außer Antipathie ist da nichts." Eigentlich

wollte Toni noch etwas dazu sagen, doch sie schob es einfach zur Seite, da sie der

Überzeugung war, dass es noch etwas warten konnte. Ihre Neugierde

beschäftigte sich momentan mit einer anderen Frage. "Sag mal Randy, ist dieser Bikky

dein Sohn?" Mit einem leichten Lächeln schüttelte Ryo den Kopf. "Nein, ich

habe ihn nur bei mir aufgenommen, nachdem sein Vater erschossen wurde, da das

Ghetto nichts für ein Kind ist und es niemanden gab, der sich um ihn gekümmert

hätte." Einige Minuten musterte Toni den Halbjapaner durchdringend,

versuchte in seinen schwarzen Augen eine Spur davon zu entdecken, dass er sie auf den

Arm nahm, konnte jedoch nichts dergleichen entdecken. Die beiden Polizisten

begannen sie immer mehr zu verwirren, andererseits aber auch zu faszinieren.

Wie konnten Menschen nur so was von rechtschaffen sein, obwohl sie doch

aufgrund ihres Berufs jeden Tag aufs Neue mit der Skrupellosigkeit und

Boshaftigkeit der Menschheit in Kontakt kamen. Langsam schüttelte sie den Kopf und

konnte ein leichtes Lächeln nicht mehr unterdrücken. "Ihr beiden seid wirklich

einmalig. Ich hab wirklich Glück, dass ich euch kennen gelernt habe." Bevor

einer der beiden Cops seine Sprache wieder finden konnte, wurde schon Dees

Wohnungstür aufgerissen und ein etwa 12 jähriger Junge kam dicht gefolgt von einem

jungen Mädchen in die Küche gestürmt. "Ryo ist mit dir alles klar`?" "Ich

bin dank Dee unverletzt." Erleichtert ließ Bikky seinen Blick über die

Anwesenden schweifen, als selbiger an Toni hängen blieb. "Wer bist du?" "Mein Name

ist Antonia." "Und was machst du hier?" "Bikky, was soll das?" "Schon gut

Randy. Also Bikky, ich bin hier um Dee unter die Arme zu greifen, solange er

noch verletzt ist." "Sag mal Ryo, willst du nicht Dee zum Teufel jagen und

dir dafür sie da angeln?" Ryos Gesicht verfärbte sich innerhalb von

Sekundenbruchteilen in ein dunkles Tomatenrot. "BIKKY! Was soll das?" "Na ja, ich

dachte ja nur." Nun mischte sich das Mädchen in das Gespräch ein, während Dee nur

grummelnd dasaß und vor unterdrückter Wut seine Gabel verbog. Sie überhörte

das gejammerte °Carol hilf mir° von Bikky, der gerade etwas handgreiflich von

Ryo in seine Schranken gewiesen wurde, geflissentlich und wandte sich,

nachdem sie Antonia aufs Genaueste begutachtet hatte, direkt an sie. "Hi, ich bin

Carol. Kennen wir uns?" Verwirrt blickten die drei Erwachsenen das Mädchen an,

welches die Blicke nicht verstand. "Was ist denn? Hab ich was Falsches

gesagt?" Synchron schüttelten die drei den Kopf. "Diese Frage hatten wir heute

schon mal. Wieso scheint mich jeder zu kennen?" "Was?" Die Verwirrung von

Carol stieg ins unermessliche, weshalb Dee zu erklären begann. "Ryo meinte schon,

dass sie ihm bekannt vorkäme...," Aufgeregt warf nun Ryo einen Kommentar ein

und unterbrach seinen Partner kurzerhand. "Und J.J. meinte auch, er würde sie

kennen." Erstaunt blickte Dee den Halbjapaner an. Dass Toni sogar J.J.

bekannt vorkam war ihm neu, dennoch fragte er nicht weiter nach, sondern

vollendete seinen Satz. "...und jetzt fängst du damit an. Zwischenzeitlich habt ihr

mich sogar schon damit angesteckt, und selbst mir scheint sie momentan

irgendwie vertraut zu sein." Irgendwie war es Toni unheimlich, dass inzwischen schon

vier, ihr total unbekannten Menschen meinten, dass sie sie kennen würden,

weswegen sie ins Ironische wechselte. "Vielleicht sehe ich ja irgendeiner

bekannten Persönlichkeit ähnlich. Vielleicht der First Lady." Dee begann breit zu

grinsen. "Das währe aber wenig schmeichelhaft, wenn du wirklich dieser

Schreckschraube ähnlich sehen würdest. Mit der First Lady will niemand als der

Präsident essen gehen, und der hält sie auch nur aus, weil eine Scheidung schlecht

fürs Image ist." Die Spannung die sich im Zimmer aufgebaut hatte, fiel in

sich zusammen und alle begannen mehr oder weniger laut über Dees Worte zu

lachen. Auch Toni versuchte sich wieder von ihrem Lachanfall zu erholen, und etwas

außer Atem führte sie das Gespräch mit dem schwarzhaarigen Cop weiter. "Du

bist wirklich total fies und gemein." "Du weißt ja gar nicht, wie gemein ich

sein kann. Da war das eben nichts." "Uh, ich beginne langsam mich vor dir zu

fürchten. Aber jetzt mal Spaß beiseite. Ihr könnt mich nicht kennen. Ich bin

das erste Mal in den Staaten, und selbst wenn ihr irgendwann in Deutschland

gewesen währt und wir uns dort mal über den Weg gelaufen wären, dann müsste

ich mich eigentlich an euch erinnern. Ich habe ein ziemlich gutes

Gesichtsgedächtnis. Und so gut aussehende Männer und so hübsche Mädchen hätte ich

bestimmt nicht vergessen."

Als Toni bewusst wurde, was sie soeben gesagt hatte, färbten sich ihre

Wangen mindestens ebenso rot, wie die von Carol und den beiden Cops.

"Ups..., ähm wie wäre es, wenn ihr beiden mit uns essen würdet? Es ist genug

für alle da." Carol und Bikky nickten nur und setzten sich stillschweigend an

den Tisch, während sich Toni wieder nach den Tellern streckte und noch immer

nicht dran kam. "Warte, ich helfe dir." "Nichts da. Marsch, ab mit dir auf

den Hundeplatz." Die Hände in die Seiten gestemmt blickte Toni den Cop so

durchdringend an, dass es ihm augenblicklich klar war, dass es keinen Sinn

hätte, ihr zu widersprechen. Deshalb setzte er sich wieder auf seinen Stuhl und

ließ sich seine bisherigen Eindrücke, welche er über Toni gesammelt hatte,

durch den Kopf gehen. <Seltsam ist sie schon. Einerseits total schüchtern, dann

wieder beinahe aufbrausend. Entweder sie ist die geborenen Schauspielerin,

oder einfach breit gefächert.> Tief durchatmend, um die wieder etwas stärker

werdenden Schmerzen zu verdrängen, beobachtete Dee, wie Antonia sich einen der

Stühle vor den Schrank zog, darauf stieg und zwei weitere Teller aus dem

Hängekasten holte.

Schwatzend saßen die fünf am Tisch und futterten, was das Zeug hielt. Bikky

schwärmte, dass diese von Toni zubereitete Mahlzeit beinahe so lecker war,

als ob Ryo sie gekocht hätte, während sich Carol und Antonia über die vor

wenigen Tagen in San Francisco stattgefundene Gucci Modenschau unterhielten. Als

alle Teller leer waren, musterte Toni Dee für einige Augenblicke, dann erhob

sie sich und stellte sich neben den Stuhl des Cops. "Ich glaube du solltest

dich wieder etwas hinlegen. Und ihr Beide, so gerne ich mich noch mit euch

unterhalten würde, solltet besser gehen. Dee braucht Ruhe. Bikky, mach dir keine

Sorgen. Randy kommt bald heim. Aber momentan brauche ich seine Hilfe." Die

beiden nickten nur und verschwanden ohne murren aus der Haustür, während die

beiden Cops Toni anerkennend anblickten. "Sag mal, du kennst dich aber gut mit

Kindern aus. Dass sich die beiden ohne rumzublöken verkrümeln ist wirklich

erstaunlich." "Tja, ich hab etwas Erfahrung, was Kinder angeht, doch darüber

reden wir ein andermal, denn du schwingst dich jetzt in dein Bett, und keine

Widerrede. Du musst dich schonen." "Jawohl. Bin schon weg." Dee erhob sich

und ging zurück ins Schlafzimmer. Dort ließ er sich mit einem leisen Seufzen

auf sein Bett sinken und atmete erst einmal tief durch. Der pulsierende

Schmerz war zwar nicht so stark wie zuvor, dennoch war er mehr als nur unangenehm.

So schnell er konnte stand er wieder auf, schälte sich aus seinen Klamotten

raus, warf diese in das nächste Eck und gähnte herzhaft, bevor er sich in sein

Bett legte und in die Decke kuschelte. Der Arzt hatte ihn ja vorgewarnt,

dass er trotz der Bluttransfusion, welche er noch im Krankenwagen erhalten

hatte, wegen dem hohen Blutverlust ziemlich erschöpft sein würde, und sich

deswegen strickt an die verordnete Bettruhe halten sollte. Ihm fielen die Augen zu

und er duselte gerade ein, als das Telefon klingelte. Dee begann zu fluchen

und schlug soeben die Decke zurück, als er Ryos Stimme durch die verschlossene

Tür hörte. "Bleib liegen, ich geh ran." Obwohl er neugierig war, wer ihn

zu dieser Zeit anrufen wollte, deckte er sich wieder zu und schlief wenige

Augenblicke später wieder ein.

Während sich Dee in sein Bett verkrümelte, begann Toni den Tisch abzuräumen

und ließ eben das Spülwasser ein, als sie das Schweigen brach. "Du Randy,

bitte halte mich jetzt nicht für unverschämt, doch ich hätte eine Bitte." "Wie

kann ich dir helfen? " "Ich..., ich also ich muss mich doch daheim melden,

dass man mir Geld zukommen lässt...," "Stimmt, und?" "Na ja, mir fehlen die

finanziellen Mittel dazu." Bis über beide Ohren rot wandte sich die Frau von dem

Cop ab, welcher nur leicht zu lächeln begann. Einige Sekunden verstrichen, in

denen keiner der Beiden etwas sagte, doch dann brach Ryo das entstandene

Schweigen. "Kein Problem...," Sein Blick wanderte zu der Uhr, welche über der

Küchentüre hing, bevor er weiter sprach. "Aber heue ist es schon zu spät, die

Banken haben schon längst geschlossen. Morgen früh, werde ich aber gleich etwas

holen. Wie viel denkst du, wirst du brauchen?" Antonia zuckte mit den

Schultern, da Ryo ziemlich schnell gesprochen hatte und sie dadurch nicht alles

verstanden hatte, fand sie, dass sie damit nichts falsch machen konnte. Ryo ging

zu einer kleinen Kommode, welche im Wohnzimmer stand, nahm sich einen

kleinen Block und einen danebenliegenden Kuli aus einer der Schubladen und setzte

sich dann an den Küchentisch, wo er begann Stichworte auf dem Papier zu

notieren. Interessiert blickte Toni ihm über die Schulter. Stille breitete sich in

der Wohnung aus, welche nur durch das stetige Kratzen des Stiftes auf dem

Block und dem regelmäßigen Ticken der Kückenuhr gestört wurde.

Das plötzliche Klingeln des Telefons schreckte die beiden hoch. Eilig stand

Ryo vom Stuhl auf, dabei kippte dieser um und wäre bestimmt laut polternd

umgefallen, doch konnte ihn Antonia noch im letzten Moment erwischen und stellte

ihn wieder an den Tisch, während sie den braunhaarigen Cop hörte, wie er

zuerst Dee zurief, dass dieser liegen bleiben solle und sich danach am Telefon

meldete. Langsam setzte sie sich auf den Stuhl, den sie soeben noch ordentlich

hingestellte hatte und las sich noch mal die Liste welche der Cop soeben

geschrieben hatte durch. ^Kosten Überseegespräch, Brief nach Germany, Telegramm,

Geld vom Sparkonto, Dees Wäsche bringen, ^ Langsam blätterte Antonia die

Liste weg und saß einige Augenblicke nur da und starrte auf das leere Blatt

Papier vor sich, dann nahm sie den Stift in die Hand und begann ohne es richtig

zu registrieren darauf zu zeichnen. Sie war gerade dabei ein Auge

auszuarbeiten, als es ihr richtig bewusst wurde¸ dass sie schon wieder ein Bild von Dee

gezeichnet hatte. Schnell begann sie noch Ryo, Bikky und Carol dazuzumalen,

damit es nicht so offensichtlich schien, dass ihr der schwarzhaarige Cop sehr

sympathisch war. Sie begann zu überlegen, weshalb sie hier jedem bekannt vor

kam, doch ihre Gedanken wurden immer träger, ihr fielen die Augen zu und sie

kauerte sich am Tisch zusammen und schlief, vom Ticken der Uhr sanft ins

Traumland geleitet, ein.

Kaum hatte Ryo das Gespräch beendet, als er wieder zurück zur Küche ging.

Noch am Türrahmen stehend, breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht, als er

die junge Frau schlafend am Tisch kauern sah. Leise schlich er ins

Schlafzimmer wo Dee tief und fest schlummerte, kramte im Kleiderschrank, bis er mit

einem zweiten Kissen und einer Ersatzdecke wieder hervorkam. Schnell besorgte er

noch frische Überzüge, beglückwünschte sich dazu, dass er Dee die frisch

gewaschene Bettwäsche noch am Tag vor dem letzten Besäufnis mit gegeben hatte

und bereitete dann auf der Couch im Wohnzimmer eine Schlafstatt. Vorsichtig

weckte er, nachdem er mit Betten machen fertig war, Antonia auf.

Die ersten Augenblicke wusste Toni nicht wo sie sich befand, doch als ihr

Blick auf Ryo fiel, dar lächelnd neben ihr stand fiel ihr wieder alles ein.

Langsam erhob sie sich vom Stuhl und unterdrückte ein Gähnen. "Entschuldige." "

Da gibt es nichts zu entschuldigen. Es war ein langer, anstrengender Tag. Für

uns alle. Ich habe dir dein Bett gemacht. Dees Couch ist zwar nicht das

größte Stück, dafür aber sehr bequem. Sagt zumindest Dee immer." "Danke, aber

das hättest du nicht tun müssen." "Ich hab es gerne gemacht. Tut mir leid,

aber ich muss langsam nach Hause. Bikky geht sonst nicht ins Bett. Und du

solltest auch schleunigst schlafen gehen." "Ok. Ich werde noch schnell die Küche

fertig aufräumen und mich dann hinlegen." "Gut. Ich sehe noch mal kurz nach

Dee und bin dann auch schon weg." Die beiden verabschiedeten sich von einander

und wünschten sich eine gute Nacht.

Während Toni sich daran machte die Küche auf Vordermann zu bringen blickte

Ryo noch mal kurz bei Dee ins Zimmer rein, ging zum Bett und gab dem

schlafenden Cop einen leichten Kuss auf die Stirn, bevor er ihm die nächsten Worte

leise zuflüsterte. "Dee, ich bin sehr glücklich dass dir nicht mehr geschehen

ist. Mach nicht immer solche Sachen. Ich weiß nicht was ich machen soll, wenn

dir etwas Ernstes passiert." Leise schlich Ryo aus dem Zimmer und schloss

hinter sich die Zimmertüre, welche mit einem kaum hörbaren klacken einrastete.

Das Rauschen des Wasserhahns begleitete Ryo aus der Wohnung hinaus und mit

trüben Gedanken verließ der Cop das Gebäude, in dem sich Dees Apartment befand,

und machte sich durch die nächtlichen Straßen New Yorks, welche noch immer vor

Leben zu pulsieren schienen, auf den Weg zu seiner eigenen Wohnung.

Sobald Toni die Küche sauber hatte ging sie total fertig und müde ins

Wohnzimmer, kuschelte sich unter die Decke und schlief beinahe augenblicklich ein,

da der Tag und die Vorfälle sie erschöpft hatten.

Dee stand in einem Gang, welcher vom Zwielicht beherrscht wurde und zielte

mit seiner Waffe auf eine der vielen Türen, welche in die Wände des Ganges

eingelassen waren. Ein stechender Schmerz pulsierte in seiner Schulter und als

er einen kurzen Blick auf diese warf, entdeckte er die Schusswunde, aus

welcher stetig Blut floss und seinen weißen Rollkragenpullover blutrot färbte. Etwa

drei Schritte links von ihm entdeckte er Ryo, welcher ebenso wie er selbst

mit gezückter Waffe an der Wand stand. Doch Ryos sonst so ruhige Hand zitterte

und der Blick seiner schwarzen Augen war starr auf die Tür vor ihm

gerichtet. Dees Blick wanderte nun auch zu eben dieser Tür, welche im Gegensatz zu den

anderen offen stand. Er entdeckte einen Pistolenlauf, der auf seinen Partner

gerichtet war und sich diesem langsam näherte. Dee wollte loslaufen um Ryo

zur Seite zu stoßen, doch merkte er nun, dass er sich nicht bewegen konnte.

Sein ganzer Körper schien gefroren zu sein. Panik breitete sich in ihm aus,

welche ihren Höhepunkt fand als ein Schuss die bisherige Totenstille zerschnitt.

Seine smaragdgrünen Augen weiteten sich als er die Kugel, wie in Zeitlupe,

durch die Luft fliegen und in Ryos Stirn eindringen sah. Der Blick der

schwarzen Augen des Halbjapaners, in die langsam das Blut der Schusswunde zu laufen

begann, brach augenblicklich, noch bevor dessen Körper wie eine Statue

ungebremst auf dem Boden aufschlug..

Abrupt setzte Dee sich auf und versuchte, die Dunkelheit, welche ihn umgab,

mit seinen Blicken zu durchdringen. Sein Atem ging stoßweise, sein Puls raste

und sein Körper war von einer dünnen Schweißschicht und einer Gänsehaut

überzogen. Langsam konnte er umrisse erkennen und merkte, dass er sich in seinem

Schlafzimmer befand. Schnell tastete er nach dem Lichtschalter der Lampe,

welche sich auf seinem Nachtkästchen befand und drückte darauf, was zur Folge

hatte, dass das Zimmer in ein leichtes Licht getaucht wurde. Einige Male musste

der Schwarzhaarige blinzeln, bis sich seine Augen an die plötzliche

Helligkeit gewöhnt hatten.

Langsam beruhigte er sich wieder und verbarg sein Gesicht hinter einer Hand.

^Oh Mann, was für ein heftiger Traum. Jetzt brauch ich erst mal was zu

trinken.^ Langsam stand Dee auf, zog sich, seine Gedanken noch immer bei dem

Traum, seinen Morgenmantel drüber, schaffte es aber aufgrund des Gipsverbands

nicht, den Gürtel zu schließen, weswegen er mit geöffneten Bademantel das

Schlafzimmer verließ und zielstrebig die Küche ansteuerte. Dort öffnete er die Türe

zum Kühlschrank. Einige Augenblicke stand er nur verwundert davor und blickte

hinein. So voll war das Teil schon lange nicht mehr gewesen. Mit einem

breiten Grinsen nahm er sich eine Dose seines Lieblingsbieres aus der Türe und

öffnete diese mit einem zischen. Mit der Bierdose ausgerüstet tapste er in das

dunkle Wohnzimmer. Er war einfach zu faul das Licht einzuschalten und so

setzte er sich einfach so auf seine Couch und kruschte in dem Fach unter dem Tisch

nach der Fernbedienung seines Fernsehers, jedoch wurde er, noch bevor er die

Flimmerkiste einschalten konnte, gestört.

Dee zuckte zusammen, als er Antonias verschlafen klingende Stimme vernahm. "

Dee? Was ist los? Brauchst du irgendetwas?" "Nein, ich..., kann nur nicht

schlafen und wollte ein bisschen Fernsehen. Schlaf ruhig weiter." Toni murmelte

die nächsten Worte im Halbschlaf vor sich hin. "Du solltest aber auch

versuchen noch ein wenig zu schlafen." "Sorry, aber könntest du das noch mal

wiederholen? Und zwar auf amerikanisch? Mein Deutsch ist ein bisschen eingerostet."

Toni begann leicht zu lächeln. Vor lauter Müdigkeit hatte sie überhaupt nicht

gemerkt, dass sie in ihrer Muttersprache gesprochen hatte. "Ich meinte

nur, dass du dich auch wieder hinlegen solltest und wenigstens versuchen

solltest ein bisschen zu schlafen. Und jetzt verrate mir mal eines. Woher willst du

Deutsch können?" "Kann ich auch nicht. Und schlafen geht auch nicht. Hab

heute schon soviel gepennt." Toni nickte nur, wickelte sich in ihre Decke und

setzte sich nun neben den Cop. "Na dann los. Schmeiß die Kiste an und lass uns

fernsehen." Dee lachte leise, schaltete den Fernseher ein und zappte durch

das nächtliche Programm. Er blieb an einem Horror-Streifen hängen, der vor

wenigen Minuten erst begonnen hatte.

--- Mit einem lauten knarren öffnete sich die Tür. Die junge Frau spähte

vorsichtig in das dunkle Zimmer. Nervös fuhren ihre schlanken blassen Finger der

einen Hand über das wurmstichige Holz, während sie mit der anderen die Wand

entlang tastete, auf der Suche nach dem Lichtschalter. Es war totenstill, nur

ihre stoßweise Atmung unterbrach die Stille. Plötzlich legte sich eine Hand

auf ihre Schulter.---

Zusammen mit der Frau im Fernsehen schrie Antonia lauf auf. Sie hielt sich

ängstlich die Ohren zu, während sie die Augen so fest sie nur konnte zusammen

kniff.

Auch Dee hatte sich erschrocken, jedoch nicht wegen dem Film, schließlich

hatte er genau diesen schon einige Male angesehen, während Ryo in ein Buch

vertieft neben ihm gesessen hatte. Aber dass Toni so laut schreien würde, damit

hatte der Cop nun wirklich nicht gerechnet. Schnell schaltete er den Fernseher

aus und das Licht an. "Antonia? Hey, es war nur ein Film. Hörst du?"

Vorsichtig zog er ihre Hände weg und wiederholte seine Worte.

Langsam öffnete Toni die Augen. "Nur ein Film." Mit einem erleichterten

Lächeln nickte Dee ihr zu. "Genau, es war nur ein Film. Du brauchst keine Angst

haben." Ihre bleichen Wangen färbten sich schlagartig rot. ,"Es tut mir

leid. Jetzt hab ich dir wegen meiner Feigheit den Film verdorben." "Ist nicht

schlimm. Ich hab ihn sowieso schon mal gesehen. Ich denke, nach dem Schock

brauchen wir erst mal was zu trinken. Magst du auch ein Bier?" Toni schüttelte

den Kopf. "Lieber Milch." Mit einem Leichten Lächeln verschwand der Cop in der

Küche, wo er einige Minuten später, Minuten in denen Toni ein Schauer nach

dem anderen über den Rücken gelaufen war, wieder zurückkam. Als sie ihn in der

Tür stehen sah sprang sie von der Couch und eilte zu ihm hinüber. "Ach du

meine Güte. Lass dir helfen. Da bin ich extra hier um dir unter die Arme zu

greifen und dann lasse ich mich bedienen." "Ruhig Blut Antonia. Es war nichts

dabei. Reg dich wieder ab." Toni nickte nur und setzte sich wieder auf das

Sofa und während Dee es sich wieder neben ihr bequem machte, öffnete sie seine

Bierdose und hielt sie ihm hin. "Danke." "Nichts zu danken." Schweigend und

in Gedanken versunken tranken sie ihre Getränke leer.

Ein Gähnen unterdrückend stellte Toni ihr Glas auf den Tisch. "Du bist müde.

Leg dich hin und schlaf." Toni nickte und kuschelte sich in ihre Decke,

jedoch konnte sie, obwohl sie hundemüde war, nicht einschlafen. "Was ist los?" "

Ich..., ich kann nicht schlafen. Der Film steckt mir noch immer in den Knochen.

" "Keine Sorge. Ich bleibe hier und passe auf, dass dir niemand, weder

Mensch noch Geist, etwas antut." "Danke."

Beruhigt von Dees Worten überkam sie dann doch der Schlaf. Ein paar Minuten

wollte der Cop noch warten, damit Toni auch wirklich schlief, jedoch fielen

ihm langsam die Augen zu und er schlief auf der Couch sitzend ein.



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