Im Schloss
Im Schloss (neu)
Es war die tiefste Nacht. Der Mond schien hoch am Himmel. Trotzdem gab es keinen einzigen Stern. Kikyou öffnete langsam halb ihre rehbraunen Augen. Durch das schwache Mondlicht, welches vom Fenster in das Zimmer schien, konnte sie eine Holzwand sehen. Kurz merkt sie, dass sie bis zur Brust zugedeckt wurde. Sie hörte seltsame Geräusche, welche vom Fenster kamen. Schwach konnte sie einen Bannkreis und ihre Seelenfänger dahinter erkennen, welche zu Kikyou gelangen wollten. Jetzt erst bemerkte die Miko dass sie sich nicht bewegen kann. Sie fühlt sich schwach. Wo war sie? Wie ist sie hierher gekommen? Fragen über Fragen. Doch eins wusste sie, Naraku steckte dahinter. Plötzlich hörte sie leise Schritte, die immer näherkamen. Sie spürte die Aura des Spinnenhanyou.
Die Holztür des Zimmer ging mit einem Knarren auf, und Naraku betrat den Raum.
"Na auch schon wieder wach? Du hast aber lange geschlafen", meinte er und trat näher an die liegende Miko heran.
"Was hast du mit mir gemacht?" Verachtend sah sie in die blutroten Augen des Hanyou. Dieser hingegen lächelt sie leicht hinterhältig an. Er geht in die Hocke und blickt aus dem Fenster, wo die Seelenfänger versuchen hinein zu gelangen.
"Stimmt ja, du kannst ja ohne sie nicht auf der Erde weilen", stellt Naraku fest.
Kikyous Atem wurde tiefer und schwerer. "Worauf wartest du denn? Oder magst du es deine Opfer leiden zu sehen, bevor sie sterben?" fragt die Miko ihn.
"Warum sollte ich eine Tote töten?", stellte Naraku die Gegenfrage."Na, weil du es schon einmal gemacht hast" antwortete Kikyou. Wahre Worte. Naraku hob die Hand und strich Kikyou eine Strähne von Kikyous Gesicht. Diese konnte sich nicht wehren.
"Fass mich nicht an!!", befahl sie und versuchte ihren Kopf wegzudrehen.
"Möchtest du nicht wieder leben? Unabhängig von den Seelen der Toten?", fragte die Spinne aus heiterem Himmel. Kikyou stockte der Atem."Was meinst du?", wollte sie wissen.
"Möchtest du nicht wieder aus Fleisch und Blut bestehen, anstatt aus Erde und Knochen? Wie ein ganz normaler Mensch?"
'Was meint dieser Hanyou?', stellt die Tote sich in Gedanken die Frage. Nun sprach sie diesen Gedanken auch aus."Ich könnte dir einen menschlichen Körper geben. Dann wärst du eine ganz normale Frau. Und brauchst die Seelen der toten Mädchen nicht mehr, um den Körper aufrechtzuerhalten", antwortete Naraku und sah sie sanft an.
"Für, wie naiv hältst, du mich? Glaubst du etwa, dass ich dir vertraue? Ich bekomme einen Körper von dir, dass ich nicht lache" spottete die Miko. Ihr Atem wurde nun schwerer. Das ganze Schloss ist voller Miasma und dringt in ihre empfindlichen Lungen hinein."Na dann wirst du sterben. Es liegt an dir. Mein Angebot ist offen" meinte Naraku und sah wieder zu den Seelenfängern.
Kikyou schloss die Augen. Wenn ich ablehne sterbe ich. Aber wenn ich sterbe nehme ich ihn mit mir. Was wenn es eine Falle ist? Wenn ich annehme … könnte er mich sofort töten. Aber wenn er mich töten will, hätte er es schon längst getan. Ich sollte ihn nicht unterschätzen, er ist zu allem fähig dachte sie sich. "Was wenn ich annehme?", wollte die Miko wissen.
"Dann bist du sterblich", kam es aus ihm.
"Ach so ich verstehe", meinte Kikyou. "Dann wäre es leichter mich zu töten"
"Ich hätte dich schon früher getötet, wenn ich es gewollt hätte." Es war, als könnte er Gedanken lesen. Er stand auf um zu gehen. Kikyous Kräfte lassen nach. Sie wird immer schwächer. "Halt!", rief sie plötzlich und der Hanyou verharrte in seiner Bewegung. "Ich nehme an"...
