Zum Inhalt der Seite

Journey

SasukeXSakura
von
Koautor:  Shuichi-

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir schreiben in einem RPG ähnlichen System. In diesem Sinne übernimmt also Shuichi- also die Rolle Sasukes und ich die Sakuras. Alle anderen Figuren des Fandom setzen wir beide jedoch variabel ein.
Viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neuanfang: Kälte

Es war der erste Tag in Freiheit für Uchiha Sasuke.

Sie hatten ihn gestern Abend aus der Zelle gelassen. Kakashi hatte ihn sogar höchst persönlich abgeholt und das Bannsiegel um seine Augen entfernt, nachdem sie beide gemeinsam den Worten der Ältesten zugehört hatten.

Selbstverständlich waren zunächst sämtliche Verbrechen aufgezählt worden, die daraus resultierenden möglichen Strafen – hauptsächlich und im Normalfall Tod – und natürlich auch Bemerkungen wie enttäuscht man doch sei. Von seinem Werdegang. Von seinem abtrünnigen Verhalten.

Würde es seine Familie noch geben, wären sie alle maßlos enttäuscht gewesen…

Das Alles hatte Sasuke sich blind durch das Bannsiegel und schweigend mit angehört, hatte es akzeptiert, was man ihm vorwarf, hatte die indirekten Beleidigungen und den Versuch, ihn emotional über seine Familie zu verletzten aber gut kaschiert.

Die Ältesten taten doch tatsächlich so als wüssten sie nichts und logen ihm dreist ins Gesicht.

Dennoch war dem jungen Uchiha bewusst, dass sie Recht hatten – zumindest, was seine Verbrechen betraf und welches Leid er nicht dem Dorf sondern auch einigen Individuen verursacht hatte. Nicht aufgrund dieser letzten Tatsache hatte er sich entschieden zu schweigen, bis sich die Ältesten schließlich seufzend dazu bereit erklärten, ihn von seinen Verbrechen freizusprechen. Und das wohl hauptsächlich, weil sich Naruto und Kakashi für ihn stark gemacht hatten.

Dass sicherlich das Sharingan und auch das neu gewonnene Rin’negan in gewisser Weise einen Vorteil für Konoha einbrachten, war wohl ein ganz annehmbarer Nebeneffekt für diese alten Schmarotzer.

An Kakashis leisem Seufzen hatte Sasuke daraufhin erkannt, was er dachte… Man war also bereits wieder dabei, Kräfte zu sammeln und sich zu rüsten für den Fall, dass diese vermeintliche „Einheit“, die durch den Krieg in den Reihen der Shinobis geschaffen war, zerbrechen könnte. Und offensichtlich waren einige davon ziemlich überzeugt.

Nun… Es war dennoch eine berechtigte Annahme, dass dieser „Friede“ vielleicht nicht von langer Dauer sein würde.

Und somit war er frei. Frei von der Zelle. Frei von dem Bannsiegel, das sein rechtes schwarzes Auge, somit sein Mangekyou Sharingan und das linke mächtige Rin’negan bis vor kurzem noch in Schach gehalten hatten.

Aber als der Uchiha an diesem Morgen erwacht war und sich die noch in Mitleidenschaft gezogene Umgebung betrachtete, fühlte er sich immer noch gefangen. Gefangen von sich selbst und seinen Gedanken, die er irgendwie immer noch nicht ganz geordnet hatte.

Nach all dem, was passiert war, war es umso unergründlicher für ihn, was noch kommen würde, sollte oder müsste.

Und deshalb ging er mit einem relativ emotionslosen Gesichtsausdruck, leeren kalten Augen durch die Gegend. Die wenigen Menschen, die er traf, sahen ihn hasserfüllt an, liefen schnell an ihm vorbei, ein Kind begann sogar zu weinen, ein anderes wollte zunächst mutig sein und ihn mit einem Stein bewerfen, zitterte dann aber verängstigt aufgrund dieser gefühlten Eiseskälte und dem unnatürlichem linkem Auge.

Sie alle hassten ihn oder waren verängstigt. Und Sasuke konnte es ihn ihnen nicht verdenken. Und wenn er sich an die Tage im Gefängnis erinnerte und an die Blicke der Shinobis, unter denen er mal gelernt hatte, die er mal gekannt hatte, so wusste er, dass auch deren Vertrauen nicht nur in Misstrauen umgeschwenkt hatte, sondern eine tiefe Abneigung vorherrschte, die vermutlich niemals verschwinden würde.

Sicherlich hatte er, Uchiha Sasuke, zum Großteil dazu beigetragen, dass der Krieg vorbei war, aber so glücklich die Menschen über das Ende auch waren – sie ignorierten diese Tat aufgrund seiner vorherigen Taten.

Schizophren? Paranoid? War es das? Und wenn ja, wer war jetzt wirklich schizophren? Die Bewohner oder Sasuke selbst?

Dieser enorme Wandel, den er durchlebt hatte in den wenigen letzten Monaten nach Itachis Tod – den er selbst gewünscht und letztlich verursacht hatte – war doch für niemanden nachvollziehbar, der noch ganz bei Sinnen war.

Und dann bis vor kurzem der plötzliche Wunsch, all den Hass auf sich zu nehmen, Hokage zu werden und das komplette Shinobi‐System zu ändern…

Der Sharinganträger spürte ein Pochen in seinem Kopf, während er seines ziellosen Weges ging, das ihn in einen Wald führte – weg von der Zerstörung, weg von den Blicken der Menschen, die ihn niemals akzeptieren würden.

Dass es überhaupt noch jemanden gab, der ihn weiterhin akzeptierte und als Freund bezeichnete, verwunderte den Schwarzhaarigen.

Sakura, Naruto, Kakashi.

Das waren die drei einzigen Menschen, die zu keinem Zeitpunkt die Hoffnung aufgegeben hatten und ihn sogar noch dankbar wieder als Mitglied von Team 7 aufgenommen hatten, als die Welt drohte, zerstört zu werden.

Trotz all der Dinge, die er getan hatte, hatten sie ihn nicht verstoßen. Mit aller Kraft hatten diese drei Shinobis sich an ihn geklammert, obwohl Sasuke sogar dazu bereit gewesen war, sie zu töten.

Er konnte es einfach nicht verstehen. All das Leid, was sie wegen ihm durchlebt hatten. All die Male, in denen er das Band von seiner Seit aus hatte fallen lassen…

Sasuke blieb stehen und betrachtete den langsam auflösenden Nebel, der den Tau auf den Gräsern und Blättern zurückgelassen hatte. Die Sicht war getrübt.

Und seine Sicht war es auch gewesen. Sie war es immer noch wie er feststellte. Und solange sich das nicht ändern würde, musste sich der letzte Uchiha die Frage stellen, ob es überhaupt einen richtigen Platz in einer Welt wie dieser für ihn gab. Eine Welt, die er – trotz Sharingan – nie so richtig betrachtet und verstanden hatte, deren Umgebung er durch seinen seelischen Tunnelblick ausgeblendet hatte, um die eigenen Ziele zu erreichen, von denen jedes eine Lüge war. Eine Lüge von anderen. Eine Lüge für andere. Eine Lüge für sich selbst.

Erst nach gefühlten Minuten sah er wieder auf, ging weiter ziellos in Richtung des Trainingsplatzes.

Ja, diesen Weg kannte er noch.

Um diese Zeit würde wohl noch niemand dort sein. Vielleicht würde er hier eine gewisse Ruhe haben, um nachzudenken und zu verstehen, wo sein Platz sein könnte.

Doch Sasuke irrte sich wie der sogleich feststellte, als er am Trainingsplatz ankam und dort einen Krater vorfand, der von jemandem im wahrsten Sinne des Wortes „hineingeschlagen“ worden war.

Er blieb etwas entfernt von dem Krater stehen und sah dann zu ihr in die Mitte. Sie war tatsächlich schon da und trainierte.

Haruno Sakura. Seine ehemalige oder doch wieder aktuelle Teamkameradin? Wieder eine Frage, die unbeantwortet war. Der Uchiha sah mit einem Blick an ihren Beinen hinauf und blieb schließlich an ihren rosa Haaren hängen. Scheinbar hatte sie ihn noch nicht bemerkt.

Wie sollte er sich eigentlich überhaupt verhalten? Sollte er nicht lieber wieder gehen? Weder sie noch Naruto hatte er seit dem letzten Kampf gesehen und Besuche im Gefängnis waren nicht gestattet gewesen.

Hatte es denn überhaupt einer von den beiden versucht?

Es war auch egal. Wer besucht ihn schon?

Unweigerlich spürte er jetzt ein schmerzhaftes Pochen in seiner linken Schulter, an dem sein Arm fehlte, da dieser durch das letzte Aufeinandertreffen mit Naruto völlig zerstört worden war. Und mit diesem Pochen kam die Erinnerung an diesen Moment zurück, in dem die rosahaarige Kunoichi sich auch um seine Wunde gekümmert hatte.

Sie hatte sich geweigert, ihn zu ignorieren und nur den Blondschopf zu behandeln und sich somit noch weiter verausgabt.

Auch das verstand Sasuke nicht.

Gerade sie hatte doch immer wieder gelitten wegen ihm. Er wusste von ihren Gefühlen, die er stets mit Füßen getreten hatten. Da war es doch eigentlich netter gewesen, als er sie nur ignoriert hatte.

Und auch in der dunkelsten Minute, als er sie umbringen wollte, war sie scheinbar noch für ihn da und empfand irgendetwas, hatte auch das überstanden und sich als unschätzbares Mitglied im letztem Gefecht offenbart.

Ein Teammitglied, ohne dessen Hilfe er niemals wieder aus der völligen Isolation zurückgefunden hatte.

Eine Gefährtin, die ihm und Naruto zur Seite stand und die Wunden heilte, selbst schlagkräftig austeilte und – das gestand sich der Uchiha ein – irrsinnige Fortschritte gemacht hatte unter Tsunades Lehren.

Er respektierte sie.

Und doch wusste er nicht, ob er ihr das jemals sagen konnte. Bei Naruto wäre es das eine gewesen.

Bei ihr war es etwas anderes aufgrund dieser möglichen Gefühle ihrerseits, die eigentlich niemals mehr hätten existieren dürfen.

Wie würde sie denn ein solches Kompliment aufnehmen? Auch wenn Sasuke es nicht zeigte, so hatte er nicht vor, irgendwelche Hoffnungen zu wecken, die jemand wie er sowieso nicht erfüllen können würde.

Jemand wie er, der nicht einmal wusste, was er dachte und fühlte, während er Sakura nun schon einige Minuten schweigend und kühl aus seiner sicheren Entfernung betrachtete…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück