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More Than A Feeling

28 Gefühle
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Extra zum Valentinstag ein positives Gefühl - in diesem Sinne wünsche ich euch noch einen wunderschönen Rest-Valentinstag :) Komplett anzeigen

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Freude

Die Sonne strahlte vom blitzblauen Himmel und der Tag könnte nicht besser sein. Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen, verließ sie die Universität und machte sich auf zum Park um die Ecke. Das Wetter war perfekt um dort zu lernen und die Füße in dem kleinen See abzukühlen. Neben dem Wetter war auch der restliche Tag einfach perfekt - heute Morgen hatte sie erfahren, dass ihr geliebter Bruder in wenigen Tagen aus dem Krieg heimkehren würde. Wie sehr sie ihn doch vermisst hatte.

Seit knapp zwei Jahren hatten sie sich nicht mehr gesehen. Damals war er sehr überraschend an die Front versetzt worden und seither hatte sie jeden einzelnen Tag um sein Leben gebangt. Es war grauenhaft gewesen. Immer war ihr dieser Gedanke im Hinterkopf herum geschwirrt. Wenn sie einen verpassten Anruf ihrer Mutter auf ihrem Handy gesehen hatte, war ihr ganz anders geworden. Doch jetzt hatte dieser Albtraum endlich ein Ende. Fast. Er musste nur noch heil nach Hause kommen.

Sie legte sich ins Gras und schloss die Augen um sich seine Gesichtszüge in Erinnerung zu rufen. Er hatte Fotos geschickt und ein paar Mal hatten sie per Webcam telefoniert. Die Zeiten, in denen er seinen Bart sorgfältig jeden zweiten Tag gestutzt hatte, waren vorbei. In ihrer jüngsten Erinnerung hätte er beinahe als Santa Claus junior durchgehen können. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Sie freute sich schon ungemein auf ihn.

Vielleicht sollte sie eine Willkommensparty für ihn organisieren. Es war lange her seit ihre alte Clique das letzte Mal vollzählig zusammengekommen war. Viel zu lange. Seit jeder von ihnen weggezogen war, hatten sie sich kaum noch gesehen. Hin und wieder traf sie den ein oder anderen, wenn sie durch ihre alte Heimatstadt spazierte. Es war ziemlich traurig, dass es so gekommen war. Kurz blinzelte sie der Sonne entgegen, bevor sie die Augen erneut schloss. Sie sollte diesen Anlass wirklich nutzen. Bald waren Ferien und sie würde ohnehin nach Hause fahren - vielleicht sogar gemeinsam mit ihrem Bruder, wenn er denn vor hatte ein paar Tage bei ihr zu bleiben.

Sie öffnete die Augen wieder und setzte sich auf. Trotz allem musste sie für ihre Prüfungen lernen, sonst konnte sie ihre Pläne vergessen. Ein Glücksgefühl erfüllte sie, obwohl sie sich durch schwierige Formeln und Aufgaben kämpfen musste. Der Gedanke an ihren Bruder ließ das alles viel harmloser erscheinen. Bald. Sehr bald konnte sie ihn wieder in die Arme schließen.

Erst als es bereits dämmerte, packte sie ihre Sachen und machte sich auf den Nachhauseweg. Sie war mit dem Fahrrad unterwegs, pfiff ein Lied vor sich hin und grüßte jeden dem sie begegnete mit einem strahlenden Lächeln. Sie konnte es einfach immer noch nicht glauben, dass er bald wieder da sein würde. Es war wie in einem Traum.

Auf dem Weg zu ihrer kleinen Wohnung, die sie sich mit einer Studienkollegin teilte, blieb sie noch kurz beim nächsten Supermarkt stehen um eine Flasche Wein zu besorgen. Dieser Tag gehörte schließlich noch gebührend gefeiert. Sie besorgte noch eine Tafel von der Schokolade, die ihr Bruder so liebte - wenn er in ein paar Tagen hier sein würde, wäre das das perfekte Willkommensgeschenk. Sie wusste nicht wie oft sie ihm in den letzten beiden Jahren einen Schokoladenvorrat geschickt hatte. Zu oft.

Zehn Minuten später, drehte sie den Schlüssel in der Wohnungstür und stieß sie mit ihren Hüften auf.

»Hey, ich bin wieder da! Du wirst nicht glauben was ich heute erfahren habe!«, rief sie zur Begrüßung.

Sie stellte ihre Sachen achtlos in eine Ecke und ging Richtung Küche, um ihrer Freundin die tollen Nachrichten zu verkünden.

»Mein Bruder kommt bald aus …«

Die Worte blieben ihr im Hals stecken, denn es war definitiv nicht ihre Mitbewohnerin, die dort mit einem breiten Grinsen und einem wunderbaren Abendessen auf sie wartete.

»Was zur …«

»Ja, ich freue mich auch dich zu sehen, Schwesterherz.«

Das freche Grinsen auf seinem Gesicht sprach Bände. Überraschung gelungen. Ihr Bruder stand auf um sie zu begrüßen, doch nachdem sie den Schock verdaut und ihren aufgeklappten Mund wieder geschlossen hatte, stieß sie einen Freudenschrei aus und lag bereits in seinen Armen, kaum wollte er einen Schritt auf sie zumachen.

Das Gefühl, das sich in ihr ausbreitete, war unbeschreiblich. Pure Freude. Reines Glück. So schnell würde sie ihn bestimmt nicht mehr gehen lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  konohayuki
2017-08-04T11:51:36+00:00 04.08.2017 13:51
Und weiter geht es.

>Die Sonne strahlte vom blitzblauen Himmel und der Tag könnte nicht besser sein.
"Blitzblau" klingt irgendwie komisch für mich. Mit "blitz" verbinde ich eher "blank" ^^' Hier hätte meiner Meinung nach "azurblau" oder etwas in die Richtung erwartet. Und müsste es nicht "konnte" statt "könnte" heißen?

>Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen, verließ sie die Universität und machte sich auf zum Park um die Ecke.
Da ist das Komma überflüssig.

> In ihrer jüngsten Erinnerung hätte er beinahe als Santa Claus junior durchgehen können.
Na, in seiner Situation hat man glaube ich andere Prioritäten als der Bart. Den Vergleich finde ich aber gut gelungen.

>Es war ziemlich traurig, dass es so gekommen war.
Aber das ist ist doch der normale Lauf der Dinge. Ist natürlich schade, alter Gewohnheiten/Freunde hinter sich zu lassen, aber man findet ja auch neue Leute. Und mit denen, die man wirklich sehen will, mit denen bleibt der Kontakt auch bestehen.

>Kurz blinzelte sie der Sonne entgegen, bevor sie die Augen erneut schloss.
Da ist das Komma meine ich auch überflüssig.

>Bald waren Ferien und sie würde ohnehin nach Hause fahren[...]
Ich weiß, das ist sehr pingelig, aber ist das dann nicht eher die vorlesungsfreie Zeit? Sie ist doch in der Uni. Klar sagt man durchaus auch Ferien, aber ... ist mir nur aufgefallen.

>»Ja, ich freue mich auch dich zu sehen, Schwesterherz.«
Oh, was für eine gelungene und schöne Überraschung! Das ist toll. Hach, wie schön.

So ein süßes Kapitel. Wirklich. Da wird einem ganz warm ums Herz. Ich würde also sagen, positives Gefühl für den Valentinstag perfekt umgesetzt.

Liebe Grüße,
kono
Helfer der KomMission


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