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Familie - Wofür es sich zu sterben lohnt

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Bruderliebe

Was ist Familie? Nun, wenn man nach der Definition für Familie sucht, findet man folgendes: „Familie bezeichnet [I]soziologisch[/I] eine durch Partnerschaft, Heirat, Lebenspartnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, im westlichen Kulturraum meist aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im selben Haushalt lebende Verwandte oder Lebensgefährten erweitert.“

Für viele besteht die Familie aus den Eltern, Großeltern, Geschwistern und eigenen Kindern. Die Blutsverwandtschaft ist dabei wichtig. Familie ist gleichbedeutend mit Liebe, Geborgenheit und Zusammenhalt.

Allerdings gibt es auch diejenigen, für die die eigene Familie nichts anderes als ein Ärgernis darstellt. Nörgelnde Eltern, Kinder, die nichts richtig machen können und eine Enttäuschung sind. Dann sucht man sich eine neue Familie. Blutsverwandtschaft ist eben nicht gleich die Garantie dafür, dass jeder miteinander auskommt und man sich versteht. Und so sind die engsten Freunde für manche die Familie.

Man kann fragen wen man will, man wird immer unterschiedliche Antworten erhalten. Unsere Definition von Familie ist von Erfahrung, guten wie schlechten, geprägt, von den Menschen in unserer Umgebung, dem Kulturraum, aus dem wir stammen und teilweise auch durch Politik und Religion.

Manchmal allerdings hat man eine Familie, die sich um einen sorgt, die einen liebt und sich um einen kümmert, ohne es zu wissen. Manchmal zeigt die Familie eben auf sehr ungewöhnlichen Wege, dass sie für einen da ist. Manchmal begegnetem einem nur Hass und Leid, obwohl in Wirklichkeit damit das genaue Gegenteil gemeint ist.

 

Die Zeit war gekommen. Nach all den Jahren hatte sein Bruder ihn gefunden. Sasuke war hier, bereit ihn zu töten. Und Itachi war willens zu sterben. Aber nicht kampflos. Das konnte er nicht tun.

All die Jahre hatte Itachi seine wahren Gefühle verborgen gehalten. In den letzten Jahren war sein komplettes Leben nichts anderes als eine Lüge gewesen. Er hatte gemordet, gefoltert, erpresst, gejagt und unendliches Leid verursacht. Bei jeder dieser unmenschlichen Taten hatte er gelitten, sich selbst dafür gehasst und doch war es notwendig gewesen. Und wofür?

Alles nur für seinen Bruder. Itachi hatte sich aufgeopfert. Für Sasuke.

Doch er hatte sich nie als Opfer oder gar Märtyrer betrachtet. Er war kein guter Mensch, auch wenn manch einer vielleicht seine Geschichte romantisieren wollte.

Damals, als der ältesten Rat und der amtierende, dritte Hokage ihm mitgeteilt hatten, dass sein Clan, seine Familie, ausgelöscht werden sollte, war eine Welt für ihn zusammengebrochen. Sie waren so gnädig gewesen und hatten ihm die Wahl gelassen, ob er die Mission übernehmen wollte oder nicht.

Natürlich hatte er zugestimmt. Es war die einzige Möglichkeit seinen kleinen, unschuldigen Bruder zu retten.

In dieser verhängnisvollen Nacht waren viele unschuldige Menschen gestorben. Nicht jeder aus dem Uchiha-Clan hatte sich des Hochverrates schuldig gemacht. Es waren hauptsächlich die jungen und alten Männer gewesen, allen voran sein Vater. Aber all die Kinder und Ehefrauen hatten zum großen Teil nicht einmal von dem geplanten Putschversuch etwas geahnt gehabt.

Dennoch hatte er sie getötet. Er hasste sich dafür. Der Clan war seine Familie gewesen. Er hatte dort Freunde gehabt, Tanten, Onkels, Cousins, seine Eltern.

Es war ihm wirklich sehr, sehr schwer gefallen seine Eltern zu töten. Allen voran seine Mutter. Doch er hatte diese unmenschliche, abscheuliche Tat begangen. Für Sasuke.

Hätte jemand anderes die Ausrottung des Uchiha-Clans übernommen, dann wäre auch Sasuke gestorben.

Das Wichtigste in Itachis Leben war schon immer sein kleiner Bruder gewesen, wenngleich er nicht so viel Zeit mit ihm hatte verbringen können wie gewollt. Ganz gewiss hatte er ihm auch nicht immer das zeigen können. Doch für Itachi war Sasuke immer die wichtigste Person in seinem Leben gewesen. Sein Ein und Alles. Seine Familie.

Nur deswegen hatte Itachi seine Eltern und seinen Clan umgebracht und war dann aus dem Dorf geflohen. Das war so mit dem ältesten Rat abgesprochen. Immerhin konnte man nicht einfach so einen Clan auslöschen und keine Konsequenzen erwarten. Einen Buhmann brauchte man immer. Itachi war entbehrlich gewesen. Nur ein Bauernopfer. Aber er hatte noch eine Bedingung aushandeln können. Sasuke durfte nichts geschehen und niemand durfte seinem Bruder je die Wahrheit sagen.

All die Jahre hatte auch Itachi Sasuke angelogen. Hatte ihm gesagt, er sei ein Monster, das nur nach Macht strebte. Der einzige Grund für Sasukes Überleben sei seine Schwäche und Unwürdigkeit gewesen. Und weil er seine Augen wollte. Was für eine Lüge!

Aber Itachi hatte es sagen müssen. Sasuke musste stark werden. Ein Kämpfer, der nicht Gefahr lief gleich zu sterben. Jemand, den andere fürchteten. Und der gleichzeitig stolz auf seine Abstammung und seine Familie sein konnte.

Es mochte verquer und krank sein, wie Itachi dachte und fühlte und doch bereute er es nicht. Es tat ihm Leid, was er Sasuke hatte antun müssen. Das sein Bruder ein Leben voller Einsamkeit geführt hatte, voller Lügen und Dunkelheit. Aber er hatte es tun müssen, damit Sasuke stärker wurde. Damit er einen Antrieb im Leben hatte und sich nicht hängen ließ. Natürlich war Rache und Hass nicht gesund, doch für den Anfang war es notwendig gewesen.

Aus der Ferne hatte Itachi immer über Sasuke gewacht. Er war froh gewesen, wie sich sein kleiner Bruder entwickelte. Wie er Teil eines Teams wurde und Freunde fand.

Eine Zeitlang hatte Itachi an seinem Plan gezweifelt. Als Sasuke sich Orochimaru angeschlossen hatte und ein Abtrünniger geworden war, hatte Itachi Sorge gehabt, sein Bruder würde für immer den Weg der Dunkelheit und des Hasses einschlagen. Aber er hatte auch miterlebt, wie Naruto Uzumaki und Sakura Haruno, Sasukes Freunde, noch immer nach ihm suchten und ihn nach Konoha zurückholen wollten. Und sie würden es schaffen. Dessen war sich Itachi tief in seinem Herzen sicher. Er hatte es in ihren Augen gesehen. Ihren unglaublichen Willen und Entschlossenheit. Wie lange es noch dauern würde, vermochte er nicht zu sagen, aber nach dem heutigen Tag bestand die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht mehr lange dauern würde.

Sasuke betrat die Höhle. Er war zu einem gutaussehenden, jungen Mann herangewachsen. Aber die Dunkelheit hatte schon Spuren auf ihm hinterlassen. Seine rotglühenden Augen waren kalt und emotionslos. Eindeutig, Sasuke war stark geworden. Stark genug, um sich im Leben behaupten zu können.

Wenn Itachi heute starb, musste er mit seinem Tod nur noch dafür sorgen, dass Sasuke ein neues Ziel im Leben fand. Ein positiveres. Es hatte einen guten Grund dafür gegeben, warum Itachi ihm damals gesagt hatte, Sasuke solle stärker werden, kommen und ihn töten und dann den Clan wieder aufbauen. Er hatte nie gewollt, dass sein Bruder einsam und allein sein würde. Er hatte sich immer gute Freunde und eine eigene Familie für ihn gewünscht. Freundschaft und Liebe sollten sein Leben bestimmen. Mit seinem Tod heute konnte das Kapitel voller Hass, Schmerz und Rache beendet werden und das neue Kapitel für eine glücklichere Zukunft beginnen.

Kühl und abgeklärt saß Itachi auf dem steinernen Thron, blickte abfällig und arrogant auf seinen kleinen Bruder hinab. All die Jahre ein Leben voller Lügen zu führen, hatten sein schauspielerisches Talent perfektioniert. Manchmal hielt sich Itachi selbst für ein emotionsloses Monster, das sich um niemanden scherte.

Nach einer kurzen, unterkühlten Begrüßung der Brüder, die nach all den Jahren wiedervereint waren, begann der Kampf.

Itachi durfte sich nicht zurückhalten. Ansonsten konnte Sasuke womöglich irgendwie die Wahrheit herausfinden. Bis zum Ende musste Itachi sein Schauspiel durchalten. Und er musste fit wirken, obwohl der Tod bereits seine Klauen nach ihm ausgestreckt hatte.

Zu Beginn mochte es für einen Außenstehenden wirken, als würde Itachi die Oberhand in diesem Kampf haben. Er hatte nicht einen Finger gerührt und doch hatte Sasuke bereits ordentlich zu kämpfen. Das Mangekyou Sharingan war wirklich machtvoll. Und obwohl er seinen Bruder darin gefangen hatte, ahnte er bereits, dass Sasuke ihn bereits mit dem Sharingan übertroffen hatte. Immerhin hatte er sich nie dazu herabgelassen seinen besten Freund zu töten um das Mangekyou Sharingan zu erhalten. Nein, das hatte nur Itachi aus Schwäche und Liebe heraus getan. Sasuke war ein deutlich besserer Mensch als er und dementsprechend auch mächtiger und hatte ohne Blut zu vergießen sein Sharingan gemeistert.

Stolz durchflutete Itachi, als Sasuke sich aus der Illusion befreite und zum Gegenschlag ansetzte und ihn selbst darin gefangen nahm. Es war ein erbitterter Kampf zwischen ihnen, ohne sich einmal zu berühren. Es zeugte von mentaler Stärke und zu Itachis Erleichterung besaß Sasuke sehr viel davon. Es mochte es sich vielleicht nur seinetwegen einreden, aber Itachi war sich nun sicher, sein Bruder würde alle aufkommenden Probleme und Schwierigkeiten in seinem Leben bewältigen. Es gab ihm den letzten Glauben daran, dass Sasuke auch ohne die Überwachung und aus weiter Ferne und ungesehener Sorge und Schutz sein Leben meistern konnte.

Während der nun entstandenen, kleinen Kampfpause, in der sich beide von ihrem Genjutsu Attacken erholten, fragte Sasuke: „Wer ist der dritte Benutzer des Mangekyou Sharingan?“

So entschloss sich Sasuke wenigstens einen Teil der Wahrheit zu sagen. Es war wohl glaubwürdiger, wenn er sie von ihm erfuhr, als von jemand anderem, der womöglich die ganze Wahrheit erzählen würde. Und so schilderte er, wie Madara Uchiha damals mit dem ersten Hokage Konohagakure gründete, aber bei dem Machtkampf um die Führung des Dorfes verlor. Wie er daraufhin Akatsuki gründete, sein Lehrmeister wurde und half den Uchiha-Clan auszurotten. Und Itachi erzählte die dunkle Geschichte des Sharingan. Dass die Nutzung des Mangekyou Sharigans zu Blindheit führte, wie sich Brüder und Freunde untereinander deswegen bekriegten und das Augenlicht des anderen stahlen. So wie einst Madara Uchiha und dessen Bruder und das er dasselbe mit Sasuke vorhabe.

Eine Lüge. Mal wieder. Er würde es sein, der seine Augen bereitwillig an Sasuke abtrat. Aber das konnte er nicht so einfach tun. Dennoch musste Sasuke diese Wahrheit wissen, andernfalls würde er irgendwann erblinden. Jetzt hatte er noch die Chance das zu ändern und Itachi würde alles dafür tun, dass sein Bruder diese Möglichkeit auch nutzte.

Die Worte des älteren Uchiha hatten den Hass in Sasuke nur noch weiter angefacht. Erneut griff er seinen älteren Bruder an, dieses Mal jedoch mit Shuriken aus Siegeln, die an seinen Armen eintätowiert waren.

„Gut so“, dachte sich Itachi. „Hasse mich, töte mich und lebe dadurch weiter. Rette dich und deine Zukunft und mach etwas Besseres aus deinem Leben als ich es tat. Lebe in Liebe und Freude.“

Der Kampf wurde heftig. Rücksichtslos griff Sasuke an. Immer und immer wieder. Ein anderer Kämpfer wäre ihm bereits längst erlegen. Erneut durchflutete eine Woge des Stolzes Itachis. Aber lange konnte der Kampf nicht mehr anhalten. Das würde er körperlich nicht mehr schaffen. Und so nahm er Sasuke wieder in einem Genjutsu gefangen, gaukelte seinem Bruder vor, ihm die Augen zu rauben. Sasuke musste unbedingt klar werden, dass er Itachis Augen benötigte, wollte er nicht erblinden. Dass seine Worte nicht nur leeres Geschwätz waren. Daher musste er wenigstens so tun, als würde er tatsächlich Sasukes Augen stehlen wollen.

Es tat ihm im Herzen weh, zerriss den älteren Uchiha regelrecht. Diese Qualen, die er seinem Bruder antat, waren unmenschlich. Die Tat eines Monsters. Und doch tat er es nur aus Liebe.

„Es muss sein“, sagte sich Itachi immer wieder, so wie er dieses Mantra in den einsamen Stunden seines Leben wiederholt hatte.

Und plötzlich verschwamm die Umgebung um ihn herum. Itachi strauchelte. Sein Jutsu war gebrochen. Jetzt musste er dafür zahlen, dass er mal wieder diese gefährliche Augenkunst benutzt hatte. Seine Augen konnten sich nicht fokussieren. Er konnte seine Umgebung nicht richtig wahrnehmen. Zeitgleich durchflutete Schwäche ihn.

Sasuke allerdings war genauso geschwächt durch das Illusionsjutsu. Andernfalls wäre Itachi bereits längst tot.

Dennoch griff sein Bruder ihn an. Zwei große Shuriken flogen auf ihn zu, denen Itachi nur gerade so ausweichen konnte. Doch den Draht, den beide Shuriken miteinander verband, entdeckte er zu spät. Bereits im nächsten Augenblick bohrten sich die Spitzen der Shuriken in seinen Körper. Vor Schmerz stöhnte Itachi kurz auf.

Aber das war in Ordnung. Damit hatte er gerechnet. All die Jahre hatte Itachi gewusst, sein Tod würde kein einfacher, schneller sein.

Langsam aber sicher schwand Itachis Konzentration. Das letzte Jutsu hatte seinen Tribut gefordert. Er war schwach. Er bekam nicht einmal richtig mit, wie ein Jutsu seines Bruders die Decke der Höhle aufriss. Er fand sich irgendwann einfach auf dem Dach wieder. Jetzt war der finale Abschnitt gekommen.

Sasuke griff mit einem Feuer-Jutsu, typisch für den Uchiha-Clan, an. Itachi war froh, dass sein Bruder den Namen „Uchiha“ voller stolz trug.

Mit letzter Kraft aktivierte er Amaterasu, das schwarze, alles verschlingende Feuer und löschte so Sasukes flammenden Angriff aus. Er musste sämtliche verfügbare Techniken des Sharingan anwenden, damit Sasuke von deren Existenz wusste.

Dann stockte ihm das Herz. Hatte er es übertrieben? Während er das Jutsu eingesetzt hatte, war seine Sicht weiter verschwommen. Blut rann aus seinem rechten Auge über sein Gesicht. Auf diesem Auge sah er bereits so gut wie nichts mehr. Dennoch erkannte er den halb verbrannten Körper seines Bruders, der auf dem Boden des Daches lag.

Nein, bitte nicht. Das durfte nicht sein. Er konnte Sasuke nicht getötet haben. Alles, nur das nicht!

Schock und Verzweiflung kamen in Itachi auf. Was sollte er jetzt tun? Was hatte er sich nur dabei gedacht, Amaterasu einzusetzen? Er hatte sich auf ganzer Linie verschätzt. All die Jahre des Leids, der Einsamkeit und Sorge um seinen Bruder… All die Gräueltaten, die er begangen hatte, die Sünden, mit denen er seine Seele befleckt hatten, waren umsonst gewesen.

Plötzlich entlud sich aus dem grauen, wolkenverhangenen Himmel ein Blitz. Groß, stark, schnell und von Menschen gemacht, raste er auf ihn zu. Sasuke?

Als Itachi zu sich kam, fand er sich auf dem Boden der Höhle wieder. Über ihm klaffte ein riesiges Loch, wo einmal das Dach gewesen war. Es regnete aus fast schwarzen Wolken. Der Wind pfiff ebenso heftig.

Langsam richtete sich Itachi auf. Er musste nach Sasuke sehen. Er musste sich vergewissern, ob sein kleiner Bruder noch lebte.

Langsam ging er durch das Geröll hindurch, suchte nach seinem Bruder. Doch fast blind wie er war, dauerte es eine Zeitlang. In der Zwischenzeit hatte sich die dunkle Wolkendecke gelichtet. Es war ein wenig heller geworden, doch Itachi konnte den Lichtunterschied kaum feststellen.

Letztendlich fand der Uchiha seinen Bruder, der leblos auf dem Boden lag. Das Geröll hatte ihn glücklicherweise nicht erwischt. Itachi kniete nieder. Das Adrenalin jagte durch seinen Körper, während er die Götter anflehte, sein Bruder möge noch am Leben sein.

Als er mit zittrigen Fingern den Puls am Hals seines Bruders überprüfte, wäre er vor lauter Dankbarkeit und Erleichterung beinahe zusammengebrochen. Ein Puls. Langsam, aber kräftig, schlug unter seinen Fingerspitzen. Sasuke lebte!

Am liebsten wollte Itachi vor Freude weinen, musste sich jedoch zusammenreißen. Langsam erhob er sich wieder, entfernte sich wiederwillig von seinem bewusstlosen Bruder und wartete. Immerhin musste er das unmenschliche Schauspiel voller Hass und Machtgier aufrechterhalten.

Zu guter Letzt entschied sich Itachi dafür, seine ultimative Technik einzusetzen. Jetzt würde es wirklich mit ihm zu Ende gehen. Er aktivierte die stärkste Technik des Mangekyou Sharingan, das Sasano’o. Itachi brauchte nicht hinter sich blicken. Er wusste auch so, dass dort ein Monster mit einer Rüstung stand, das sämtliche Angriffe abwehren konnte und gleichzeitig für den Kampf genutzt werden konnte. Großer Nachteil, es raubte ihm die verbliebene Lebenskraft.

Als Sasuke endlich aufwachte, war nichts anderes als Hass in seinen Augen zu erkennen. Hass und der Wille zu leben. Selbst durch das feurige Monster hinter Itachi ließ er sich nicht unterkriegen. Nun, jetzt würde wahrhaftig der finale Kampf beginnen. Lange konnte er eh nicht mehr aufrechtstehen.

Doch dann geschah etwas, womit der Uchiha nicht gerechnet hatte. Aus Sasukes Schultern wuchsen etliche weiße Schlangen. Eine spuckte sogar Orochimaru aus! Was hatte dieser Widerling im Körper seines Bruders zu suchen? Er musste Orochimaru versiegeln. Schnellstmöglich, bevor dieser noch die Gewalt über den geschwächten Sasuke an sich reißen konnte!

Ein allerletztes Mal würde Itachi Sasuke noch retten können. Dann wäre es aus mit ihm. Aber er durfte jetzt nicht verlieren. Ansonsten wäre sein Bruder Orochimaru hilflos ausgeliefert. Ein zweites Mal würde er nicht zulassen, dass Sasuke in die Fänge der Schlange kam!

Als Orochimaru vom Boden aus Itachi mit einem langen Katana angriff, wehrte Itachi es unter großen Mühen ab. Dafür beschwor er selbst ein Schwert herauf. Das Schwert Totsuka, mit dessen Hilfe er Orochimaru für immer in einem Genjutsu versiegeln konnte. Doch es kostete Itachi erneut viel Kraft.

Sasuke jedoch ließ sich nicht lange bitten. Obwohl er inzwischen zu geschwächt war um das Sharingan einsetzen zu können, so griff er doch mit etlichen Kunais an. Nur dank des Sasano’o Jutsus überlebte Itachi diesen Angriff, der selbst auf den Boden gesunken war und Blut hustete.

Angst flackerte in den dunklen Augen seines Bruders auf, doch Itachi konnte es nicht sehen. Zu schlecht war seine Sicht. Zu schwach sein Körper.

Unter Aufbringen seiner letzten Reserven, hauptsächlich nur durch reine Willenskraft, erhob er sich wieder und Itachi ging auf seinen Bruder zu, der inzwischen mit dem Rücken zur Wand stand. Gut, so konnte er nicht weg. Das war wichtig. Itachi benötigte nun Körperkontakt.

Geschwächt hob er seinen rechten Arm an. Die Angst stand nun in Sasukes Gesicht, der davon ausging, dass ihm nun seine Augen geraubt werden würden. Wie falsch sein Bruder doch damit lag.

Anstatt Sasuke die Augen zu rauben, übertrug er mit seinen letzten Kräften sein Sharingan und die darin verborgenen Techniken auf seinen Bruder, in dem Moment, als Itachi mit dem Finger gegen die Stirn seines kleinen Bruders tippte.

Das hatte er immer gemacht. Diese kleine, liebevolle Geste, wenn er wieder einmal keine Zeit für seinen Bruder gehabt hatte. Das waren immer die Momente gewesen, die Itachi im Nachhinein bereut hatte. Hätte er doch einfach nur mehr Zeit mit seinem Bruder verbringen können. Es war das einzige, was er sich immer wieder gewünscht hatte.

Die Überraschung stand Sasuke bei dieser nostalgischen Geste deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Es gibt kein nächstes Mal“, waren Itachis Abschiedsworte.

Er hätte gerne so viel mehr gesagt. Zum Beispiel wie sehr er Sasuke liebte, ihm alles Gute wünschte und das er immer auf seinen kleinen Bruder stolz geworden war. Doch dazu fehlte ihm einfach die Kraft.

Während er zu Boden fiel, schickte Itachi noch ein Gebet gen Himmel. Mögen die Götter immer auf Sasuke achten, ihn schützen und leiten.

Er bereute nichts. Er hatte sich richtig entschieden, seinen Bruder zu retten. Seine Auffassung von Familie mochte sich deutlich von der Definition anderer unterscheiden, - ja manch einer mochte sie sogar für krank halten – und trotzdem wusste Itachi, er hatte das Richtige getan und seinen Bruder gerettet. Manchmal musste man seine Familie verletzen und von sich stoßen, um sie zu retten. Denn wenn man jemanden bedingungslos liebte, wie man es in einer Familie tat, dann nahm  man auch in Kauf, von eben diesen Personen gehasst zu werden. Was letztendlich jedoch zählte, war die Gewissheit, alles Menschenmögliche für diejenigen getan zu haben, die man liebte.

Und so starb Itachi mit der Gewissheit, dass auf seinen Bruder nun ein besseres, positiveres Leben auf ihn wartete. Womöglich sogar mit einer eigenen Familie, die er einmal beschützen würde müsse.

 

 

Nun, was ist also Familie? Es ist für jeden etwas anderes.

Egal wie man für sich die Familie definiert, wichtig ist, dass man sich dort aufgehoben, geborgen und geliebt fühlt. Familie sind die Menschen, auf die man sich immer verlassen kann, kleine Streitereien und Blutsverwandtschaft hin oder her. So kann die Familie Rückzugsort für einen sein und der Ort, an dem man sich ausruhen und Kraft tanken kann. Wo man immer unterstützt wird und einem geholfen wird. Wo Liebe allgegenwärtig ist.

Familie ist etwas, was man in seinem Leben nicht missen will.

Familie kann sich aber eben auch auf eine ganz andere Art und Weise zeigen, von Schmerz, Leid und sogar Hass überschattet. Doch wenn man dies erst einmal beiseite schiebt, erkennt man die wahre Intention dahinter und merkt, man wurde immer geliebt und selbst wenn man weggestoßen wurde, geschah es nur aus Liebe und Schutz.

Und, was ist Familie für dich?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey! *wink*
Ich hoffe der OS hat euch gefallen. Ich habe mich hier ja recht stark an den Kampf zwischen Sasuke und Itachi gehalten, wenngleich ich ein paar Kleinigkeiten abgewandelt habe. ^^ Mir war vor allem wichtig, dass das hier alles aus Sasukes Sicht geschrieben ist. Seine Gefühle und Gedanken wollte ich gut rüberbringen. Hoffe das ist mir gelungen. ^^
Was haltet ihr denn davon? Die Kampfszenen habe ich mit purer Absicht nicht zu detailliert beschrieben. Wie gesagt, Hauptaugenmerk wollte ich ja auf Itachis Gefühle und Gedanken richten. ^.^
Ich bin hier wirklich sehr auf eure Kritik und Meinung gespannt. ^^
Ich hoffe wir lesen uns wann anders wieder einmal! *wink* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Desiree92
2018-03-22T20:42:01+00:00 22.03.2018 21:42
Mal ein anderer aber dennoch sehr schöner OS. 🤗🤗
Antwort von:  Yuri91
02.04.2018 10:13
Danke!
Ja, ich dachte mir, ist mal was anderes ^^
Von:  Animegirl-4_Ever
2017-05-02T16:27:55+00:00 02.05.2017 18:27
Dir ist es sehr gut gelungen,Itachis Gefühle rüber zu bringen, es war einfach nur traurig gewesen :(
Finde es auch gut, dass auch der Kampf nebensächlich war.
Auch der Anfang und das Ende wo du auf Famile eingegangen bist war sehr passend.
Freue mich auf den nächsten OS!
LG
Antwort von:  Yuri91
07.05.2017 15:06
Danke schön ^^ Ja, ist traurig >.< Aber ich könnte mir vorstellen, dass so was in der Art Itachi tatsächlich durch den Kopf gegangen ist.
Bin froh das es dir, trotz der Melancholie, gefallen hat^^ nächster OS ist nicht so traurig *lach*
LG
Von:  Cosplay-Girl91
2017-05-01T15:39:56+00:00 01.05.2017 17:39
Tolles Kapitel ;)
Sehr schön geschrieben.
Die Gefühle hast du toll rüber gebracht.
Mach weiter so.
LG
Antwort von:  Yuri91
07.05.2017 15:05
super! Danke schön ^^ Das freut mich echt sehr ^^
Kam jetzt übrigens noch nicht zum Lesen weil ich ne Gehirnerschütterung habe. Mir tut es immer noch ziemlich in den Augen und Kopf weh, wenn ich lese oder schreibe.... bin daher so gut wie gar nicht am PC. Selbst Fernsehen ist zu anstrengend >.< das geht jetzt schon ne Zeit, aber sobald es mir besser geht, mache ich mich ans Lesen. Versprochen ^^
LG
Von:  Rinnava
2017-04-30T18:58:15+00:00 30.04.2017 20:58
Hi
Erstmal freue ich michdas du wieder eine story hochgeladen hast ;)

Dann hast du wieder super gut und schön die Gefühle beschrieben und auch nicht zu sehr den Kampf beschrieben
Das was du Abgewandelt hast, hat nur die story verbessert
Lg Rin <3
Antwort von:  Yuri91
07.05.2017 15:04
Hey ^^
Danke schön ^^ Sehr lieb von dir. Das freut mich sehr ^^ Auch wenn ich Itachi habe sterben lassen, scheint es dir gefallen zu haben *lach*
LG
Antwort von:  Rinnava
07.05.2017 18:19
ja es hat mir gefallen auch wenn Itachi Gestorben ist :D
Antwort von:  Yuri91
07.05.2017 20:22
da bin ich froh ^^
wenn es Sasuke gewesen wäre, hätte ich gesagt, du freust dich gerade deswegen *lach*
Antwort von:  Rinnava
08.05.2017 11:18
ja das stimmt +lach*
Antwort von:  Yuri91
10.05.2017 11:27
^^
Von:  Scorbion1984
2017-04-30T09:21:34+00:00 30.04.2017 11:21
Familie ist der Ort für mich ,wo ich trotz aller Fehler und Charakterschwächen ,akzeptiert ,geachtet und geliebt werde !
Wo ich liebe und Verständnis gebe und auch erhalte !
Familie hält zusammen und hilft sich gegenseitig in schwierigen Zeiten ,Familie fängt einen immer wieder auf !

Antwort von:  Yuri91
07.05.2017 15:03
Danke schön für deine Definition ^^ Ist auch eine sehr schöne. Kann dir da nur zustimmen. ^^
LG


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