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★•• тωσ cʀσssıɴɢ sωσʀᴅs ••★

von

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Eine Woche war es nun schon her, sieben Tage an der Zahl. Und doch hatte sich nicht geändert. Noch immer ging jeden Morgen die Sonne auf, um am Abend wieder hinter den Bergen zu verschwinden. Genauso, wie jede Nacht die Grillen zirpten, um die Stille der Dunkelheit zu zerbrechen und die sich nächtlich einschleichenden Schatten zu verjagen. Nichts zeugte davon, was sie bald schon erwarten würde. Es war nur noch eine Frage der Zeit.
 

„Hokage-sama?“
 

Aufmerksam blickte sie wieder auf, sah dabei der Reihe um in die Gesichter des Rates, welchen sie einberufen hatte. Unter ihnen – gleich ihr gegenüber am Ende der langen Tafel – hatte sich sogar der Kazekage eingefunden. An seiner Seite seine beiden Geschwister. Temari und Kankuro. Beide wirkten sichtlich angespannt, so wie jeder von ihnen. So, wie auch sie selbst. Die ganze Situation zerrte jäh an ihren Nerven.
 

„Seid Ihr sicher, das man Akatsuki trauen kann? Sie haben nicht nur einmal versucht Konoha zu vernichten. Und bald hätten sie dies sogar geschafft. Ihr müsstet am besten wissen, das...“
 

Mit einer unwirschen Handbewegung brachte sie den älteren Mann zu ihrer Rechten zum schweigen. Homaru Mitokado. Er war bereits schon ein enger Vertrauter des dritten Hokagen gewesen, weswegen sie seine Anwesenheit auch sehr zu schätzen wusste. Sicherlich hatte er einen sehr verbohrten Standpunkt, wenn man es denn so nennen konnte, trotzdem hatte er nicht ganz Unrecht. Akatsuki war ein Feind. Ein dunkler Fleck, den man besser gestern als heute ausmerzte. Sie waren in den letzten Jahren für viel Leid verantwortlich gewesen und noch mehr Leben hatten sie beendet.
 

Dennoch besagte nicht auch ein altes Sprichwort: »Der Feind meines Feindes sei mein Freund.«? Und waren nicht auch Akatsuki die Feinde Madaras und Orochimarus? Da letzter nun nicht mehr unter den Lebenden verweilte, galt es also nur noch den totgeglaubten Uchiha zu bezwingen. Ein Unterfangen, welches ihnen sicherlich einiges abverlangen würde. Vor allem, wenn dieser es wirklich schaffen sollte, Sasuke Uchiha auf seine Seite zu ziehen. Unnachgiebig erwiderte Sakura den durchdringenden Blick türkisfarbener Augen, der unentwegt auf ihr lastete.
 

„Was meint Ihr dazu, ehrenwerter Kazekage?“
 

Sie glaubte einen nachdenklichen Schatten über dessen Gesichtszüge huschen zu sehen, der allerdings genauso schnell wieder verschwand, wie er gekommen war. Ansonsten blieb er regungslos, seine Arme waren weiterhin abweisend vor seiner Brust verschränkt, fast so als würde ihn all das gar nichts angehen. Als wäre es ihm egal, wie es um Konoha stand, solange es ihn nicht selber betraf. Doch Sakura wusste es besser. Er machte sie ebenso Sorgen. Immerhin hatte er in diesem Dorf Freunde gefunden. Etwas, das er vor der Begegnung mit Naruto nie für möglich gehalten hatte.
 

„Ich vertraue auf dein Urteilsvermögen.“
 

Mehr sagte er nicht und doch nahm er ihr damit einen Teil ihrer Anspannung, sodass sie die nicht vorhandene Höflichkeitsform einfach ausblendete. Es störte sie selber, so indirekt mit einem Freund sprechen zu müssen. Denn nicht anderes waren sie ebenso in der ganzen Zeit geworden. Freunde. Ein kleines Lächeln zuckte über ihre Mundwinkel, ehe sie ihm einen dankbaren Blick zukommen ließ.
 


 

Bewegungslos verharrte Sakura auf der Aussichtsplattform des Hokage-Turms, während der laue Wind mit ihren lang gewordenen Haaren spielte und sie den Blick abwesend über das Dorf wandern ließ. Kaum ein Mensch fand sich mehr auf den sonst so belebten Straßen ein. Nur hie und da erkannte sie ein paar vereinzelte Lebewesen, seien dies Katzen, die einfach nur herum streunten oder Jonin, die ihre auf ihren Rundgängen nach allerlei Gefahrenquellen Ausschau hielten.
 

Die restlichen Bürger schliefen sicherlich bereits in ihren Betten und bekamen von all dem nichts mit. Immerhin war es bereits schon weit nach Mitternacht. Vielleicht ging auch die Sonne bald schon wieder auf. Sakura hatte ihr Zeitgefühl längst schon vollkommen verloren. An Schlaf war auch diese Nacht wieder nicht zu denken. Dabei sollte sie es eigentlich besser wissen. Langsam fing ihr Körper an zu rebellieren. Eine Tatsache, die sie einfach ausblendete.
 

„Es ist ruhig.“
 

Sie wandte sich nicht um, als sie die sonore Stimme direkt neben sich vernahm, hatte sie doch seine Anwesenheit längst schon verspürt. Jedoch auch nur, weil er es wahrscheinlich so wollte. Im Gegensatz zu Naruto, wusste er durchaus seine Signatur zu unterdrücken. Etwas, das vielen seiner Feinde schon teuer zu stehen gekommen war.
 

„Denkst du wirklich, das ich die richtige Entscheidung getroffen habe?“
 

Langsam überkamen sie Zweifel, trotz dessen, was der Akatsuki-Leader ihr übergeben hatte. Im Endeffekt waren sie noch immer viel zu stark, als das sie deren Kräfte einfach auf die leichter Schulter nehmen konnten. Vielleicht kannten sie nun deren Schwächen, aber… Aber kannten sie nicht auch die ihren?
 

„Wenn du dir selbst im Weg stehst, wie kannst du dann von anderen erwarten, das sie einen Schritt beiseite gehen?“
 

Überrascht sah sie ihn nun aus dem Augenwinkel an, sah wie er nun seinerseits seinen Blick über das Dorf gleiten ließ und wie sich sein kurzes Haar im Wind wog, dieses erschienen ließ wie eine Feuerbrunst. Ein leichtes Lächeln glitt über ihre Lippen. Wahrscheinlich hatte er Recht. Sie musste sich selber vertrauen, durfte sich in diesem Bezug keinerlei Schwäche erlauben. Wie sollte man auch zu ihr aufblicken können, wenn sie ihren Blick gesenkt hielt?
 

„Danke, Gaara.“
 

Knapp nickte er in eine unbestimmte Richtung, bevor er sich einfach in einen Sandwirbel auflöste und verschwand. Einzig ein kleiner verbliebener Rest des Sandes war Zeuge dessen, das er bis eben noch an ihrer Seite gewesen war. Und mit seinem Verschwinden kehrte ihre Hoffnung zurück.
 


 

Mittlerweile hatte sie sich wieder in ihrem Büro eingefunden und studierte gedankenverloren die vor ihr liegende Schriftrolle. Es war ein Missions-Bericht, welcher ihr kürzlich zugesandt wurde. Dabei ging es um einen Routine-Auftrag. Banditen, die plündernd und brandschatzend von Dorf zu Dorf zogen, die Ninja-Dörfer dabei jedoch verschonten. Wahrscheinlich um auf keine Gegenwehr zu stoßen.
 

Sofort wurden Shinobi ausgesandt, um diese an ihrem weiteren Vorgehen zu hindern. Immerhin standen auch die einfachen Bauerndörfer des Feuerreichs unter dessen Schutz. Wie in dem Bericht erläutert, sollte es dabei zu keinerlei Komplikationen gekommen sein und dennoch… Irgendetwas schien faul an dieser Angelegenheit. Wenn Sakura sich recht entsann, hatte sie drei ausgebildete Jonin und einen Medic-Nin zur Sicherheit geschickt. Drei von ihnen kamen zurück. Nirgendwo stand etwas von einer vierten Person. Hatte sie sich am Ende vielleicht geirrt? Machte sich nun der Schlafmangel bemerkbar?
 

Sofort schüttelte sie den Kopf. Sie war sich doch so sicher gewesen. Was ging hier nur vor sich? Ein Klopfen an der Tür durchbrach sofort ihre Gedankengänge. Verwundert schaute sie auf, forderte den Besucher zum Eintreten, was dieser auch sogleich in die Tat umsetzte. Die Überraschung schien ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, als sie Temari und Shikamaru erkannte. Was wollten denn die Beiden um diese Zeit von ihr?
 

„Entschuldigt die Störung, Hokage-sama.“
 

Höflich verbeugte sich die blonde junge Frau vor ihr, was ihr der Nara sichtlich widerwillig sofort gleichtat. Schmunzelnd erhob sich Sakura von ihrem Stuhl und ging um den Schreibtisch herum, um sich schließlich an diesen zu lehnen und den Beiden somit direkt gegenüber zu stehen.
 

„Was kann ich für euch tun?“
 

Kurz warf Temari einen Seitenblick auf den Braunhaarigen, bevor sie sich wieder ihr zuwandte und sofort zu sprechen begann.
 

„Soeben kam eine Nachricht per Falke aus Suna. Man hat Sasuke Uchiha ganz in der Nähe gesichtet. Aus diesem Grund werde ich vorzeitig aufbrechen und...“
 

Mit einem verstehenden Nicken unterbrach sie die weiteren Ausführungen. Jetzt verstand sie auch, weshalb Shikamaru diesem Treffen beiwohnte. Er wollte sie begleiten. Oder war es gar ihre Bitte gewesen? Eigentlich spielte es keine Rolle. Sakura hatte ihre Entscheidung längst getroffen.
 

„Sasuke Uchiha ist längst weiter gezogen. Er ist auf dem Weg in Richtung Norden.“
 

Erschrocken zuckte nun nicht nur die Haruno zusammen, auch ihre zwei Besuchern erging es ähnlich, bevor die Beiden sich sofort in Kampfstellung begaben, welche sich nur noch intensivierte, als ein Geschöpf vor ihnen regelrecht aus dem Boden spross. Das musste dann wohl genannter Spion sein, von dem der Akatsuki-Leader gesprochen hatte. Zumindest trug er einen Organisations-typischen Mantel.
 

„Norden? Was liegt dort?“
 

Langsam entspannte sich Shikamaru wieder und auch Temari band sich zögerlich den Fächer wieder auf ihren Rücken. Wenn Sakura so vertraut mit ihm sprach, dann schien keine derzeitige Gefahr von ihm auszugehen. Hoffentlich irrte sie sich nicht. Immerhin war es noch immer ein befremdliches Gefühl, Akatsuki nun als Vertraute zu sehen.
 

„Wir vermuten, das er eines der älteren Verstecke von Orochimaru aufsucht. Wenn dem so ist, dürfte er dieses in etwa zwei Tagen erreicht haben.“
 

Ein Unterschlupf von Orochimaru? Was wollte Sasuke dort? Nachdenklich zog Sakura die Stirn kraus, während sie sich erneut die Frage stellte, was Tsunande nun wohl tun würde. Abwarten? Einen Trupp schicken? Dann besann sie sich jedoch auf das Gespräch, welches sie erst kürzlich mit Kakashi geführt hatte. Er hatte gleich am nächsten Tag Pakkun los geschickt. Hoffentlich wurde er noch nicht entdeckt.
 

„Hab vielen Dank. Diese Informationen waren äußerst hilfreich.“
 

Mit geneigten Kopf sah sie das Wesen vor sich an. Wie war sein Name? Ob sie ihn danach befragen sollte. Bevor sie diesen Gedanken jedoch in die Tat umsetzen konnte, versank er wieder mit dem Boden, aus dem er gekommen war. Irritiert schüttelte Sakura kurz den Kopf, bevor sie sich wieder den zwei Jonin zuwandte, die noch immer in ihrem Büro verweilten.
 

„Solltet ihr immer noch den Wunsch hegen nach Sunagakure zu gehen, so habt ihr meine Zustimmung.“
 

Mit einem dankbaren Nicken verbeugte sich Temari erneut vor ihr und trat schließlich den Rückzug an, während Shikamaru ihr kurz hinter her sah, sich dann aber wieder ihr zuwandte. Er wirkte plötzlich erstaunlich ernst. Viel ernster noch, als er schon die ganze Zeit über war.
 

„Ich bin kürzlich Naruto begegnet…“
 

Seufzend wandte die Rosa-haarige ihm den Rücken zu und ging einige Schritte, um sich vor die gigantische Fensterfront zu stellen, von der aus sie ebenso einen fantastischen Blick auf das Dorf hatte. Es beruhigte sie auf ungeahnte Weiße. Die Menschen. Der ganze Trubel. Alle schienen so unbekümmert, auch wenn sie wusste, das der Schein trog. Seit dem letzten Krieg war nichts mehr, wie es einst mal war. Und ihre Aufgabe war es nun dafür Sorge zu tragen, das sich alles wieder dem Guten zuwandte. Eine Aufgabe, die ihr mehr abverlangte, als sie einst geglaubt hatte.
 

„Naruto wird die richtige Entscheidung treffen.“
 

„Das wage ich nicht anzuzweifeln.“
 

Leise, gar schon lautlos, trat der Nara neben sie und blickte ebenso auf die belebten Straßen hinab. Was ihm wohl gerade durch den Kopf ging.
 

„Er hat mir von eurem Gespräch erzählt. Es scheint ihn sehr mitgenommen zu haben. Meinst du nicht auch, das du etwas Nachsicht mit ihm haben solltest? Er hat schon einmal seine Familie verloren. Ein weiteres Mal würde er wahrscheinlich nicht verkraften.“
 

Erneut seufzend schloss sie die Augen und lehnte ihre Stirn gegen das angenehm kühle Fensterglas. Sie wusste, das er Recht hatte. Nach außen hin gab sich Naruto vielleicht stark und kompensierte dies ebenso mit körperlicher Stärke, die er sich all die letzten Jahre hart antrainiert hatte, aber innerlich... Innerlich war er noch immer der kleine verlassene Junge, der binnen eines Augenaufschlags alles verloren hatte. Genauso wie Sasuke. War es das, was ihre beiden männlichen Teamkollegen miteinander verband? Nicht zum ersten Mal stellte sie sich diese Frage.
 

„Was schlägst du mir vor?“
 

„Lass ihn ziehen.“
 

Erschrocken keuchte Sakura auf, bevor sie Shikamaru genauso aus geweiteten Augen ansah. Das konnte er doch unmöglich ernst meinen. Doch alles was sie auf ihre Reaktion erhielt, was ein knappes Schulter zucken.
 

„Die Entscheidung liegt ganz bei Euch, Hokage-sama.“
 

Damit steckte er sich die Hände in die Hosentaschen und schlenderte auch schon gemütlich aus dem Raum, als hätte dieses Gespräch nie stattgefunden. Nachdenklich blickte sie ihm hinterher.
 

Ihn ziehen lassen…
 

Was sollte sie nur tun?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  UrrSharrador
2017-08-22T21:10:39+00:00 22.08.2017 23:10
Dieses Kapitel gefällt mir sogar besser als das erste! Du hast zwei coole Spruchweisheiten drin, als Sakura mit Gaara redet. Und dank dir habe ich jetzt das Wort "sonor" gelernt xD
Ich habe mich über den Auftritt der Suna-nins in dem Kapitel gefreut :) Sakura wird Naruto nun also losziehen lassen, damit dieser Sasuke suchen kann?
Ich bin übrigens gespannt, was mit dem vierten Shinobi dieses Ninja-Teams geschehen ist. Wenn sich Sakura nicht wirklich nur wegen ihrer Übermüdung geirrt hat :D
Von:  Anitasan
2017-06-25T09:47:49+00:00 25.06.2017 11:47
Oje es spitzt sich zu.
Sasuke du bist so ein Narr, rennst nach wie vor einer Illusion aus Hass nach. Wann wachst du auf?
Ob sie ihn ihn ziehen lassen sollte? Vielleicht versteht er es dann endlich?
Bin gespannt wie es weiter geht.
Liebe Grüße Anitasan
PS: Mein Paaringwunsch bleibt bestehen.



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