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Herzlose Eltern und herzlose Puppen

Die Wahrscheinlichkeit, ohne Penis auf die Welt zu kommen, liegt bei ungefähr 50 %. Minpha war noch nie ein Glückskind gewesen. Traurig zog er sich die überweite Kapuze seines pinken Hoodies über den Kopf und ein kleines Seufzen entkam seinen Lippen. Er fühlte sich nicht wohl in seine Haut. Warum hatte ihn die Natur nicht ein wenig eindeutiger formen können? Was sollte er denn mit dem Teil zwischen seinen Beinen, wenn er doch aussah wie ein Mädchen? Egal, was er anzog, alle fanden ihn nur süß und niedlich. Schon als Kind hatte ihn keiner für einen Jungen gehalten. Da hatten auch all die blauen Sachen, die man ihm anzog, sehr zum Leidwesen seiner Eltern, nicht geholfen.

Pünktlich mit seiner Pubertät hatte Minpha dann begonnen, gegen das Rollenmodel, das sie ihm aufzwingen wollten, zu rebellieren. War in Mädchenuniform zur Schule gegangen, hatte begonnen, seine Haare wachsen zu lassen und zu färben. Das war nirgendwo auf Begeisterung gestoßen. Zu Hause nicht, bei Lehrern nicht und bei Klassenkameraden ebenso wenig. Als sie ihn nach der Schule das erste Mal krankenhausreif geprügelt hatten, hatten ihn seine Eltern erst einen Tag später dort besucht. Er hatte es ja schließlich darauf angelegt, so zugerichtet zu werden, also bräuchte er auch nicht mit Mitleid zu rechnen. So war es dann weiter gegangen. Je ablehnender sie ihm begegnet waren, umso weiter hatte er es auf die Spitze getrieben, bis sie ihn mit seiner Volljährigkeit auf die Straße gesetzt hatten. Er kam allein klar, so war es nicht. Sie unterstützten ihn auch finanziell, ob er wollte oder nicht, aber trotzdem hatte es verdammt weh getan. Das tat es noch immer. Irgendwie.
 

Aber zu ihnen zurück zu gehen, kam nicht in Frage. Nicht, so lange sie ihn nicht akzeptierten. Er machte sich nun mal gern zurecht, fand sich am Hübschesten, wenn ihm ein zuckersüßes, pinkes Prinzesschen aus dem Spiegel entgegen blickte. Und wenn schon?! Er war ihr Sohn, verdammt. Sie hätten ihn unterstützen müssen. Sie hätten ihm vermitteln müssen, dass er richtig war, so wie er war. Das er seinen Weg finden würde. Das er wertvoll war. Doch genau das hatten sie nicht getan. Genauso wenig wie alle anderen. Minpha fühlte sich nicht zugehörig. Nirgendwo.

Die Jungs wollten ihn nicht, weil er zu pink war. Die Mädchen wollten ihn nicht, weil er einen Penis hatte. Und wirklich eine Frau werden wollte er auch nicht. Es graute ihm vor dem Gedanken, sich chirurgisch zu Brüsten verhelfen zu lassen oder gar seinen Unterleib entsprechend umformen zu lassen.

Warum war er nur nicht einfach als Mädchen geboren worden? Dann wäre alles perfekt gewesen...

Doch so, wie er war, zerrten alle an ihm rum. Schubsten ihn entweder Richtung Mädchen oder Richtung Junge. Was er denn mit Frauen wolle, wo er doch so offensichtlich schwul war? Kein Mann zog sich schließlich so an, wenn er nicht bei Typen laden wollte. Warum er sich keinen BH ausstopfen wolle? Nur ein klein wenig? Dann wäre die Illusion perfekt. Warum er keine hohen Absätze trug? Dann wäre er gleich viel größer. Warum er sich die Haare nicht schnitt und schwarz färbte, weil er dann bestimmt doch irgendwie als Junge durchgehen würde? Wenn er nur Hosen trüge, würde das schon werden.

Überhaupt schien jeder auf der Welt eine Meinung dazu zu haben, wie leicht seine Identitätskrise zu bewältigen wäre. Niemand kam auf die Idee, ihn einfach in Ruhe zu lassen. Oder gar zu lieben.

Dabei sehnte sich Minpha so nach Geborgenheit in dieser für ihn so schwierigen Zeit, aber es schien eine unlösbare Aufgabe, jemanden wirklich für sich zu begeistern. Klar, einen Fan für die Nacht zu finden, war kein Problem. Die meisten Mädels und Jungs, die ihn auf den Konzerten anhimmelten, waren schon nackt, wenn er nur mit dem Finger schnippte. Das er keinen Hehl aus seiner Bisexualität machte, war übrigens eine weitere Eigenart, für die ihn seine Eltern verachten.
 

Er merkte erst, dass er düster vor sich hin stierte, als Koichis Stimme ihn aus seinen Gedanken riss.

"Alles in Ordnung, Engelchen?", fragte dieser leise und musterte Minpha kritisch.

"Ja. Alles gut", log er automatisch.

Koichis feine Augenbrauen zogen sich augenblicklich nach oben. Er mochte es nicht, belogen zu werden, was Minpha eigentlich sehr genau wusste. "Sicher?", hakte er nach.

Der Jüngere nickte scheu und sah demonstrativ weiter den Anime. Zumindest starrte er auf den Bildschirm, nahm jedoch gar nicht wirklich wahr, was sich dort abspielte. Zu sehr war er in seine schlechte Laune vertieft.

Gelegentlich huschte sein Blick zu Koichi, der entspannt in Jogginghosen und Bandshirt neben ihm lümmelte. Seine langen, rosa Haare hatte er zu einem Knoten zusammen gefasst. Minpha mochte den Älteren sehr. Sie waren sich so ähnlich. Wie Brüder im Geiste. Zunächst waren sie nur wegen der Offensichtlichsten ihrer Gemeinsamkeiten zueinander hingezogen worden: Ihrer Vorliebe für eine gewisse Farbe. Für ein Bild miteinander. Zwei hinreißende Bassistinnen mit pinken Haaren, die eigentlich Jungs waren. Noch dazu war Minpha so entsetzlich viel kleiner als Koichi, dass man sie tatsächlich für Geschwister halten könnte. Es hatte Spaß gemacht, miteinander Bilder zu machen und schnell hatten sie weitere Schnittmengen gefunden. Inzwischen war Minpha Koichis Freundschaft unendlich kostbar, wusste dieser doch immer, was ihn bewegte, konnte immer verstehen, warum er wie reagierte. Bei ihm konnte er er selbst sein, ohne sich genieren zu müssen, was er so eigentlich gar nicht kannte.

Er war sehr schweigsam geworden mit den Jahren, da er nach vielen sehr schmerzhaften Erfahrungen, irgendwann das meiste von sich, so gut es ging, in sich eingesperrt hatte. Immer wieder als gestört und ekelhaft bezeichnet und verstoßen zu werden, war einfach zu schmerzhaft geworden. Was blieb, war die hübsche, pinke Püppchen-Oberfläche, die er noch bereit war, zu zeigen. Der Rest blieb unter Verschluss. Zwar konnte er sich, Dank des Visual Kei, zumindest stylen, wie er wollte, aber das war dann auch schon alles. Noch immer wurde er viel zu oft wegen seines Aussehens dumm angemacht und so war er zu dem stillem, oft ärgerlichen, jungen Mann geworden, der er heute war. Niemand außer Koichi wusste auch nur annähernd, was in ihm vorging. Und er war dem Älteren so wahnsinnig dankbar, dass er so viel Zeit mit ihm verbrachte. Es war schön, endlich jemanden zu haben, der einem ähnlich war, der einen nicht ansah, als wäre man verrückt, wenn man Dinge aussprach, die einen beschäftigten. Und so sammelte er langsam Mut, um das Thema anzuschneiden, dass ihn nun schon seit ein paar Tagen beschäftigte.

 

"Koi-Chan?", fragte er leise, als der Abspann lief.

"Ja?" Sofort wandte sich der Ältere ihm zu. Nichts als Wärme lag in seinem Blick, was Minpha die Kraft gab, in Worte zu fassen, was ihm auf der Seele lag: "Bist du gern ein Mann?"

Überrascht riss Koichi seine Augen auf, um dann jedoch ernst zu antworten: "Meistens schon. Warum fragst du?"

Minpha stieß Luft aus und sah dann anklagend in seine Körpermitte. "Ich weiß nicht... Ich glaube, ich nicht besonders... All die Kleider, die pinken Sachen... Das passt doch gar nicht zusammen..."

"Wärst du lieber eine Frau?"

"Ich weiß nicht. Manchmal."

"Wann?"

"Wenn mich keiner haben will. Ich bin kein Junge, ich bin kein Mädchen. Was bin ich?"

Koichi stupste dem Kleinen auf die Nase, die dieser sofort kraus zog. "Du bist Minpha."

"Was heißt das schon?"

"Das musst du selbst raus finden."

"Aber das ist so schwierig."

"Ich weiß, Engelchen, aber ich kann es dir leider nicht abnehmen." Seine von Bassspielen rauen Fingerkuppen strichen über Minphas Handrücken.

"Ich will wie ein Junge aussehen. Oder so bleiben und ein Mädchen sein", maulte der Jüngere.

Koichi seufzte. "Aber du magst doch gar keine Jungssachen. Sogar hier, zu Hause vor dem Fernseher, trägst du ein Röckchen."

"Vielleicht ist das nur so, weil die mich so gemacht haben. Wenn ich nicht mit den Bands angefangen hätte, wäre ich vielleicht ganz normal."

Er sah deutlichen Widerstand im Blick seines besten Freundes, doch der hielt sich nicht damit auf, Minpha zu widersprechen, sondern drang, wie es nun Mal seine Art war, direkt zum Kern der Sache vor: "Engelchen, was ist denn passiert?"

Minpha sah betreten auf seine Füße, die in süßen, pink gepunkteten Ballerinas steckten. Immer merkte Koichi, dass er ihm etwas verheimlichte. Woher, das war Minpha ein Rätsel, auch wenn der Ältere ihn immer wieder darauf hinwies, dass man ihm jede Gefühlsregung im Gesicht ablesen konnte. Wenn das wirklich so war, mussten doch all die Menschen, die ihm zusetzten, auch sehen, dass es ihn verletzte. Oder bemerkten sie das tatsächlich und es war ihnen einfach nur scheißegal, was er fühlte?

"Wir waren gestern Abend auf einer Party und da war so ein Mädchen. Sie war total süß und wir haben rumgeknutscht, ich dachte, wir würden... du weißt schon. Wir waren schon im Hotelzimmer und ich hatte nur noch eine Shorts an. Sie fummelte sogar darin rum, aber plötzlich stand sie auf und zog sich wieder an. Sie hätte sich geirrt, sie sei definitiv lesbisch und könne noch nicht einmal etwas mit Männern wie mir anfangen. Dann ist sie gegangen."

Ohne ein Wort nahm Koichi ihn in den Arm.

"Warum kann ich nicht normal sein?", flüsterte Minpha leise an seiner Brust.

"Engelchen..." Der Ältere klang traurig und streichelte Minphas Kopf durch die Kapuze.

"Ich werde nie jemanden finden, werde für immer eine Attraktion für unsere Fans bleiben. Welcher normale Mann wird denn von einem Fan entjungfert? Ich habe meine Unschuld auf Tour an eine Fremde verloren. Das ist lächerlich. Ich bin armselig", murrte er und wand sich aus der Umarmung. Er war so unzufrieden, dass es weh tat.

"Hat es dir denn keinen Spaß gemacht?", fragte Koichi mit schräg gelegtem Kopf.

"Es war ok."

"Aber irgendwann hattest du doch bestimmt schon guten Sex?"

"Ja, aber ist schon länger her."

"Warum? Keine Zeit?"

"Ich will jemanden kennen lernen. Keinen Fan. Ich will zu jemandem gehen können, egal was ist. Jemandem vertrauen können. Sachen zusammen ausprobieren. Ich möchte nicht jedes Mal Angst haben, dass ich beim Sex heimlich gefilmt werde."

"Du willst eine Beziehung?"

"Schätze schon." Verdrießlich spielte er mit seinen Haaren.

Koichi dagegen blinzelte ihn aufmunternd an. "Das ist doch schön."

"Schon, aber ich werde nie jemanden finden", beharrte Minpha schmollend.

"Natürlich wirst du das. Du bist wundervoll."

Sehnsüchtig sah er Koichi an. "Warum kannst du es nicht sein?", fragte er den Älteren trotzig, der seine Finger unter Minphas Kapuze gleiten ließ und ihm das Haar verwuschelte.

"Das weißt du ganz genau."
 

Minpha seufzte. Natürlich wusste er das. Zu lebhaft war noch die Erinnerung, als er sich dem Älteren, geflutet vom Adrenalin eines Lives, an den Hals geworfen hatte. Das Küssen war ja noch ganz geil gewesen, aber als es ans Eingemachte ging, hatte bei beiden Flaute geherrscht. Hatten sie doch das alles eher lustig, als sexy gefunden und auch partout keinen hochbekommen vor lauter Gekicher und Gekabbel. Schließlich hatten sie beschlossen, den Quatsch zu lassen und einfach schlafen zu gehen.
 

"Wie soll ich denn jemanden kennen lernen? Auf Arbeit darf ich nicht sprechen und danach bin ich immer so müde… Es ist hoffnungslos… Und außerdem sind immer alle erschrocken, wenn sie merken, dass ich kein Mädchen bin. Ist das wirklich so unglaublich?"

Koichi kniff sein linkes Auge ein wenig zusammen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er nicht antworten wollte. "Für viele schon."

"Aber viele in der Szene haben ein Puppengesicht und laufen in Mädchenklamotten rum und haben trotzdem richtige Freundinnen. Oder Freunde. Das kotzt mich so an! Was stimmt nicht mit mir?! Warum sind immer alle so Scheiße zu mir? Als ob ich wirklich eine Puppe ohne Herz wäre!" Unzufrieden verschränkte er die Arme.

"Engelchen… Sei nicht wütend… Sie sind nun mal so. Lass dir nichts gefallen und halte aus. Irgendwann wirst du jemanden finden."

"Und wann?", fragte Minpha, der sich irgendwo zwischen Wut und Verzweiflung befand.

Wieder entwich dem Älteren ein Seufzen und er zog ihn zurück in seine Arme. "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe bald."

Minpha wünschte sich aus ganzem Herzen, dass Koichi recht hatte. Er fühlte sich so einsam. Hatte ihn doch nicht einmal seine Familie akzeptieren können, wie er war, weil sie sich für ihn geschämt hatten. Es war so bitter. Nicht einmal seine eigenen Eltern liebten ihn. Wie sollte es da jemand anderes tun?

Schnell versuchte er den Gedanken zu verdrängen, schmiegte sich fest an die Brust seines besten Freundes und ließ sich von dessen langsamen Herzschlag beruhigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Anemia
2017-07-07T07:32:23+00:00 07.07.2017 09:32
Aloha!

Ich hab schon wieder die falschen Tags auf Tumblr offen...ähem, und dabei hab ich mich schon gestern so doll gefreut, als ich gesehen hab, dass du es wirklich getan hast. :) Das muss ich einfach unverzüglich lesen. Ich bin ja so gespannt. :D

(Mal gucken, ob ich überhaupt noch weiß, wie man Reviews schreibt, es ist so lange her...xD)

"Doch so, wie er war, zerrten alle an ihm rum. Schubsten ihn entweder Richtung Mädchen oder Richtung Junge."
Das klingt fast wie ein trauriges Märchen. Diese Schubladen können mitunter äußerst erdrückend sein und sehr verletzen. Besonders, wenn man sich keinem Geschlecht wirklich zugehörig fühlt. Oder ständig in die falsche Lade gesteckt wird...
Der Anfang der Geschichte vermittelt einem einen guten Einblick in Minphas Leben und von seinen Problemen. Der Gute hat es eben nie leicht gehabt - wie jeder, der irgendwie 'anders' ist. (Ich beginne mich gerade zu fragen, ob Transsexualität und all diese anderen Geschlechtersachen in Japan noch mehr stigmatisiert werden als bei uns, wo es inzwischen zumindest offiziell akzeptiert wird...)

"Überhaupt schien jeder auf der Welt eine Meinung dazu zu haben, wie leicht seine Identitätskrise zu bewältigen wäre. Niemand kam auf die Idee, ihn einfach in Ruhe zu lassen. Oder gar zu lieben."
:( Menschen neigen eben dazu, sich in Dinge einzumischen, die sie gar nichts angehen. Und Dinge/Menschen, die ihnen suspekt sind, können sie offenbar nicht akzeptieren. Oder eben gar lieben.
Oh, ich hoffe so sehr, dass Minpha endlich ein kleines bisschen Glück beschienen wird... :)

Koichi nennt ihn Engelchen. *-* Ich finds so schön, dass du ihre Freundschaft in die Geschichte mit einbindest.
(Schön, nun bin ich hier gleich derjenige, der ständig quietscht und alles niedlich findet...argh. xD)

""Wenn mich keiner haben will. Ich bin kein Junge, ich bin kein Mädchen. Was bin ich?"
Koichi stupste dem Kleinen auf die Nase, die dieser sofort kraus zog. "Du bist Minpha.""
Oh ja, diese Frage beschäftigt mich auch sehr oft...und ja, es sollte wohl reichen, man selbst zu sein. Ein Mensch. Aber irgendwie ist das dennoch unbefriedigend. Weil, so erdrückend Schubladen auch sein können, sie geben einem auch Sicherheit. Und Zugehörigkeit.

"Als ob ich wirklich eine Puppe ohne Herz wäre!"
Nawwww! :(

Eigentlich hab ich gar nicht viel beizutragen. Aber ich hab das erste Kapitel mit einem Lächeln gelesen, auch wenn es eigentlich auch zum Nachdenken anregt. Es geht ans Herz, zumindest mir. Man will Minpha nur alles Glück auf der ganzen Welt wünschen, weil ich finde, er hat es verdient, endlich auch mal Liebe zu bekommen von jemandem, der ein Herz für 'Andersartige' hat.
Nun ja, ich bin ein bisschen sprachlos. Es gibt dem Ganzen nichts hinzuzufügen. Ich warte nur jetzt schon aufs nächste Kapitel *gespannt bin auf SaZ*.
Schön, dass du dich dem Kleinen angenommen hast. :) Wenn ich es irgendwann auch tun werde, wird er allerdings etwas anders daherkommen...ich hab schon Pläne. ;)

Meine Stimmung ist nun rosarot. :D

lg Serpa
Antwort von:  Shirokura
07.07.2017 22:03
Hey!

"Ich hab schon wieder die falschen Tags auf Tumblr offen...ähem"
Hab ich heute morgen schon gesehen. Aber warum nicht auch mal den Tag so beginnen. ;-)

"und dabei hab ich mich schon gestern so doll gefreut, als ich gesehen hab, dass du es wirklich getan hast. :)"
Ich kasper ja nun auch schon lange genug um den Minpha-Plot rum. ^^ Aber seit SaZ dazu gekommen ist, hat mich das Ganze nicht mehr los gelassen. Bringt dann eh nichts mehr, an ner anderen Geschichte weiter zu schreiben, wenn man doch nur an Minpha und SaZ denkt. ^^ Ich bin froh, dass du mitshipst. <3
Aber ich war so nervös beim Hochladen. Hab es wieder wochenlang vor mir her geschoben und mir total Gedanken gemacht...

"Mal gucken, ob ich überhaupt noch weiß, wie man Reviews schreibt, es ist so lange her...xD"
Das ist wie Fahrradfahren. Das verlernt man nicht. ;-)

"Das klingt fast wie ein trauriges Märchen."
Der Märchenplot mit Minpha und Tomo [Vistlip] liegt auch noch rum, aber ich glaube, die Story werde ich nie schreiben. Das ist selbst mir zu plüschig. xD

"Diese Schubladen können mitunter äußerst erdrückend sein und sehr verletzen."
Ja. Wenn man immer nur hört "Mach das nicht. Das machen Mädchen/Jungen nicht." "Zieh mehr/keine Kleider und Röcke an." "Leg das weg. Das ist Mädchen/Jungsspielzeug." Es ist so verdammt zermürbend. Irgendwann glaubt man wirklich, etwas stimmt nicht mit einem, wenn man immer nur kritisiert wird.

"Der Anfang der Geschichte vermittelt einem einen guten Einblick in Minphas Leben und von seinen Problemen."
Schön, dass du gut rein gekommen bist. =)

"Ich beginne mich gerade zu fragen, ob Transsexualität und all diese anderen Geschlechtersachen in Japan noch mehr stigmatisiert werden als bei uns, wo es inzwischen zumindest offiziell akzeptiert wird..."
Ich glaube, das ist bei extrem kompliziert. Auf der einen Seite hast du ja den kawaii-Wahn, dass alles süß und niedlich sein muss. Andererseits wird aber die traditionelle Rollenverteilung sehr gelebt. Außerdem ist in den kompletten Popkultur zumindest Crossdressing allgegenwärtig. Mir fällt spontan kaum ein Animé/Manga ein, in dem es nicht vorkommt. Andererseits wird es aber auch sehr oft ins Lächerliche gezogen, wenn der Charakter wirklich als als Frau akzeptiert werden möchte und nicht nur als Mann in Frauenkleidung. Ich habe bisher noch keine besonders ergiebigen Aussagen zu dem Thema gefunden, außer, dass es kompliziert ist. Sie reden wohl auch irgendwie nicht gern drüber, was die Tatsache, dass es in fast jeder Band mindestens einen gibt, der Kleider trägt, nur noch verwirrender macht. Die meisten sagen, darauf angesprochen, dass es ihnen nichts ausmacht, Kleider und Röcke zu tragen und dass sie das als eine Art Ausdrucksform nutzen. Oft wird auch Provokation als Antrieb genannt. Ist irgendwie nicht leicht, dahinter zu steigen, was das alles wirklich soll, aber die Beweggründe dahinter und der Umgang damit sind sicherlich sehr individuell. Fakt ist, dass Homosexuelle wohl einen deutlich schlechteren Stand haben als z. B. in Dtl. Auch weil der "Kinderkriegzwang" dort recht hoch ist, was ja oft ein Indikator für Homophobie ist. Aber ich schwafele schon wieder. Sorry. xD

"Menschen neigen eben dazu, sich in Dinge einzumischen, die sie gar nichts angehen. Und Dinge/Menschen, die ihnen suspekt sind, können sie offenbar nicht akzeptieren."
Ja. Sowas kommt leider vor. Manchmal will man einfach nur, dass einem jemand zuhört und Zuversicht vermittelt und keine Lösungsvorschläge.
Und im akzeptieren von Andersartigkeiten sind die wenigsten wirklich geübt. Es ist krass, wie einem manchmal regelrecht Hass entgegen schlägt, nur weil man nicht mit dem Strom schwimmen möchte oder kann.

"Oh, ich hoffe so sehr, dass Minpha endlich ein kleines bisschen Glück beschienen wird... :)"
Ich denke schon. Ist ja schließlich meine Story. Und wie könnte ich das Engelchen weiter durch die Hölle schicken? ;-)

"Koichi nennt ihn Engelchen. *-* Ich finds so schön, dass du ihre Freundschaft in die Geschichte mit einbindest."
Musste sein. Ich bin ganz vernarrt in die beiden als beste Freunde. *-* Das ist wie Shinya und Kyo. Da könnte ich nur über ihre Freundschaft ganze Storys füllen. <3 Und du kannst sie ruhig niedlich finden. Ich tu es auch. ;p

"Oh ja, diese Frage beschäftigt mich auch sehr oft...und ja, es sollte wohl reichen, man selbst zu sein. Ein Mensch. Aber irgendwie ist das dennoch unbefriedigend. Weil, so erdrückend Schubladen auch sein können, sie geben einem auch Sicherheit. Und Zugehörigkeit."
Das ist echt scheiße, ich weiß. Aber mit den Jahren wird es besser. War zumindest bei mir so. Geht aber leichter, wenn man Menschen hat, die einen akzeptieren, wie man ist. Und lieben. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr immer nur mich selbst, sondern auch mal die Hater und die Schubladen allgemein in Frage gestellt hab. Und dann wurde es besser. Aber ab und an erwischt es mich auch heute noch.

"Aber ich hab das erste Kapitel mit einem Lächeln gelesen,"
Das ist schön. Ich habe versucht, mich diesem doch eher komplizieren Thema so leicht es mir möglich war, zu nähern. Und das es dir ans Herz geht, ist ein riesen Lob. Vielen Dank. =)

"*gespannt bin auf SaZ*"
Ich hoffe, du magst ihn, wie ich ihn schreibe. *hibbel*

"Schön, dass du dich dem Kleinen angenommen hast. :) Wenn ich es irgendwann auch tun werde, wird er allerdings etwas anders daherkommen...ich hab schon Pläne. ;)"
Ich bin gespannt. =)

"Meine Stimmung ist nun rosarot. :D"
Meine jetzt auch. Zumindest ein wenig.
Vielen Dank für deinen Kommentar. :D

LG
Shirokura


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