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Genieße den Augenblick

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Kapitel 34

Noch immer sahen wir uns an, ich wartete auf eine Antwort, aber Castiel schwieg. Das Einzige was die Stille zu durchbrechen schien, war mein Herzschlag, der wie wild hämmerte.

"Ich hab dir eine Frage gestellt.", sagte ich mit gespielter Entschlossenheit. "Was sollte das hier Castiel? Warum wolltest du...", er stand auf, was mich kurz verstummen ließ. Ich lehnte mich an den Türrahmen, da ich befürchtete das meine Beine gleich wegklappten. Warum war ich so nervös?

Er stand vor mir und sah in meine Augen. Irgendwie kam ich mir kleiner vor als früher. Langsam löste er meine, eh schon schief hängenden, Zöpfe und beugte sich zu mir runter. Meine Nervosität stieg und ich wünschte mir eindeutig mehr Abstand zwischen uns.

"Was für eine dumme Frage." Ich blinzelte und neigte den Kopf. "Was?" "Wie kann man nur eine so dämliche Frage stellen und dann auch noch eine Antwort erwarten?" Ich war mir nicht sicher ob er das ernst meinte oder mich nur aufziehen wollte.

Stirnrunzelnd versuchte ich es in seinen Augen zu sehen und sah darin nur mein eigenes Spiegelbild.
 

Wieder beugte er sich etwas mehr zu mir runter und lehnte seine Stirn gegen meine. "Ich hab kein Fieber mehr...", murmelte ich. Castiel schmunzelte nur, blieb aber in dieser Haltung. "Ich weiß...", meinte er nur. "Und warum lehnst du dann..." "Wehe du stellst jetzt wieder eine dumme Frage!"

Ich blähte die Wangen leicht auf und drehte den Kopf weg.

"Meine Fragen sind nicht dumm! Ich weiß echt nicht was das alles hier soll! Du verhälst dich seit Tagen so... So anders, das verwirrt mich! Wenn du mich aufziehst ist das eine Sache, aber wenn du so komisch bist, wenn diese ungewohnte Stimmung zwischen uns ist, bin ich überfordert, denn dann kann ich dich nicht einschätzen. Also was ist dumm daran wenn ich dich frage?"

Ich sah wieder zu ihn, er war mir zum Glück etwas auf Abstand gegangen, aber trotzdem nah genug das ich mich eingeengt fühlte.
 

"Du kapierst es einfach nicht...", sagte er nach einer Schweigeminute. "Was denn? Erklärs mir!"

Wieder beugte er sich zu mir runter und ich hielt den Atem an. Das war zu nah! Viel zu nah! Und er stoppte nicht! In meinen Kopf drehte sich alles und meine Wangen glühten, bekam ich etwa wieder Fieber?

Am liebsten wäre ich einfach aus dem Zimmer gerannt, aber mein Körper war wie versteinert.

Ich spürte seinen Atem an meinen Lippen, irgendwie schien alles in Zeitlupe zu vergehen.
 

Es klingelte an der Tür, was mich aus meiner Erstarrung riss. Nur wenige Millimeter trennten Castiel und mich und bevor sich das änderte, flüchtete ich aus den Zimmer runter zur Haustür.

Noch völlig durcheinander und mit vernebelter Sicht öffnete ich die Tür und sah Lysander mit ruhiger Miene dort stehen.

"Liz? Du siehst etwas... Ähm... Entschuldige, hab ich dich geweckt? Ich wollte eigentlich nur sehen ob bei euch alles okay ist."

Ich starrte ihn kurz leicht geistesabwesend an. Die Szene von gerade ebend lief noch einmal vor meinen Augen ab.

Er hätte mich fast geküsst... Oder hätte er noch in letzter Sekunde gestoppt?

Er hätte mich fast geküsst! Und ich hatte nur blöd da gestanden!

"Liz?", fragte Lysander noch mal vorsichtig und sah mich besorgt an. "Liz, alles okay? Du bist so blass."

Ich hob meinen Kopf, hätte er nicht geklingelt dann...
 

Schnell übersprang ich die paar Schritte Abstand zwischen uns und umarmte ihn. "Ähm... Liz? Bist du im Fieberwahn? Ich bin nicht Leigh... Und du erdrückst mich." Ich schluckte schwer und klammerte mich an ihn fest. Mein Herz war mir in die Hose gerutscht und Jeder Einzelne Moment dieses Tages lief wie ein Film vor meinen Augen ab.

"Liz?" "Mir geht es gut! Ich hab kein Fieber... Ich bin... Nur gerade so durch den Wind... Alles dreht sich und ich glaub, wenn ich mich nicht an dir fest halte kipp ich um."

Lysander hielt mich an den Schultern fest, was mir das Gefühl gab fester auf den Füßen zu stehen. "Und du hast sicher kein Fieber?" "Nein ich... Ich kann gerade nicht klar denken, aber nicht wegen der Erkältung."

Ich hörte Schritte hinter mir und drehte leicht den Kopf. Castiel sah uns Beide prüfend an und ich schluckte. "Verstehe...", nuschelte Lysander und ich ließ ihn langsam los.

"Was machst du hier?", fragte Castiel und ein gewisser Unterton lag in seiner Stimme. Lysander hob die Arme, als wollte er zeigen das er unbewaffnet war. "NUR nach euch sehen.", erwiderte er mit unschuldiger Mine und neigte den Kopf.

Mein Sandkastenfreund brummte nur und lehnte sich erschöpft an die Wand. "Mir gehts gut, der Schädel schmerzt nur etwas."

Lysander sah zwischen uns hin und her, ich senkte nur unsicher den Kopf und schwieg. "Nun ja, trotzdem scheint ihr ja auf den Weg der Besserung zu sein. Ich werde mal gehen bevor Rosa her kommt, sie wollte unbedingt einen Krankenbesuch machen.", warnte er mich indirekt vor und drehte uns den Rücken zu.

"Bis morgen in der Schule...", rief Castiel ihn zum Abschied, schwankte zur Tür und schloss sie.

Ich zuckte kurz zusammen und hob den Kopf wieder mit unsicheren Blick. Er stützte sich mit einer Hand an der Tür ab und sah mich schweigend an. Was würde ich jetzt dafür geben, das der Boden mich einfach verschluckt...



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