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What happens next?

H&M
von

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Eine gemietete Schwimmhalle

Haruka wirkte nachdenklich.

,,Und wie ist das mit der Hochzeit?", fragte ich direkt.

,,Die wird es nicht geben. Mithilfe des Bissrituals wirst du an Haruka bis in die Ewigkeit gebunden sein", kam es von Joshua.

Okay, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war davon ausgegangen, dass es eine ganz normale Hochzeit geben wird und nach dem Antrag hatte ich mir das auch irgendwie erhofft. Aber etwas dagegen machen konnte ich nicht. Ich könnte maximal den Wunsch äußern, aber eher nicht in dieser Situation.

Deshalb kam nicht mehr als ein Nicken von meiner Seite.

Haruka hatte sich mittlerweile angelehnt, das linke Bein über das rechte Bein gelegt und den Kopf auf die Hand gestützt.

Sie wirkte ein wenig so, als würde das Gespräch sie langweilen. Wahrscheinlich tat es das auch. Bestimmt hatte die noch nie so lange auf ein Bissritual warten müssen. Haruka hatte bestimmt schon einen Menschen zu ihresgleichen gemacht.

Eine ganze Weile herrschte Schweigen und jeder schien in seinen Gedanken versunken zu sein, bis Haruka das Wort ergriff.

,,Nun gut. Wir haben darüber gesprochen, aber wir sollten ihr nicht unnötig Angst machen", sagte sie,

,,Außerdem haben wir beide heute noch etwas geplant."

Sie zwinkerte mir aufmunternd zu.

Sie hatte anscheinend gemerkt, dass ich mich unwohl fühlte.

Grace nickte und lehnte sich nun auch an, dennoch wirkte sie so perfekt wie immer. Diese Frau war jedes Mal, wenn ich sie sah, herausgeputzt, als müsse sie jeden Moment zu einer festlichen Angelegenheit. Aber das musste sie nicht. Sie sah immer so aus. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte.
 

Joshua wollte gerade noch etwas sagen, als Haruka den Arm erhob, um ihn zu zeigen, dass er dies nicht sagen sollte, und dann aufstand.

,,Komm Michiru, du wolltest doch schwimmen gehen", grinste sie über ihre Schulter.

,,W... Woher weißt du-?"

Ich fragte mich gar nicht weiter woher sie das wusste, und folgte ihr dann einfach.

Haruka schwieg, während wir in mein Zimmer liefen. Für einen kurzen Augenblick wollte ich irgendwas sagen, aber mit fiel nichts Passendes für diesen Moment ein. Deshalb schwieg ich genau so wie sie.

An meinem Zimmer angekommen, ließ Haruka mich zuerst eintreten und als sie mir es gleich tat, schloß sie hinter sich die Tür.

Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Deshalb beschloss ich, die Tasche zu packen.

Keine Ahnung, woher Haruka eigentlich wusste, dass ich mit ihr schwimmen gehen wollte, aber ich hoffte natürlich, dass sie auch mit ins Wasser kommen würde.

Mir war klar, dass sie gleich etwas sagen würde.

,,Hast du jetzt Angst?", ertönte ihre Stimme.

Sie hatte sich auf mein Bett gesetzt und sah mich an.

,,Wovor?"

,,Vor dem Bissritual."

,,Nein, hab ich nicht. Ich war nur verwundert, dass es keine richtige Hochzeit geben wird...", meinte ich.

,,Wünschst du dir denn eine?"

Ihre Augen blickten direkt in meine.

Klar, wünschte ich mir eine. Eigentlich hatte mich mich darauf schon eingestellt. Dass mir vorhin gesagt wurde, dass es die gar nicht geben wird, hatte mich auch ein klein wenig enttäuscht.

,,Ja, eigentlich schon...", murmelte ich leicht.

,,Dann wird es auch eine geben, aber wenn es dich nicht stört, dann erst nach dem Biss."

Ich nickte.
 

Ich öffnete die Tür des Schrankes, in dem sich hoffentlich irgendwo ein Badeanzug befinden musste. Bisher war mir aber keiner aufgefallen.

Jede einzelne Schublade wurde von mir persönlich durchsucht, aber ich fand nichts.

,,Was suchst du?", wollte meine Verlobte wissen.

,,Einen Badeanzug."

,,Ganz oben rechts", verriet sie mir.

Ich drehte mich zu ihr um.

Vielleicht dachte sie, dass ich sie nicht verstanden hatte, da sie nun ihren Arm erhob und mit dem Finger auf die Stelle zeigte, die sie gemeint hatte. Ich wusste allerdings schon beim ersten Mal was sie meinte. Ich nickte ihr zu, dann drehte ich mich wieder zum Schrank und versuchte die Tür des Faches irgendwie zu öffnen. Und mit meinem Glück schaffte ich es, sie aufzumachen, aber das war es auch schon. Ich konnte nicht mal reinsehen, da ich viel zu klein war. Hilfesuchend drehte ich mich zu meiner Geliebten, die mich frech angrinste.

,,Was ist?", begann sie zu schmunzeln,

,,Hast du ein kleines Problemchen?"

Ich nickte und machte ein hilfloses Gesicht, als hätte es die letzten 3 Tage nur geregnet. Dabei würde ich den Regen kaum mitbekommen.

Diese blonde Schönheit begann nun nur noch mehr zu schmunzeln und zu grinsen.

Klar, sie hatte Schadenfreude. Nicht unbedingt negativ, aber eigentlich erhoffte ich mir etwas Hilfe.

,,Kann deine Verlobte dir vielleicht etwas behilflich sein?", wollte sie wissen.

Wieder nickte ich.

Als sie aufstand, wirkte sie sehr belustigt. Ich konnte ihr sogar zutrauen, dass sie das mit Absicht gemacht hatte. Als wäre es das einfachste der Welt, griff sie hinein und zog direkt etwas Schwarzes heraus. Sie hatte nicht einmal hinein gesehen, ihn aber sofort gefunden.

Nun wurde das Grinsen auf ihren Lippen schmutzig und ich wusste genau warum. Dieser Badeanzug war bestimmt bis auf das Letzte ausgeschnitten.

Aber ich wollte mich erst vergewissern, ob ich bei meiner Vermutung richtig lag. Denn mit einem zu freizügigen Badeanzug würde ich difinitiv nicht in ein öffentliches Schwimmbad gehen.

,,Sag mal, würdest du für mich auch in das Wasser gehen?", sagte ich.

,,Wer ich? Nein, auf gar keinen Fall!"

,,Komm schon, wenigstens ein einziges Mal!", wurde meine Stimme zu einem Betteln.

Es dauerte nicht mal lange, bis ich Haruka überzeugt hatte. Ich wusste ganz genau was ich sagen mußte.

,,Aber dann kannst du mich auch nicht gegen den Rand drücken und...", ich brach ab, da ich wusste, dass Haruka wusste, was ich meinte.

Haruka zögerte gar nicht.

,,Stimmt. Also muss ich doch. Natürlich nur, wenn du auch möchtest, dass andere mich nackt sehen", grinste sie.

Da musste ich gar nicht lange überlegen. Das wollte ich auf gar keinen Fall.

,,Dann gehen wir nicht..."

Etwas enttäuscht war ich schon. Immerhin hatte ich mich auf ihren Anblick und vor allem aufs Schwimmen gefreut. Ich lege dir den Badeanzug wieder zusammen und wollte ihn wieder in den Schrank legen. Allerdings in eine andere Schublade, da ich beim nächsten Mal auch ankommen wollte.

,,Und wie wäre es, wenn ich uns einen Privat - Schwimmbad miete?"

Für einen Moment lang war ich mir nicht mal sicher, ob sie das ernst gemeint hatte.

,,Was? Gibt es das überhaupt?!", hob ich verwundert die Augenbraue.

,,Solange du glücklich bist, kann ich alles möglich machen", bekam ihre Stimme einen gefährlichen Unterton.

,,Du bist doch nicht etwa-?!", doch ich brach sofort ab, da ich diese Worte nicht aussprechen wollte.

,,Lass mich das mal regeln, meine Schönheit" , begann sie zu schnurren.

Sie drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen, ehe sie das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Ich wusste ganz genau, wie sie das 'regeln' wollte. Wegen mir sollte doch keiner bedroht werden!

Erst wollte ich ihr hinterherlaufen, um sie aufzuhalten, aber es war eh bereits zu spät. Deswegen machte ich mir gar nicht erst die Mühe.

Mir kam es ein wenig so vor, als würden Vampire menschliche Leben unbedeutsam finden. Haruka würde ohne zu zögern jeden töten, dabei war mir aber klar, dass sie mich nicht töten würde. Und wenn, dann nur mit der Vampirtaufe.

Ich setzte mich stöhnend auf das Bett. Ich fand es ja süß von ihr, dass sie alles tat, dass ich zufrieden war, aber das war doch etwas übertrieben. Eine ganze Schwimmhalle nur für uns beide? Das war schon ein Traum.

Irgendwas in mir sagte mir, dass es jeden Moment klopfen würde. So wartete ich einige Sekunden ab, bis es tatsächlich an der Tür klopfte. Eigentlich dachte ich, dass es Haruka sein würde. Also sagte ich auch nichts, da sie ja eh einfach so reinkommen würde, aber die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Erneut klopfte es und ich fragte mich, wer es sein könnte.

,,Ja?", rief ich dann.

Nun kann die Tür auch in Bewegung und nach und nach kam das Dienstmädchen zum Vorschein.

,,Guten Tag. Entschuldigen Sie, dass ich störe. Haruka hat mir eben gesagt, dass sie heute unterwegs sein werden. Deswegen wollte ich fragen ob sie etwas zu essen mitnehmen möchten'', sagte sie mit einer guten Laune.

Ich nickte nur.

Ich wollte nicht an Essen denken, wenn ich wusste, dass Haruka wegen mir einem Menschen etwas antun wird.

,,Und was genau wollen Sie da mitnehmen?"

Maria ging mir in diesem Augenblick ziemlich auf die Nerven. Sie konnte nicht davor, sie war einfach nur höflich. Generell war es sehr freundlich von ihr, da sie sich immer Gedanken um das Essen machte, aber es nervte trotzdem etwas.

Dadurch das Haruka jemanden weh tun würde, war meine gute Laune, die ich bis eben noch besessen hatte, geschwunden. Und da wirkte das Dienstmädchen nicht gerade positiv dazu.

,,Ich lass mich überraschen", kam es nur von mir, da ich mir im Moment auch keine Gedanken über das Essen machen wollte.

Sie nickte nur und verschwand. Zwar sagte sie noch irgendetwas, aber ich hörte nicht darauf.
 

Mein Blick hang am Boden.

Eigentlich konnte mir das egal sein, wie Haruka das Schwimmbad mieten wollte, aber das war es nicht. Daran bemerkte ich mal wieder, dass ich noch nicht ganz beriet dafür war, zu einem Vampir zu werden. Ich war nicht so kühl wie Haruka. Und sicherlich war es auch schrecklich zu wissen, dass man für immer Leben wird. Unsterblichkeit gab es aber trotzdem nicht. Immerhin hatten sich heutzutage sogar Vampirjäger durchgesetzt.

Ich musste an meinen Vater denken. Keine Ahnung wie ich in dieser Situation auf ihn kam, aber dieses Thema ließ mich einfach nicht los. Er war ein Vampir, ich aber nicht. In mir floss sein Blut. Das Blut eines Vampirs. War ich dann nicht vorbestimmt oder so was in der Art?

Mir war nie aufgefallen, dass an meinem Vater etwas nicht in Ordnung sein könnte. Er war immer ganz normal gewesen, was beweist, daß Vampire Meister in Sachen Tarnung sind. Und mir war auch nie aufgefallen, dass er mal Blut getrunken hätte.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich wollte erst 'ja' sagen, da hatte sich aber die Tür bereits geöffnet. Dieses Mal war es wirklich Haruka.

Meine Augen sahen sofort in ihre. Sie lächelte, aber ich wusste nicht warum. Ich wollte es auch gar nicht wissen. Und in ihrer Hand befand sich eine rote Rose. Mein Blick blieb an der Blume kleben.

,,In einer Stunde dürfen wir auftauchen, mein Herz", strahlte sie in meine Richtung.

Wahrscheinlich dachte sie, dass sie alles richtig gemacht hatte, aber Gewalt ist doch keine Lösung.

Das hätte sie nicht machen dürfen, dachte ich.

,,Ich habe nichts Verbotenes getan, meine Liebe. Der Typ hat gesagt, dass ich eine Halle mieten kann, wenn ich denn einen angenehmen Preis zahle", meinte sie.

,,Wirst du den Preis zahlen?", wollte ich nun leicht skeptisch wissen.

,,Ja, das werde ich", nickte sie,

,,Ich habe nicht mal Gewalt anwenden müssen."
 

Nach einigen Minuten hatten wir beide alles zusammen gepackt, was wir brauchen könnten und machten uns auf dem Weg. Haruka holte das Essen, was Maria extra gemacht hatte, ab und danach verließen wir das Haus.

Mich verwunderte es, dass wir mit einem öffentlichen Bus fuhren, aber es war okay.

Als ich aber in den Bus einstieg, holte mich wieder das Szenario von damals ein. Mich hatten damals alle so komisch angesehen, dieses Mal jedoch nicht.

Ich suchte mir einen Platz heraus und Haruka setzte sich neben mich.

,,Was geht dir durch den Kopf?", fragte sie nach einer kurzen Weile.

,,Letztes Mal, als ich in die Stadt mit dem Bus gefahren bin, haben mich alle so komisch angesehen, aber ich weiß nicht warum", sagte ich überlegend.

,,Ach, haben sie das?", begann meine Nachbarin zu schmunzeln.

,,Hast du etwas damit zu tun?", wollte ich nun von meiner Verlobten wissen.

Für einen Augenblick kam ich mir total paranoid vor. Wie sollte Haruka daran Schuld sein? Ich hatte sie nicht mal gesehen.

Nur hatte ich mich damals, nachdem ich ausgestiegen war, so unwohl und beobachtet gefühlt. Das war auch merkwürdig gewesen.

,,Hallo? Du gehst aus dem Haus ohne mich? Klar musste ich da was machen!", rief Haruka plötzlich.

Ich war wirklich überrascht.

,,Ach ja? Und was hast du dann gemacht?", hob ich die Augenbraue.

,,Ich bin dir gefolgt und bin in den Bus gestiegen...", gab sie zu, aber etwas daran hinderte mich es zu glauben.

,,Und warum hab ich dich dann nicht gesehen?"

,,Magie, Liebes. Magie. Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass ich alles möglich machen kann, solange du glücklich bist", zuckte sie mit den Schultern, als sei sie unschuldig.

Aber das war sie nicht.

Nur so und nicht anders ergab das alles auch einen Sinn.

Deswegen wollte die Schülerin sich damals auch nicht neben mich setzen und deswegen hatte sie mich auch so angstvoll angesehen. Vielleicht saß Haruka ja auch neben mir und ich hatte sie einfach nur nicht gesehen?

,,Danach warst du in einem Cafe gewesen. Und da ich fande, dass du so traurig aussahst, bin ich auch in die Rolle der Kellnerin geschlüpft", wurde ihr Grinsen umso breiter.

,,Du warst die Kellnerin? Ernsthaft?!"

,,Ja", lachte Haruka ertappt,

,,Mir ist alles möglich."

Wir sprachen noch eine ganze Weile über damals und auch über meine Eltern. Haruka hätte sich damals am Liebsten zu erkennen gegeben und wäre meinen Eltern an den Hals gesprungen. Aber ich war froh, dass sie das nicht gemacht hatte.

Ihre Kräfte beeindruckten mich.
 

Eine Stunde später befanden wir uns in den Umkleidekabinen- Raum einer Schwimmhalle mitten in Osaka. Tatsächlich war keiner außer wir hier. Skurril war das schon. Eine komplett leere Schwimmhalle und das nur für zwei Personen.

Aber ich war froh, dass Haruka sich darum gekümmert hatte, denn so konnte sie auch ins Wasser. Aus ihrem Verhalten konnte man schließen, dass sie anscheinend nicht gern Badebekleidung trug.

Ein Blick zu meiner Verlobten sagte mir, dass ich mir den Rest des Tages keine Gedanken mehr über das Hier und Jetzt machen sollte. Stattdessen wollte ich einfach nur genießen.

So verschwand ich in einer der zahlreichen Kabinen und zog mich um. Haruka musste natürlich vor der Kabine warten. Den Badeanzug kannte sie bestimmt schon, aber nicht an mir. Ich war der festen Überzeugung, dass sie ihn raus gesucht hatte und dass er sehr ausgeschnitten sein wird.

Erstmals befreite ich mich vom ganzen Stoff, nur um mir dann den nächsten über zu streifen. Vor allen am Hintern und an der Brust musste ich ihn unbedingt zurechtzupfen. Aber ich hatte ja schon vorher gewusst, dass er kaum aus Stoff bestehen wird. Und ich hatte recht. Ich fühlte mich zwar ein wenig unwohl, aber ich wusste ja das ich es tragen konnte. Und Haruka wird es sicherlich auch ganz gut gefallen.



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