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Second Wind

Fortsetzung zu "The Longest Hour"
von

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Show And Tell

Chapter Five: Show And Tell

By Ysabet

Translated into German by Yoru Kurayami
 


 

Kritzel, kritzel, kratz... kritzel, kritzel....
 

Das Papierknäuel landete auf dem Rand des Papierkorbes, und gesellte sich zum Rest zusammengeknüllter Blätter. Conan fluchte in seinen nicht vorhandenen Bart und kaute auf den Resten seines Radiergummis am Ende des Bleistiftes.
 

// Muster, Muster ... Es MUSS doch ein Muster in all dem stecken, irgendeine Gemeinsamkeit, ein Zusammenhang ... //

Wenn er an vermisste Kinder dachte, goldene Münzen und blutige Taschenlampen, dachte sein Verstand an Puzzleteile und versuchte jedes an seinen Platz zu fügen. //Aber nichts kommt dabei heraus; ich weiß noch nicht genug --- nichteinmal der klügste Detektiv kann mit Nichts arbeiten.//
 

Ein *thump!* auf seinen Kopf riss Conan brutal aus seinen Gedanken. //Uhhh--??// Dunkle Augen schauten unter langen Wimpern direkt in seine eigenen, als das kleine Mädchen sich ihm gegenüber setzte und mit einer Strähne ihrer Haare spielte.

"Hey ---- es ist Zeit in die Schule zu gehen, Conan-kun ... Was ist los?" Ran zog verwundert eine Augenbraue hoch.
 

Er rieb sich seine müden Augen. "Ich war am Denken..." //...und nicht zu wenig, das macht mich noch verrückt!//
 

Ran Mori beobachtete ihn, legte ihr herzförmiges Gesicht leicht auf die Seite. "Hmm; über diesen Jungen, ne? Den, den wir in dieser Nacht gesehen hatten?" Sie sah auf die Uhr und rutschte von ihrem Stuhl, landete auf dem Boden mit einem leichten Sprung. "Du kannst über ihn nachdenken, während wir gehen. Wenn wir uns nicht bald auf den Weg machen, kommen wir noch zu spät." Sie warf sich ihren Rucksack auf die Schultern, gab ihm seinen. "Hier sind wir nun, beide wieder zurück in der Grundschule, und ich muss dich *immer noch* antreiben, bis du dich mal zur Tür hinaus bewegst... manche Dinge ändern sich nie."
 

Conan musste grinsen. "Das hast du auch schon vor 10 Jahren getan," erinnerte er. "Also hast du schon Übung."
 

Ran schnaubte, strich sich eine Strähne ihres nussbraunen Haares hinter ein Ohr. Sie winkte ihren Eltern, die heftig diskutierend im Wohnzimmer saßen; ihre Mutter winkte zurück, bis sich die Tür hinter ihnen mit einem Klicken schloss.
 

Dies würde Rans -äh, ,Rins' - zweiter Schultag werden. "Du bist aber fröhlich heute morgen... Man könnte fast meinen, du ,genießt' es, wieder in die Grundschule zu gehen. Wie kommt das?"
 

Neben ihm herlaufend, Schulter an Schulter, schüttelte die junge Frau/das kleine Mädchen ihren Kopf. "Nicht unbedingt ,genießen', aber... es ist irgendwie interessant--- Ich fühle mich als währe ich auf einer Art Urlaub vom normalen Schulalltag. Und nebenbei---" und sie lächelte ihn an; Rans Lächeln in Rins Gesicht. "-gefällt es mir, wieder den Tag mit dir zusammen in der Schule zu verbringen; auch wenn es die Grundschule ist, weißt du?" Sie sah ihn von der Seite her an. "Ich habe das ,vermisst', Shinichi."
 

Er errötete, senkte seinen Kopf und konnte fühlen, wie ihm das Blut ins Gesicht floss. "Ähm, ich auch. Ich meine, ich habe dich auch vermisst... so gesehen hast du Recht, aber ... nun ... du weißt, was ich meine..." Die Röte kroch nun bis zu seinen Ohren; Zeit für einen Themawechsel, bevor sie auf die anderen Kinder trafen, sonst würden Genta und Mitsuhiko ihn garantiert wieder aufziehen. Conan hatte im letzten Jahr gelernt, dass Kinder, potentielle Verlegenheit, auf einer Meile riechen konnten... "Äh, Ran --- ich hatte letzte Nacht wieder Besuch."
 

Sie hielt inne und sah ihn überrascht an. "Toshiro-kun? War er wieder in deinem Zimmer? Ich wünschte, du hättest mich geweckt---"
 

Er schüttelte seinen Kopf, trat auf ein braunes Laubblatt am Wegrand. "Nein, nicht in meinem Zimmer; er war im Vorgarten und spielte mit meinem Fußball." Der Junge zog eine Grimasse. "Er sagte auch einige wirklich seltsame Dinge... langsam sieht das immer mehr nach einem Fall von Kidnapping aus." Er lehnte seinen Kopf in den Nacken, seine Hände in den Hosentaschen, sah einem anderen Blatt dabei zu, wie es vom Wind einem Ast entrissen und davon getragen wurde; es war ein windiger Tag. Die Morgenbriese roch leicht nach Ozon. //Hm... ob sich da ein Sturm anbahnt?//
 

Neben ihm, legte Ran die Stirn in Falten. "Aber, wenn er gekidnappt wurde, wie schafft er es dann, immer wieder aufzutauchen? Und warum geht er nicht nach Hause, wenn er so leicht entkommen kann?"
 

Conan zuckte mit den Achseln. "Anhand dessen, was er letzte Nacht erzählt hat, nehme ich an er hat Angst. Er hatte etwas gesagt, von jemandem ,der kommen und ihn holen' würde - er war eindeutig verängstigt. Das arme Kind... Er muss irgendwo in unserer Schule ein --- vielleicht in irgendeinem Büro, oder in einem verschlossenen Klassenzimmer? Irgendwo abseits... ein Ort mit einem kleinen Fenster, ein Ort an dem nur der Kidnapper Zugang hat."
 

Ran betrachtete den keinen Jungen fasziniert, dessen Gesicht kurz die Züge Shinichis angenommen hatten. "Noch weiß ich nicht wo er ist... aber ich werde es schon noch herausbekommen." Ein mattes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er zu dem Mädchen auf die Seite sah. "Bereit etwas darüber zu lernen, wie ein Detektiv aus einer nicht-höher-als-vier-Fuß-hohen Perspektive arbeitet? Es ist aber nicht immer sonderlich lustig, ich warne dich; wenn du so aussiehst ist es ,schwer' jemanden dazu zu bekommen, dich ernst zu nehmen..."
 

Ran runzelte die Stirn. "Ich habe dich immer ernst genommen!", protestierte sie.
 

Conan schüttelte seinen Kopf. "Die meiste Zeit hast du das getan--- ich konnte fast immer auf dich zählen. Aber Ra-äh, Rin-kun, sieh den Tatsachen ins Auge--- wir sind Kinder . Es gibt wirklich nur eine Handvoll Leute, bei denen ich sicher sein kann, dass sie mir zuhören; du, Inspektor Megure, Inspektor Shiratori, Heiji Hattori, Professor Agasa, Ai..." Bei Letzterer verdunkelte sich sein Gesicht ein wenig. "Was ich damit versuche zu sagen, ist----"
 

"--- ist, dass niemand ein Kind wirklich ernst nimmt, richtig, Conan-kun? Und das ist nicht fair!" Die beiden fuhren erschrocken hoch, als sie Ayumis Stimme plötzlich hinter sich vernahmen. Das Kind musste bei deren Anblick unweigerlich kichern, ging um sie herum und lief dann an Conans freier Seite. "Ich glaube Conan-kun erzählt dir von den Detective-Boys, oder? Es ist manchmal wirklich schwer, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu bekommen." Sie seufzte. "Manchmal ist es schwer ein Detektiv zu sein," erklärte Ayumi ,Rin'.
 

Versuchend, nicht loszuprusten, nickte Ran. "Kann ich mir vorstellen. Aber wenigstens manche Leute hören doch zu, oder nicht? Wie Conan-kun gesagt hat, Megure-san und Shiratori-san und die anderen."
 

Das kleine Mädchen nickte eifrig. "Hm-hmmm; die sind nett. Und es macht riesigen Spaß, ein Detektiv zu sein, auch wenn man viel herumrennen und hart nachdenken und gut aufpassen muss und manchmal sieht man sogar Leichen--- das ist gruselig--- und böse Menschen sieht man auch. Ich finde die bösen Leute schrecklicher als eine Leiche zu sehen, wirklich; sie sind furchtbar. Man hat wirklich Mitleid mit den Ermordeten..." Ihr Gesicht hellte sich wieder auf. "Und wir haben auch schon viele tolle Orte besucht---"
 

//Rin-chan, sieht so aus als hättest du eine neue Freundin gefunden; bin ich froh. Sie können zwar fürchterliche Plagen sein, aber sie machen das Ganze nicht mehr so schlimm. Und Ayumi ist ein gutes Kind.//
 

Conans Gedanken wanderten weg von den beiden Mädchen, und wieder zurück zu Toshiro Nodomo. //Niemand, aber auch wirklich niemand kommt mit einer Entführung vor meiner Nase durch--- und das erste was ich dafür tun muss, ist alle meine Anhaltspunkte zusammenzufügen. Hmmmm.....// Es war Conan der vorsichtig in einer Tasche wühlte, aber es war Shinichi , der aus seinen Augen blickte, als er die kleine Sticker-Mikrofon-Wanze hervorholte, die Professor Agasa für ihn entworfen hatte. //Cool. Gut, dass ich heute morgen daran gedacht habe, sie mitzunehmen---// Er steckte die Wanze wieder in seine Tasche, nahm seine Brille ab um den versteckten Hörer in einem der Bügel zu überprüfen; schien in Ordnung zu sein. //Ist ne ganze Weile her, seit ich das das letzte Mal benutzt habe--- aber es wird einwandfrei funktionieren. Und alles was ich tun muss, ist mit meinem guten Freund dem Hausmeister zu reden...//
 

Und als Genta und Mitsuhiko zu den dreien stießen, ein Block von ihrer Schule entfernt, lächelte Conan in sich hinein. //Halt aus, Toshiro-kun; ich werde dich finden, wo immer du auch bist. Das verspreche ich dir ... ich werde dich finden.//
 

******************
 

Grundschule, dachte Conan, hatte sowohl seine guten Seiten, als auch seine schlechten; in der Grundschule, erwartete niemand von einem Kind, das es etwas anderes tat, als sich wie ein Kind zu benehmen. So fielen seine Nachforschungen nicht weiter zwischen den vielen Schulkindern auf.
 

//Fünfzehn Minuten--- nein, zwölf, bis es klingelt... //, dachte er mit einem schweren Seufzen.
 

Er blickte auf die Seite zu ,Rin'; während die Lehrerin mit ihrem fröhlichen Monolog fortfuhr, über den Ausflug nächste Woche zum Tokyoter Zoo. Das kleine Mädchen kritzelte etwas auf einem Fetzen Papier aus in ihrem Notizbuch. Sie beobachtend, überkam Conan/Shinichi eine Art déja vu; //Sie schreibt mir ein Zettelchen.// Wie oft war diese Situation schon in der Vergangenheit passiert? Ihre kleinen privaten Unterhaltungen und Streits?
 

Sie beendete, was sie geschrieben hatte, faltete es vorsichtig und schob es unauffällig zu ihm rüber, hinter ihrem Ellenbogen. Conan schnappte sich die Notiz, faltete sie auseinander und las:
 

Langweile mich schrecklich. Können wir in der Pause zum Hausmeister gehen? Oder suchen wir nach Toshiro?
 

Conan verkniff sich ein Grinsen; das hörte sich wirklich nach Ran an. Den Zettel hinter einer Hand verbergend, schrieb er zurück:
 

Hab vor, mit dem Hausmeister zu reden-muss ins Büro kommen. Kannst du Ayumi-chan und die anderen ablenken? Sorry...
 

Das Stück Papier fand seinen Weg zurück in Rins Hand, unbemerkt von der Lehrerin. Sie öffnete es und las. Momente später lag ihre Antwort vor Conans Augen:
 

Kann ich machen, auch wenn ich lieber mit dir ermittelt hätte. Sei vorsichtig! Tu nichts Unüberlegtes, okay?
 

Er sah auf die Seite und erblickte Rin, die mit verschränkten Armen dasaß.

Dann schnappte sie sich ein weiteres Stück Papier und kritzelte darauf herum, schob es dann zu Conan, damit er es ansehen konnte:
 

Ein Herz, mit den Kanji für ,Shinichi' und ,Ran' in der Mitte. Er konnte fühlen, wie seine Wangen warm wurden. Er konnte sich erinnern, dass sie das selbe vor fünf oder sechs Jahren schon einmal gemacht hatte.
 

Als er nach dem Stück Papier greifen wollte, kam ihm eine größere Hand zuvor, nahm den Zettel vom Tisch; sie beide erstarrten. Ihre Lehrerin wies sie zurecht: "Keine Nachrichten, jetzt; ihr beide wisst, dass man das in der Schule nicht tut..." Das Klassenzimmer war erfüllt von Gekicher. Er wurde tiefrot, als die Lehrerin den Zettel las, ihr Gesichtsausdruck war überrascht, sie blickte hinunter zu Rin Himitsu, dem neuen Mädchen... und auf Conan. Die Nachricht zusammenfaltend, legte sie es höflich wieder zurück auf den Tisch. "Deine Kanji-schrift ist schön, Rin-chan, aber falsch; Ich werde euch später zeigen, wie man deinen und Conan-chans Namen richtig schreibt."
 

Rin errötete, und wie als Antwort, ertönte die schrille Schulglocke. Die Lehrerin lenkte ihr Interesse wieder anderen Dingen zu.
 

Conan nahm das Stück Papier, faltete es und lies es vorsichtig in seiner Jackentasche verschwinden. Als um sie herum das Schieben der Stühle zu hören war, flüsterte Rin: "Bis später, Shinichi; viel Spaß!" Und weg war sie, quatschte im Davongehen mit Ayumi. Der Junge sah ihnen hinterher, schüttelte den Kopf; // Und wenn ich hundert Jahre leben werde--- und wenn ich meine Kindheit noch ein Dutzend mal erleben müsste--- Ich schwöre, die Freuen werde ich NIEMALS verstehen... //
 

***************
 

"Toshiro? Dünner kleiner Junge, ein wenig blass, redet nicht viel? Sein Vater arbeitet in der Lieferung? Nö, hab ihn hier schon ca. eine Woche nicht mehr gesehen. Warum?"
 

"Nur so. Also war er nicht in der Nähe der Schule?"

Sie saßen beide auf den Stufen des Südflurhaupttores; wo sie das Geschrei der Pause hören konnten ohne gesehen zu werden. Der Hausmeister nahm einen weiteren Schluck seiner Thermoskanne mit Tee, senkte seine Tasse ein wenig tiefer. Braune Augen schielten seitwärts zu dem kleinen Jungen. Hinter ihnen lagen Dutzende Kreuzworträtsel aus irgendwelchen Magazinen.

"Nein; sorry. Vielleicht solltest du mal seinen Vater fragen...", schlug Hei-san vor.
 

Der Junge nickte. "Könnte ich machen... Er scheint heute aber auch nicht hier zu sein."
 

"Ich könnte ihm eine Nachricht hinterlassen... wenn ich in sein Büro kommen könnte. Aber--- oh nun," Conan setzte sein ,kleiner-Junge' -Ich auf und lächelte den Hausmeister strahlend an. "Toshiro-kun wird womöglich morgen wieder da sein. Danke trotzdem, Hei-san!"
 

Hei-san, der Hausmeister betrachtete ihn, drehte sein dünnes Gesicht ein wenig zur Seite. Seine Züge waren einen Moment ungewöhnlich ausdruckslos, die Augen messerscharf; dann drehte er sich wieder zu dem Kleineren und tat als sein nichts gewesen. Sein Gesicht wirkte wie immer. "Kein Problem.", meinte er. "Langer Tag, oder? Ich muss wieder an die Arbeit--- dieser dumme Fleck will einfach nicht von der Wand verschwinden, ich muss wieder von vorne anfangen--- diese dummen Naturwissenschaftslehrer--- haben einfach alle Fenster offen gelassen, diese Idioten--- wie ich sagte, ein langer Tag heute." Als er seufzend die Papiere wieder zusammen sammelte, bemerkte Conan, wie er Hei-sans Hände beobachtete; die Bewegungen waren routiniert und sicher, er nahm die Papiere zusammen wie Karten in einem Deck. //Geschickte Hände hat er--- seltsam; ich habe den Eindruck, seine Hände passen irgendwie nicht zu seinem Gesicht... Sie erinnern mich an etwas... die Art wie sie sich bewegen...// Er musste daran denken, das der Hausmeister immer mehr getan hatte, als einfach nur seine Pflichten, außerdem war er ungewöhnlich intelligent. //Und das ist etwas, worüber ich mir Gedanken machen sollte, sobald dieser Fall erledigt ist---//
 

Als sie aufstanden, fiel etwas aus der Tasche des Mannes und landete mit einem hellen Geräusch auf einer der Stufen: ein Schlüsselbund.

"Ich bekomme sie später von dir zurück."

Der Junge öffnete seinen Mund, schloss ihn dann aber wieder und blickte dem Hausmeister stirnrunzelnd hinterher. //Hei-san...?? Was zum Teufel?// Seine Finger fuhren über die Schlüssel, die allesamt mit einer Zimmernummer versehen waren. Conan schüttelte seinen Kopf; das war zu schön um wahr zu sein. //Hei-san, ich weiß nicht was du hier für ein Spiel spielst, oder du mir hiermit vertraust... aber danke; das wird mir die Sache erheblich erleichtern.
 

Er nutzte besser die Zeit, die er noch hatte--- ca. 15 Minuten waren es noch, bis die Klingel das Ende der Pause verkünden würde. Während Conan den Flur entlangging, fragte er sich, was Ran wohl gerade tat...
 

***************
 

"--- und das da drüben ist Surako-chan, und dort sind Ryuu-kun und Senma, die, die dort so rennen--- Oh! Senma-kun, geht es dir gut?" Ihr hingefallener Sempai rappelte sich wieder auf, und klopfte sich kleine Staubwölkchen von der Kleidung. Einatmend, fuhr Ayumi fort: "Und dort drüben ist Hitomi, sie ist aus Okinawa, und das ist Saguru-chan --- Saguru-chan, das ist Rin-kun, sie ist Conan-kuns ,Freundin' --- Rin, du bist ja ganz rot!" Sie hielt inne um zu kichern. "Oh, und das ist Shiba, behalte ihn im Auge, er ist eine Art Raufbold --- und das ist ---"
 

****************
 

Auf dem Schild der Tür stand "Lagerraum-R27. Und der kleine Detektiv hatte sofort gemerkt, dass der Raum verschlossen und leer war.
 

Nun, das war nichts, was ein Schlüsselbund nicht wieder beheben konnte. Ein kurzes Umdrehen, ein drehen am Türknauf, und die Tür offenbarte---
 

--- einen wirklich unordentlichen Raum. Conan runzelte die Stirn, schloss die Tür leise wieder hinter sich. //Ich bin nicht sonderlich von Nodomo-sans Organisationskünsten überzeugt, falls sein Zimmer immer so aussieht.// dachte er und stieg über ein paar leere Kaffeebecher. Der Raum war ein einziges Desaster; Papier lag überall verstreut, Fast-Foot-Verpackungen hier und da, der Schulcomputer war fast nicht mehr zu sehen und ein unausstehlicher Geruch lag in der Luft. //Bier? Nein, --- etwas anderes... Souju?// Er rümpfte kurz die Nase und roch erneut. //Etwas anderes... Kaffee? VIEL Kaffee--- Er ist überall verschüttet! Kein wunder, dass es so stinkt.// Er ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. //--hmmm, da sind Kisten in der Ecke; ,Daisuke International Coffee Products'.//
 

Conan nahm seine Brille ab und besah sich die leeren Kisten genauer. //Vierzehn Kartons? Mit Kaffee ?? Ist das nicht ein wenig viel für eine Schule in einem Land, in dem Tee das perfekte heiße Getränk ist? Ich meine, selbst wenn er ein gutes Geschäft gemacht hat-Seit wann trinken Lehrer SO viel Kaffee? Hrmph; Filter hat er auch bestellt, aber.... genug? Und mal sehen--- zwei Kisten alle zwei Wochen, 160 Kaffeepäckchen pro Kiste-das sind 320 Packungen Kaffe für 10 Werktage, was 32 Packungen pro Schultag macht. Auf keinen Fall, vielleicht in Amerika, aber nicht in Japan, und nicht für eine Schule dieser Größe.//
 

Ein kurzer Blick verriet, dass sonst nichts ungewöhnliches zu erkennen war, wobei es einer genaueren Untersuchung bedurft hätte, um sicher zu sein. Der junge Detektiv schloss den Deckel sorgfältig.
 

//Nun, ich habe nach etwas Unnatürlichem gesucht -- // Conan/Shinichi überblickte die unordentliche Ansammlung Kisten. // -- und ich denke, ich habe auch etwas gefunden-diese Kisten wurden alle geöffnet, und einige davon sind leer... aber nicht allen wurde etwas entnommen. Warum die Kiste öffnen, wenn man den Inhalt nicht braucht? Kaffee kann doch schlecht werden, oder?// Frustriert biss er sich auf die Lippen. //Hey, Toshiro-kun-ich glaube kaum, dass du dich in den Kisten versteckst. Das würde die Sache viel einfacher machen. Aber es wäre zu schön...//
 

Er blickte auf zur Wanduhr; fünf Minuten, dann würde die Glocke zum Pausenende läuteten. //Komm in die Gänge, Kudo; tu weshalb zu tun du herkamst, und verzieh dich bevor du geschnappt wirst.// Ein paar kleiner Handgriffe und eine seiner kleinen ,Wanzen' klebte an der Unterseite des Schreibtisches. Er sah sich noch einmal um, dann war es Zeit hier herauszukommen---
 

Ratter-ratter... click...
 

//Oh, SHIT!!!//
 

Der Türknauf bewegte sich.
 

Schnell versteckte er sich zwischen den Kisten.
 

Der Junge verharrte still, als die Tür geöffnet wurde. Wenn er nur ein klein wenig größer wäre--- manchmal war es ganz nützlich so klein zu sein; sich zu verstecken war so einfacher.
 

Von seinem Versteck aus, konnte er fast das gesamte Büro überblicken (schließlich war es nicht sonderlich groß); und als er jemanden den Lagerraum betreten sah, bemühte er sich keinen Mucks von sich zu geben. //Ich glaube, wenn ich das hier geplant hätte, hätte es nicht besser laufen können. Wirklich. Das ist einfach perfekt-Ich kann alles sehen, und ich bin sicher in den nächsten fünf Minuten ergibt sich eine Gelegenheit unbemerkt abzuhauen... oder nicht ... ich habe doch nicht wirklich MEINE BRILLE AUF NODOMO-SANS SCHREIBTISCH LIEGEN LASSEN, oder doch? Nein, natürlich nicht. So dumm konnte ich doch nicht sein, oder?//
 

//Doch, konnte ich. War ich. Da liegt meine Brille neben dem Telefon, ganz sicher. Ich hab sie dort hingelegt, als ich die Wanze angebracht habe. Und jetzt setzt sich der Typ auch noch hin... Ich bin eindeutig, hoffnungslos verloren... Mist! Mist! Mist, mist....//
 

Der alte Schreibtischstuhl quietschte als Hiroku Nodomo sich hinsetzte; er war kein sonderlich schwerer Mann - so dünn wie sein Sohn, mit randloser Brille, die an einer Schnur befestigt war, ein Gesicht mittleren Alters. Etwas traumatisches in seiner Vergangenheit hatten tiefe Falten auf seiner Stirn hinterlassen, das Haar frühzeitig ergrauen lassen; ein kleiner Teil Conans, der noch keine Panik bekommen hatte, erinnerte sich an die Tatsache, dass Toshiro-kuns Mutter vor einigen Jahren früh gestorben war.
 

Er sah müde aus. Er sah nicht aus, wie jemand, dessen Sohn gekidnappt worden war. Also musste es einen anderen Grund als Geld für Toshiro-kuns Verschwinden geben---
 

//Erpressung? Das ist für gewöhnlich der meist vorkommende Grund; Rache gleich danach auf der Liste. Ich würde aber eher auf Erpressung tippen.//
 

//Aber was zum Teufel haben ein vermisstes Kind und eine Wagenladung Kaffe mit Erpressung zu tun? Oder liegt das Motiv wo anders? Ich meine, Kaffee ?? Und wie zum Teufel komm ich hier wieder raus, ohne dass er mich sieht?// Conan atmete vorsichtig aus. Die Kisten waren so um ihn herumgestellt, dass eine falsche Bewegung sie zum Fall gebracht hätte...
 

Nodomo-san tat nichts; er saß einfach in seinem Stuhl, starrte nur mit den geröteten Augen eines Trinkers vor sich hin. Eine Hand fummelte in seiner Jackentasche herum, zog einen kleinen metallenen Flachmann hervor. Schnell drehte er den Flaschendeckel ab und nahm einen Schluck. Conan konnte den Whisky bis zu sich herüber riechen. //Souju, vermute ich mal. Seinen Unterlagen zufolge hat er in den letzten Jahren eine wirklich gute Arbeitslaufbahn hinter sich. Was hat ihn so verändert? Sein vermisster Sohn? Ich denke nicht; dem Kaffee zufolge geht das schon eine Weile so. Er hat seinen Kalender schon zwei Monate nicht umgeblättert. Und seine Hände... er hat sich die Nägel bis auf das Fleisch abgekaut, seine Hände zittern--- etwas geht vor, mit dem er nicht mehr fertig wird. Was-//
 

Die Pausenglocke riss ihn so plötzlich aus den Gedanken, dass Conan aus der Haut hätte fahren können. Genau wie Nodomo-san, der in seinem Stuhl zurückgeschreckt war. Der Flachmann fiel auf den Boden, wo der Inhalt sich auf dem Teppich ausbreitete.
 

Schwer atmend, griff der dünne Mann nach seinem Flachmann, verschüttete dabei einen Teil des Souju auf seine Hose; er drehte ihn wieder zu und ließ ihn in seiner Tasche verschwinden. Conan versuchte sich nicht zu rühren.
 

//Nun, soviel zum Unterricht, der Lehrer wird durchdrehen. Ich hoffe, Ran macht sich nicht all zu große Sorgen, wenn ich nicht auftauche---//
 

Fast blieb sein Herz stehen, als das Telefon auf Nodomo-sans Schreibtisch anfing zu klingeln. Aber der ältere Mann besah das Gerät, wie eine verdammte Seele die nach ihrer letzten Hoffnung auf Erlösung griff. Er schluckte schwer, nahm den Hörer ab. "N-Nodomo hier?"
 

Conan/Shinichi lauschte. //Verdammt--- Ich kann die Worte am anderen Ende nicht verstehen ---/
 

"Ich bin hier-Ich sagte ich würde hier sein... Wo ist er?" Der junge Detektiv erstarrte bei diesen Worten. Nodomo-sans Gesicht war weiß, glänzte durch den plötzlichen Schweiß.
 

Ein kratzendes Geräusch am anderen Ende.
 

"Ich habe es getan--- alles was Sie sagten--- Ich habe gemacht, was Sie mir aufgetragen haben! Verdammt, ich will meinen Sohn zurück!!! Was möchten-" Er atmete jetzt schwer, die Worte kamen gebrochen. Der Anrufer am anderen Ende fuhr fort. Dann:
 

"Wie viel noch? Ich kann nicht-jemand wird davon Wind bekommen und dann sind wir-Nein. Nein- geben Sie mir meinen Jungen zurück, verdammt! Ich tue was immer Sie wollen, nur geben Sie ihn mir zurück--- Geben Sie ihn mir zurück!! "
 

Panik in seinem Gesicht, in seinen Augen, in der Weise, wie er den Hörer hielt mit zitternden Händen; Panik in seinen Worten erfüllte den Raum. Panik und Schuld.
 

Dann eine lange Pause, voll von entferntem Knattern des unbekannten Sprechers. Nodomos ganzer Körper zitterte jetzt. Schließlich:
 

"Sonnenuntergang... I-ich werde da sein... ich kann nicht gewinnen, oder? Ich hätte von Anfang an niemals damit einverstanden sein sollen... Oh, ich werde es tun. Welche Wahl habe ich? Sie wissen, dass ich nicht zur Polizei gehen würde-ich würde genau neben Ihnen in einer Zelle landen. Verdammt sollen Sie sein--- bitte, bitte nur sagen Sie mir, ob es ihm gut geht!"
 

Der Stille folgte ein click am anderen Ende der Leitung. "Verdammt!!", flüsterte Nodomo-san, umklammerte dabei den Hörer, als fürchte er sich davor, ihn fallen zu lassen.
 

Conan schluckte schwer.
 

Für einen langen, langen Moment saß der ältere Mann da, eine Hand noch immer am Telefon, die andere fuhr nach seiner Brille suchend blind über den Schreibtisch. Nicht wahrnehmend, was er tat, umschlossen Nodomos Finder die Bügel.
 

//Oh Gott. Er hat seine Brille doch immer noch auf. Die gehört MIR. //
 

Conan fragte sich, ob ein Siebenjähriger einen Herzinfarkt erleiden konnte.
 

Es dauerte nur ein paar Minuten in denen Nodomo-san in Gedanken mit der Brille des Jungen spielte-aber es waren endlos lange Minuten. Schließlich lehnte er sich vor, legte seinen Kopf auf die vor ihm verschränkten Arme auf dem Schreibtisch, der junge Detektiv meinte, er könne erkennen, wie die Schultern schluchzend zitterten.
 

Dann setzte er sich wieder zurück, wischte sich über die Augen. Als er wieder zur Tür ging, sah sein Gesicht um Jahre gealtert aus. Die Tür schloss sich hinter ihm mit einem doppelten click , und Conan erinnerte sich wieder daran zu atmen.
 

//Er hat nichts bemerkt. Er hat nicht gemerkt, dass es meine war. Er hat überhaupt nichts mitbekommen.// Langsam, vorsichtig, schlich sich der Junge aus seinem Versteck.
 

//Nun, DAS war informativ. Ich gebe ihm ein paar Minuten um sich von der Tür zu entfernen, strecke den Kopf heraus, bringe Hei-sans Schlüsselbund zurück, und gehe zurück in den Unterricht. Vielleicht kann ich sagen, ich war auf der Toilette. Aber zuerst, denke ich, muss ich aufhören PANIK ZU SCHIEBEN, sonst werde ich der erste grauhaarige Grundschüler in Japan.//
 

//Tief durchatmen. Tief, tief durchatmen. Öffne die Tür-niemand in der Nähe? Gut. Jetzt den Flur entlang bevor dich irgendjemand sieht--- denk daran, Kudo, du bist ein harmloser kleiner Junge auf seinem Rückweg von der Toilette, nichts weiter; schrei nicht, falls dich jemand sieht--//
 

Er ging um die Ecke--- und rannte genau in den Putzwagen des Hausmeisters. "AAAAAAAGH!!!!"
 

Hei-san wedelte vor Schreck mit den Armen. "Was?! Was?!" Die Augen weit aufgerissen.
 

"N-nichts, nichts-Ich, ich, ich wusste nur nicht dass Sie hier sind." Erleichtert lehnte er an die Wand hinter sich.
 

Der Junge griff in seine Tasche. "Hei-san-hier" Er zog die Schlüssel heraus. Der Hausmeister nahm sie wieder an sich, mit einem fetten Grinsen im Gesicht. "Danke, dass du auf sie aufgepasst hast, Kleiner. Gehst du jetzt zurück in deine Klasse?" Der Junge nickte. "Gut. Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Besser du gehst jetzt."
 

//Nein, kein Geist. Ich glaube nicht an Geister. Höchstens an Kidnapper und Erpresser. Und an Mörder, natürlich.//
 

Das Herz schlug im noch immer heftig gegen die Rippen, als Conan die Flure in Richtung seines Klassenzimmers hinabrannte; er musste der Lehrerin erzählen, dass er wirklich, wirklich dringend auf die Toilette gemusst hatte... In einem der Gänge fiel ihm ein Fleck an der Wand auf, es war der, den Hei-san versucht hatte zu entfernen. Er sah aus...
 

Seine Finger fuhren über die Wand und er starrte auf die Farbe. //Es sieht fast aus wie--- Hm. Das ist nicht gut. Das ist überhaupt nicht gut. Und warum sieht es so frisch aus?//
 

Vorsichtig sah er von einer Seite zur anderen; niemand sah her. Ein kurzer Handgriff mit seinem Taschenmesser, und ein paar Krümel waren abgekratzt. Er wickelte die Probe in ein Stück Papier aus einem nahegelegenen Mülleimer und ließ es in seiner Tasche verschwinden.
 

//Ich bin mir nicht sicher, was es damit auf sich hat; vielleicht kann ich Prof. Agasa darum bitten später mal einen Blick darauf zu werfen. In der Zwischenzeit, gehe ich lieber wieder in den Unterricht, bevor Ran sich noch ernsthafte Sorgen macht.//
 

***********************
 

Hei-san stand in einem angrenzenden Türrahmen und sah dem Jungen dabei zu, wie er den Flur hinabrannte und über den Schulhof lief. Das karge Licht tauchte das dünne ausdruckslose Gesicht des Mannes in Dunkelheit; als die Schritte verklangen, begann er zu lächeln, dann blickte er auf. Eine weiße Taube war von einem der Äste auf ihn zugeflattert und auf seiner Schulter gelandet. Der Vogel strich mit dem Schnabel friedlich über sein Haar, und er streichelte mit einem Finger vorsichtig die schneefarbenen Federn, bevor er das Tier elegant in die Luft warf und sich wieder an seine Arbeit machte.
 

**************************
 

Mittagessen. Die Cafeteria war vielleicht ein klein wenig ruhiger heute (gemeint war, dass die Lehrer nur die Hälfte ihrer eigenen Essenszeit damit verbrachten, die Kinder unter Kontrolle und zurück zum Tisch zu bekommen). Conan warf Rin, die zwischen ihm und Ayumi saß, welche darüber nicht sonderlich begeistert war, einen verstohlenen Seitenblick zu. Ayumi-chan plapperte fröhlich weiter:
 

"--- und Hokuto-chan dort drüben hat eine Maus als Haustier, die ist sooo süüüüßßß ! Sie hat sie mal mit in die Klasse genommen und dort verloren. Wir mussten versuchen sie wieder einzufangen. Genta hat sie unter das Lehrerpult gescheucht und sie zum Quieken gebracht--- und Ken-kun am Ende des Tisches, ist aus Amerika, vielleicht kennst du ihn ja, Rin-kun?--- und Naoko dort ist auch neu, sie kam vor einem Monat aus Nerima hierher--- und das da sind Seishirou und Subaru-kun und Fuuma und Kamui, sie kämpfen oft miteinander [Anmerkung der Übersetzerin: Zu diesen Namen muss ich ja wohl nichts sagen, ne? -.-°] --- und das ist Omi, wir nennen ihn immer ,Neko-chan' um ihn zu ärgern, er ist süß, oder? Natürlich ist er nicht so süß wie Hokutos Maus, aber---"
 

Rin lehnte sich leicht zu Conan herüber. "Kennt sie hier jeden ?!? Als ich sie fragte, ob sie mir die anderen vorstellen kann, hab ich nicht damit gerechnet---!", flüsterte sie ihm mit besorgtem Gesicht zu. "Hört sie irgendwann wieder auf?"
 

Der Junge versuchte ein Lachen zu unterdrücken. "Natürlich; frag sie einfach nach was anderem . Ich hätte dich wohl warnen sollen: Ayumi hat ein sehr gutes Gedächtnis." Er wickelte seine Nudeln auf.
 

Rin verdrehte die Augen, wendete sich dann wieder Ayumi zu: "Ayumi-kun?"
 

"Und das dort ist Aya und das Nagi-kun und das ist--- was?"
 

Die junge Frau/das kleine Mädchen hielt kurz inne, als sie bemerkte, das ihr nichts einfiel, was sie sagen könnte. "Ähmmmmmm.... kennst du meine Cousine Ran?"
 

Genta und Mitsuhiko wurden nun auch aufmerksam. Als das kleine Mädchen den Mund öffnete um zu antworten, kam ihr Genta zuvor: "Natürlich, kennen wir sie--- sie passt auf Conan-kun auf. Aber in letzter Zeit haben wir sie nicht mehr gesehen--- ist sie irgendwo hin?" Der große Junge schaute besorgt.
 

Rin holte tief Luft. "J-ja. Sie ist ... sie ist nach Amerika geflogen um auf, äh, meine neue kleine Schwester aufzupassen. Sie ... wird eine ganze Weile nicht mehr zurückkommen." Dunkle Augen senkten den Blick auf ihr Essen; die in ein kleines Mädchen verwandelte junge Frau, stocherte mit einem ihrer Essstäbchen in ihrem Reis.
 

Rin sah überrascht wieder auf, als die drei Kinder betroffene Gesichter machten. Sie waren ehrlich traurig darüber! Vermissten sie sie so sehr? Ayumi war den Tränen nahe, und die beiden Jungen schauten enttäuscht; Conan blieb still.
 

Rin zögerte sie anzusprechen. "Es ist schon okay--- sie hat mir gesagt, dass sie einmal in der Woche anruft um mit Conan-kun zu sprechen, dann könnt ihr drei auch mit ihr reden. Sie ... ich weiß, dass sie euch auch vermisst."
 

Sie sahen erleichtert aus. Dann, schaute jedes Kind, eins nach dem anderen, zu Conan. "Du vermisst sie am Meisten, stimmt's, Conan-kun? Sie war immer bei dir seit du hier bist, oder?", meinte Ayumi.
 

Er warf dem kleinen Mädchen ein leichtes mattes Lächeln zu. "Ich vermisse sie, keine Frage ... aber solange sie glücklich ist, da wo sie ist, bei dem, was sie tut--- kann ich auch für sie glücklich sein. Solange sie sich sicher ist, dass es das ist, was sie will..." Er sprach zu Ayumi, doch seine Worte waren für jemand anderen bestimmt.
 

Ran lächelte, ihre Augen strahlten Wärme aus. "Sie ist sich sicher. Ich denke, dass sie lernen kann, dort glücklich zu sein. Und eines Tages kommt sie zurück, dann könnt ihr sie alle wieder sehen, stimmt's?"
 

Ayumi grinste. "Stimmt! Und wir können ihr Briefe schreiben und Bilder malen und sie zur Post bringen --- ich habe noch nie was nach Amerika geschickt --- Mitsuhiko, du hast das schon mal, oder? --- und wir können ihr von den neuesten Fällen der Detective Boys erzählen und---"
 

Mitsuhiko unterbrach sie stirnrunzelnd. "Genau... neue Fälle. Hey, Conan-kun--- ermittelst du gerade irgendwas und hast uns nichts davon erzählt? In letzter Zeit hast du dich so geheimniskrämerisch benommen."
 

Der Junge versuchte ein unschuldiges Gesicht aufzusetzen, während er nervös zu Rin schielte. "Geheimniskrämerisch? Ich? Wie das? Ich bin niemals geheimniskrämerisch ---"
 

Die allgemeine Stille (nun, Stille war relativ-.-) die Conans Worten folgte, war genug, die Lehrer in ihre Richtung schauen zu lassen, ob auch alles in Ordnung war. Dann konnte sich Rin nicht mehr halten, brach in Gelächter aus, das sogar Suriya-chans Versuche, den Pokémon-Titelsong zu singen, übertönte.
 

//Ich weiß wirklich nicht, was daran so witzig sein soll...ò.O//, dachte Conan, während er die Arme verschränkte und seine lachenden Freunde anblickte. Mitsuhiko und Genta stützten sich gegenseitig, wobei sie versuchten wieder zu Atem zu kommen, Ran wischte sich die Augen-sogar Ayumi-chan kicherte so stark, dass sie kein Wort hervor brachte. Schließlich, halb lachend, schaffte es Rin wieder zu sprechen: "Oh, du machst Witze! Du warst schon immer die geheimniskrämerischste Person auf dem Planeten, selbst als wir noch Kinder waren! Ich meine, weißt du noch, als du---", sie brach ab, als sie realisierte, was sie eben gesagt hatte...
 

Die drei Kinder horchten auf. "Wirklich?" Genta grinste. "Ich wette du kannst uns lustige Geschichten erzählen, als Conan-kun noch ganz klein war, oder, Rin-chan? Und wenn er uns nicht sagt, wobei er ermittelt, solltest du uns vielleicht was schönes erzählen... Oder wir erzählen Ran-chan was interessantes, wenn wir wieder mit ihr reden. Wie zum Beispiel, als wir uns nachts rausgeschlichen haben und in die Bibliothek eingebrochen sind, damit du deren Computer benutzen konntest, als der von Professor Agasa kaputt war---" Mitsuhiko klopfte ihm bestätigend auf die Schulter, und sie beide blickten den jungen Detektiv durchdringend an. Ayumi schüttelte, noch immer kichernd, den Kopf; Rins zog ihre Augenbrauen hoch, während sie sie argwöhnisch betrachtete.
 

//Erpressung--- diese kleinen Ratten!// "Hört zu", meinte Conan. "Nicht jetzt, okay? Nach der Schule, versprochen---"
 

"Wäre besser für dich, Conan-kun! Wir werden auf dich warten... ", meinte Mitsuhiko.
 

Der Junge schluckte, schaute dann abschätzend zu Rin. Sie hatte die Arme verschränkt und blickte ihn genau wie die anderen drei an. "Ich will auch wissen, was du herausgefunden hast, weißt du..." Sie grinste.
 

Conan seufzte, ging mit den andern zurück in die Klasse. Mitsuhiko, Ayumi und Genta freuten sich über ihren Erfolg, während Rin ihnen, in sich hineinlächelnd, folgte.
 

***************
 

"--- und der Kerl da drüben, lässt uns manchmal kostenlos Shonen Sunday lesen, wenn wir keine Unordnung machen oder so. Das ist ein cooler Bücherladen, stimmt's, Conan-kun?"
 

Die Detective Boys zeigten Rin auf ihrem Nachhauseweg sehr interessante Teile der Stadt.
 

Mitsuhiko löste Genta ab. "Und dort ist eine wirklich, wirklich große Arkade."
 

Es war eine Art Lernerfahrung für Ran, zu sehen wie groß alles als Kind aussah. Conan beobachtete sie mit einem halb-schuldigen Ausdruck. //Sie nimmt das so... einfach hin; macht es, jemanden zu haben, der dein Geheimnis teilt, so viel einfacher? Oder ist es einfach sie? Wie auch immer, ich bin froh. Ich denke es hilft ein wenig, dass die Kinder sie auch vermissen; das hatte ich niemals, nicht wirklich. Die Einzige die mich vermisst hat, war Ran.//
 

Neben ihnen, verdrehte Ayumi genervt ihre Augen und stemmte die Hände in die Hüften. "Seid ihr zwei nun fertig?? Wenn ihr nicht aufhört so viel zu reden, kann Conan-kun uns nicht von dem Fall erzählen, dem er auf die Spur gekommen ist."

Zwei Münder schlossen sich; drei paar Augen fokussierten den kleinsten Jungen der Gruppe, der seufzte. Rin versteckte ein Lachen hinter der Hand.
 

"Ähmm. Danke, Ayumi-kun... Okay, die Sache ist die. Aber ihr drei müsst mir versprechen, nichts zu unternehmen, ohne mir bescheid zu sagen--- dies ist kein gewöhnlicher Mordfall, oder eine verschwundene Katze, oder-oder irgendwas derartiges..."
 

Als sie gingen, legte der junge Detektiv die Fakten seinen Begleitern so einfach wie möglich auf den Tisch,; Rin hörte ruhig zu, ein Runzeln auf der Stirn, als der Junge die Punkte an den Fingern abzählte...
 

Erstens: Toshiro Nodomo wurde vermisst; er versteckte sich, oder wurde versteckt, an einem Ort, von dem er immer mal wieder für kurze Zeit verschwinden konnte, aber nicht gewillt schien, allzu lange weg zu bleiben, aus Angst einer der ,bösen Männer' könnte ihn erwischen. (Rin schwieg hierzu, mit Besorgnis in den Augen; sie hatte ihre eigene Theorie über Toshiro-kuns ,Auftauchen', allerdings wollte sie über diese gar nicht genauer nachdenken.)
 

Mitsuhiko schaute besorgt-Toshiro-kun war schließlich sein Freund gewesen; es war etwas anderes, wenn ein Freund in ein Verbrechen verwickelt wurde. Er blieb, während dem größten Teil der Konversation, untypisch ruhig.
 

Zweitens: Sein Vater hatte mit etwas Illegalem zu tun-das mitgehörte Telefonat machte dies zweifellos klar. Somit hatte das Verschwinden ihres Mitschülers wohl mit Erpressung zu tun.
 

Drittens: Die Chancen standen gut, dass Nodomo-sans illegale Aktivitäten etwas mit Kaffee zu tun hatten - mit jeder Menge Kaffee. Der Junge vermutete, dass Kisten voller Kaffee sich gut eigneten Dinge ins Land zu schmuggeln; auf dem Firmenlogo hatte schließlich ,International' gestanden. Aber - warum vor allen Dingen Kaffee ?
 

Mitsuhiko blinzelte. "Vielleicht trinken böse Leute mehr Kaffee als gute?"
 

Conan legte die Stirn in Falten.

"Das... glaube ich weniger, auch wenn das Vieles erklären würde..." Conan kam zurück zum Thema und fuhr fort.
 

"Also-das bedeutet wir haben mehrere Ziele, die wir im Auge behalten sollten; Nodomo-san selbst, sein zu Hause und sein Büro. Während der Schulzeit können wir nicht viel tun, aber wir können sehen, wohin er geht-und heute habe ich ihn dabei belauscht, wie er sagte, er müsse bei Sonnenuntergang irgendwo sein. Erinnert ihr euch noch, wie wir vor ein paar Monaten den Kerl auf dem Motorrad verfolgt haben?"
 

Drei junge Gesichter begannen zu grinsen. Rin sah misstrauisch von einem zum anderen; Genta war es, der ihr Antwortete. "Wir waren unterwegs und haben uns über unsere Transmitter unterhalten- wenn einer von uns das Motorrad vorbeibrausen sah, hat er die anderen informiert in welche Richtung es gefahren war. Dann hat Conan ihn verfolgt... Es war lustig! Davon abgesehen, dass Conan-kun den aufregendsten Teil hatte... Das ist nicht fair!" Er durchbohrte den kleineren Jungen mit Blicken, der seinerseits nur mit den Schultern zuckte.
 

Rin schaute ein wenig skeptisch. "Conan hat ihn verfolgt? Womit?"
 

"Mit seinem Skateboard!", riefen drei Stimmen im Chor. Rin drehte sich, eine Braue nach oben gezogen zu ihm. "Es ist-äh, Professor Agasa hat es für mich ein wenig... frisiert. Ich zeig's dir später, versprochen..." Sie sah ihn von der Seite an; er grinste mit leuchtenden Augen. "Erinnerst du dich daran, als du mit mir im Auto meiner Mutter in New York warst? So ähnlich ist es..." Rin riss die Augen auf, als sie sich daran erinnerte, wie Shinichi sie und sich in der Kurve aus dem Fenster gelehnt hatte, um durch ihr Gewicht die Balance des Autos zu halten. "Oh nein ...."
 

"Vertrau mir." , grinste er.
 

Genta redete noch immer weiter. "Es ist wahnsinnig schnell, weißt du? Ich wünschte Agasa-san würde mir auch eines bauen-" Rin stellte sich gerade vor wie Conan/Shinichi durch den Verkehr sauste, wollte etwas sagen - dann schloss sie abrupt ihren Mund wieder. "Was ist los, Rin-kun?", fragte Ayumi besorgt. "Du siehst aus, als hättest du einen Käfer verschluckt."
 

"Ähm, nichts... Also, was ist nun?" Conan hielt an, um sich die Schnürsenkel zu binden; die anderen setzten sich auf eine Bank, während Rin, die Hände in die Hüften gestemmt, auf ihn herab blickte.
 

"Nun, treffen wir uns in der Nähe seines Hauses. Er lebt in Nähe des Kentou Parks, warum treffen wir uns nicht um fünf Uhr bei den Toren?" Er war fertig und stand wieder auf. Mit seiner Brille auf der Nase und seinen Haaren über die Augen hängend, sah er sehr jung aus, stellte Rin fest.
 

//Und absolut süß, noch dazu!// Sie verschränkte die Arme.
 

Die kleine Gruppe trennte sich, und jeder machte sich auf den Heimweg. Seite an Seite, gingen Conan und Rin den Gehweg entlang; ihre Schatten wurden von der Abendsonne stark in die Länge gezogen. Die vorbeigehenden Erwachsenen beobachtend, murmelte Rin leise: "Dir vertrauen, ja? Ich kann mich an die Fahrt mir deiner Mum erinnern-erst recht, weil ich fast einen Herzinfarkt bekommen hätte, als du mich gepackt und aus dem Fenster gelehnt hast..."
 

Conan kicherte.
 

Ihre Turnschuhe waren fast lautlos auf dem steinernen Weg. Rin sah auf, als eine handvoll Herbstblätter vom Wind vor ihre Füße getragen wurde. "Weißt du," meinte sie "für einen Moment wollte ich fast anfangen so mit dir zu reden wie - nun, wie ,Ran-neechan' und du wärst wieder der kleine Conan; ich musste mich erst selbst wieder daran erinnern."
 

Er warf ihr einen Seitenblick zu. "Wann?"
 

"Als ihr über das Skateboard gesprochen habt. Ich wusste, dass du eines hast, natürlich, und ich wusste, dass der Professor irgendwas damit gemacht hat, aber..... fährt es wirklich so schnell?" Ihre leise Stimme war halb alarmiert, halb begierig darauf es zu wissen.
 

"Sehr schnell; es wird durch Solarzellen angetrieben. Ich schlage Agasa immer wieder vor es zu vermarkten, aber irgendwie tut er's nie. Ich brauche etwas um mich fortzubewegen-- diese kurzen kleinen Beine sind nicht wirklich schnell genug." Seine Stimme war leiser geworden, vergewisserte sich, dass Rin-Ran-die einzige Person war, die ihm Aufmerksamkeit schenkte.

"Es ist verrückt-als ich *wirklich* noch ein Kind war, hätte ich für ein solches Spielzeug alles gegeben." Der Junge lachte, und Ran fühlte, wie sich ihre eigenen Lippen zur Antwort zu einem Lächeln verzogen.
 

"Gut; du kannst mir heute Abend, auf dem Weg zum Park ja zeigen, wie es funktioniert." Ihre Hand rutschte schüchtern in die seine; Conan blickte überrascht nach unten, verhackte dann seine eigenen Finger mit denen Rans.
 

Ein Paar mittleren Alters lächelte beim Anblick der händchenhaltenden Kinder; es blickte sich gegenseitig liebevoll an, nahm die Hand des anderen und ging die Straße entlang.

Jedes der Paare ging seinen Weg, zu seinem jeweiligen Ziel; die Schatten, die sie warfen, hätten der gleiche sein können, keiner war länger als der andere...
 

****************
 

"Paps? Mama?" Stille; sogar der täglich laufende Fernseher war still. Ran blickte um die Ecken, um zu erkennen, dass ihre Mutter wohl das Gröbste aufgeräumt hatte. //Niemand da...//
 

"Ran? Hier ist eine Nachricht-" Conan wedelte mit einem Stück Papier; er hatte zum Kühlschrank wollen und die Nachricht an dessen Tür kleben bemerkt. "Sie sind wegen irgendwas ausgegangen-dein Vater hat die schlimmste Handschrift-" Das kleine Mädchen runzelte die Stirn über dem Stück Papier, das sie sich vor die Nase hielt. "Hmm; Ich könnte schwören, das soll irgendwas mit Computer heißen..."
 

"Tut es auch!" Sonokos Kopf erschien im Türrahmen und ließ sie beide aufschrecken.

"Sie sind gegangen um sich einen auszusuchen... Hi, Kleiner! Hallo... Rin-kun..." Sie kicherte, lehnte sich vor um Ran mit einer Fingerspitze auf den Kopf zu tippen. "Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dich so zu sehen--- du bist so, so... ähm..."
 

Ihre Freundin zog eine Braue nach oben. "Ist ,Klein', das Wort, das du suchst?" Sonoko grinste. "Nun..."

"Erzähl mal. Du hast gesagt-sie suchen sich einen Computer aus ?? Mein Vater kann nicht einmal tippen! Was um Himmels Willen, will er mit einem Computer?!?"
 

Sonoko-chan lächelte die beiden an. "Nun, es sieht so aus, als hätte deinem Vater jemand seine Dienste als ,Assistent' angeboten... und er hat gedacht, eine Datenbank der Fälle und Internet wären keine schlechte Idee."
 

Beide kleine Gestalten hielten in ihren Bewegungen inne und starrten sie an. "Mein VATER hat das entschieden?", fragte Ran langsam...
 

Die Blonde kicherte. "Nun-in Wirklichkeit hatte deine Mutter die Idee und hilft ihm jetzt beim Aussuchen. Es war nicht all zu schwer."
 

Conan verschränkte seine Arme ineinander.
 

Sonoko blickte auf ihn hinab. "Was ist los, Chibi-chan? Zunge verschluckt? ...Ich hoffe du bist gut im Tastaturschreiben!" Sie lehnte sich gegen den Tisch zurück.
 

Der Junge schüttelte seinen Kopf. "Sonoko-kun... solltest du mich noch ein einziges mal ,Chibi-chan' nennen, haben wir beide ein ernstes Wort miteinander zu reden."
 

"Jetzt kann ich endlich verstehen, was Ran an dir findet, Shinichi-kun-du siehst so süß aus, wenn du sauer..." Ran wendete sich an den Jungen. "'Assistent'? Warum nicht gleich zwei Assistenten? Ich würde mich besser fühlen, wenn ich meinen Eltern schon zumuten muss, neue Kinderkleidung zu kaufen."
 

Conan hüpfte auf die Couch. "Hört sich gut an; und deinen Vater wird es bestimmt auch freuen. Ich benutze oft den Computer des Professors-ich müsste in der Lage sein, schnell eine einfache Datenbank zu erstellen; wir können ihn ja nach einer geeigneten Software fragen, wenn wir heute Abend zu ihm gehen. Ich hoffe Onkelchen kauft einen guten PC; deine Mum hat doch einen ihn ihrem Büro, oder?"
 

Ran rutschte neben ihn auf die Couch. "Mmm-hmm. Mach dir keine Sorgen, sie wird ihn schon keinen Mist kaufen lassen."

Sie nahm ihre Füße hoch, setzte sich in den Schneidersitz, während Sonoko in Herrn Moris Schreibtischstuhl platz nahm, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Die blonde junge Frau stieß einen langen Seufzer aus.

"Ran, ich erinnere mich zwar nicht mehr daran, wie es war, in die Grundschule zu gehen, aber du hast heute ein Monster von einem Chemie-Test verpasst... da wünscht man sich beinahe, selbst zu einer süßen kleinen Sonoko-chan zu schrumpfen. Wäre doch spaßig, oder? Ich meine, wenn es temporär wäre, natürlich-" Ran schaute resignierend und doch amüsiert zu ihrer Freundin und sie beide unterhielten sich eine Weile über die Schule und Klassenkameraden.
 

Während er versuchte, die Vorstellung einer geschrumpften Sonoko zu verdrängen, sah er zu Ran, die gerade nach ihren früheren Kameraden fragte; Sonoko musste ihr versprechen einigen Nachrichten von ihr zu überbringen.

So verließ Ran den Raum um etwas zu Schreiben zu holen.
 

Eine Zeitlang erfüllte Stille das Wohnzimmer, Sonoko Suzuki beäugte den kleinen Jungen/jungen Mann, der Ran gedankenverloren hinterher starrte. Sein Blick war weicher geworden, ein leichtes Lächeln zog sich auf seine Lippen; in diesem Moment sah er überhaupt nicht wie das Kind aus, das sie das letzte Jahr über zu kennen geglaubt hatte. Sie räusperte sich.
 

"Du passt doch wirklich auf sie auf, oder?", fragte sie. Conans kleiner Körper reagierte auf ihre Worte, doch es war Shinichi, der ihr aus diesen dunkelblauen Augen entgegenblickte. "Ja... natürlich mache ich das... nicht, dass *dich* das etwas angehen würde..." murmelte er leicht verlegen.
 

Shinichi erwartete, dass Sonoko jetzt wieder einen ihrer ,Oooo, das ist ja sooo romantisch!' - Ausrufe starten würde oder etwas in der Art; um so überraschter war er über den ernsten Blick, den sie ihm zuwarf. "Gut." Sie holte tief Luft. "Denn solltest du es nicht tun, nun - Ich bin mir nicht sicher, was ich dann mit dir anstellen würde, aber ich bin mir sicher, mir würde etwas einfallen..." Nervös rutschte er zurück in die Kissen. Er wollte lieber nicht wissen, was dieses ,Etwas' war.

"Du musst dir wirklich keine Sorgen machen."
 

Die blonde junge Frau lächelte ihn erwartend an. "Soooo.... ihr zwei seid jetzt wieder zusammen; willst du mir nicht gerne von deinen Absichten Ran gegenüber erzählen? Wirst du sie fragen, ob sie dich heiratet? Solltest du es ,nicht tun', wird dir ihr Vater irgendwo ein Grab schaufeln, das weißt du sicher..." Sie verstummte als sie in sein rotes Gesicht blickte. "Oh, erzähl mir nicht, du hättest nicht damit gerechnet, dass dich darüber jemand ausfragt! Was ist? Haben ihre Eltern die Sache nicht klar mit dir besprochen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eri-san dich einfach so davonkommen lässt-"
 

Shinichi schüttelte energisch den Kopf. "Nein, hat sie nicht! Ich meine, sie haben nicht-äh, nun, sie-"
 

Sonoko stieß ihn in die Seite. "Also haben sie mit dir über eure Heirat gesprochen! Und da du noch lebst, nehme ich an, du hast zugestimmt?" Sie begann zu strahlen, war hellauf begeistert und klatschte ihre Hände zusammen. "Ran wird heiraten!! ...Okay, zwar nicht im nächsten Jahrzehnt, oder? Zumindest, falls Ai-chan kein Gegenmittel findet. Coooooool! Ich werde eine Brautjungfer!!! Nun, zwar erst in ein paar Jahren, aber das ist ja egal..."
 

Mit knallrotem Gesicht, musste Conan prusten.
 

Sonoko zog eine Augenbraue hoch, warf ihr Haar zurück. "Was ist los, Chibi-chan? Ich dachte du liebst sie und all das-"
 

Der Junge wedelte aufgeregt mit seinen Armen über dem Kopf. "Das tu ich! Aber-Sonoko-kun, hat schon mal jemand mit dir über Taktgefühl gesprochen? Oder darüber, dich nicht in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen?"
 

Sie machte eine abwertende Handbewegung. "Ran ist meine beste Freundin; es GEHT mich was an. Also pass auf dich auf, Shinichi-kun; ich behalte dich im Auge."
 

Sonoko grinste, bei seinem Gesichtsausdruck, als Ran wieder zur Tür herein kam, ein Stapel schnellgekritzelter Briefe in Händen. Das kleine Mädchen blieb stehen, sah von einem zum anderen. "Ich frage mich, worüber IHR BEIDE gesprochen habt?"
 

"Nichts! Überhaupt nichts!" "Stimmt! Es ist, wie er sagt!" Die unschuldigen Blicke der Beiden, waren durch nichts zu übertreffen. Ran seufzte und schüttelte ihren Kopf.

"... Aber natürlich... "
 

//...Vielleicht ist es dieses eine Mal besser, wenn ich es nicht weiß...//
 

**********************
 

"Bereit?"
 

Die zwei geschrumpften Teenager standen in einer Seitenstraße, unten, vor der Detektei Mori. Genauer: sie standen beide auf Conan's Skateboard. Er grinste das Mädchen über seine Schulter hin an, das sich fest an seine Taille klammerte. "Fährt es wirklich so schnell?" Ran klang ein wenig ängstlich; sie wünschte fast, Sonoko wäre nicht so früh gegangen-ein wenig moralische Unterstützung hätte ihr jetzt sicher sehr geholfen.
 

Conan kicherte. "Warts ab, du wirst schon sehen. Mach dir keine Sorgen; es ist genau wie damals im Auto meiner Mum- nur im Ersten Moment erschreckend!" Er drückte mit dem Fuß auf dem Power-Knopf.
 

Eine Welle dünner Staubwolken blies unter dem Skateboard hervor, als die Turbinen starteten; Conan stand -Rans zusätzliches Gewicht berechnend- in eine sicherere Position als die Räder sich zu drehen begannen...
 

"YEEEEEEEEP!!!" Sie fuhren quietschend um die Kurve auf den Gehweg. Ein vorbeikommender Geschäftsmann erschrak sich und sprang gerade noch rechtzeitig aus dem Weg, da waren sie auch schon mit einem "Gomeeeen...." an ihm vorbei. Ran klammerte sich so fest an den kleinen, starken Körper vor ihr, dass ihre Knöchel bereits weiß hervortraten. Conans Lachen hallte in ihren Ohren als sie in Richtung Professor Agasa davon düsten.
 

********************
 

Der Professor strich mit einer Hand seinen Bart glatt, die Stirn in Falten gelegt. "Schlösser knacken?" Seine runden Augen blickten durch die Brillengläser zu seinen kleinen Gästen hinab. "Was für ein Zufall, dass du fragst; ich habe letztlich an genau solch einem Projekt gearbeitet..." Während er Conan und Ran, wie Hühner, vor sich herscheuchte, brachte der Wissenschaftler sie in ein kleines Arbeitszimmer, seitlich des Hauptlabors.
 

Der junge Detektiv blickte umständlich zur Uhr hoch; sie hatten gerade noch eine halbe Stunde vor ihrem Treffen mit dem Trio im Park. //Es ist besser wir kommen nicht zu spät--- Die Drei werden, weiß Gott was, veranstalten, wenn wir nicht auftauchen. Ich glaube Mitsuhiko nimmt die Sache ganz schön mit, schließlich ist Toshiro ein Freund von ihm.//
 

Der Professor kramte auf einer seiner Werkbanken und zog dann ein kleines Kästchen hervor, ungefähr so groß wie eine Zigarettenschachtel. Als er mit dem Daumen auf das eine Ende drückte, wurde ein kleines Metallkabel ausgefahren, welches er an einem Türschloss befestigte, das auf der Arbeitsfläche lag. Ein leises Wimmern ertönte... "Das Kabel ist ein kleiner Hochfrequenzstrahler-Die verschiedenen Schwingungen bringen das Innere des Schlosses zum Vibrieren, bringt es in den Zustand des geringsten Widerstandes--- und voila! Das Schloss öffnet sich-"
 

Das Schloss explodierte . Die verschiedenen Einzelteile flogen in sämtliche Richtungen, gegen die Wand, die Decke, auf den Boden-
 

Stille herrschte im Labor, einzelne Rauchwolken schwebten noch umher. Zwei Kinder -beide mit weit aufgerissenen Augen- und ein verstimmter Pionier der Wissenschaft, tauchten hinter der ungefallenen Werkbank wieder auf.

"Ist die Luft rein? Können wir wieder rauskommen?"
 

Ran brachte ihn zum Schweigen, während sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte. "Oh, sei still, Shinichi-kun; schau doch, es ist noch nicht einmal mehr an. Nun, Professor? Was ist passiert?" Der korpulente Mann grummelte. "Mist! Ich muss wohl die Frequenzen falsch kalkuliert haben... nun gut; zurück zum Zeichenbrett... oh.... äh, Shinichi? Währst du an einem altmodischen Set mit Dietrichen plus Gebrauchsanweisung interessiert? Ich müsste sie noch irgendwo haben..." Agasa-san stöberte in einigem Gerümpel.
 

Sich die restlichen Trümmerteile aus den Haaren fischend, gingen die beiden zurück zum Hauptlabor; Ran nahm sich ein DetektiveBoys-Abzeichen vom Tisch und heftete es vorsichtig an ihre Bluse. Ein gravierter Kettenanhänger erregte ihre Aufmerksamkeit, sie fuhr mit den Fingern vorsichtig darüber; das Horoskop-Kanji für ,Hund' funkelte ihr entgegen. "Sieht so aus als hätte der Professor mir ein paar kleine Spielzeuge gebastelt; ich frage mich was das hier kann? Und wenn es für mich ist, warum ist es das Jahr des Hundes? Du und ich sind doch beide im Jahr der Ratte geboren-"
 

Auf der anderen Seite des Raumes war Shinichi gerade damit fertig, sich den Staub von den Brillengläsern zu wischen; mit schmerzlichem Gesichtsausdruck, sah er zu ihr rüber.

"Denk mal darüber nach..."
 

"Oh, richtig. 1994 statt 1984... Nun, ich mochte Ratten noch nie; bin ich eben jetzt Hund."
 

"Mrmph." Der Junge schob seine Brille auf die Nase. "Ein Anhänger, huh? Ich frage mich ob er wie meine Uhr ist?"
 

Ran fuhr darüber; er war nicht größer als ein Inch (A.d.Ü.: Sorry, aber ich weiß nicht genau, wie groß die Maßeinheit Inch ist, darum hab ich's einfach dabei belassen >.<"), aber ungewöhnlich dick, mit einem kleinen Knopf auf der Rück- und einem winzigen Loch auf der Unterseite. Ein Dünnes Glasplättchen war über dem eingravierten Kanji. "Mal sehen... wenn ich hier drauf drücke, klappt das Glas hoch-oh, schau mal! Ein winziges dünnes Fadenkreuz! Und wenn ich den Knopf drücke-hmn; nichts passiert. Warte, die Seiten lassen sich reindrücken-"
 

"Äh, Ran-"
 

"Also, wenn ich zuerst die Seiten rein- und dann auf den Knopf auf der Rückseite drücke-"
 

"Ran, warte ---!"
 

*thwipp!!* "AACK!"
 

"...Ooops... Shinichi? Shinichi??..."
 

****************
 

Ungefähr 15 Minuten später, kam ein noch sichtlich benommener Conan-kun im Park an, hinter ihm eine entschuldigend dreinblickende Rin-kun. Das Skateboard kam zum Stillstand.
 

"Ich sagte doch schon , dass es mir leid tut..."
 

Conan schmollte, während er sich über die Einschussstelle unter seinem Shirt strich. Es war das erste Mal, dass er einen seiner eigenen Narkosepfeile zu spüren bekam; und er kam zu dem Schluss, dass es ihm überhaupt nicht gefiel. //Kein Wunder, ist Mori immer so drauf, nach seinen ,Narkoleptischen Anfällen'--- Gott sei Dank, vergeht die Nachwirkung so schnell wieder.// Er entschied in Zukunft aus Rans Schussweite zu verschwinden, sobald er auch nur einen ihrer Finger auf ihrem neuen ,Spielzeug' sah.
 

//Und erst recht, wenn sie böse auf mich ist; ich möchte nicht unbedingt zum ,Schlafenden Edogawa' werden-.-//
 

Die Kinder waren bereits im Park. Genta schnaubte, als er Conans müdes Gesicht und seine verschlafenen Augen erblickte. "Ihr seid spät--- was hast du gemacht? Ein Nickerchen gehalten?"
 

"Schuldig im Sinne der Anklage", seufzte der Junge. Ran-Rin-versteckte ihr Lächeln hinter hervorgehaltener Hand. "Wie auch immer. Seid ihr bereit? Dann werden wir folgendes tun..."
 

Kampfstrategien wurden besprochen, und die kleinen Detektive verstreuten sich an verschiedene Orte. Als der einzige mit einem Fahrzeug, positionierte Conan sich bei der nächsten Ampel; einen Block entfernt, winkte Rin ihm, von einem Torbogen neben einem Früchtestand aus, zu; sie sah aus, wie ein gewöhnliches Kind, das auf seine Mutter wartete, bis diese ihren Einkauf beendete.
 

Hinter Conans Brillengläsern, lächelte Shinichi in sich hinein; selbst aus der Ferne hätte er sie erkannt - Ran - Da war etwas, an der Art, wie ihr langes Haar fiel, oder an der Art ihrer Haltung, vielleicht war es auch, wie sie ihren Kopf drehte als sie sich umsah-
 

Wie auch immer. Er würde sie immer erkennen.
 

Ein Knacken, erregte seine Aufmerksamkeit, ließ ihn seufzen; das war Mitsuhiko mit seinem üblichen "Test, test, ichi, ni, san, shi-" Es wurde langsam spät und mit etwas Glück würde Nodomo-san bald herauskommen.
 

"*crack, crack* Conan-kun--- hier kommt er..." Bingo! Das war Ayumi, die auf einer Bank, nicht weiter als fünfzig Fuß von dem Torbogen entfernt, saß. "*szzzt* Er geht zu Fuß, fährt also nicht mit dem Auto-er hat einen Eimer und eine Angel dabei--- *zzzt, crack*"
 

Der Junge zog eine Braue nach oben. //Fischen? Und dann auch noch zu Fuß? Hier in der Gegend gibt es nur ein oder zwei Stellen, die zu Fuß zu erreichen sind und an denen das Fischen öffentlich erlaubt ist --- und wir kamen gerade von einer davon--//
 

"*crack, zzzzzt* --er geht jetzt los... ich glaube er kommt in deine Richtung, Rin-kun---" Also würde er auch bald in Conans Sichtfeld sein... Er ging wirklich zum Kentou Park. Von seinem Sichtpunkt aus, konnte der Junge sehen, wie die kleine Gestalt des Mädchens im Torbogen verschwand; gut, sie traf Vorkehrungen.

Die sollte er aber lieber selbst langsam treffen... Ein nahegelegener Zeitungsstand bot ihm Sichtschutz.
 

"*crzzzz, crack, crack!* Dort ist er--- er sieht nervös aus--- jetzt kommt er in deine Richtung, Conan-kun---" Das war Rin. Der Junge drückte sich enger in die Nische, in der er sich versteckte.
 

Man konnte sehen, wie er die Angel über der Schulter trug. //Wie blöd-das ist eine ausziehbare Angel-warum fährt er sie nicht einfach zusammen? Wäre doch viel leichter zu transportieren. Anscheinend fischt er nicht oft.// Der kurze Blick, den er auf das Gesicht des Mannes werfen konnte, sagte ihm ziemlich sicher, dass er nicht wie einer der Leute aussah, die vorhatten, entspannt eine Runde im sonnigen Park zu angeln.
 

Tatsächlich...
 

...sah er eher angsterfüllt. Verzweifelt.
 

Wie ein Mann, der das einzig Wertvolle in seinem Leben verloren hatte und nun alles dafür tun würde, es zurück zu bekommen... wirklich alles...
 

Conan konnte fühlen, wie sein eigener Ärger wuchs. //Mach dir kleine Sorgen, Toshiro-kun; wir werden dich bald finden.// Er hielt seinen Anstecker vor den Mund. "Rin-kun, Genta, Mitsuhiko, Ayumi--- er geht auf den Park zu. Wir werden ihm folgen, aber... langsam ."
 

Sein Skateboard unter einen Arm geklemmt, nahm Shinichi Kudo die Verfolgung auf.
 

*********************
 

(Ca. fünf Stunden später, lag er auf dem Rücken und starrte in die Finsternis, während er an das Geschehene dachte...)
 

Es war nicht unbedingt die schwerste Observation, die er jemals getan hatte; der Mangel an Paranoia des Mannes war fast erfrischend. Nodomo-san war einfach so fokussiert auf sein Tun, das wirklich alles andere interessanter war... das fanden auch die kleinen Möchtegern-Detektive. Außer einem, welcher ruhig kopfüber auf dem Klettergerüst hing und jede seiner Aktionen beobachtete.
 

(Es war alles so schnell gegangen; rein, raus, und mehr Teile fügten sich in das Puzzle.)
 

"Er... angelt? Aber ich habe gar nicht gesehen, wie er einen Köder an den Hacken gehängt hat, oder so was..." Während ihr Haar nach unten hing, drehte Rin ihr fragendes Gesicht zu Conan. Die Augen des Jungen waren auf jede Bewegung Nodomo-sans fixiert.
 

//Das muss ein beliebter Angelplatz sein... genau hier hatten Mitsuhiko und Genta damals jemanden fischen gesehen. Komm schon, denk nach, sie hatten etwas davon gesagt, dass der Angler irgendwas hier gelassen hätte, in dem Rohr; wir haben uns das Ganze angesehen und fanden Kratzer im Inneren des Rohres... War das nicht erst vor ein paar Tagen? Es kommt mir eher wie Wochen vor.//
 

Neben ihm starrten die anderen Kinder, ungewöhnlich still vor sich hin; das war gar nicht gut. Aber genau in diesem Moment kletterte Mitsuhiko auf die Spitze des Klettergerüstes um alles besser im Blickfeld zu haben. Um sich hoch zu schwingen war er auf Gentas Hand gestanden. Der größere Junge kletterte -etwas mühsamer- hinterher. Conan entspannte sich wieder. //Gut; Rückendeckung.//
 

Ayumi ließ sich auf den Boden fallen. "Er fängt nicht einen Fisch... aber er hat furchtbar viel Zeug mitgenommen, oder? Ich frage mich warum?" Sie legte ihre Stirn in Falten, wirbelte mit einem Turnschuh Staub auf. "Und er ist immer noch so zappelig..."
 

Sie hatte Recht. Den Fischen schenkte er recht wenig Beachtung, wenn man bedenkt, wie lustlos er da die Angelschnur ins Wasser geworfen hatte; stattdessen verteilte Nodomo-san seine Mitbringsel um sich herum auf dem Boden---
 

---aber ,jetzt' nahm er die Angel, schwang sie zuerst vor, dann zurück---
 

//...Moment mal... Das Rohr; er verteilt nicht sein Equipment um sich herum-er steckt irgendetwas in das Rohr hinein! Es ist zu dunkel um zu sehen, was es ist, aber er benutzt das Ende der Angel um es zurück in die Öffnung zu schwingen... Hab ich dich, Nodomo-san! Jetzt stellt sich nur noch die Frage, ,was' du da hast? Das muss wohl so eine Art Übergabe sein. Ich frage mich, wer derjenige ist, der es abholt?//
 

Sie mussten nicht lange warten um dies heraus zu bekommen. Gerade einmal zehn Minuten später war er auch schon gekommen, der Angestellte sammelte sein Angelequipment wieder ein--- und dieses Mal fuhr er auch die Angel zusammen. Langsam stand er auf, klopfte kurz seine Kleidung ab und steckte die Schnur in seine Tasche (von welcher Conan schwören konnte, dass diese nun leichter war); als er Nodomo-san hinterher sah---
 

---kam ein weiterer Angler den Weg um den See entlang.
 

Für eine lange, lange Sekunde, zögerte der Angestellte; Conan konnte hören, wie Ran neben ihm scharf die Luft einzog. Er blieb kurz stehen, der andere Mann ging weiter: seine kurzen Schritte ließen seine eigene Tasche hin und her wackeln...
 

Die Sekunde verging; Nodomo-san ging weiter seines Weges, verließ den Park in Richtung seines Zuhauses.
 

(Conan schloss die Augen, erinnerte sich an den Schmerz im Gesicht des Mannes, als dieser an ihm vorbei ging...)
 

*Crunch* *Crunch* *Crunch* ... Die Schritte des kleineren, untersetzteren Mannes erschienen ungewöhnlich laut auf dem Spätsommerrasen, als wolle er die Welt niederstampfen. Im Gegensatz zu Nodomo-san, nahm er sich die Zeit, die Kinder auf dem Spielplatz zu beobachten (Genta und Mitsuhiko kletterten gerade oben auf dem Klettergerüst, riskierten ihr Leben und demonstrierten wie die Schwerkraft funktioniert (z.B. wenn sie runterfielen)). Die letzten Strahlen, der untergehenden Sonne tauchten alles in unheimliches Licht und Conan spürte einen Kloß im Hals stecken, als er den Angler schließlich erkannte, der sich nun an den Platz setzte an dem Nodomo-san zuvor noch gesessen hatte...
 

"...im Restaurant... er ist der schlechtgelaunte Mann von dem einen Tisch---" flüsterte Rin, die noch immer kopfüber neben ihm hang. Der Junge nickte grimmig. Neben ihnen beiden zog Ayumi eine Braue gen Himmel. "Er sieht böse aus", meinte sie mit leiser Stimme.
 

Als ob er sie gehört hätte, drehte der Mann seinen Kopf in ihre Richtung. Sie quiekte, rückte näher zu Conan. Der Junge sprang hinunter, landete neben dem Kind und stand, wie zufällig vor ihrer zitternden Gestalt. "Ayumi-chan, Rin-kun, kommt... lasst uns schaukeln gehen!", sagte er in seiner hellsten ,kleiner-Junge'-Stimme. Lautlos zog Rin sich wieder hoch um dann ebenfalls auf dem Boden neben ihm zu landen. Sie gingen schnell von dannen, je einer auf jeder Seite Ayumis.
 

Hinter ihnen starrte der Mann mit schmalen Augen hinter ihnen her; die Paranoia trieb ihm Schweiß auf die Stirn, seine Griffe um die Angel verstärkten sich. "Spielt doch auf der Straße zwischen dem Verkehr, ihr kleinen Bälger...", flüsterte er.
 

(Seine Augen waren so voller Bosheit gewesen; welcher Gedanke hatte diese-Falschheit? --- nur hervorgerufen? Der Junge zitterte, halb eingeschlafen, und zog die Decke in der Dunkelheit fester an sich...)
 

Conan konnte fühlen wie Ayumi an seiner Schulter zitterte; auf der anderen Seite schaute Ran besorgt. "Alles in Ordnung, Ayumi-chan?" Es war eher Ran, statt Rin, die ihre Schulter berührte, die mentalen Instinkte ihres älteren Ichs kamen zum Vorschein; sie strich das dunkle Ponyhaar aus dem Gesicht des Kindes, während Ayumi nickte. "Mir geht's gut; er macht mir nur etwas Angst. Ich kenne ihn --- zuerst war ich mir nicht ganz sicher, aber---"
 

So vorsichtig wie nur möglich, mischte sich Conan ein. "Wer ist er, Ayumi-kun?"
 

In diesem Moment kamen Genta und Mitsuhiko, beide außer Atem und mit roten Gesichtern, bei ihnen an. "Das ist der Kerl (schnauf, schnauf) den wir (keuch, schnauf) letzte Woche hier gesehen haben--- dort (keuch, keuch) fischte er auch... Du kennst ihn, Ayumi-kun?" Genta fuhr sich mit einer riesigen Hand übers Gesicht, während Mitsuhiko den Fischer mit zusammengezogenen Brauen anstarrte.
 

Der Mann schaute ein weiteres Mal zu ihnen herüber; sein Gesicht lag im Schatten und er begann sein Equipment wieder einzusammeln um wieder zu verschwinden.
 

Ayumi blinzelte. "Ich kenne ihn von der Schule--- er unterrichtet Naturwissenschaften und solches Zeug bei den größeren Kindern im Südflügel; erinnerst du dich, Mitsuhiko-kun? Er hat doch diese ekelhaften Sachen in seinem Labor---"
 

Der Junge riss die Augen weit auf. "Richtig! Er hat diese ganzen Gläser mit den toten Tieren drin, und es heißt er hätte sogar eines mit einer zweiköpfigen Katze, die wollte ich sehen, aber er war davon gar nicht begeistert, wurde richtig sauer und hat mir gesagt, ich solle wieder zurück auf den Schulhof gehen und ihn allein lassen--- ich habe ihn vorher gar nicht erkannt, Ayumi-kun! Das war schlau von dir."
 

Conan blickte die beiden an, während er einmal um sie herum lief. "Das hab ich nicht gemeint! Wer ist er??? "

Seine Stimme ließ sie zusammenfahren, erschrocken sahen sie ihn an. Rin legte ihm ruhig eine Hand auf die Schulter.
 

Ayumi biss sich verletzt auf die Unterlippe. "Du brauchst mich nicht gleich anzuschreien , Conan-kun... Ich glaube sein Name ist Ojiwa-san und er unterrichtet an unserer Schule." Neben ihr nickte Mitsuhiko bestätigend. Genta sah verwirrt aus, schloss sich aber der kleinen Gruppe an, als sie durch das Haupttor des Parks gingen.
 

//Ojiwa-san... also ist das dein Name.//
 

Der Mann war auch schon gegangen; auf dem Weg nach Hause hielt er kurz an einer Telefonzelle außerhalb des Parks.
 

//Wenn wir jetzt in das Rohr schauen würden, wäre es leer; kein Zweifel. Nodomo-san hat etwas mitgebracht, im Rohr versteckt und ist gegangen; dann ist Ojiwa-sensei gekommen, hat sich an die gleiche Stelle gesetzt als würde er angeln, hat es eingesteckt und ist auch gegangen. Aber... er ging im Park Richtung Norden, dabei wohnt er im Westen; ich frage mich wo er als nächstes hingeht? Ob wir ihm folgen sollten?//
 

Nein... sie hätten schon längst zu Hause sein sollen; noch etwas länger und er hätte drei paar besorgte Eltern, die Moris Telefonleitung zum Qualmen brächten, weil sie sich fragen, wo ihre Kinder steckten. Es ist möglich, dass der mitgenommene Gegenstand ein weiteres Mal übergeben wird; das war zwar interessant, brachte Toshiro-kun aber nichts. Noch nichts....
 

Was war es? Lösegeld? Nein, nicht groß genug. Drogen? Möglich... Was hatte Toshiro-kun neulich noch gesagt?
 

(Der Junge drehte sich rastlos auf die andere Seite, leise hallten die Worte in seinem Kopf wieder... ,Ich habe es herausgefunden... über diese bösen Sachen. Daddy hat gesagt, ich soll nicht schauen, aber ich hab's getan... Lass dich nicht von ihm erwischen...')
 

//'Lass dich nicht von ihm erwischen' ... Wer ,hat' dich, Toshiro-kun? War es Ojiwa-san? Ich muss noch immer an diese blutige Taschenlampe denken...//
 

Der Weg nach Hause verlief relativ still. Die Kinder diskutierten über den Fall auf ihre eigene Weise (Mitsuhiko war sicher, dass es etwas mit den toten Tier-Gläsern zu tun hatte), während Rin und Conan Händchen hielten. Rin hatte unbewusst ihre Hand in seine gelegt, erst ein Kichern von hinten ließ sie aus den Gedanken schrecken. Mit den Gesichtsausdrücken Erwachsener drehten dich beide zu den Schuljungen um. Genta und Mitsuhiko glucksten wurden dann aber still.
 

Es war schon dunkel, so brachten sie die Kinder noch heim. Ayumis Apartment war der letzte Halt; als sie vor dem Eingang stand, warf sie noch einen blick zurück zu Conan. Ihre jungen Augen verrieten Sorge und einen winzigen Funken Angst. "Er ist kein sehr netter Mann, oder Conan-kun?"
 

Sein Blick traf ihren und neben ihm konnte er Rins leichtes Zittern fühlen.
 

"Nein... Nein, Ayumi-kun; ich glaube auch nicht, dass er ein sehr netter Man ist."
 

***************
 

(nun sank der Junge in seine Kissen zurück, der Schlaf übermannte ihn, wie stille, dunkle Wasser, rissen ihn hinab in die Welt der Träume...)
 

...."Shinichi? Hey, Shinichi?"
 

Er sah sich um. Der Vergnügungspark war verlassen wie immer, aber er hatte nie zuvor so... kalt ausgesehen. Es fühlte sich... seltsam an.
 

Wo war sein anderes Ich?
 

Er spürte den Schatten über sich, noch bevor er sah wer ihn warf, wusste der junge Mann, dass seine andere Hälfte hinter ihm stand. "Hier bin ich--- hey; kommt dir der Park heute Nacht auch so ,anders' vor? Oder geht das nur mir so?" Shinichi setzte sich neben ihn auf die Bank, gleich neben der Arkade; die Lichter gingen an und aus in den kompliziertesten Mustern.
 

"Nein..." Der Junge zitterte; "...das geht nicht nur dir so. Irgendwas stimmt nicht; etwas ist anders. Es fühlt sich fast an, als wären wir hier nicht allein... aber ich glaube nicht, dass Ran kommt; es--- fühlt sich nicht so an..."
 

Donner grollte laut über ihnen auf; der Wind wehte. Beide Ichs warfen den Kopf in den Nacken und schauten gen Himmel, als es zu regnen begann. "Es hat hier noch nie geregnet, oder?" Der Junge klang ein wenig fröstelnd. Der Ältere legte die Stirn in Falten, sah still nach oben.
 

Groß und schwer, landeten die ersten Tropfen auf seiner Brille; Conan schrak zurück. Synchron sprangen die beiden auf und stellten sich bei der Arkade unter, die Tropfen hatten dunkle Muster auf ihre Kleider gefärbt.
 

"Der Regen..."
 

"Der Regen besteht aus Blut. Es regnet Blut ---"
 

***************
 

In seinem kleinen Bett, wälzte sich ein kleiner träumender Junge; ein einziges Wort kam über seine Lippen, im dunklen Zimmer fast nicht zu hören: "...Blut..."
 

Und nicht all zu weit entfernt, begann eine steinerne Flurwand erneut zu bluten...
 

*~*~*~*~*~*~**~*~*
 

End of Chapter 5
 

*~*~*~*~*~*~**~*~*
 

Wuaaaahhh!!! *grusel*

Das wars mal wieder. Hat auch lange genug gedauert. *sich-vor-Sanni-versteck*

Daran ist nur die dumme Berufsschule und die Arbeit schuld!!

Nyo.. vll schaff ich das nächste früher.

Aber ne ganze Weile wird es trotzdem dauern, weil ich neben meinem chronischen Zeitmangel auch noch meine eigenen FFs zu schreiben habe.

Ich glaub an ,Kaito ist KID???' hab ich bald'n Jahr nimmer weitergeschrieben und wenn ich mich da mal nicht bald ransetzte werd ich von der Leserschaft noch gelyncht. >.<'

Also kann ich nicht sagen, wie lange es dauert bis ich das nächste Kapi übersetzt habe, aber der Wer-ein-Kommi-hinterlässt-wird-per-ENS-über-das-nächste-Kapi-infomiert-Service besteht auch weiterhin! Also schreibt Kommis!!
 

Bis zum nächsten Mal,
 

bye, eure Yoru Kurayami
 

P.S.: Schönen Gruß von Ysabet! Sie freut sich, dass ihre FF auch in Deutschland so gut ankommt! ^^
 


 


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  KaitoDC
2009-04-24T16:29:07+00:00 24.04.2009 18:29
mein gott, ist das eine hamma storyyy! doch leider hab ich es... einwenig seeeehr spät entdeckt, hehe.... aber echt schadee, dass es abgebrochen ist...... TT____TT ist wirklich total coll die idee, das mit 'Rin' und diesem komischen jungen, und natürlich Kaito Kid alias Hei-san, der Hausmeister!!!!! ;) (hoffentlich lieg ich richtig)
aber wirklich, wirklich schade.... ich mein, dass es abgebrochen wurde......... *heul*
Ganz liebe grüße
KaitoDC
Von: abgemeldet
2008-03-26T11:07:00+00:00 26.03.2008 12:07
schade das du abbrichst....
hab die story grade erst entdeckt und muss feststellen das sie abgebrochen wirdTT_TT
mir gefällt der schreibstil und die geschichte nämlich echt...
Von:  kagochan
2006-07-19T10:01:07+00:00 19.07.2006 12:01
Super FF! Sehr spannend. Aber ich würde mir wünschen das Ai wieder dabei ist. Schreib schnell weiter bitte. kagochan
Von:  Nightstalcer
2005-09-30T00:20:57+00:00 30.09.2005 02:20
mann, icvh hab jezz grad am stueck the window dann the longest hour und jezz das hier gelesen....
ich liebe die geschcihte einfach. sag der autorin bitte, dass sie sofort von mir einen award kriegt, als beste ff schreiberin des auslands...
bitte uebersetz schnell weiter..

ps das muss echt viel arbeit sein, ich weiss selbst, wie schwer englisch sein und dann diese ganzen ausdurecke... also das is glaub ich noch schwerer als ne eigene ff zu schreiben.
Von:  foxgirl
2005-09-12T16:55:23+00:00 12.09.2005 18:55
Hi,

mir gefällt die Story super gut. Ich hoffe es geht bald weiter. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil.

Bis dann Foxgirl.
Von: abgemeldet
2005-04-22T16:36:13+00:00 22.04.2005 18:36
Oh man. Ja du wirst gelyncht!!! Wie kannst du nur hier auf hören oder besser gesagt ysabet!! Ich hasse es das ich nicht so gut englisch kann *grml* Naja ich hab ja dich als übersetzerin *gg* War nen super dolles kap. und nach ner 3/4 Stund lesen bin ich ja auch endlich fertig damit!!!

Hdgdl Mach weiter Daisukie *knuddel* sanni
Von: abgemeldet
2005-04-19T13:00:39+00:00 19.04.2005 15:00
°0° Wow langes Kap. Bin entlich fertig mit lesen
^-^ War aber gut
Von: abgemeldet
2005-04-16T23:51:36+00:00 17.04.2005 01:51
boah! klasse geschichte!
schreib schnell weiter! bitte!
hoffentlich dauert das nicht so lange!
du hast wirklich viel talent, da muss ich lilly recht geben!
deine aki^^
Von: abgemeldet
2005-04-15T15:25:13+00:00 15.04.2005 17:25
Hey du!!!
jetzt schreib ich schon zum dritten mal das kommi! *arg* ich habs imma weide gelöscht
Also die story war wie immer supi!
Gefällt mir imma besser (wenn das überhaupt geht)
Boah das kapi is ja noch länger als das letzte XD
Da kann ich mit meinen 1500 Wörtern pro Kapi nich mithalten *sfg*
Also mach gaaa...nz schnell weiter und thx für die ENS
*knuddel* *keep smile*
XXX Ran
Von: abgemeldet
2005-04-14T19:44:44+00:00 14.04.2005 21:44
Die Geschichte ist echt klasse! Auch der Schreibstil ist wirklich gut! :-)
Die Autorin hat echt Talent! =)

Außerdem finde ich es klasse von dir, dass du dir die Mühe machst, das zu übersetzten! :-)

Alles Liebe,
Lilly xxx


PS: Ein Inch/Zoll beträgt umgerechnet ca. 2,54cm! =)


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