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Alles auf Grün

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Warnung: kink, bondage (Tutorial- Style) Komplett anzeigen

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Let´s Play!

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„See, anybody could be bad to you,

you need a good boy to blow your mind“

Bang Bang, Jessy J.
 

~
 

»Da kommen sie endlich!«,
 

Suga stand auf von seinem Platz auf den Betonstufen. Mitten auf dem verlassenen Sportplatz daneben ließ Daichi einen Volleyball auf den Fingern kreisen. Sie waren nicht die einzigen, die schon warteten.
 

Es war tatsächlich ein alter Sportpark: verschlungene Wege führten zu Stationen mit Reckstangen,

zu Geräten mit Stepper- Mechanik, zu Greifringen und Hüpfblöcken.

Sie trafen sich bei einer betonierten Fläche mit einer Art kleiner Tribüne daneben. Am Boden waren Feldgrenzen aufgemalt, von denen die meisten schon recht verblasst waren. Der hohe Maschendrahtzaun, der rund um sie her verirrte Bälle aufhalten sollte, war fast vollständig mit Pflanzen umrankt.
 

»Hey, hey hey!«, Kuroo hob den Arm, »Seid gegrüßt, ihr Freunde der Sonne... und des Abfallhaufens! Willkommen in der großen Stadt!«

Er wurde von allen Seiten herzlich begrüßt.
 

»Was hat deine Meinung geändert?«, Daichi legte den Kopf schief, »Ich dachte, du kommst heute nicht mehr?«
 

»Ja, aber schaut, was ich unterwegs für ein verlorenes Hündchen gefunden habe...«, er klopfte Terushima gönnerhaft auf die Schulter, und schob ihn ein Stück weit nach vorn, »Lasst ihn uns zusammen erziehen, was meint ihr?«
 

Die beiden Jüngeren, die sich davor im Hintergrund lachend und johlend über den Sportplatz gejagt hatten, drängten mit großen Augen näher.
 

„Krass, der Perverse!“, japste Nishinoya, „Alter! Ich hab´s gewusst!“

„Hey, Wortwahl!“, mahnte Daichi, „Wir diskriminieren hier niemanden, klar?“

„Der hat sich voll an Kiyoko- san rangeschmissen, der Arsch!“
 

„Genau deshalb...“, Suga schob den Kleineren dezent und mit perfektem Lächeln auf Abstand, „Habe ich ihn eingeladen, denn vielleicht lernt er bei uns noch was über Einvernehmlichkeit, und warum nein wirklich nein heißt... es sei denn, es gibt ein Safeword. Verstehst du?“

„Grmpf...“
 

»Schön, jetzt wo alle da sind ... Nishinoya und Asahi sind heute ausnahmsweise dabei, weil wir sonst echt zu wenig gewesen wären … ihr kennt euch ja schon.«
 

Das große Spieler-Ass von Karasuno deutete eine schüchterne Verbeugung an, der Libero strahlte zwischen Suga und Kuroo von Ohr zu Ohr.

„Wer weiß, vielleicht werde ich ja auch mal Capitän?“, gab er zu Bedenken, „Da weiß man nie!“
 

»Terushima!«, Daichi schüttelte dem noch etwas eingeschüchterten Neuankömmling die Hand,

»Hey! Schön, dass du doch noch zu uns gefunden hast.«

»Hallo...«
 

»Ich war mir bis zum Ende nicht sicher, ob du nicht einen Rückzieher machen würdest«, Suga zwinkerte ihm zu, »Dachte, du glaubst vielleicht, es wäre nur eine Art Scherz oder so.«
 

»Haha! Ja ... ich wollte eh mal noch nach Diver City, bevor sie den Gundam abbauen...«
 

»Sie bauen den Gundam ab?!«, Nishinoya war fassungslos.

»Ja, und ersetzen ihn mit was aus Gundam Unicorn...«

»GUNDAM UNICORN, ALTER?!«
 

»Ooikawa und sein Partner konnten nicht«, erklärte Daichi mit dem Volleyball unterm Arm, »Und Bokuto hat Abendschule... deswegen dachten wir eigentlich, dass Kuroo auch nicht kommt, aber«, er zuckte die Schultern.
 

»Kater haben ihren eigenen Kopf.«, schloss sein Vize.
 

»Ganz recht, so ist es.«, Kuroo hob die rechte Hand, und legte die linke auf seine Brust:

»Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut.«, verkündete er.
 

»Und ein Captain bin ich außerdem, also ... worauf warten wir noch?«
 

Suga nickte, »Drei gegen drei, zum warm werden?«

»Sweet!«, Nishinoya verwandelte sich in einen menschlichen Flummi, »Abgefahren! Ein Match mit den Chefs!«
 

Und das war es.

Sie spielten Volleyball.
 

Natürlich spielten sie Volleyball.

Nach kurzer Diskussion standen Suga, Nishinoya und Kuroo gegen Asahi, Daichi und Terushima. Der Ball flog. Das Netz war improvisiert aus Seil zwischen zwei alten Pfosten. Das Geräusch der Schuhe auf dem Hartboden, das Klatschen, wenn Kunstleder auf Haut traf, die kurz gerufenen Anweisungen- das war vertrautes Gebiet für sie alle.
 

Terushima war immer noch deutlich nervös, sein Lächeln war verschwunden und einer konzentrierten Intensität gewichen.

Irgendwie, vermutete Kuroo, schien es an Daichi zu liegen.
 

Das Spiel gegen Karasuno hatte wohl wirklich Eindruck hinterlassen- auf beiden Seiten.

Es war ungewohnt, so zu spielen- mit fremden Teammitgliedern, in ungewohnten Positionen- aber es brachte auch eine Menge Spaß. Eine Abwechslung von eingefahrenen Mustern und eine andere Perspektive. Kuroo war der Meinung, dass es sich immer lohnen konnte, die Perspektive zu wechseln.
 

Dem Gegnerteam schien es leichter zu fallen, schnell in ein gutes Spiel zu finden: Daichi gab Anweisungen, Asahi war zwar ab und zu etwas zögerlich, aber er tat was er sollte, und das gar nicht schlecht-... Terushima warf sich hellauf begeistert in seine neue Herausforderung. Er war angriffslustig-... und schnell.

Und so übermotiviert, dass es Kuroo bald ins Schwitzen brachte.
 

»Hey«, rief er, als er gerade noch so einem fiesen Schmetterball ausgewichen war, den Nishinoya zum Glück retten konnte: »Ihr habt einen verdammten Bullterrier- Welpen da bei euch! Brauchen die nicht einen Maulkorb?«
 

»Ball- Terrier«, murmelte Daichi, bevor er sprang.
 

Das gab Suga den Rest. Er stolperte über den völlig unerwarteten Brocken Humor, verfehlte den nächsten Ball und war überhaupt eine halbe Minute lang außer Gefecht.

Sein Lachanfall brachte Kuroo zum Straucheln.
 

»Echt jetzt«, rief er, zwischen Ärger und Belustigung, »Schlechte Wortwitze sind deine Schwachstelle?«

»Total unlustiger Humor ist seine Schwachstelle«, keuchte Noya, als einziger noch bemerkenswert fokussiert, und der Letzte, der in der Lage war, ein paar der Angriffe abzuwehren, die auf sie nieder prasselten,

»Wenn man ihm diese seltsamen, britischen Comedy- Filme zeigt, kriegt er fast keine Luft mehr.«

Suga gab Geräusche von sich wie ein alter Teekessel und wischte sich Lachtränen aus dem Gesicht.
 

»Daichi!«, beschwerte sich Kuroo, der sich selbst mit so viel Ablenkung kaum noch konzentrieren konnte, »Das sind... ganz fiese Methoden, sind das! Ab in die Ecke und schäm dich!«

»Später vielleicht«, lachte Daichi und pritschte den Ball in die Luft.

»Achtung!«, Nishinoya warf sich bäuchlings auf den Hartplatz, um Asahis Schmetterball abzufangen- umsonst.
 

Der große Starspieler ballte die Faust auf der anderen Seite und strahlte.

»YES!«, bellte Terushima und riss beide Arme hoch.

Kurze Zeit später hatte das Team tatsächlich gewonnen.
 

Terushima war voll des Glücks.

Er jubelte ausgelassen, schien Glückshormone nur so zu sprühen, hüpfte auf und ab und teilte ein beidhändiges High- Five mit Daichi.
 

»Das kriegst du zurück.«, kommentierte Suga atemlos zu seinem Captain, als sie sich am improvisierten Netz trafen, um Hände zu schütteln.

»Oh, komm schon!«, winselte Daichi, sein Grinsen von Ohr zu Ohr zeigte, dass er nicht allzu beunruhigt war... ein kleines Bisschen vielleicht.
 

»Gutes Spiel!«
 

Für jeden gab es einen Händedruck, ein Lächeln, ein Schulterklopfen, eine feste Umarmung.

Die Stimmung war gelöst.
 

Kleine Spielmomente wurden ausdiskutiert, teilweise auch pantomimisch und sogar mit Soundeffekten nachgestellt- es war das fröhliche, aufgekratzt- selige Nachglühen nach einem Spiel.
 

Während sich alles langsam beruhigte, ging Suga zu seiner Sporttasche am Rande des Spielfelds, zerrte einen dicken Beutel heraus und öffnete ihn.
 

Daichi warf ihm den Ball zu, und bekam dafür er ein handliches Bündel zurückgeworfen.
 

Es war schlankes, sauberes Hanfseil in leuchtendem Dunkelblau.
 

Suga erhob sich, während Daichi die restlichen Spieler zusammen pfiff.

Er nahm ein zweites, mangentarotes Bündel aus seinem Beutel. Aller Augen hefteten sich auf das neue Handwerkszeug. Die Gespräche verstummten. Das Plappern wich einer gespannten Stille.
 

»Kommen wir zum zweiten Teil des Abends!«, verkündete Suga, »Unser Thema heute: Rope- Bondage!«
 

»Yay!«, piepste Nishinoya aufgekratzt.
 

Zwei Handgriffe, und das Bündel Seil in Sugas Händen entwirrte sich, fiel in langen Schwüngen zu Boden und rollte sich dort zu einer Spirale ein.
 

»Wir zeigen heute, wie von einigen gewünscht, einen Oberkörper- Harness. Weil man das immer mal brauchen kann ... und es in vielen Situationen schön griffig ist. Und gut aussieht! Außerdem: Handfesseln. Wenn ihr schon mal da wart, wisst ihr Bescheid über Sicherheitsregeln. Aber weil Wiederholung nie schadet, und weil neue Leute dabei sind, zeigt Daichi uns nochmal, was wichtig ist.«
 

»Uhm... okay.«, Daichi sah sich suchend um, »Kuroo, würdest du kurz?«
 

Der große Kapitän von Nekoma schob sich enthusiastisch in Reichweite, stellte sich mit dem Rücken zu ihm. Sein zufriedenes Grinsen wurde noch breiter.
 

»Fragt euch immer erst, ob ihr euch dabei auch wohlfühlt.«,

Daichi hob das Seil mit einer Hand, fasste mit der anderen Kuroos Schulter,
 

»Dem Top muss es - immer - erst gut gehen. Dann, stellt sicher, dass euer Bottom auch okay ist«, sein Arm glitt um Kuroos breite Brust, zog ihn dicht zu sich her.
 

»Alles fein bei dir?«, schmunzelte er in seine Halsbeuge.
 

Kuroo ließ den Kopf auf Daichis Schulter zurück sinken.

»Wundervoll!«, gurrte er.
 

»Gut, heh... dreh dich ein bisschen für mich?«, er schob ihn mehr mit dem Rücken zum Publikum, »Okay, passt auf. Es ist super wichtig, dass ihr dabei keinen Blödsinn macht und wirklich auf Sicherheit achtet. Fehler könnten dafür sorgen, dass ihr nie wieder Volleyball spielen oder auch nur einen Stift halten könnt, also nehmt das bitte nicht auf die leichte Schulter!«
 

Asahi starrte eindringlich zu Nishinoya hinüber, der nur mit den Achseln zuckte.
 

»Bindet nicht fest über empfindliche Bereiche. Bindet nicht da fest, wo Haut und Knochen direkt aufeinander liegen, zum Beispiel direkt an Gelenken. Bindet nicht über längere Zeiträume, haltet es kurz. Zehn Minuten maximal sollten ausreichen, für Anfänger und für Positionen mit viel Druck auf kleiner Fläche. Handgelenke, Knöchel sind off Limits, okay? Schultern und Oberarme sind auch sehr empfindlich, viele Nerven verlaufen dort, die dafür da sind, dass eure Hände richtig funktionieren, also seid wirklich verantwortungsvoll miteinander.«
 

Kuroo gab ein kleines, wehrloses Seufzen von sich,

„Ich fühl mich so sicher mit dir, Daichi.“, hauchte er.
 

„Ähm... vielen Dank. Äh.“, der Andere versuchte, den Faden wieder zu finden, kratzte sich verlegen an der Nase, „Okay... lass mich das bitte kurz ohne Zwischenkommentare erklären, ja?“

„Ja“, flüsterte Kuroo schmunzelnd, „Sir“

Auf Daichis Wangen zeigte sich ein Hauch von Farbe, „Psst!“
 

Nishinoya hob den Arm und wedelte damit, um sich zu melden.

„Aber man fesselt ja doch die Handgelenke, oder?“, rief er, „Wie soll das dann funktionieren?“

„Ausgezeichnete Frage, du-...“
 

„Hey!“, mahnte Kuroo, „Du musst ihn schon richtig ansprechen!“

Die restlichen Jungen wirkten verwirrt.
 

„... Mas... ter?“, versuchte es Nishinoya so respektvoll wie zweifelnd.
 

„Nein.“, Kuroo grinste selbstzufrieden, „Oh Captain, mein Captain!“
 

Prustend schlug sich Suga die Hand vor den Mund.

„Oh mann, Kuroo!“, von kollektivem Stöhnen begleitet riss Nishinoya ein paar Grashalme zwischen Randpflastersteinen aus und warf sie in Kuroos Richtung. Dann richtete er einen bettelnden Blick auf Suga:

„Senpai, können wir ihn -bitte- knebeln?“

„Das...“, brachte Daichi hervor, während Kuroo in seinem Arm bebte vor unterdrücktem Lachen, „Das ist leider nicht Teil des heutigen Themas!“
 

„Wir könnten es für nächstes Mal planen.“, überlegte Suga mit seinem freundlichen Lächeln, „Vielleicht hat da Oikawa ja auch mal wieder Zeit...?“
 

„In Ordnung! Also um Handgelenke sicher zu fesseln“, unterbrach Daichi lauter, um endlich zurück zum Thema zu kommen und seinen Vortrag bald zu beenden, „Lasst ihr sie einfach ein Stück tiefer gleiten... so. Nur ein Stück. Dann könnt ihr einen „Double Column Bind“ machen. Ich zeige euch, wie das geht. Passt auf...“
 

Nach einiger Zeit des Zeigens und Erklärens und Fragen beantwortens, war der Demonstrations- Teil vorbei, und freies Üben war angesagt.
 

Kuroo wurde wieder ausgewickelt, teilte eine kurze Umarmung und einen Händedruck mit Daichi, kam dann zurück zu seiner Begleitung geschlendert und suchte sich auf dem Weg dorthin ein smaragdgrünes Seil aus Sugas Vorrat, das er noch im Gehen aufknüpfte.
 

„Passt zu deinen Augen“, fand er, als er es ausstreckte und den anderen sehen ließ: „Und deinem Haar. Und deiner... Persönlichkeit. Irgendwie.“
 

„Grün?“, Terushima legte den Kopf schief.

Er saß im Schneidersitz auf dem Boden. Um Kuroo in die Augen zu sehen, musste er seinen Kopf zurück legen.
 

„Japp“, Kuroo hob die Schultern,

„So... positiv, irgendwie? Entschlossen! Kräftig! Aufstrebend, wie eine junge Sojaranke!“
 

„Ähh... danke.“

„Möchtest du dich zuerst binden lassen?“
 

Terushima bekam wieder deutlich Farbe.

„Uhm ... Okay … ja.“, er leckte die Lippen.
 

„Dann bin ich in dem Fall zuerst Top und du ...?“

Kuroo zog den letzten Vokal in verspieltem Singsang und legte den Kopf schief. Er war immer noch freundlich. Seine Stimme war weich, und er zog schimmerndes, grünes Seil verheißungsvoll durch seine Finger...
 

„Ich...“, Terushimas Bravado bröckelte wie ein Riegel Shortbread. Seine Hände schlossen sich um die Knie, sein Blick glitt aufwärts zum Seil, zu Kuroos Händen, in die Augen des Anderen:

„I-... ich bin... s-... submissiv …?“
 

Kuroo zeigte sein schönstes, goldenes Grinsen.
 

„Mann, heute muss echt mein Glückstag sein!“
 

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