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Das Wiedersehen

Haruka&Michiru
von

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Als Michiru ihre Augen wieder öffnete, war es bereits 6 Uhr. Zu der Zeit stand Haruka auch immer auf, da sie ja zur Arbeit musste.

Lange im Bad brauchte die Blonde generell nie. Zähne putzen, Gesicht abwaschen, aufs Klo gehen und Haare durch kämmen. Mehr war da nicht zu machen. Schminken tat sie sich nie, sie besaß gar keine.

Ein Frühstück machte sie erst bei der Arbeit. Eher bekam sie auch gar nichts hinunter.

Als sie gerade sich anzog, musste sie an Michiru denken. Die musste bestimmt noch schlafen.

Sie selber war über glücklich, dass sie nun bei ihr war und auch bei ihr sein wollte. Es war ihre Jugendliebe... Jedoch liebte sie sie noch immer. In all den Jahren hatte sich rein gar nichts geändert.
 

Seufzend nahm sie ihre Tasche und warf sie über ihre Schulter. Sicherheitshalber blickte sie nochmal in das Gästezimmer, in dem Michiru schlief. Dass sie schon wach war, bemerkte sie erst jetzt.

,,Michiru?", fragte diese und sofort war das Augenpaar auf sie gerichtet,

,,Guten Morgen"

,,Morgen, Haru-chan", meinte die Kleinere.

,,Hast du gut geschlafen?"

,,Ja, besser als sonst"

,,Na woran das nur legen mag?", grinste die Sportlerin,

,,Wenn du Hunger hast, dann bedien dich einfach. Du kannst alles nehmen, was da ist. Wenn du Bock hast, dann kannst du auch mit dem Hund Gassi gehen. Ich habs heute nicht geschafft, weil ich verschlafen habe"

,,Ja, mach ich. Und danke"

,,Nicht's zu Danken, Süße. Ich muss jetzt los. Keine Ahnung wann ich fertig bin. Ach ja! Hast du dein Handy dabei?"

,,Ja, das müsste in meiner Jacke sein"

,,Ok, die habe ich gestern mitgenommen. Ich schreibe dir meine Nummer auf, falls was sein sollte"
 

Kurz darauf verließ die Blonde auch schon das Haus. Mit wenig Lust stieg sie in ihr Auto und startete den Motor. Dieses mal holte sie noch Elza ab, welche bereits schon einige Minuten gewartet hatte. Dennoch war kein Grund zur Besorgnis da, denn noch immer hatten sie ausreichend Zeit.

,,Morgen. Gut gepennt?", fragte die Rothaarige gut gelaunt.

,,Ja, Morgen. Du auch?"

,,Japp, meine Mutter kommt heute aus dem Krankenhaus!"

,,Oh, schön. Musst du dich da um sie kümmern?"

,,Ja, ich hab dann wohl weniger Freizeit. Also wird mit treffen wohl in Zukunft nichts", schmollte diese nun leicht.

,,Ach komm! Sowas kann man nachholen. Wir wohnen doch nicht weit voneinander entfernt."

Während Haruka mit ihr redete, musste sie an Michiru denken.

》Ob es ihr gut geht?《, fragte sie sich und gab etwas Gas.
 

Michiru hatte in der Zwischenzeit gefrühstückt und dem Tier Futter gegeben.

,,Willst du dann raus,.... äh... Hund?'', fragte sie etwas unwissend,

,,Ich weiß ja noch nicht mal, wie du heißt!", murmelte sie gelangweilt,

,,Menno!"

So aß sie noch schnell zu Ende, bis sie dann mit den Hund raus ging.

Gut gelaunt stampfte sie durch die Stadt. Auf jeden Fall hatte sie noch leichte Probleme, sich hier zu orientieren, denn so lange war sie noch nicht hier gewesen. Ganze Zeit wiederholte sie den Namen der Straße auf der Haruka wohnte, dass sie nicht ihn vergessen würde.

Aber auch sie musste sofort wieder an Haruka denken und als ein Motorrad an ihr vorbei fuhr, verstärkte sich nur noch das Sehnsuchtgefühl. All die Jahre hatte sie die Blonde vermisst. Noch immer hatte sie Angst davor, dass sie ihr böse sein sollte, da sie ihr ja von den Umzug nichts gesagt hatte besziehungsweise konnte.

》Ob sie mich noch immer liebt?《, fragte sie sich.
 

Nach kurzer Zeit war sie mit einer kleinen Runde fertig. Wie lange sie mit dem Hund rausgehen sollte, wusste sie ja nicht und sonst hatte sie keine Ahnung von Hunden. Sie hatte nie ein Haustier besessen, obwohl sie das schon seit Jahren wollte.

Als sie wieder in der großen Wohnung angekommen war, setzte sie sich auf das Sofa.

Michiru versuchte sich an den vergangenen Tag zu erinnern, doch auch nach mehreren Anläufen kamen keine weiteren Erinnerungen hoch.

》Ich... wurde vergewaltigt....《, meinte sie.

Das wusste sie schon seit gestern Abend. Aber nichts weiteres. Ein wer und wie war ihr unbekannt. Ein Gefühl von Schmerz gab es nicht. Es war einfach alles normal. Nicht mal ein Schock war wohl vorhanden. Zumindest konnte sie nichts spüren. Es war einfach alles so wie immer- ganz normal. Nur das sie Haruka wieder getroffen hatte. Aber das war positiv und nicht negativ. Sie liebte die Sportlerin noch immer und sie schien sich sogar geändert zu haben. Sie war auch nicht mehr so aufgeweckt wie früher, sondern ruhig und liebevoll. Liebevoll war sie allerdings auch schon damals gewesen. Das war auch eine Eigenschaft, die sie schon immer an Haruka liebte.

Als sie damals sich das erste mal geküsst haben, hatte Michiru sogar gedacht, sie würde schwanger werden. Natürlich wusste sie, wie das eigentlich ging, jedoch hatte sie es trotzdem geglaubt und den Kuss totgeschwiegen. Außah ihren Eltern wusste niemand aus ihren Freundeskreis von der Liebe zu Haruka. Aber auch die Sportlerin hatte dies nicht vielen erzählt.
 

Michiru musste kichern, als sie daran dachte, wie sie Haruka kennen gelernt hatte. Es war einfach atemberaubend. Seit dem ersten Augeblick an hatte auch ihr Leben vollkommen verändert. Sonst immer trat sie relativ selbstbewusst auf, doch bei Haruka war sie das komplette Gegenteil gewesen.

All die Erinnerungen kamen wieder in ihr hoch. Es war wirklich ein schönes Gefühl, die ganze Beziehung noch mal mit jedem Detail durchzugehen, denn sie konnte sich noch an alles erinnern.
 

Haruka tippte gelangweilt ein paar Zeilen in den Rechner ein. Eigentlich hatte sie im Moment Pause, jedoch wollte sie nichts essen und ihr war langweilig.

》Soll ich Michiru vielleicht mal anrufen?《, fragte sie sich und schnell entschied sie sich für ein "Ja".

So ging sie in eine ruhige Ecke, wo man sich auch setzen konnte und dann suchte sie den Kontakt 'Schnucki' raus. Für ein 'Schatz' oder so war die Zeit noch zu jung. Es war ja schließlich keine Beziehung im Moment zwischen ihnen. Wohl irgendwas dazwischen- dachte Haruka jedenfalls.

》Ich hoffe, es wird so wie früher. Wenn sie aber 'nein' sagt, muss ich auf jeden Fall damit klar kommen《, dachte sie und drückte dann auf den grünen Knopf auf ihren Smartphone.

Sie besaß kein sonderbar teures Modell, deswegen war die Marke auch nicht wirklich teuer. Für das Internet hatte sie sich nie so sonderbar interssiert.

,,Guten Tag, ich bin im Moment nicht zu erreichen. Bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Signalton. Vielen Dank", ertönte die Stimme der Künstlerin.

Kurz musste Haruka grinsen. Sie konnte es nicht abstreiten, dass die Stimme der Türkisen sie glücklich machte. Schnell legte sie jedoch wieder auf, denn eigentlich hatte sie gar nichts zu sagen. Sie wollte jediglich ihre Stimme hören, das es ihr gerade von großen Wert. Michiru ging jedoch nicht ran, deswegen mussten die kurzen Worte wohl reichen.

Als sie aufstehen wollte, klingelte ihr Handy plötzlich. Michiru rufte an, das konnte sie auf dem Display lesen.

,,Michiru?", fragte Haruka glücklich.

,,Du hast mich angerufen. Ist alles okay?", ertönte ein zweites mal ihre Stimme, doch dieses mal war es nicht die Mailbox.

,,Ja, ich hab grad Pause und weiß nicht was ich machen soll", nahm die Blonde als Vorwand.

,,Achso. Willst du mit mir telefonieren, um dir die Zeit tot zu schlagen?", fragte sie nun.

,,Ja, das hatte ich vor", log sie.

Dabei war das eigentlich bloß zur Hälfte gelogen. Sie wollte mit ihr ja telefonieren. Aber eigentlich nur, weil sie ihre Stimme hören wollte.

,,Ah ok.... ähm... gibt's was neues?", fragte sie nun.

,,Ne.... also ich werde so gegen 6 da sein. Ich muss davor noch zu meiner Oma, da sie krank ist und ich mich um sie kümmern muss", fiel ihr gerade ein.

,,Ok.... Die Arme. Sag ihr gute Besserung. Ähm... also ich war mit dem Hund draußen. Darf ich mal erfahren, wie er oder sie heißt?", erzählte Michiru.

,,Sie heißt Kyo"

,,Kyo? Wie kamst du auf den Namen?"

,,Ich hab ihn ihr nicht gegeben. Kyo gehört meiner Schwester. Die hat aber erst ein Baby bekommen und ist allein erziehend. Sie hat halt wenig Zeit für ihn und deswegen habe ich ihn für paar Monate aufgenommen"

,,Ah... Achso.... das wusste ich nicht"

,,Ist doch ok. Sag mal, wie wärs wenn wir heute mal zum Arzt fahren? Ich meine, ich will schon wissen, ob du gesund bist oder nicht"

,,Klar, wenn du unbedingt willst. Allerdings fühle ich mich ganz normal"

,,Ja trotzdem. Hast du eigentlich auch einen Job?"

,,Nein.... also... ich darf nicht arbeiten..."

,,Wieso das denn? Bist du etwa krank oder so?"

,,Mein Imunsystem ist sau am Boden. Ich bin zu 49% behindert. Da ich schnell anfälle bekomme, hat man mal was Leichtes mit mir ausprobiert, aber selbst das habe ich nicht geschafft. Deswegen gehe ich nicht arbeiten, weil ich nicht darf", erzählte die Künstlerin und strich sich nervös eine Strähne aus dem Gesicht.

Ihr Problem zu erzählen, war ihr peinlich. Sie wollte nicht, dass Haruka denken würde, sie wäre unfähig zu allem. Das war im Moment ihre größte Angst.

,,Hm... hört sich ganz schon scheiße an. Muss bestimmt blöd für dich sein. Naja wie dem auch sei. Ich muss jetzt leider Schluss machen, ähm.... Süße"

,,Ähm..... ja klar"

Was Haruka nicht sah, war, dass Michiru komplett rot wurde. Solche Komplimente war sie noch nicht gewohnt. Aber auch die Pianistin war etwas angerötet im Gesicht.
 

Nachdem Haruka gegen 17 Uhr mit der Arbeit fertig war, fuhr sie zu ihrer Oma. Diese versorgte sie noch rasch. Doch so schnell wie sie sich das vorgestellt hatte, war sie nicht. Allein das Essen dauerte 30 Minuten. Dann musste sie noch die Bettwäsche wechseln und ein bisschen aufräumen. All das nahm viel Zeit in Anspruch. Mehr, als geplant war. Viel mehr.
 

Erst 18:34 Uhr stellte sie ihr Auto in der Garage ab. Die Uhrzeit las sie noch schnell auf der Anzeige ab, bis sie dann den Autoschlüssel heraus zog.

Dennoch gut gelaunt betrat sie das Haus, nachdem sie die Haustür aufgeschlossen hatte.

,,Ich bin wieder zu Hause, Michiru!", rief sie durch das Haus.

Sie schlüpfte aus ihren Mantel, den sie an der Gaderobe aufhang und dann blickte sie nochmal zur Kontrolle in den Spiegel. Sie wollte ja schließlich schon irgendwie perfekt aussehen. Vor allem vor Michiru. Noch ein paar Haarsträhnen richten und dann war sie auch schon fertig.

Als sie die Tür öffnete, von der aus man in das Wohnzimmer gelangte und man von dort aus auch direkt in die Küche sehen konnte, überkam sie sofort ein wunderbarer Geruch. Der Geruch von feinen Gewürzen stieg ihr in die Nase.

,,Hast du gekocht?", fragte die Blonde etwas verwundert.

Als sie um die Ecke lief, konnte sie Michiru in der Küche herum werkeln sehen. Der Tisch war bereits fein säuberlich gedeckt und die Küchenmöbel glänzten wie- es war einfach unglaublich. So sauber war es bei ihr noch nie gewesen.

,,Ja, ich habe mir mal erlaubt, in deine Schränke zu gehen", lächelte Michiru, dass Haruka den Kopf schief legen musste.

,,Du kannst kochen? Als ich dich kennengelernt habe, hast du das gehasst?!", konterte die Blonde.

,,Daran kannst du dich noch erinnern? Wow! Was du dir nicht alles merkst", kichherte sie leicht verlegen,

,,Aber ja, ich habe es gehasst. Aber nur, weil ich es nicht konnte. Meine Oma hat mir einiges bei gebracht und da habe ich gemerkt, dass es doch nicht so langweilig und öde ist"

,,Ahh.... Na das klingt doch gut. Ich kann gar nicht kochen! Ich freu mich drüber, dass du dich an den Herd gestellt hast!", lächelte die Blonde und schaute in die Pfanne,

,,Aber mal was anders! So wie es aussieht, habe ich am Freitag frei. Da können wir ja zum Arzt gehn, oder du fährst mit dem Bus"

,,Ich kann auch mit den Bus fahren. Außerdem werde ich bis Freitag auch nicht hier bleiben", lautete darauf die Antwort.

,,Wieso das denn? Magst du nicht hier bleiben? Du hast mich gestern doch drum gebeten!"

,,Ja, aber ich will dir nicht auf die Nerven gehen"

,,Gehst du nicht. Ich lebe sich sowieso alleine. Ich freu mich drüber, dass mal mehr Schwung in meine Wohnung kommt. Also meinetwegen kannst du so lange bleiben wie du willst''

,,Na gut. Ein paar Tage bleibe ich noch. Aber ich habe ja auch noch eine eigene Wohnung"

,,Ja, stimmt''

Leicht aufgeregt und mit Vorfeude auf das Essen blickte Haruka in den Backofen. Darin brutzelte ein großes Hähnchen.

,,Äh.... War das in meiner Reihe gewesen?", fragte sie dann aber leicht verwundert.

,,Ja, den hab ich nicht gekauft. Ich hab das Haus nur mit dem Hund verlassen. Alles was du hier siehst, war schon da"

,,Ok... davon wusste ich gar nicht"

,,Keine Angst. Das Händchen war noch ganz in Ordnung"
 

Kurz darauf stand alles fertig auf dem Tisch und Haruka und Michiru saßen sich gegenüber.

,,Guten Hunger!", rief Michiru freudig, denn auch sie hatte ein klein wenig Hunger.

Den ganzen Tag hatte sie nichts gegessen, da sie anderweitig zu tun hatte. Allein die Wohnung hier war genung des Guten! So was Aufgepulltes hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.

,,Besseren Hunger!", grinste die Pianisten und klatschte sich eine ordentliche Portion von allem auf den Teller,

,,Das sieht lecker aus!"

Amüsiert und lächelnd schaute die Künstlerin bei der Szene zu, wie Haruka vom Essen zuschlug.

,,Ich hoffe es schmeckt"
 

Eine Stunde später waren die beiden fertig mit Essen. Michiru aß sehr langsam und brauchte immer eine ganze Menge an Zeit dafür. Deswegen hatte es auch so lange gedauert. Haruka hatte ihr dann bloß noch zugesehen.

》Mein Engel《, schoss es ihr durch den Kopf.

Sofort errötete sie, als Michiru ihren Kopf erhob, als sie das Besteck auf den Teller perfekt positioniert hatte.

,,Ähm.... Es war wirklich lecker. Danke dir", sagte sie dann schnell, nicht das ihre verstohlenen Blick auffallen würden.

Doch Michiru hatte dies sehr wohl bemerkt. Ihr waren diese Blicke nicht verborgen geblieben.

,,Danke'', sagte sie auch etwas errötet.

Grinsend erhob die Pianisten sich.

Ihr Bauch fühlte sich unvorstellbar schwer und voll an, dass sie am liebsten die nächsten 6 Jahre nichts mehr gegessen hätte, doch spätestens morgen gegen 10 hätte sie wieder Hunger.

,,Wollen wir uns es auf dem Sofa bequem machen?", fragte Haruka dann etwas schüchtern.

,,Gern", meinte Michiru, lächelte Haruka kurz an, erhob sich und räumte den Tisch ab.

Freundlicher Weise half Haruka ihr bei dieser Tätigkeit. Höflich wollte sie trotz das Michiru sie bereits kannste immer noch sein. Ein nettes Verhalten war für sie das A und O.

,,Gut. Ich geh mir schnell was Bequemers anziehen. Willst du von mir irgendwas haben? Ein Tshirt oder so?"

,,Das ist wirklich nicht nötig"

,,Doch. Komm mal bitte kurz mit. Du kannst nicht jeden Tag das Gleiche tragen!", meinte Haruka und duldete auch keine Wiederrede.

,,Ja gut....", stöhnte die andere lächelnd.

Haruka führte sie in ihr eigenes Zimmer und suchte in ihrem Schrank nach einem Tshirt.

Michiru erschrak regelrecht bei den Anblick des Innenlebens, was in den Kleiderschrank herrschte.

,,Wann hast du hier das letzte mal aufgeräumt?", fragte sie etwas zögerlich.

Haruka drehte sich zu ihr um und blickte ihr direkt in die Augen. Die Violinistin schien in dem Gänsehaut erzeugenden Blau zu versinken. Ein woliger Schauer durchfuhr Mark und Knochen und machte sich als letztes in ihren Beinen und Füßen breit. Schon lange hatte sie so ein Gefühl nicht erlebt. Und Haruka war auch die einigste Person, bei der sie sowas empfand. Schon vor Jahren hatte sie sich in diesem charmanten Augen immer und immer wieder verloren und das war jetzt nicht anders. Sie hatten noch immer die gleiche Farbe und auch das gleiche Strahlen in sich.

Michiru musste nach oben schauen, um in das Augenpaar Harukas blicken zu können.

Das charmante Lächeln, was die Lippen der Blonden umspielte, ließ sie ein weiteres mal erschaudern. Ihre Beine schienen sogar langsam an Halt zu verlieren. Da Haruka dies aber nicht bemerkte, würde sie sie wohl auch nicht abfangen können. Michiru gab sich aller größte Mühe, nicht dem zu verfallen, doch es war bereits zu spät.

,,Michiru?", fragte Haruka doch dann etwas besorgt.

,,Äh.... ja... ich... also..."

Sofort wurde sie aus ihren Gedanken und ihrem Loch gezogen. Das war keines falls übertrieben! Ohne Hilfe wäre Michiru wohl kaum da raus gekommen.

Grinsend trat die Pianisten noch einen Schritt näher. Augenblicklich zog die Blonde sie in eine Umarmung und gleichzeitig gab sie ihr auch einen gewissen Halt, den sie benötigte. Die Türkise ließ sich sogar noch vorne fallen, sodass Haruka ihre Hände um ihrer Taille verfestigen musste.

Sofort stieg der Duft von Salzwasser der Blonden in die Nase. Es war nicht zu stark, eigentlich sehr zart.

,,Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Ich habe dich all die Jahre so sehr vermisst, Michiru", seuselte sie in das Ohr von der Künstlerin.

In Michiru breitete sich eine wohlige Gänsehaut aus. Sie genoss die zärtliche Berührung der Hände Harukas, die sie sicher festhielten.

,,Ich bin auch froh, wieder bei dir sein zu dürfen", hauchte sie kaum hörbar.

Plötzlich bekam Michiru einen schrecklichen Hustenanfall. Es war nicht wegen einem sonderbaren Grund, sie hatte sich vielleicht einfach verschluckt. Jedenfalls half die Pianisten dem Mädchen wieder ordentlich auf die Beine, dass sie auch ordentlich Luft bekam.

,,Alles okay mit dir, meine Hübsche?", fragte Haruka lächelnd.

Sofort bildete sich ein Rotschimmer auf ihren Wangen. Um dies etwas zu verstecken, blickte sie schnell in eine andere Richtung.

,,Ja, es geht wieder", meinte sie hoch angerötet.

Endlich fischte die Blonde ein Tshirt heraus und für sich einen Schlafanzug. Das Teil drückte sie Michiru direkt in die Hand.

,,Da du ja noch ne Weile hier bleibst...

Du brauchst auf jeden Fall was anzuziehen. Also werden wir mal bei dir zu Hause vorbeischauen müssen", grinste Haruka und machte die Schranktüren zu.

Michiru stand kurz ratlos da. Unterwäsche musste sie doch auch wechseln. Mit einen komischen Blick schaute sie das Tshirt in ihren Händen an. Ihr Blick sagte soviel wie: ,,Soll das jetzt dein voller Ernst sein?" Haruka konnte dies erst nicht recht deuten, doch dann verstand sie.

,,Ja..... hier!", lachte sie und drückte ihr einen Tanga in die Hand.

Normalerweise trug Haruka das nicht, doch vor paar Monaten war Elza ja noch hier gewesen und so manches vergessen. Die Pianisten sah es nicht für nötig, das alles zurück zu geben.

,,Sowas trägst du doch gar nicht!", schmunzelte die Türkise und bluchte das Ding in ihrem Händen an.

,,Wer weiß?!", grinste die Blonde verführerisch.

,,Das will ich sehen!", rief diese nun amüsiert,

,,Zeig!"

Haruka jedoch winkte nur ab.

,,Da gibt es nicht sonderbar viel zu sehen. Mach dir keine Hoffnungen", sagte sie geheimnisvoll.

,,Du legst mich ständig rein! Das hast du früher auch schon getan!", meckerte Michiru gespielt böse.

Haruka zwinkerte ihr amüsiert zu.

Kurz darauf verließ die Blonde das Zimmer, denn sie wusste ja nicht, ob diese sich vor ihr ausziehen würde. Zur Zeit war ihr das auch noch ein kleines bisschen egal.
 

Michiru stand etwas perplex da. Sie sollte doch nicht ernsthaft einen Tanga tragen. Selbst sie trug keine, da sie sowas nicht so doll mochte. Aber da konnte man nichts machen.

Kurz schlunzte sie vor die Tür, dass Haruka sich ja nicht reinschlunzenn würde. Dann schlüpfte sie auch schon hinein. Mit einem komischen Gefühl im Bauch schaute sie noch mal ein den Schrank Harukas hinein und entdeckte eine Jogginghose, die sie sich sofort freudestrahlend aneignete.

Fertig angezogen lief sie dann auch wieder runter in die Küche.

Haruka fand sie erst im Wohnzimmer auf. Da Michiru aber keinen Ärger bekommen wollte, sagte sie es lieber gleich.

,,Du.... Haruka....?", fragte sie etwas leiser, doch die Angesprochene hatte es gehört.

,,Was möchtest du?"

,,Ich.... hab mir eine Jogginghose von dir geliehen. Ist das ok?", kam es noch leiser.

,,Ja, klar! Daran hatte ich gar nicht gedacht. Verzeihung", sagte sie etwas mitleidig und erhob sich.

Michiru war noch genau so hübsch wie früher auch. Genausso wundervoll und liebevoll wie damals. Selbst ihre Haarfrisur hatte sich nicht geändert, nur die Farbe etwas. Ihre Spitzen waren etwas lila gefärbt, doch das stand ihr ausgesprochen gut. Außerdem ging das Türkis darin nicht unter. Die außergewöhnliche Farbe mochte sie schon immer an ihr.

,,Setz dich doch zu mir, meine Hübsche", lächelte die Pianistin lieblich.

Michiru blieb jedoch stehen und regte sich nicht. Vielmehr war sie damit beschäftigt, die Blonde zu mustern.

Deren Schlafanzug bestand aus einem Oberteil, was man zwischen der Brust zuknöpfen musste, und einer Hose. Die Knöpfe hatte sie allerdings nicht alle genutzt, denn rund die Hälfte des Oberteils war offen. Dazu kam noch die Sitzposition von Haruka. Michiru konnte locker bis runter zu ihren Bauch schlunzen.

Augenblicklich verfärbte sich das Gesicht des Mädchens in ein tiefes Rot, was Haruka nicht verborgen blieb. Diese vernahm es nur mit einem Grinsen und einem "Komm schon her!". Endlich hörte die Violinistin und zart einige Schritte an das Sofa. Haruka zog sie den letzten Meter zu sich. Im nächsten Moment befand sie sich in Harukas Armen, die sich gierig um sie geschlungen hatten.

Wieder konnte sie den Duft der Blonden vernehmen, der ihr anscheinend ins Gehirn stieg. Dem Mädchen wurde heiß und ihr Herz wurde schneller als je zuvor. Das Blau der Augen schien sie vollkommen in den Bann zu ziehen, dass sie es gar nicht versuchte, sich zu wehren, wenn überhaupt. Ihr war dies gerade recht und sie genoss die Nähe in allen Zügen.

Auch Haruka hatte leichte Probleme sich unter Kontrolle zu bringen. Ihr Verstand schien ihr offensichtlich einen Streich spielen zu wollen. Es war einfach nicht beschreibbar. Als Michiru in ihre Nähe gekommen war, hatte sie jedigliche Beherrschung verloren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SailorStarPerle
2017-09-26T21:04:55+00:00 26.09.2017 23:04
oho das ist aber schön,
das beide fast das gleiche denken,
das sie sich beide immer noch so lieben wie früher *gg*
was woll jetzt passieren wird ,
ob sich beide unter Kontrolle haben werden, bitte schnell weiter schreiben :-)


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