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Orphan Black - Stay alive for me

A Cophine Story
von

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Wieder stand Cosima vor ihrem Kleiderschrank. Die Auswahl fiel ihr dieses Mal jedoch leichter, als am Tag zuvor. Noch immer war sie fassungslos. Stellte sich weiterhin die Frage, ob es sich dabei tatsächlich um ein Date mit Delphine handelte. Schon allein bei dem Gedanken daran, musste sie unwillkürlich grinsen. Und doch wollte sie diese Frage, diese gewisse Unklarheit geklärt bekommen im Laufe des Abends. Sie überlegte sich bereits, wie sie Delphine darauf am besten ansprach.

Cosima griff also in ihren Kleiderschrank und zog eine schwarze Hose, sowie ein dunkelblaues Oberteil hervor. Die Hose saß eng an ihrem Körper, betonte ihre weiblichen Rundungen, während das Oberteil locker an ihrem Oberkörper saß und doch ein wenig Ausschnitt und den Blick dezent auf ihr Dekolleté lenkte.

Nach dem sie sich angezogen hatte, ging sie noch einmal ins Bad, frischte ihr Make-Up auf und band sich die Haare zu einem lockeren Dutt zusammen. Einzelne Strähnen waren dabei leicht rebellisch und befreiten sich aus dem Haargummi, hingen locker heraus.

Cosimas Aufregung stieg nun doch langsam an. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so nervös sein würde. Es klopfte zaghaft an der Tür. Sie betrachtete sich noch einmal kurz im Spiegel, richtete ihre Brille zurecht und ging zur Tür. Als sie die Französin dort stehen sah, erhellte sich sofort ihre Miene.

„Hey, willst du kurz reinkommen?“, fragte sie Delphine, als sie die Tür öffnete.

Die blonde Frau nickte nur kurz und betrat Cosimas Wohnung. Sie setzte sich wie selbstverständlich auf Cosimas Couch und machte es sich noch kurz gemütlich. Erst, als sie saß, fiel Delphine auf, dass sie nicht auf Cosimas Aufforderung gewartet hatte. Sie wollte sich eben noch dafür entschuldigen, als Cosima sie anlächelte und beschwichtigend abwinkte.

„Ist schon okay. Fühl‘ dich einfach wie zu Hause.“ Sie grinste und schenkte Delphine, wie auch sich selbst noch ein Glas Wein ein. „Ich hoffe, dafür haben wir noch etwas Zeit.“ Sie reichte der Französin ein Glas und setzte sich neben sie hin.

„Oui.“, nickte die Französin leicht und nahm dankend das Glas entgegen.

Cosima wollte den Abend entspannt und in lockerer Atmosphäre beginnen. Mit einem guten Wein sollte ihr das womöglich auch gelingen. Sie war noch immer recht nervös. Die beiden Frauen saßen einfach nur da, schwiegen einen Moment und ließen den Alkohol seine Wirkung entfalten.

Während Delphine die ganze Zeit über ruhig und entspannt wirkte, legte Cosima ihre Nervosität langsam ab. Ihr Herzschlag wurde ruhiger, wie auch ihre Atmung. Erst jetzt hatte sie die Kraft, Delphine genauer anzusehen und stellte fest, dass sie umwerfend aussah. Ihr blondes Haar fiel in Wellen an ihr herab, die Lippen durch einen leichten Lippenstift betont. Ihre Kleiderauswahl schmeichelte ihrem Körper. Die helle Bluse hing locker an ihrem Körper hinab, war jedoch eng genug, um ihre Linie zu betonen.

Delphine blickte auf die Uhr und stellte dann ihr Glas ab.

„Wir sollten los.“, meinte sie nur kurz und stand auf. „Das Restaurant ist nicht weit von hier. Wir können einen Spaziergang dahin machen.“

Cosima, aus ihren Gedanken gerissen, blickte Delphine kurz verwirrt an. Erst dann registrierte sie, was die Französin eigentlich von ihr wollte. Auch sie stand auf, leerte ihr Glas und stellte es auf den Tresen in der Küche ab. Cosima nahm ihren Mantel und öffnete die Tür.

„Ein Spaziergang? Hört sich klasse an.“, lächelte sie und begleitete Delphine nach draußen.

Die Luft war kühl, aber angenehm. Der Himmel war sternenklar, nirgends war eine Wolke zu sehen. Das Licht des Mondes erhellte die Straßen zusätzlich und tauchte die weniger gut beleuchteten Wege in ein weißliches – milchiges Licht. Cosima lief neben Delphine her und sah kurz zu Sternen hoch. Es war wie eine Art Ritual für sie geworden. Den Blick gen Himmel richtend, am Abend oder in der Nacht, wenn sie das Haus verließ, in Gedanken versunken an ihre Eltern, ihre Vergangenheit und voller Zuversicht auf ihre Zukunft.

„Es ist ein herrlicher Abend.“, durchbrach Delphines Stimme die Stille.

„Allerdings.“, pflichtete Cosima ihr bei und grinste dabei.

Die Dunkelhaarige senkte wieder ihren Blick und sah Delphine an. Noch immer war sie ganz hin und weg von Delphines Aussehen. Sie sah zu gut angezogen aus, für ein normales Essengehen. War das hier vielleicht doch ein Date?

Am Restaurant angekommen, staunte Cosima. Es war ein Sternerestaurant gewesen. Bisher lief sie immer nur an diesem Lokal vorbei, beneidete die Menschen, die dort drin saßen und das Essen genossen. Cosima hätte sich in ihren kühnsten Träumen nicht erhofft, hier einmal wirklich Essen zu gehen. Alleine erst recht nicht. Aber in so einer adretten Begleitung, wie Delphine eine war, schien es doch nicht mehr so abwegig.

Delphine ging zur Rezeption und redete dort kurz mit einem Mitarbeiter. Dieser nickte kurz und bat sie, ihm zu folgen. Delphine blickte über ihre Schulter und bedeutete ihrer Begleitung, sie solle ihr folgen. Cosima zögerte nicht lang und gesellte sich zu der Französin. Die beiden Frauen folgten dem jungen Mann zu einem Tisch.

„Bitte sehr, die Damen.“

Delphine und Cosima bedankten sich und nahmen Platz. Ihre Mäntel hatten sie bereits an der Garderobe abgegeben. Cosima kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

„Wie bist du nur auf dieses Lokal gekommen?“, meinte sie knapp und sah sich um.

Um sie herum waren Geschäftsmänner, Paare. Alle schick gekleidet. Cosima fühlte sich underdressed innerhalb dieser ganzen Personen.

Das Lokal selbst war in ein gelbes Licht getaucht. Die Lampen an den Decken wirkten wie Kronleuchter, strahlten ein schwaches Licht aus. Kerzen auf den Tischen flackerten leicht und gaben dem Ambiente ein gewisses romantisches Flair. Im Hintergrund ertönte leise Musik. Cosima entdeckte in etwas weiterer Ferne zu ihrem Tisch einen Pianisten, der klassische und auch moderne Stücke zur Unterhaltung spielte. Später am Abend sollte sich noch eine Frau zu ihm gesellen und seine Musik gesanglich unterstützen.

„Es wurde mir von einem Bekannten empfohlen.“, lächelte Delphine sie an und nahm die Karte.

Cosima zog die Augenbrauen hoch. Empfohlen? Okay. Derjenige hatte einen sehr interessanten Geschmack. Zu seinem Vorteil. Auch sie griff nun nach der Karte und studierte diese. Die Auswahl an Speisen und Getränken war klein, aber außergewöhnlich und passend zu dem Lokal.

Der Kellner gesellte sich wenig später zu den beiden Frauen und wollte die erste Bestellung aufnehmen. Cosima entschied sich für einen lieblichen Rotwein, sowie ein Steak. Delphine hingegen orderte für sich, neben dem gleichen Wein wie Cosima, eine Pasta. Der Kellner empfahl sich wieder und kam ein paar Minuten später mit dem Wein zurück an den Tisch. Er öffnete die Flasche direkt vor den beiden, erzählte etwas über dessen Herkunft und schenkte den beiden Frauen ein.

Die Farbe des Weins war satt, tiefrot und schimmerte punktuell ganz leicht orange im Licht der Kerze an ihrem Tisch. Der Geruch fruchtig, mild. Nicht aufdringlich und doch anwesend. Cosima nahm einen kleinen Schluck und ließ auf ihrer Zunge den Geschmack entfalten. Er war süßlich, leicht herb und doch mild. Ganz nach ihrem Geschmack. Zufrieden stellte sie das Glas wieder hin und sah Delphine an, die offensichtlich der gleichen Meinung war, wie sie.

Die beiden Frauen lächelten sich an, unterhielten sich über vieles. Delphines Studium, ihren Umzug in die Staaten und wie schwer es ihr doch fiel, sich auf der anderen Seite des Ozeans zurecht zu finden. Und doch war sie froh gewesen, diesen Schritt gegangen zu sein. Sie war bereit, sich einer neuen Herausforderung zu stellen.

Cosima hörte ihr Aufmerksam zu. Auch sie zog weg, des Studiums wegen. Jedoch war ihre Familie für sie greifbarer gewesen.

„Du sagtest doch zu mir, als wir uns das erste Mal gesehen hatten, dass Fernbeziehungen nicht funktionieren würden. Woher wusstest du das?“, hakte Delphine letztlich nach.

Cosima stellte ihr Glas ab und sah Delphine in die Augen.

„Ich bin wegen des Studiums hierher gezogen. Meine Exfreundin hatte daran aber kein Interesse und hatte mich abserviert. Die Entfernung zwischen uns war ihr zu groß und sie sah keine Zukunft darin. Und ich muss sagen, sie hatte recht.“ Cosima zuckte mit den Schultern. Sie hatte bereits vor langer Zeit mit dem Thema abgeschlossen.

Delphine bekam plötzlich einen traurigen Gesichtsausdruck und wollte sich entschuldigen, dass sie so in alten Wunden bohrte.

„Ist schon okay. Woher hättest du das wissen sollen.“, winkte Cosima ab.

Kurz darauf kam der Kellner zurück und hatte diesmal das Essen. Das Steak sah hervorragend aus. Die Kruste war scharf an gegrillt, das Innere des Fleisches war noch rosa und zart. Cosima nahm einen Teil der Kräuterbutter und ließ es auf dem Fleisch schmelzen.

Delphine betrachtete ihre Pasta. Die einzelnen Komponenten erstrahlten in den verschiedensten Farben. Die Tomaten hatten ein herrliches Rot, der Basilikum ein sattes Grün.

Sie wünschten sich beide einen guten Appetit und begannen zu essen. Im Hintergrund war nun auch die Frauenstimme zu hören, begleitet von dem Pianisten. Ihre Stimme war kräftig, hatte etwas Soulartiges an sich. Während des Essens schwiegen die beiden Frauen überwiegend. Zu sehr lag deren Konzentration auf die Geschmacksentfaltung in ihrem Mund. Als beide das Essen beendet hatten, lauschten sie der musikalischen Begleitung.

Cosima erwischte sich dabei, wie sie hin und wieder ihren Blick zu Delphine rüber schwenken ließ und sie betrachtete. Sie war wie gebannt von der Schönheit der Französin. Wie schon beim ersten Sehen in der Studentenbar, konnte sie auch jetzt kaum die Augen von ihr lassen. Delphine schien es nicht zu bemerken. Und wenn doch, dann ignorierte sie es oder genoss es vielleicht sogar.

Die Zeit schritt schnellen Schrittes voran, die Weinflasche auf ihrem Tisch war bereits geleert und die beiden Frauen angeheitert. Der Alkohol entfaltete langsam und stetig seine Wirkung. Sie gackerten und kicherten, wirkten wie gelöst und die anfängliche Nervosität, die Cosima anfangs verspürte, war nun gänzlich verschwunden.

Am liebsten hätte Cosima diesen Abend noch länger genossen, jedoch hatte sie das Bedürfnis, doch langsam nach Hause gehen zu wollen.

„Delphine, ich glaube, wir sollten langsam gehen. Das Lokal ist fast menschenleer. Wir sind sonst die letzten hier. Und ich habe das Gefühl, die wollen hier so langsam Feierabend machen. Außerdem muss ich dringend an die frische Luft.“ In Cosimas Kopf drehte es sich ein wenig. Die frische Luft hatte sie bitter nötig. Delphine pflichtete ihr bei und lächelte sie nur an.

Cosima orderte den Kellner ein letztes Mal zu ihrem Tisch und zahlte die Rechnung.

„Damit wären wir dann quitt, oder?“, lächelte Cosima die Französin an.

„Oui. Die Schuld wäre beglichen. Obwohl ich, denke ich, nun wieder in deiner Schuld stehe. So ganz preiswert war es hier ja nun auch wieder nicht.“, entschuldigend zuckte Delphine mit den Schultern.

„Ich werde mir etwas einfallen lassen.“, gab Cosima nur zurück und stand auf.

Die beiden Frauen gingen zur Garderobe, holten ihre Mäntel und verließen das Restaurant. Vor der Tür atmete Cosima erst einmal tief durch, versuchte, wieder klarer zu denken.

„Lass‘ mich dich nach Hause begleiten, wenn du nichts dagegen hast.“ Delphine lächelte Cosima an und stellte sich neben sie.

„Etwas dagegen? Niemals. Ich freue mich über deine Gesellschaft.“

Wie selbstverständlich hakte sich Cosima bei Delphine ein und beide bestritten den Weg, eng an einander, zu Cosimas Wohnung.

Die Straßen waren mittlerweile menschenleer. Nur noch die Laternen erleuchteten die Straßen. Es war gespenstisch ruhig gewesen, die Stadt war bereits in einen tiefen Schlaf gefallen.

An Cosimas Wohnung angekommen, blieben sie beide einen Moment regungslos und stumm vor der Tür stehen. Cosimas Augen hafteten an denen der Französin.

„Delphine.“, begann sie schließlich. Die Blonde sah sie an, schenkte ihr ihre ganze Aufmerksamkeit. „War … war das heute ein Date?“

Delphines Lippen umspielte ein sanftes und liebevolles Lächeln. Sie nahm Cosimas Hände in ihre eigenen und blickte ihr intensiv in die Augen.

„Fühlte es sich wie eines an?“, fragte sie die Dunkelhaarige, ließ ihren Blick weiter auf sie ruhen.

Cosima wusste nicht, wie sie antworten sollte. Schließlich nickte sie.

„Ja.“, antwortete sie kurz und knapp. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und die anfängliche Nervosität kehrte nun zurück zu ihr.

Delphines Lächeln wurde noch liebevoller, sanfter. Ihre Daumen strichen sanft über Cosimas Fingerknöchel. Delphines Hände fühlten sich so zart an.

„Nun“, begann Delphine dann, „Dann wird es wohl eines gewesen sein.“

Cosima wusste nicht, wie ihr geschah. Hatte sie richtig gehört? Ihr Herz setzte einen Moment lang aus. Sie näherte sich langsam der Blonden, bis sie wieder nur wenige Zentimeter voneinander trennten. Wieder spürte sie Delphines Atem auf ihrer Haut, wieder lag ihr dieser betörende Duft in der Nase, vernebelte ihr die Sinne. Cosima zog Delphine vorsichtig an sich heran, sah ihr tief in die Augen, blickte kurz auf Delphines Lippen und fixierte wieder die Augen der Französin. Die Luft zwischen den beiden schien zu knistern, die Zeit für einen Augenblick still zu stehen. Kurz darauf berührten sich ihre Lippen. Cosima fühlte sich wie beflügelt. Delphine ließ es geschehen, erwiderte den Kuss. Ihre Lippen fühlten sich so weich an. Alles um sie herum geriet für einen kurzen Moment in Vergessenheit.



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