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Kapitel 1: Wie alles begann..

Kapitel 1: Wie alles begann..

 

 

Verlust, bis zum jetzigen Zeitpunkt dachte ich, ich wüsste was es heißt diese Erfahrung durch machen zu müssen, wie gesagt ich dachte es. Denn ohne dass ich es kommen sah, ohne dass ich hätte überhaupt dagegen etwas tun können, geschah es, der Verlust überrollte mich geradewegs, stach kaltblütig, rücksichtslos zu und entriss mir alles was mir etwas bedeutete, alles was ich liebte, aus meinen Händen. Zurück blieb nur der immer aufkeimende Schmerz, die nie endende Trauer, ein Maß an Wut, wie ich sie noch zu keiner Zeit zuvor gefühlt hatte und die alles nehmende Leere.

Nun sitze ich hier mit gesenktem Kopf an meinem Schreibtisch. In meiner kleinen Wohnung in Magnolia, einem Ort mit dem ich so viel schöne Erinnerungen verbinde und doch kann ich nur an diesen einen Tag von vor einem Monat denken, in dem sich alles geändert hatte.

Mit getrübtem Blick hob ich meinen müden Kopf, es war dunkel geworden, nur ein einzelner, warmer Sonnenstrahl fand jetzt noch den langen Weg durch das Fenster und  erleuchtete einen kleinen, winzigen Punkt vor mir auf dem alten Schreibtisch.

 

„ Noch ironischer geht es wohl nicht mehr.

 

Kam es mir in den Sinn, denn der einzelne bestrahlte Bereich, ließ mich genau auf den trostlosen Gegenstand blicken, der Teil meines schmerzlichen Verlustes war, einen goldenen zerbrochenen Schlüssel, Aquarius´s  Stellargeistschüssel, einer der einzigartigen, seltenen Zodiacschlüssel. Meine älteste, treuste Freundin, für eine lange Zeit auch meine einzige Gefährtin und das letzte Andenken und gleichzeitig auch größte Geschenk meiner verstorbenen, geliebten Mutter. Auch sie war eine talentierte Stellarmagierin, wie auch ich und mit Wahrscheinlichkeit sogar um einiges stärker als ich selbst.

Die Erinnerungen an diesen Tag quälten mich so sehr, dass es mich innerlich zerriss.

 

Ich war allein zu schwach, zu erbärmlich um diejenigen zu beschützen, die ich liebte, der nicht aushörende Schmerz darüber und die sagenhafte Wut über diese Erkenntnis, trafen mich erneut und ließen meine Sicht, wie schon etliche Male zuvor, verschwimmen.  Im Kampf gegen Tartaros, der stärksten dunklen Magiergilde, die bis dahin existierte, hatte ich nun endlich die Möglichkeit meine geliebte Gilde Fairy Tail, die Menschen, die ich als meine Familie ansah und die ich über alles liebte, zu beschützen. Nicht wie in allen Abenteuern zuvor, wo sie mich immer wieder aufs Neue retten und verteidigen mussten und dass unter Einsatz ihres Lebens. Dieses Mal lag alles in meinen kleinen, schwachen Händen, es war meine langersehnte Wiedergutmachung und so kämpfte ich eine erbarmungslose und unerbittliche Schlacht, die ich schlussendlich unter Mühen gewann. Den Preis den ich dafür allerdings unter hemmungslosen Tränen zahlen musste, um meine Familie zu beschützen, lag nun zerbrochen und glänzend vor mir, erleuchtet von einem einzelnen, warmen Sonnenstrahl.

 

Mit einer langsamen und trägen Bewegung hievte ich mich, samt Decke, die ich um meine schmalen Schultern gewickelt hatte, von meinem Stuhl hoch und machte einen schwankenden Schritt in Richtung Küche. Mich überkam ein merkwürdiges Schwindelgefühl, wodurch ich nur noch mehr ins Wanken geriet.

„Hatte ich heute überhaupt schon etwas gegessen, geschweige denn etwas getrunken?“. Als ich darüber angestrengt nachdachte, wurde mir bewusst, dass ich nicht einmal wusste welchen Wochentag wir hatten, also ging ich mit unsicheren und vorsichtigen Schritten Stück für Stück in die Küche, mit dem Ziel zumindest eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen. Ich würde zwar kaum etwas herunter bekommen, denn einen gesunden Appetit hatte ich schon lange nicht mehr, mir blieb das Essen jedes Mal aufs Neue in meinem trockenen Halse stecken, aber ich musste Nahrung zu mir nehmen, egal ob es mir zuwider war oder nicht.
 

Den Lichtschalter fand ich schnell und die Küche wurde hell erleuchtet, wie auf Autopilot schmierte ich mir ein Brot, ohne genau zu wissen mit welchem Belag, es war mir aber auch schlichtweg egal. Mit dem Brot und einem Glas Wasser in der zittrigen Hand bewegte ich mich zu meinem einsamen Esstisch und quälte mir das nach nichts schmeckende Stück Brot hinunter.

 

Ohne darauf zu achten, saß ich an meinem Esstisch und spielte gedankenverloren mit dem Glas Wasser vor mir, welches ich zur Hälfte geleert hatte, herum. Es war so ruhig in meiner kleinen Wohnung, diese erdrückende Stille kannte ich erst zu meinem Leidwesen seit kurzem wieder. Alles wäre mir lieber gewesen als diese niederschmetternde Stille abermals ertragen zu müssen, aber so war es nun einmal, meine Familie, die ich so viel mehr liebte als alles andere, hatte mich ohne Rücksicht und ohne Bedauern verlassen. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen schaute ich auf meine Hand, auf welcher immer noch das rosafarbene Gildensymbol prangte und blickte zurück zu den schönen Zeiten, in der meine Wohnung, mein ganzes Dasein noch mit so viel Leben, Liebe und Spaß erfüllt war.
 

Ich sah sie alle wieder vor mir, Natsu, meinen besten Freund, wie er sich beschwerte, dass nicht genug Essen da war, Happy mein kleiner blauer geflügelter Kater, der seinen Fisch suchte, Erza, zu der ich immer bewundernd aufsah und für mich wie eine große, starke Schwester war, wie sie ihren heißgeliebten Erdbeerkuchen an meinem Esstisch aß, Gray, der mal wieder seine verstreuten Klamotten aufsammelte, Wendy und Charle, die gerade wieder über etwas unwichtiges diskutierten und ich sah mich selbst, wie ich mit einem glücklichen, sanften Lächeln am Türrahmen meines Wohnzimmers gelehnt stand und meine Familie genau beobachtete, mir jede Kleinigkeit von ihnen einprägte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch auf eine naive und kindliche Art und Weise, es würde immer so bleiben, meine perfekte kleine Welt hätte bis in alle Ewigkeit bestand, aber ich wurde eines Besseren belehrt.

 

Abermals liefen mir stumme, heiße Tränen das schlanke Gesicht hinab, ich war so machtlos dagegen. Ich verstand immer noch nicht, wie es dazu kommen konnte, vielleicht wollte ich es aber auch einfach nicht wahrhaben, denn würde ich das Ganze verstehen, müsste ich die gesamte aussichtlose Situation akzeptieren und dazu war ich noch nicht bereit.

Mit diesem erbärmlichen Eingeständnis schleppte ich mich mit langsamen Schritten auf meine Couch und rollte mich wie ein kleiner, allein gelassener Igel zusammen und dachte erneut an den Tag zurück, in der meine Welt, wie ich sie kannte und liebte, aufhörte zu existieren.

 

Wir alle standen nach einer schrecklichen und ermüdenden Schlacht vor den Überresten unserer zerstörten Gilde Fairy Tail, als ich mich umsah, erkannte ich in allen Gesichtern Erleichterung und Hoffnung. Es war vorbei, unser am Anfang aussichtloser Kampf hatte zu unseren Gunsten geendet und alle waren in friedlicher Feierstimmung. Doch es kam anders als erhofft, unser kleiner, beliebter Master stand einsam auf den vielen Trümmern und teilte uns die Auflösung unsere Gilde mit. Ich weiß noch wie geschockt und verzweifelt ich in diesem Moment Makarov ansah, mit dieser Entscheidung nahm er mir meine Familie, die einzige, die mir noch geblieben war, ich war restlos erschüttert und stand regungslos und starr dar. Meinen Kameraden erging es ähnlich, einige starrten einfach vor sich hin, andere schauten Makarov mit solch einer unbändigen Wut an, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte und ein paar darunter auch Erza protestierten lautstark. Allerdings war es sinnlos, unser bis dahin geliebter Master hatte seine, für uns nicht verständliche Entscheidung getroffen und sie war unumstößlich. Die Einzigen, die ich auf dem riesigen Platz nicht erblickten konnte, waren Happy und Natsu, zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir noch nichts dabei und beschloss sie später zu suchen, nachdem ich den Mut fand mich von dem Ort zu entfernen, mit dem ich so viel verband.

Nach und nach lichtete sich die Menschenmenge von Fairy Tail Magiern, nur ich stand immer noch regungslos und geschockt dar, jeder meiner Familie hatte ein neues großes Ziel vor Augen und entschloss sich zu gehen, Magnolia zu verlassen, ein neues Abenteuer zu beginnen. Sie wirkten alle so bestimmt und unerschrocken, ich bewunderte sie alle dafür, allerdings schlich sich mit ihrem Gehen auch ein  tosender Schmerz und eine unendliche Wut bei mir ein.

 

Meine Familie verließ mich ohne sich zu verabschieden, ohne mich zu Fragen ob ich sie begleitete, nicht einmal meine beste Freundin Levy kam auf mich zu, es schmerzte einfach nur zu wissen, dass dies das letzte Mal war, dass ich sie sah.

Als ich damals mit tiefer Trauer in meiner Wohnung ankam, hatte ich noch die winzige Hoffnung das Natsu und Happy mich wenigstens nicht rücksichtslos verlassen würden, mich allein lassen würden, doch als ich auf meinem alten Schreibtisch einen kleinen  Zettel liegen sah, beschlich mich ein ungutes Gefühl, was sich bewahrheiten sollte. Mit kraftlosen Händen nahm ich das Stück Papier und las. Happy und Natsu würden trainieren gehen für eine lange Zeit. Mit dieser erschreckenden Erkenntnis rannte ich mit Tränen in den Augen sofort los, in der Hoffnung sie noch irgendwie zu erwischen, aber es war vergebens. Sie waren fort und mit ihnen mein bisheriges glückliches Leben, wie ich es kannte und so sehr wertschätzte. Ich war allein zurückgelassen worden und das von meiner geliebten Gilde.

 

Erbärmlich, nun lag ich hier zusammengerollt wie ein verletzlicher Igel auf der Couch und bemitleidete mich selbst. Wie aus dem Nichts spürte ich einen  aufkeimenden Schwall von Magie in mir, ich wusste, was das zu bedeuten hatte, einer meiner gutmütigen und treuen Stellargeister wollte sich ein Tor zu dieser Welt öffnen, vermutlich Loki,  ich konnte ihnen allerdings nicht in die Augen blicken, der Scham darüber Aquarius verloren zu haben, sie im Stich gelassen zu haben, sie regelrecht geopfert zu haben, beraubte mich des Rechts sie überhaupt beschwören, sie geschweige denn sehen zu dürfen, nur um bei ihnen Trost zu finden. Dies war meine mir selbst auferlegte Strafe, denn ich hatte sie alle bitterlich enttäuscht. Vermutlich waren meine geliebten Stellargeister sogar wütend auf mich, weil ich zu schwach war sie zu beschützen.

 

Und so schlief ich irgendwann ein, mit immer noch laufenden, stummen Tränen auf meinem Gesicht.

Am Morgen schreckte ich plötzlich mit so viel Schwung hoch, dass ich unentwegt von der Couch auf den harten, kalten Boden purzelte. Ich hatte von Aquarius geträumt, er kam mir so unfassbar real vor, dass es mich erschreckte. Sie hatte mich so hemmungslos wie immer ausgeschimpft, ich sei zu nichts zu gebrauchen und ehre ihr großes Opfer nicht, indem ich mein im Moment trostloses Leben wegwerfe, wie ein heulendes Kleinkind und rein gar nichts dagegen tue. Ich solle stärker werden um in Zukunft meine Familie, meine Kameraden beschützen zu können, sie lächelte mich mit glänzenden Augen an, befahl mir weiter zu machen, sie und ihren Schlüssel zu suchen, nicht aufzugeben und das Beste aus der Situation zu machen. Danach verschwand sie so schnell, wie sie gekommen war und lies mich geschockt und perplex zurück.

 

Heiße Tränen liefen mir das Gesicht hinab und ein unterdrücktes Schluchzen entfuhr mir, sie hatte recht mit allem was sie mir so unverfroren an den Kopf geworfen hatte. Ich hatte mich so lange in Selbstmitleid gesuhlt und das Wesentliche vor lauter Trauer und Wut aus meinen blinden Augen verloren. Ich musste weiter leben und stärker werden und das für meine treue Aquarius, die mir selbst wenn sie nicht mehr da ist, immer noch die Leviten las, zwar nur im Traum, aber sie war da und nur das allein zählte nun für mich, sie war immer noch im meinem Herzen und lebte dort weiter.

 

„ Ich werde leben Aquarius und stärker werden, du wirst schon sehen!“, als ich das mit fließenden Tränen und heiserer Stimme hinausschrie, fühlte ich mich befreit und so unsagbar dankbar, dass mir erneut ein Schluchzer entfuhr, nur dieses Mal war es anders, ich hatte ein Lächeln dabei auf den Lippen.
 

Es war ein unausgesprochenes Versprechen zwischen mir und ihr und eines war sicher, Stellarmagier brechen nie etwas, was sie versprochen haben. Ich hatte wieder ein Ziel vor Augen und eine nun entflammte Hoffnung.

Mit dieser neuen, kraftvollen Energie stand ich auf, zog mich an und packte fleißig einige Sachen zusammen, die ich für meine lange Reise brauchen würde und nicht zurücklassen konnte, meine Schatulle mit den Briefen an meine Mutter und viele weitere Erinnerungsstücke, denn eines stand fest, um stärker zu werden musste ich Magnolia verlassen. Egal wie viel Schmerz mich dabei übermannte.
 

Mit gepacktem Koffer blickte ich mich zum letzten Mal nostalgisch in meiner Wohnung um. Ich würde sie nicht wieder sehen, die Gefühle überrollten mich fast, ich hatte hier so viel erlebt, das zurückzulassen kostete mich einiges an Überwindung, daher schloss ich noch mal meine Augen und griff mir mit zittrigen Fingern an meinen neuen Kettenanhänger, Aquarius´s zerbrochenen Schlüssel. Er gab mir unfassbar viel Kraft und Mut und so verlies ich mit grenzenloser Entschlossenheit meine alte, kleine Wohnung und damit auch Magnolia, die Heimat meiner ehemaligen Gilde.

 

Mein neues Leben begann.

 

 

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war das erste Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen, ich lerne noch also habt ein wenig Rücksicht, ich werde versuchen jede Woche ein Kapitel zu veröffentlichen. Ich würde mich um ein paar Reviews freuen. Dankeschön fürs Lesen. <3 Eure Yozorea Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kirschbluetentiger
2018-07-25T20:50:05+00:00 25.07.2018 22:50
Hey.
Das klingt sehr interessant und ich bin froh dass Lucy sich aus ihrem Loch mehr oder weniger selbst befreien konnte. Außerdem finde ich es gut dass du diesen Teil der Story behandelst da ich fand dass lucys Trauer um Aquariums viel zu kurz kam. Ich bin gespannt wie es weiter geht.
LG tigerchen


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