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Not everything is simple

von

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Die Katze und der Fuchs Teil 2

Tsubaki trat langsam auf ihn nun zu.

„Nicht wahr, Sleepy Ash? Oder besser gesagt „Trägheit“? Erzähl mir doch mal was Amüsantes. Oder willst du etwa abstreiten, dass diese Welt langweilig und öde ist? Es passiert einfach nichts... Deswegen... Lass uns doch einfach Krieg führen.... großer Bruder!“
 

Kuro sah zu Tsubaki und rappelte sich langsam wieder auf. Er wirkte alles andere, als begeistert und zog es vor, sich hinter Mahiru zu verstecken.

Mahiru blickte zu Tsubaki. „Ich habe echt keine Ahnung, wovon du redest! Was stimmt nicht mit dir...?“, rief er.

„Er verwechselt mich bestimmt mit jemandem...“, konnte Miho Kuro nuscheln hören.

„Kuro! Jetzt hör auf, dich zu verstecken!“, schimpfte Mahiru und Kuros Blick wurde noch genervter.

„Aber ich kenne ihn nicht...“, jammerte er und versuchte, Mahiru noch mehr zu schieben.

Miho zuckte völlig zusammen, als Tsubaki erneut in schallendes Gelächter ausbrach.

Der hatte echt nicht mehr alle Tassen im Schrank. So viel stand fest.

„Wie gemein! Das ist so gemein! Hahahaha...! So ermüdend... Von allen Servamp-Geschwistern weiß also kein einziger, wer ich bin!“, rief Tsubaki und hörte genauso schnell wieder auf zu lachen.

Wieder folgte ein lautes Seufzen und er starte zu Boden. „Aber... wer bin ich dann..?“

„Wenn keiner, deiner Geschwister weiß, wer du bist, warum gehst du dann nicht einfach zu ihnen und stellst dich vor!?“, kam es plötzlich von Miho. Sie wusste nicht einmal, warum sie das gesagt hatte. Sie wusste nur, dass sie es im selben Moment bereute.

Tsubakis Augen richteten sich auf sie und mit einem Mal stand er vor ihr. Wieder lachte er laut, als hätte sie etwas furchtbar witziges gesagt, nur um in der nächsten Sekunde wieder still zu werden und sich darüber zu beklagen, wie ermüdend alles war. Sein Gesicht war dem ihren gefährlich nahe. „Du bist ja wirklich ein sehr vorlautes Mädchen~ Da hat Bel recht mit gehabt. Wie kommt es nur, dass ein normales Mädchen so zwischen die Fronten geraten konnte? Ist es etwa... wegen ihm?“, sagte er langsam und schielte dabei zu Mahiru. Seine fast schon katzenhaften Pupillen glitten wieder zu Miho. „Wie dem auch sei... Wenn du dich hier einmischst, werde ich auch dich töten, Mädchen~“

„Lass sie in Ruhe!“, rief Mahiru dazwischen. „Simpel gesagt, ist doch Kuro der, den du willst oder? Hisuigawa-san hat damit nichts zu tun!“

„Hey, Hey... Mach mal halblang... Ich habe auch nichts mit dem Kerl zu tun...“, beschwerte sich Kuro, der sich immer noch hinter Mahiru versteckte.

Tsubaki sah wieder zu den beiden. „Ich verstehe... Du magst das Mädchen, was?“ Tsubaki grinste kurz. „Das mal außen vor gelassen... Sag, weißt du, wie viele Servamp-Geschwister es gibt?“

Mahiru schluckte, errötete leicht wegen Tsubakis Frage im Bezug auf Miho und stutzte dann aufgrund der nächsten Frage. „Mir kam zu Ohren, es wären... sieben?“

„Und was ist 7 + 1?“. fragte Tsubaki weiter, was Mahiru noch mehr zu verwirren schien.

„Ähm... Acht? Und jetzt?“

„Genau! Es sind acht!“, fuhr Tsubaki fort.

Miho zitterte am ganzen Körper und blickte verlegen zu Mahiru. „D-Danke...“, nuschelte sie. Aber eigentlich wollte sie nicht beschützt werden. Sie hatte es sich immerhin so ausgesucht. Also wollte sie auch versuchen, ihre Ängste zu überwinden. Sie hatte vielleicht keinen eigenen Servamp, aber zur Not könnte sie die Vampire ja ablenken, um Zeit zu verschaffen oder dergleichen.

„Ich bin der achte Urvampir, der Servamp der Melancholie.“, hörte sie Tsubaki sagen und sah wieder zu ihm. „Mein Pseudonym ist 'Who is coming?'. Ich bin der Letztgeborene. Der jüngste, der acht Servamp-Geschwister. Nicht wahr, großer Bruder?“

„Der Achte? Großer Bruder?“ Mahiru standen die Fragezeichen wortwörtlich ins Gesicht geschrieben. „Kuro sieht aber aus, als wäre er jünger...?“

„Das Äußere tut aber nichts zur Sache. Schließlich altern wir Vampire nicht und außerdem sah ich schon immer ein bisschen jünger aus.“, kommentierte Kuro Mahirus lauten Gedankengang.

Mahiru schielte zu ihm. „Ist doch jetzt auch völlig egal!“

„Aber ich hab diesen Kerl echt noch nie gesehen..“, führte Kuro weiter.

Doch in dem Moment war Tsubaki hochgesprungen und hatte sich mit einem „POFF“ in einen kleinen, schwarzen Fuchs verwandelt. Einem zweischwänzigen Fuchs. Mit Eleganz landete das hübsche Tier auf Mahirus rechtem Unterarm.

„Sag, hast du schon einen der anderen Servamps getroffen, außer Bruder Trägheit und mir? Zum Beispiel den Schmetterling oder die Schlange? Wir sind schließlich alle verschieden.“

Miho kam nicht drum herum, trotz ihrer Angst, Tsubakis Fuchsgestalt niedlich zu finden.

Mit diesen Worten fing Tsubaki an, auf Mahirus Schultern hinter Kuro herzujagen, der sich in der Zwischenzeit wieder in seine Katzengestalt verwandelt hatte.

Miho prangte erneut ein Drop am Hinterkopf.

„Hey, Aua! Hört auf, euch auf dem Rücken anderer Leute zu streiten!“, schimpfte Mahiru und Tsubaki sprang von ihm herab und nahm dabei seine menschliche Gestalt wieder an.

„W-was bist du? Ein Hund!?“, hatte Mahiru noch gefragt und Tsubaki lachte auf.

„Wie gemein von dir! Ich bin ein Fuchs! Sieht man doch!“ Sein Lachen wurde wieder regelrecht hysterisch. „Hahhaha! Ein Hund! Ahahahaha!“

„Was ist daran jetzt bitte so lustig!?“, rief Mahiru und Tsubaki stoppte abrupt und seufzte wieder ausgedehnt.

„Ahhh... So ermüdend.“

An Mahirus Kopf puckerte eine Wutader. „So langsam regt mich der Kerl wirklich auf.“

„Nicht nur dich.“, flüsterte Miho ihm zu. „Der Kerl hat echt nerven...“

Mahiru nickte ihr zu und sah wieder zu Tsubaki. „Hisuigawa-san hatte außerdem vorhin recht. Wenn du einer, von Kuros Geschwistern bist, warum greifst du ihn dann an? Ihr könntet immerhin auch miteinander reden.“

Tsubaki hob verwundert eine Augenbraue. „Wieso? Bei den Menschen gibt es doch auch Streit unter Geschwistern, oder etwa nicht?“

Mittlerweile hatte Kuro auch wieder seine menschliche Gestalt angenommen und war ebenso von Mahiru runter gesprungen.

„Der Typ... Diese Puppe, die du dir wieder genommen hast, hat gestern Abend gesagt, er hätte auf Tsubakis... auf deinen Befehl gehandelt. Er sagte, du hättest ihm befohlen, uns und die Menschen anzugreifen.“, sagte Mahiru und blickte dann zu Kuro. „Sag, möchtest du das nicht mit ihm besprechen? Dann warte ich gerne drüben und lass dir Zeit.“

Kuro wollte lieber wieder stiften gehen, aber Mahiru hielt ihn an der Kapuze des Trenchcoats fest.

„Aber ich hab damit doch gar nichts zu tun...“

Mahiru schnaubte laut und starrte Tsubaki erneut an. „Was soll das heißen: „Lass uns Krieg führen“? Antworte mir simpel! Ist etwa dieser Vampir, der wahllos Menschen verletzt auch dein Werk? Sag, Tsubaki... Tötest du wirklich Menschen?“
 

Tsubaki sah Mahiru mit einem Lächeln an. „Und wenn es so wäre, was dann? Ich mag die Menschen nicht.“

Da hatte Mahiru seine simple Antwort.

„Aber nur, weil man etwas oder jemanden nicht mag, ist das doch noch lange kein Grund, einen Krieg führen zu wollen!“, grummelte Miho.

Mahiru sah leicht zu ihr. „Ich weiß. Aber der Kerl meint das wohl echt ernst.“

„Was denn, was deeennn, kleines, dummes Määädchen! Dein Freund hat mich doch auch mit seinem Servamp fertig gemacht, weil er keine Vampire mag, odeeer!?“, quasselte die Puppe dazwischen. „Tsuba-kyuuun, der Bengel war total gemein zu miiir! Er hat mich in Stücke gerissen!“

Miho funkelte die Puppe an. „Du hast uns zuerst angegriffen! Alles was Shirota-kun getan hat war, sich zu wehren und uns zu beschützen!“

Die Puppe verstummte fast ein wenig baff und lachte dann aber laut. „Dummes Määädchen! Dummes, dummes Määädchen!“

An Mihos Hinterkopf prankte nun ebenso eine Wutader.

Doch Tsubaki sah nur weiterhin zu Mahiru. „Sag, Shirota Mahiru-kun. Weißt du eigentlich, wie viele Menschen gestern in dieser Stadt gestorben sind? Du weißt es nicht oder? Also weißt du auch nicht, wie viele wir getötet oder eventuell getötet haben. Demnach kann es dir auch egal sein.“

Mahiru stand für einen Moment stocksteif starr und Miho konnte fast spüren, wie die Wut nun so richtig auch in ihrem Mitschüler aufstieg. Den sonst so friedlichen und freundlichen Mahiru mal so wütend zu erleben...

„WAS HABT IHR EIGENTLICH VOR?! Hört auf, Menschen, die damit nichts zu tun haben, da mit reinzuziehen. Hisuigawa-san, Ryusei, Koyuki, meine Freunde und all die Unschuldigen... von denen keiner was damit zu tun hat!“, fauchte er.

Miho zuckte unwillkürlich zusammen und errötete leicht. „Shirota-kun...“

Tsubakis Blick jedoch hatte sich geändert. Das melancholische Lächeln war verschwunden und sein Blick war stechend.

„Es ist ermüdend, dass alle denken, sie hätten nichts damit zu tun.“

Ohne Vorwarnung und das so blitzschnell, das nicht mal Kuro hatte reagieren können, war Tsubaki auf eben diesen zugesprungen und hatte ihn weggetreten.

Mahiru und Miho schraken zusammen.

„Du ganz besonders... Sleepy Ash!“

Kuro war einige Meter nach hinten befördert worden.

„Also, Nii-san, lass uns spielen~!“ Tsubakis Lächeln war nun eher einem irren Grinsen gewichen, als er das Katana, was wie aus dem Nichts in seiner Hand erschienen war, aus dessen Schwertscheide zog.

Er sprang erneut auf Kuro zu, der gerade noch ausweichen konnte, doch Tsubaki war wesentlich schneller und schaffte es, Kuro mit seinen Getas zu Boden zu treten und trampelte dort laut irre lachend auf den Servamp der Trägheit ein. „Los! Wehr dich!“

„Kuro!“, rief Miho laut und verfluchte sich dafür, nichts dabei zu haben, womit sie hätte etwas unternehmen können.

Mahiru jedoch hatte sich seinen Rucksack geschnappt, den er mittlerweile wieder sich hatte nehmen können. Diesen schleuderte er Tsubaki entgegen. „Runter von Kuro!“

Tsubaki sah deswegen auf und ließ von Kuro ab.

„Sag, Shirota Mahiru-kun... Was war heute am Amüsantesten? Was war gestern am Amüsantesten? War es amüsant, einen Vampir aufzulesen? War es amüsant, einen Vampir zu erledigen? Ist es amüsant, wenn gerade irgendwo auf der Welt ein Mensch stirbt? Ist es amüsant, dass gerade irgendwo auf der Welt ein Mensch geboren wird? Wäre es amüsant, wenn ich deine kleine Freundin töten würde? Wäre es amüsant, wenn sie an deiner Seite Vampire töten würde? Was sagst du dazu?“ Sein Grinsen wurde immer irrer und er lachte wieder laut und psychotisch, bis er erneut plötzlich abbrach und seufzte. „Das alles ist so ermüdend...“

Er war gerade im Begriff, auch Mahiru und Miho anzugreifen, als Kuro, der noch am Boden gelegen hatte, plötzlich aufgesprungen war und so dazwischen ging.

Tsubaki war etwas nach hinten ausgewichen.

Kuro starrte den schwarzhaarigen Vampir an. Von seiner Stirn lief Blut runter, aber das schien Kuro wenig auszumachen. „Ich weiß nichts von einem kleinen Bruder wie dir.“, sagte er monoton und rieb sich den Kopf. „Mann, ist das anstrengend. Mein Schädel dröhnt.“

Mahiru sah zu ihm. „Kuro... trink mein Blut! Wenn du es trinkst, können wir kämpfen, richtig? Wenn wir diesen Vampir gewähren lassen, endet das ganz bestimmt übel. Trink mein Blut, wir müssen kämpfen...“

Kuro starrte ihn an. „Ich will nicht.“

Mahiru zuckte auf und auch Miho kippte sinnbildlich aus den Latschen.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich wegen des Muskelkaters heute nicht bewegen kann.“

„Hör auf mit dem Quatsch!“, grummelte Mahiru und packte Kuro am Kragen seines Trenchcoats.

Doch dann fuhr er zu Tsubaki herum, als wäre ihm etwas in den Sinn gekommen.

„Aber...“

Miho sah zu ihm. „Shirota-kun, was ist?“

Mahiru sah kurz zu ihr und wieder zu Tsubaki. „Wenn Tsubaki sagt, dass er ein Servamp ist, wer ist dann sein Eve?“

Stimmt. Daran hatte Miho auch noch nicht gedacht. Tsubaki musste auch einen Eve haben. Oder war er etwa herrenlos, so wie Kuro, bevor Mahiru diesen aufgegabelt hatte?
 

Tsubaki griff erneut an und trat Kuro ein weiteres Mal in den Boden. „Ich hasse es, darüber zu sprechen.“

Miho schrie auf.

„Kuro!“, rief auch Mahiru und wollte seinem Servamp aufhelfen.

Tsubaki sprang hoch und landete wieder neben ihnen. „Lasst uns über etwas Amüsanteres sprechen. Wollt ihr nicht hören, wie ich plane, die Welt amüsanter zu machen?“ Er lächelte wieder sein melancholisches Lächeln. „Ich möchte einen Krieg der Vampire entfesseln. Das gibt ein Spektakel, wie bei einer Parade. Weil wir Vampire sind, ist menschliches Blut als Treibstoff für unseren Krieg unabdingbar. Also versammelt auf eurer Seite die sieben Geschwister. 'Sleepy Ash!' 'Old Child!' 'Doubt Doubt!' 'The Mother!' 'Lawless!' 'World End!' 'All of Love!'... Sensei freut sich bestimmt über ihr zahlreiches Erscheinen.“, erklärte Tsubaki und sein Gesicht nahm wieder gelangweilte Züge an. „Und dann... werde ich alle töten...“

Noch ehe Miho hatte reagieren können, hatte Tsubaki Mahiru am Kragen gepackt und hochgehoben. Er war einfach zu schnell!

„Also, wollen wir anfangen? Lass uns wirklich etwas Amüsantes machen!“

„MAHIRU-KUN!“, entfuhr es Miho. Sie war sich in dem Moment nicht mal bewusst, dass sie ihn beim Vornamen gerufen hatte.

Mahiru keuchte. „Hisugi...gawa....san...“, nuschelte er verlegen, aber sein Blick war mehr auf Tsubaki nun gerichtet. Ich... verstehe nicht, was das... soll... Warum... willst du diesen Krieg?... Menschen werden sterben...!“

Tsubaki grinste nur breit. „Weil es so viel amüsanter wird!“

„Hör auf mit dem Quatsch... Du ziehst Leute rein, die damit.. nichts zu tun haben.“, sagte Mahiru erneut.

„Genau deshalb spielt es auch keine Rolle, wer stirbt.“, entgegnete Tsubaki. Sein Blick wurde noch psychotischer als ohnehin schon. „Solange ich mich amüsiere, spielt alles andere keine Rolle.“

Miho hatte sich zu dem verletzten Kuro gekniet, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag. Tsubakis Angriff schien ihm diesmal sehr zugesetzt zu haben. Miho wurde bewusst, dass Tsubaki gar nicht zuhörte. Nicht einmal zuhören wollte. Und auch Mahiru schien dies nun zu merken.

Tsubaki wiederholte sich. Immerzu.

„Weißt du... Ich bin so schwermütig... Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle. Schließlich kennt mich niemand. Schließlich... kann mich niemand auf der Welt verstehen...“
 

Mahiru starrte ihn an. Miho konnte seinen Blick nicht zu hundert Prozent deuten, aber sie hatte das Gefühl, als hätten Tsubakis Worte in Mahiru eine lang zurückliegende Erinnerung geweckt. Eine Erinnerung, die Tränen in seine Augen brachte. War sie traurig? Oder einfach sehr rührend? Oder beides? Alles, was Miho wusste war, dass Mahirus Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen war und das er eben seitdem bei seinem Onkel lebte. Hing das damit zusammen?

„Dass du... an nichts Spaß hast... Liegt es nicht daran, dass du... dich deinen eigenen Gefühlen nicht stellst?“, sagte Mahiru keuchend.

Tsubaki wirkte verblüfft.

„Das Gefühl, dass dich niemand kennt, kommt nicht etwa daher, dass du dich alleine eingeschlossen hast?“

Tsubaki sah ihn weiter verdattert an. Mit einem Mal ließ er Mahiru unsanft los und lachte wieder hysterisch.

„AHAHAHAHA! Ja, das könnte sein. Deshalb will ich ja, das wie Krieg führen! HAHAHAHA!“

„Mahiru-kun!“ Miho raffte sich auf und lief zu Mahiru, der auf seinem Hintern gelandet war.

„Das ist doch auch eine Form der Kommunikation! Ich unternehme also etwas dagegen oder?!

„Schon gut, Ich bin okay, Hisuigawa-san.“, sagte Mahiru zu Miho, die sich nun zu ihm gekniet hatte. Kurz schien auch er zu erröten, sah dann aber wieder zu Tsubaki. „Das ist aber völlig falsch! Warum musst du dafür jemanden angreifen?! Wenn du einen Krieg zwischen Vampiren beginnst und Menschen tötest, dann werde ich dich aufhalten. Ich kenne nämlich einen Weg, um mich dir zu stellen!“ Mahiru raffte sich wieder auf. „Ich werde dir einen Namen geben. Da du ein Servamp bist, wirst du mir zumindest ab und zu zuhören, wenn ich dir einen Namen gebe und dich von meinem Blut trinken lasse. Du musst dich mir stellen!“

Mihos Augen wurden zu Punkten, als Mahiru schon Tsubaki am Kragen seines Yukatas packte.

„Ich werde dir einen Namen geben!“

Tsubaki wirkte selbst etwas perplex aber seine Augen funkelten. „Aber vorher stirbst du du!“

„GEH WEG VON IHM, MAHIRU!“ Mit einem Mal hatte Kuro sich wieder geregt und war dabei, sich dazwischen zu werfen, als plötzlich etwas seltsames geschah.
 

Miho konnte nicht sagen, was es war. Alles, was sie wusste war, dass sie, Mahiru und Kuro sich plötzlich in einer Seitengasse wiederfanden. Mahiru war etwas unbequem auf Kuro gelandet, der ausgestreckt auf dem Boden lag und Miho hatte ihr Gesicht direkt vor Mahirus. Dieser blinzelte baff und Miho wich mit rotem Gesicht von ihm weg. „E-Ehm..! W-was war das!?“

„Keine Ahnung? Was ist passiert?!“, rief Mahiru und rutschte von Kuro runter.

„Autsch... Das ist totanstrengend, beschwerte dieser sich.

Mahiru sah sich um. „Das ist ja die Rückseite des Bahnhofs. Wie kommen wir hier her? Ich glaube, es ist ein Schmetterling vorbeigeflogen und plötzlich...“, stammelte er verwirrt und auch auf Mihos Gesicht waren Fragezeichen.

„Ein Schmetterling?“

„Jemand hat uns geholfen. Vielleicht war es 'All of Love', der Servamp der 'Wollust'.“, sagte Kuro. „Ich hatte vorhin so eine Ahnung. Er war schon früher auf Magie spezialisiert. Er hat uns so wohl aus dem Reich Tsubakis heraus befördert und uns so gerettet.“

„Oh ein Verbündeter! Ist er noch in der Nähe?“, fragte Mahiru und sah sich um. „Vielleicht wohnt er in der Nähe?“

„Sieht nicht danach aus. Er ist wohl nur vorbeigekommen.“, antwortete Kuro und er seufzte. „Wenn du und deine Freundin so weiter macht, werdet ihr noch getötet. Mir als Vampir kann ja nichts passieren, aber euch...“

„F-Freundin!? W-Wir sind doch n-nur i-in einer Klasse und ich bin seine Nachbarin!“, stammelte Miho.

Kuro sah zu ihr. „Hast du nicht vorhin Mahiru beim Vornamen genannt, obwohl du ihn vorher immer nur mit Nachnamen angesprochen hast?“

Miho lief knallrot an. „D-Das tut doch jetzt gar nichts zur Sache!“

Mahiru kratzte sich verlegen die Wange. „Also.. Mich stört es nicht, wenn du einfach 'Mahiru' sagst, Hisuigawa-san. Immerhin kennen wir uns ja nun schon recht lange, auch wenn wir dennoch vorher nie groß miteinander gesprochen hatten. Und so ist es simpler oder?“

Miho errötete erst recht und nickte leicht. „Uh... Miho... Du kannst 'Miho' zu mir sagen...“, nuschelte sie.

Mahiru nickte lächelnd. „Miho! Okay!“ Dann wandte er sich an Kuro. „Aber was ist mit dir? Mit deinen Verletzungen? Tsubaki hat dich vorhin ordentlich vermöbelt.“

„Jaa... Autsch.. Wenn du mir was zu trinken kaufst, geht es mir bestimmt besser. Eine Cola wäre lieb.“

Mahiru verzog das Gesicht. „Du siehst aber fit aus!“

Kuro zuckte nur kurz mit den Schultern und seufzte laut. „Kann es sein, dass wir da in etwas ziemlich anstrengendes Hineingeraten sind?“ Er wirkte ziemlich erschöpft und auch Mahiru war nun irgendwie erledigt. Miho sah zu den beiden jungen Männern. Sie selbst fühlte sich zwar auch ausgelaugt, aber wirkte weniger erschöpft als der Eve und sein Servamp.

„Was soll das alles? Das ist so umständlich geworden.“, beschwerte sich Kuro, während alle drei sich an die Wand hinter ihnen lehnten.

Miho vernahm ein leises „Poff“. Kuro hatte wieder seine Katzenform angenommen.

„Es war ein Fehler, den Vertrag zu schließen. Ich wollte eigentlich gar nichts tun.“, murmelte Kuro weiter.

Mahiru wirkte nachdenklich. „Sieht so aus, als könnten wir allein, nichts gegen Tsubaki ausrichten. Aber es kommt auch nicht in Frage, das wir ihn einfach machen lassen.“

Miho nickte. „Eben ja. Wir sollten vielleicht erst einmal die anderen Servamps treffen.“, sagte sie beipflichten.

„Nicht wahr? Es scheint ja, als wäre zumindest einer von Ihnen in unserer Nähe.“

„Ihr habt euch wohl beide gegen mich verschworen!“, beschwerte sich Kuro. „Das ist ja so anstrengend.“

„Reiß dich mal zusammen und stell dich der Realität! Es geht hier nicht nur um dich! Du musst etwas gegen deinen seltsamen, kleinen Bruder unternehmen oder er schlägt dich wieder zusammen.“, sagte Mahiru und packte das Katerchen am Nackenfell. „Die einzigen die derzeit etwas ausrichten können, sind du und ich oder? Und Miho wird uns immerhin auch unterstützen.“

Kuro seufzte. „So anstrengend...“ Er miaute leise. „Aber, auch wenn ihr sagt, wir sollen die anderen Servamps treffen, ich kenne von keinem die E-Mail Adresse.“

Mahiru stutzte. „E-Mail Adresse?“

In dem Moment flog plötzlich ein Zettel in Mahirus Richtung und Mahiru hob diesen auf.

„alice-in-the-garden @...“, begann Miho vorzulesen und sah sich sich um.

Auch Mahiru sah sich um. „Der hat doch ganz bestimmt hier irgendwo in der Nähe gelauscht.
 

Und wie recht er damit hatte.

Denn irgendwo in der Nähe stand All of Love und an seiner Seite zwei kleine Mädchen mit pinken Haaren und eine junge Frau mit ebenso pinken Haaren wie die Mädchen.

„Lasst uns erst einmal wieder gehen.“, sagte der junge Mann mit den kinnlangen, blonden Haaren und verschwand zusammen mit den Mädchen und der jungen Frau vom Ort des Geschehens.
 

Tsubaki selbst war verblüfft zurückgeblieben. „Huh? Sie sind verschwunden?. Was für Spielverderber...“ Er hob die Puppe des Vampirmagiers vom Boden auf.

„Ist es denn okay für dich, sie einfach davonkommen zu lassen, Tsuba-kyun?“, fragte die Puppe.

„Wir müssen uns den Spaß für später aufheben. Außerdem vermisst Velvet dich schon.“ Tsubaki klang nachdenklich.

Der rote, nebelartige Raum, die Illusion, löste sich langsam auf und auch der Regen hörte auf, als Tsubaki davon trottete.

„Mein Name ist Tsubaki. Nicht wahr, Sensei?“, murmelte er schwermütig fragend vor sich hin.
 

Der nächste Tag brach für Miho an wie immer. Aber dennoch war einfach nichts mehr wie vorher.

Sie waren erneut von einem feindlichen Vampir angegriffen worden und von einem verbündeten Vampir gerettet worden. Auf einmal waren innerhalb dieser kurzen Zeit so viele Dinge passiert, dass Miho gar nicht mehr wusste, was eigentlich los war.

Und auch wenn allem Anschein nach Niemand außer Sakuya und das Stille Mädchen, was hinter Sakuya saß, an das Gerücht mit den Vampiren glaubte, so stellte Miho an jenem morgen fest, dass sich bereits ein Vampir in das Klassenzimmer geschlichen hatte. Ein Vampir in Katzengestalt, der sich verwöhnen ließ. Nicht nur von den Schülern in Mahirus Klasse sondern auch von einem Mädchen aus der Parallelklasse.

Eigentlich war zwar Schulfrei die nächsten Tage, aber die Vorbereitungen für das Schulfest liefen auf Hochtouren, weswegen jeder zur Schule ging, um mitzuhelfen.

Miho dachte viel nach, während sie Mahiru beobachtete, der anderen Mädchen die Maid-Kleider für das Maid-Café nähte, wenn diese kaputt waren. Dieser All of Love schien ihr Verbündeter zu sein, aber als Anhaltspunkt hatten sie nur diese E-Mail Adresse.

Doch auf einmal packte sie wieder so ein seltsames Gefühl, als plötzlich Mahirus Handy vibrierte.

„Eine E-Mail?“, konnte sie ihn verwundert murmeln hören, als plötzlich aus heiterem Himmel zwei kleine Mädchen hinter ihm standen, die aussahen wie eineiige Zwillinge. Nur hatte das eine Mädchen lange, pinke Haare und trug ein weißes Kleidchen, während ihre Schwester, kurze, kinnlange, pinke Haare hatte und eher etwas burschikoser gekleidet war und eine aufgebauschte Shorts trug.

Beide hatten große, rote Augen und Miho stockte der Atem. Mahiru drehte sich völlig baff zu den kleinen Mädchen um.

„Shirota Mahiru? All of Love schickt nach dir.“, sagten sie Synchron.



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