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Shapeless Dreams

[Atem center]
von

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Seine Hingabe

„Wer spricht dort?“, fragte Atem nach und sah sich suchend um. Er konnte niemanden erblicken.
 

Du musst Herz und Erinnerungen opfern, um die wahre Macht der Götter zu erhalten. Nur wenn du deine irdischen Verbindungen ablegst und all deine Menschlichkeit aufgibst, wirst du in der Lage sein, zum Gott der Götter zu werden. Nur dann wirst du dem Herrscher der Finsternis, Zorc Necrophades selbst, entgegentreten können.
 

„Ich verstehe Euch nicht! Bitte zeigt Euch mir und erklärt mir, was hier los ist! Ich habe meine Erinnerungen verloren, das einzige, das ich noch weiß, ist, dass mein Name Atem lautet.“
 

Atem, der du der Gott der Götter bist, erfülle dein Schicksal.

Das hier ist die Prüfung des Auserwählten. Du hast deine Erinnerungen geopfert.

Nun musst du dein Herz aufgeben, um so die wahre Macht der Götter zu erhalten.

Fürchte dich nicht vor dem, was vor dir liegt. Sei mutig. Sei stark.
 

Eine Vision zeichnete sich in Atems Kopf ab, für einen Augenblick sah er eine wunderschöne Göttin, die am Himmel ihre goldenen Schwingen ausbreitete und gütig auf die Menschen herabblickte. Sie trug eine goldene Rüstung und strömte eine mächtige Aura aus, die allen das Fürchten und Demut lehrte. Er wollte einen weiteren Blick erhaschen, doch die Vision verschwand und Atem schluckte. Diese Stimme gehörte einer Göttin. Und sie brauchte seine Hilfe. Sie nannte ihn den „Gott der Götter“, was auch immer dies hieß. Eines stand fest, er hatte ein Schicksal zu erfüllen. Sein kleiner Freund Mahaad hatte ihm den Weg gezeigt und er hatte die Schwäche seines Herzens überwunden, also musste er diese Prüfung bestehen und das tun, was richtig war.
 

Die Welt, die du kennst, wird bedroht von einem Schatten.

Die Finsternis wird sich über die Welt legen und Chaos wird alles zerstören.

Jegliches Leben wird vernichtet und nur noch die Dunkelheit wird existieren.

Nur du kannst dieses Schicksal verhindern. Du musst aufgeben, was dich ausmacht.

Du musst zum göttlichen Gefäß werden, welches die Macht der Finsternis erobert.

Du musst die Stärke haben, die uns Göttern verwehrt bleibt.

Nur du hast diese Macht.
 

Atem war fassungslos. Die Welt zerstört? In ewiger Finsternis? Er mochte keine Erinnerungen haben, doch der Gedanke, dass der Fennek, der ihm geholfen hatte und dem er einen Namen geschenkt hatte, vernichtet wurde, ließ ihn schwermütig werden. Mahaad hatte sicher eine Familie, die auf ihn wartete. Er durfte nicht zulassen, dass diese Welt zerstört wurde und wenn er zum Gefäß werden musste, um diese Welt und das Licht zu retten, dann würde er das tun.
 

„Ihr wollt mein Herz? Nehmt es!“, sagte er und legte seine Hand auf die Brust, zeigte symbolisch auf sein Herz.
 

Gott der Götter – Atem – der du dich dieser Prüfung stellst!

Wisse, dass dein Opfer gleichsam bedeutet, dein Leben als Mensch aufzugeben.

Ohne Erinnerungen und ohne Herz wirst du bis zum Tag der Wiedergeburt in den Tiefen des Puzzles verbleiben.

Du wirst dich ganz allein der Finsternis stellen müssen und gegen sie kämpfen.

Bis zu dem Tag, an dem der Auserwählte, seine Hand nach dir ausstreckt.
 

„Der Auserwählte?“, fragte Atem unsicher nach.
 

Der Auserwählte wurde noch nicht geboren.

Sein Licht ist noch verborgen.

Doch er wird kommen und ihr werdet euch gemeinsam gegen Zorc stellen.

Nur er kann dir helfen, das wiederzuerlangen, was du geopfert hast.

Nur er kann das Puzzle zusammensetzen.
 

Atem senkte nachdenklich den Blick. Ein weiterer Auserwählter? Jemand, der mit ihm gemeinsam kämpfen sollte? Ein weiterer Gefährte würde ihm sicher helfen können und der Gedanke, dass er nicht alleine kämpfen musste, war tröstlich und er fühlte sich viel sicherer und stärker. Gemeinsam würden sie diesen starken Gegner bezwingen. Atem fragte sich, wie der andere Auserwählte wohl war und ob sie Freunde werden würden. Doch warum war es überhaupt nötig, dass ein weiterer Auserwählte geboren wurde? So viele Fragen brannten ihm auf der Zunge, die nicht auszusprechen vermochte. Nachdenklich blickte er auf den Boden vor sich, er umklammerte sein Oberteil und als er den Kopf senkte, klimperten seine Ohrringe.
 

„Dieses Puzzle, von dem Ihr sprecht. Was bedeutet das? Wieso kann ich Zorc nicht allein bezwingen?“
 


 

Du bist nicht stark genug, um dich dem Herrscher der Finsternis zu stellen.

Du musst eine wichtige Eigenschaft erlangen, die dir noch fehlt.

Du besitzt sie bereits, diese besondere Eigenschaft, doch du hast sie verschlossen.

Tief in deinem Herzen schläft sie.

Nur der Auserwählte wird dein wahres Potential wecken können.
 

Atem zuckte zusammen.
 

„Bitte versteht, dass ich verwirrt bin, aber ich möchte Euch vertrauen. Mein Herz sagt, dass dies die richtige Entscheidung ist“, erklärte er und verneigte sich demütig vor dem Altar.
 

Du brauchst dich nicht zu fürchten.

Du wirst viel ertragen müssen.

Doch du wirst es sein, der dieser Welt das Licht zurückbringen wird und die Finsternis mitsamt der sieben Schlüssel versiegeln wird.

Es ist nötig, dass du deine Menschlichkeit aufgibst, um die Macht des Puzzles nutzen zu können.

Du wirst der Träger des Puzzles sein. Und mit dem Puzzle wirst du Gerechtigkeit bringen.

Als Gott der Götter sind die Lehren der Maat tief in deinem Bewusstsein verankert.

Auch ohne Erinnerungen wirst du wissen, was zu tun ist.

Du wirst ein neuer Mensch sein. Neue Erfahrungen sammeln und die Welt anders sehen.

Dieses neu erlangte Wissen wird sich dir in deinem Kampf als nützlich erweisen.
 

„Ich danke Euch. Ihr seid so gütig und habt Geduld mit mir und ich kenne nicht einmal Euren Namen“, erklärte Atem und hob seinen Kopf noch immer nicht.
 

Plötzlich ein helles Leuchten, das den ganze Raum erfüllte. Die Kerzen flackerten erneut. Atem hob seinen Blick und versuchte zu erkennen, was vor ihm geschah. Eine göttliche Gestalt tauchte vor ihm auf. Sie war in einem sanften Leuchten gehüllt und ihre Augen waren sanftmütig und warm, so auch ihr zaghaftes Lächeln, das sie dem Pharao schenkte. Sie hatte große, goldene Flügel und sie schien eine Rüstung zu tragen, die ihren Körper schützte und ihr eine anmutige, aber vor allem mächtige Aura verlieh. Auf ihrer Stirn befand sich ein leuchtendes Udjet-Auge, das ihn anzublicken schien. Atem wusste nicht, wer diese Gottheit war. Ehrfürchtig ging er auf die Knie und verneigte sich vor dem Wesen. Sie hob die Hand und bat ihn darum, sich zu erheben.
 

Ihre hellblaue, blasse Haut und ihre Augen waren so unglaublich schön, doch am meisten faszinierte ihn diese starke Aura, die ihn zu übermannen drohte. Sie war mächtig und gütig. Selbst durch die Finsternis des Puzzles hatte sie ihren Weg gefunden, um ihm zu helfen und leitete ihn auf seinem beschwerlichen Weg.
 

Ich bin Horakhty – die Erschafferin des Lichts.

Du wirst nun dein Herz aufgeben.

Alles, was ich dir jetzt sagen werde, wirst du vergessen.

Als Auserwählter wirst du die Sangenshin beschwören müssen.

So wie die Finsternis Schlüssel braucht, um ihre wahre Macht zu entfalten, so braucht auch das Licht einen Schlüssel.

Die Namen der Sangenshin – Osiris, Obelisk und Raa – sind in deiner Zeit verloren gegangen.

Doch sie sind der Schlüssel, um mich in die irdische Welt zu beschwören.

Gott der Götter – Atem – dein Name soll der Schlüssel für deine Macht sein.

Ein Name ist ein Schicksal! Erfülle dein Schicksal und bringe das Licht zurück!

Bestehe die Prüfung und kämpfe mit dem anderen Auserwählten.

Ich warte auf dich.
 

Atem gab nun auch sein Herz auf und wartete 3000 Jahre lang auf die Person, die das Puzzle aus seinem Grab holen würde und ihn zum Auserwählten brachte. Ohne Herz und Erinnerungen war er nur noch ein Schatten seiner Selbst. Eine leere Hülle. Verwirrt. Verzweifelt. Doch voller Zorn. Der Wahnsinn ergriff ihn und all die Jahre, die er schlafend in der Finsternis verbracht hatte, ohne zu wissen, wo er sich befand und wer er war, hatte ihn verändert. Rücksichtslos nutzte er die dunkle Magie des Puzzles. Er besaß keinerlei Empathie mehr und tat das, von dem er glaubte, dass es richtig war. Irgendetwas in ihm strebte nach Gerechtigkeit. Woher dieses Gefühl kam, vermochte er nicht zu sagen. Doch er wusste, dass dieses Gefühl ihm gehörte und etwas war, das ihn auszeichnete.
 

Als Mutou Yuugi das Puzzle zusammensetzte, beobachtete er ihn und er nutzte die Macht des Puzzles, um den Besitzer des Körpers schlafen zu legen und an seiner statt gegen die Bösewichter zu kämpfen, die es wagten das Recht und die Ordnung der […] zu stören. Er spürte, dass dies sein Schicksal war. Je länger er den kleinen und schwachen Yuugi beobachtete, je mehr verspürte er das dringende Bedürfnis dieses Kind zu beschützen und er fand einen neuen Sinn in seiner Existenz.
 

Und so begann die Geschichte von Yuugi-ou – dem König der Spiele.
 

Du hast die richtigen Entscheidungen getroffen.

Die Konsequenzen unserer Handlungen und Entscheidungen sind uns nicht immer bewusst.

Manchmal ist es nur ein Wort, das über unseren späteren Werdegang entscheidet.

Ein Wort, um jemanden von uns zu stoßen oder ihn in unser Leben zu lassen.

Worte haben Macht. So auch ein Name.

Dank dir wird die Finsternis besiegt werden können.
 

[Eine Geschichte, die das Herz berührt.]
 



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