Zum Inhalt der Seite

Shapeless Dreams

[Atem center]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Seine Tränen

Atem hob seinen Säbel und rammte die eiserne Klinge in den Körper seines eigenen Vaters. Sein Herz schrie. Seine Seele brannte. Sein Wille drohte zu brechen. Er ließ den Griff los und fiel auf die Knie. Hemmungslos weinte er und schluchzte. Er schrie. Seine Schreie endeten nicht. Sie wurden lauter und betäubten seine eigenen Ohren. Der Vater seines Körpers fiel zu Boden und lag bewegungslos vor ihm. Atem hob seinen Blick, doch durch all die Tränen war alles verschwommen. Seine Lippen bebten, rasch erhob er sich und zog den Säbel aus dem Körper seines Vaters. Vorsichtig ließ er seine Finger über dessen eiskalte Wange streifen. Die Augen waren leer und starrten in das Nichts. Er schüttelte seinen Kopf, als wollte er dies verneinen, doch er konnte nichts mehr ändern. War das der Pfad, den die Götter sich für ihn ausgedacht hatten?
 

Erneut schrie er und drückte sein Gesicht auf die Brust des Mannes, der einst sein Vater war. Stundenlang hatte er geweint und er hatte seine Stimme verloren. Er konnte dies nicht ungeschehen machen. Zitternd legte er seine Hand auf das Gesicht seines Vaters und schloss seine Augen, damit er ihn nicht mehr so sehen musste.
 

„Ihr Götter“, flüsterte Atem, schaffte es aber nicht seine Stimme wiederzufinden. Zu groß der Schmerz. Zu unerträglich das Leid. Trotzdem musste er weitergehen. Er war der Auserwählte. Sein Vater hatte ihm dieses Land anvertraut und Atem war sich sicher, dass dieser nicht wollte, dass er hier einfach aufgab und seinen Weg beendete. Energisch wischte er sich die Tränen weg und schniefte.
 

Vater, auch wenn ich es Euch nie zeigen konnte... ich habe Euch geliebt. Doch ich hatte zu sehr Angst, dies zuzugeben und fürchtete, dass man diese Schwäche ausnutzte. Dabei wollte ich doch so sehr an Eurer Seite sein. Warum nur musste es so enden? Warum nur quälen die Götter mich auf diese grausame Art? Vater, verzeiht mir. Ich habe das nie gewollt, sinnierte er und torkelte weiter. Seine Körper war verletzt, sein linker Arm untauglich und es fiel ihm so schwer, weiterzugehen und doch war da etwas, das ihn antrieb. All die Dinge, die er erlebt hatte, mussten doch einen Zweck haben. Für irgendetwas musste all dies doch gut gewesen sein! Oder? War er letztendlich nichts weiter als eine Schachfigur, die vom Feld genommen wurde und ihren Beitrag geleistet hatte?
 

„WO SEID IHR!?“, schrie er urplötzlich und blieb nun stehen. Zorn kam in ihm auf.
 

„Ihr, die Ihr mich hierher gebracht habt! Habt Ihr Spaß daran, mir dabei zuzusehen, wie ich zu Grunde gehe? Ich dachte, Ihr wolltet, dass ich meine Erinnerungen und mein Herz aufgebe! Ich gebe Euch alles! Denn ich habe alles verloren! Nehmt meinen Stolz! Meine Ehre! Mein Leben! Ich ertrage all dies nicht mehr!“, fluchte er und griff nach seinem Säbel, betrachtete die blutverschmierte Klinge. Es gab keinen Weg. Die Götter hatten ihn verlassen. Niemand half ihm.
 

[Es beenden. | Kapitel 34]
 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück