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Illusionen

von

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Er konnte Schritte hören, wenn er auch nichts sah und streng genommen auch nichts anderes hören sollte, als die Maschinen, welche mit rhythmischen Knacken das Schiff, einem Herz gleich vorwärts trieben. Das schwere Tappen der Stiefel verhallte vor ihm und eine Hand schob sich so gewohnt hinter seine doppelten Ohren.

„Glühwürmchen…“

Der für die Seadweller so typische altertümliche Dialekt war unschwer herauszuhören und jagte ihm trotz allen körperlichen Schmerzes, welcher seinen Körper über die Zeit die er nun da hing abgestumpft hatte, einen Schauer über den Rücken.

„Verschwinde Fisch!“

Brüchig, als würden sie gleich im nächsten Augenblicke zu Staub verfallen würgte der Helmsmen die Worte aus seiner Kehle. Eine innerliche Qual jagt durch seinen Verstand, Bilder aus vergangenen Zeit schießen vor seinen geistigen Auge, jedes nur wenige Millisekunden klar und scharf, bevor sie im Dunkel seines Geistes abstützen. Bilder voller Streit, Wut, Leidenschaft, aber auch von Versöhnung, Zweisamkeit und Liebe. Einer Zeit, die es eigentlich nicht hätte geben sollen.

„Warum sollte ich?“ Der Spott in der Stimme war gut zu vernehmen. Ein Unterton, welcher Psi früher nicht selten zu Weißglut getrieben hatte, meistens begleitet von einer ungesunden Portion von Arroganz, doch nun Sehnsucht ihn in entflammte.

Die rauen Finger, von der salzigen Luft auf See ganz spröde geworden, glitten durch seine Haare, als würden ihn die kabelartigen Verbindungen, die nahe am Kopf zum schmalen Leib des Psionikers fuhren, ihn nicht behindern.

„Weil du nicht mehr bist…“ Die lispelnde Stimme des Gelbblutes droht zu versagen, während sich senffarbene Flüssigkeit am Rande der Bänderbrille anstaut.

Ein Seufzen erklingt und die wohltuenden Finger ziehen sich zurück, bis sie der Troll gänzlich nicht mehr wahrnimmt.

„Das hindert dich offenbar dennoch nicht daran dich in der Illusion zu verlieren, oder my Dear?“

Ein trocknes Schluchzen erschallt zwischen Maschinen, welche ungerührt weiter einen sterilen Takt vorgeben.



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