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Loki: The Dark Prince - Der dunkle Prinz

von

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Ultron

Starks Roboter griffen an und feuerten aus ihren Handkanonen, was das Zeug hergab. Die Avengers und übrigen Gäste versuchten verzweifelt, sich zur Wehr zu setzen, aber die Kugeln der S.H.I.E.L.D. Agenten richteten gegen die Maschinen natürlich nicht das Geringste aus.
 

Aus dem Augenwinkel heraus sah Loki mit Entsetzen, wie einer der Roboter ins Laboratorium flog, wo das Zepter lag. Bevor er in irgendeiner Weise reagieren konnte, hatte die Maschine sich das Zepter schon geschnappt und verschwand damit.
 

Loki stiess einen Fluch aus und hätte sich im Nachhinein am liebsten dafür geohrfeigt, dass er Thor nicht dazu überredet hatte, das Artefakt sofort nach Asgard zu schaffen. Aber es brachte nichts, sich über vertane Gelegenheiten den Kopf zu zerbrechen – zumal einmal ein viel schlimmeres Geschehen seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
 

Mit namenlosem Grauen sah Loki, wie einer der Roboter auf Melinda zielte, die stöhnend am Boden lag und völlig ohne Deckung war. Ihre Freunde von S.H.I.E.L.D. und die Avengers hatten selbst alle Hände voll zu tun, um sich der Angriffe zu erwehren, und so bekam niemand mit, in welch tödlicher Gefahr die junge Agentin schwebte.
 

Da handelte Loki instinktiv. Ohne darüber nachzudenken, was er tat, sprang er nach vorn und trat dem Roboter in den Weg. Seine rechte Hand hob sich, und gerade als er über sich selbst den Kopf schütteln wollte, weil er ja keine Magie mehr besass, geschah es: ein leuchtend grüner Energiestrahl fuhr aus seinen Fingern und schleuderte die Maschine quer durch den Raum. Als sie am Boden aufschlug, waren nur noch einzelne Teile von ihr übrig.
 

«Was zum..?» Fassungslos starrte Loki seine Hand an. Doch bevor er richtig mitbekam, wie ihm geschah, fühlte er plötzlich, wie es ihn durchströmte. Wie die Magie wellenartig in seinen Körper zurückfloss und ihn mit solcher Macht ausfüllte, dass er beinahe getaumelt wäre. Im nächsten Augenblick löste sich der Gips von seinem linken Handgelenk, und Loki erkannte, dass der Bruch geheilt war. Das war doch nicht möglich? Odin hatte doch gesagt, dass...
 

«Loki, Vorsicht!» Thors Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. Der riesige Roboter, der mitbekommen hatte, was gerade geschehen war, stakste auf ihn zu. Wieder handelte Loki, ohne gross nachzudenken. Ein neuer Energiestoss brach aus seiner Hand und riss den blechernen Koloss von den Füssen.
 

Das war der Moment, wo alle im Raum Loki anzustarren begannen. Nur Thor begriff als einziger, was gerade geschehen war, doch er kam nicht dazu, es auszusprechen. Starks Roboter sahen in Loki nun offenbar den Hauptfeind und griffen geschlossen an. Thor wollte ihm eben zu Hilfe eilen, als er sah, dass sein Bruder keine Hilfe nötig hatte: ein paar rasche Bewegungen mit beiden Händen, und von Iron Mans Robotern blieben nur noch Trümmer übrig. «Sorry Stark.» sagte Loki mit einem flüchtigen Grinsen und war dann bei wenigen Schritten bei Melinda. «Alles in Ordnung?»
 

Die junge Frau nickte benommen. «Du hast... deine Magie zurück.» flüsterte sie ergriffen.
 

Loki wollte gerade antworten, als eine mechanische Stimme den Raum druchdrang. «Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, mich damit besiegt zu haben?» kam es aus mehreren Richtungen. «Das wäre dumm. Kindisch. Ich bin mehr als ein Körper. Ich bin überall. Ich bin Ultron!»
 

«Er ist im Netzwerk,» hauchte Stark entsetzt.
 

«Natürlich ist er im Netz.» gab Loki bissig zurück. «Oder haben sie etwa echt geglaubt, die Sache wäre schon ausgestanden?»
 

Als ihn wiederum alle anstarrten, realisierte er erst, dass er gerade mit seinem Bewusstsein in dasjenige Ultrons eingedrungen war – und erkannt hatte, mit was für einem Feind sie es hier zu tun hatten. Er hatte es instinktiv getan, ohne überhaupt zu realisieren, was er machte.
 

«Woher wussten sie das?» durchbrach Stark die schon beinahe gespenstische Stille, mit der aller Augen auf Loki ruhten. Misstrauen schwang in seinen Worten mit.
 

«Ich wusste es nicht,» gab Loki zurück. «Ich weiss es. Seit genau fünf Sekunden. Seit ich in das Bewusstsein dieses... Dings eingedrungen bin. Und zu meiner Verteidigung: ich habe nicht mal bemerkt, dass ich das getan habe.»
 

«Du kannst seine Gedanken lesen?» Melinda schaute Loki an, als sähe sie ein Weltwunder vor sich. «Ich meine, ich weiss ja, dass du die Gedanken von Menschen lesen kannst. Aber diejenigen von Maschinen...»
 

Loki verzichtete darauf, sie wegen des Wortes 'lesen' zu korrigieren. «Das Bewusstsein von Maschinen ist sehr viel primitiver und einfacher gestrickt als das jedes denkenden biologischen Wesens,» gab er hastig zurück. Eigentlich war jetzt nicht die Zeit für lange Erklärungen. «Und darum ist es für mich noch einfacher, in deren Denkzentrum einzudringen.»
 

Gerne hätte er Thor gefragt, ob er wusste, wie es kam, dass er seine Magie – und seine Kraft, wie ihm eben bewusst wurde – zurückerlangt hatte, aber das konnte warten. Was nicht warten konnte war das Problem namens Ultron. Und je mehr Zeit verstrich, desto schwieriger würde es werden, seine Ausdehnung im universellen Netzwerk Midgards namens Internet zu stoppen.
 

«Loki, du sagst, dass du sein Bewusstsein lesen kannst,» Thor trat neben ihn und ergriff seinen Arm. Seine Hand zitterte leicht. «Heisst das du weisst, was er vorhat?»
 

«Für den Moment die Auslöschung der Avengers.» gab Loki zurück, während er sich von Thor losriss und zu einem der Computer hastete. Jetzt, da er seine Fähigkeiten wieder erlangt hatte, war es ein Kinderspiel für ihn, die primitiven Computer der Menschen zu bedienen. Seine Finger glitten über die Tastatur, als hätte er nie etwas anderes getan.
 

Niemand hinderte ihn. Sie schauten ihn nur weiterhin alle bewegungslos und benommen an. «Uns... auslöschen?» fragte Natasha Romanoff schliesslich. Sie war die erste, die ihre Stimme wiederfand. «Warum sollte er das wollen?»
 

Loki wandte sich um und verschränkte die Arme über der Brust. «Naja, eigentlich seid ihr nur der Anfang. Ultron beginnt mit den schwierigsten Gegnern und arbeitet sich dann zu den leichteren Zielen vor.»
 

«Wovon redest du?» Thor spürte instinktiv, dass Loki mit der Antwort nicht deshalb zögerte, weil er sie auf die Folter spannen wollte, sondern weil er genau wusste, wie wenig sie ihnen gefallen würde.
 

«Nun ja, Ultron sollte die Menschheit doch vor Gefahren beschützen, wenn ich mich nicht irre, oder, Stark?»
 

Tony drohten die Gesichtszüge zu entfallen. «Woher...»
 

«...ich das weiss?» vollendete Loki den Satz. «Weil ich grade so frech war, mich auch kurz in ihrem Kopf umzusehen. Aber bevor sie mir deswegen den Hals umdrehen wollen, Stark, hätte ich da eine Frage: welches ist ihrer Meinung nach die grösste Bedrohung für die Menschheit?»
 

Stille. Sie tropfte bleischwer in den Raum. Niemand wagte die Antwort zu geben, die sie doch alle kannten. Also sprach Loki schliesslich aus, was jedem auf der Zunge lag: «Richtig: die Menschheit selbst. Und Ultron folgt nur seinem Programm: er befreit die Erde von ihrer grössten Gefahr. Oder will es zumindest. Denn wie ich euch kenne, werdet ihr da sicher was dagegen haben, oder?»
 

«Loki, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für deine zynischen Sprüche,» sagte Melinda hastig.
 

Der Mann warf ihr einen langen und sehr ernsten Blick zu. «Wie Recht du hast. Aber nur damit das klar ist: ich habe auch was dagegen.»
 

«Heisst das, du hilfst uns?» fragte Thor hoffnungsvoll.
 

«Ich habe schon damit angefangen, Bruder.» gab Loki mit einem kurzen Lächeln zurück.
 

«Sie meinen wegen dem, was sie da vorhin am Computer getrieben haben?» Tony schüttelte den Kopf. «Sie scheinen vergessen zu haben, dass Ultron im Internet ist, sie Genie. Also wird er alles, was sie da getan haben – was immer das gewesen sein mag! – mitverfolgt haben.»
 

«Das will ich doch schwer hoffen.» erwiderte Loki grinsend.
 

Als ihn lauter Fragezeichen anstarrten, wurde sein Grinsen breiter. «Ihr wisst doch noch, wie man mich zu nennen pflegt, oder? Gott der Lügen... und der List.»
 

Thor begriff als erster. «Du hast ihm eine Falle gestellt?»
 

«Ja, Bruder. Und sie wird auch zuschnappen.» Doch ehe allgemeine Erleichterung aufkommen konnte, wurde Loki wieder ernst. «Leider war das die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht lautet: das Zepter ist weg. Und es wird euch nicht gefallen, wo Ultron es hinbringen liess.»
 

Zurück nach Sokovia, nämlich. In die Hydra Basis, in deren von den Avengers nicht entdecktem Untergeschoss jede Menge Alien-Technologie lagerte. Doch das war nicht das eigentliche Problem. Das eigentliche Problem, wie Loki jetzt wusste, war ein weitaus grösseres: Ultron hatte vor, ein unvernichtbares Lebewesen zu erschaffen. Und wenn er das Programm erst einmal gestartet hatte, spielte auch seine Vernichtung keine Rolle mehr. Denn dann war es zu spät.
 

Und leider konnte Ultrons Vorhaben dank des Infinity-Steines im Zepter auch gelingen.



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