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Der Brautstrauß war ein Veilchen

von

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Ino

Das unablässige Piepen eines Handyweckers riss Ino unsanft aus ihrem Schlaf. Sie tastete mit der Hand nach dem vermaledeiten Apparat und tippte mit geschlossenen Augen auf dem Display umher bis die einlullende Stille wieder vorherrschte.

Keine zwei Minuten später begann das Spiel von Neuem.

Es brauchte zehn Versuche bis Ino ein Einsehen hatte und die Augen öffnete. Katzengleich streckte sie sich in dem Bett und gab dabei ein murrend-summendes Geräusch voller Wohltat von sich, ehe sie das Handy schnappte und es mit bösen Blicken und Gedanken traktierte, während sie den Wecker endgültig zur Ruhe brachte.

Die Uhrzeit auf dem Display ließ sie stöhnen. Es war gerade mal halb neun am Morgen. Muffig, dass sie so früh schon wach sein musste, wo doch der Brunch erst gegen elf Uhr standfand, drehte sie sich auf die linke Seite, um betrübt festzustellen, dass ihre bessere Hälfte schon aufgestanden war.

Typisch! Mit Sicherheit ging er seiner Arbeit nach, die darin bestand, alle Kameras zu checken, damit auch der Brunch visuell auf einem digitalen Speichergerät und auf Fotopapier gebannt werden konnte.

 

Ino drehte sich auf den Bauch und zog das Kissen, was Sai benutzte hatte, unter das Kinn. Sein Duft haftete der Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle noch an und sie atmete tief durch die Nase ein, um noch für einige Minuten in ihrem nächtlichen Traum zu schwelgen.

Ein erneutes Piepen ließ sie damit aufhören und sie sah auf das Display. Dort konnte sie per WhatsApp-Vorschau eine Nachricht von Sai entdecken. Sie öffnete die App und las sich seine Mitteilung durch.

 
 

Guten Morgen meine Schöne,


 

 

Ino grinste. Immer wenn er Schöne schrieb oder sie so nannte, erinnerte es sie an die erste Begegnung mit ihm; ausgerechnet auf Narutos eskalierter Geburtstagsfeier.

Wie so oft auf einer überfüllten Party mit zu lauter Musik, zu viel Alkohol und stickiger Luft kam es hier und da unter den Gästen immer mal wieder zu kleinen Schubsern. Passierte es, wurde sich rasch mit einem knappen Sorry und dem Anflug eines Tut-mir-leid-Lächelns entschuldigt und exakt so war sie Sai begegnet.

Im Nachhinein betrachtet, wirkte das erste Kennenlernen zwischen ihnen wie eine dieser kitschigen Szenen, die so typisch waren für unzählige Teeny-Streifen aus den USA.

Im Leben nicht hatte Ino es sich vorstellen können, dass sie auf diese Art ihren jetzigen Verlobten finden würde. Wenn damals irgendjemand zu ihr gesagt hätte: „Du triffst heute Abend auf der Party deine bessere Hälfte“, ihre Antwort wäre ein ausgestreckter Mittelfinger gewesen und der eindeutig sarkastisch gemeinte Blick: Ne, is’ klar. –

Sie war in Sai hineingelaufen, er hatte sich umgedreht, während sie schon das „Sorry“, lächelnd hervorbrachte. Statt der üblichen Ist-schon-gut-Antwort, war ohne jeglichen Zusammenhang jener bestimmte Satz gefallen, der sie zum Stehen bleiben brachte und überhaupt erst den Start für diese romantische Beziehung einläutete.

„Du bist eine schöne Frau“ – obwohl sie schon viele solcher Anmachsprüche gehört hatte, fühlte sie sich in den Moment merkwürdigerweise geschmeichelt. Es hatte ihr sogar imponiert und tat es bis heute, denn aus Sais Mund klang es nicht anbiedernd – nein, er hatte es aus voller Überzeugung gesagt, weil er bis heute so für sie empfand.

In seinen Augen war sie schön, mit all ihren Höhen und Tiefen, und diese Tatsache würde ihr Herz auf ewig berühren.
 

… genieß den Brunch.

Wir sehen uns später. Sai
 

Ino seufzte. Sie liebte ihn. Sie liebte sein gewissenhaftes Handeln. Natürlich bedeutete es, dass sie manchmal allein aufwachte, weil er schon am frühen Morgen seiner Arbeit als Fotograf nachging oder an einem Auftragswerk saß …, wenn er aber schrieb, dass sie sich später noch sehen würden, dann war dies kein leeres Versprechen. Sai hielt immer sein Wort, Sai war immer zuverlässig – und dafür liebte sie ihn umso mehr.

 
 

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Am liebsten hätte Ino die Hotelzimmertür vor Rodrigos und Sakuras Nase kommentarlos zugeworfen, es ging aber nicht, denn das was sie da sah, war erschreckend. Sie blickte zu Rodrigo und in seinen Augen strahlte ihr ein Schrei nach Hilfe mit einer Intensität entgegen, die nicht zu ignorieren war. Seine gesamte Aura schien nach Beistand zu lechzen.

Ino konnte dem nichts entgegensetzen und so sagte sie: „Kommt rein“, und ließ die beiden in das Zimmer eintreten.

Sakura schlurfte wortlos an ihr vorbei und das mit Augenringen, die ihres gleichen suchten. Ihre linke Gesichtshälfte sah schon schlimm aus und anscheinend wollte die Rechte dem in nichts nachstehen. An Rodrigo gewandt, hauchte Ino: „Was ist passiert?“

 

Ein Ton der Verzweiflung brach aus Rodrigo hervor und mit festem Griff klammerte er sich Halt suchend an Inos Oberarm, während diese die Tür schloss.

„Eine Spinne!“, spuckte er aus. „Eine Spinne!“

„Eine … Spinne?“, wiederholte Ino. Sie sah ihren ehemaligen Mentor verwundert an, während sie dem Versuch nachging sich aus dem schraubstockartigen Klammergriff zu befreien; was ihr auch gelang. Beschwichtigend nahm sie seine verkrampften Hände in ihre und blickte Rodrigo eindringlich in die Augen. Ihr reichte diese Antwort nicht und so sagte sie: „Ich brauche mehr Informationen.“

Rodrigo nickte verkniffen. Er öffnete den Mund, aber ein gedämpfter Puff-Laut, als sei irgendwo im Zimmer eine riesiger Sack Reis umgefallen, ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. Verwundert über das Geräusch sahen er und Ino sich an, dann gab sie mit stummer Geste zu verstehen, der Ursache auf den Grund gehen zu wollen. Erneut nickte er und folgte ihr.

Vorsichtig gingen beide weiter in den Raum hinein und sahen um die Ecke, wo das Bett stand und Sakura mit geschlossenen Augen drauf lag. Sie hatte sich einfach auf das Bett fallen lassen und dabei das Geräusch verursacht.  

Mit einem klammernden Griff hielt sie das erstbeste Kissen fest, welches sie teilweise unter den Kopf zwängte, während ihre Beine an den Körper gezogen waren, sodass sie einem viel zu großgeratenen Fötus glich.

Ino blinzelte bei dem Anblick und viele kleine Fragezeichen ploppten ungezählt in ihrem Kopf auf. Sie bedachte Rodrigo mit einem fragendem Blick und ohne ein Wort zu verlieren, packte dieses Mal sie ihn fest am Oberarm und zog ihn mit sich, hinaus auf den Hotelflur. Dort ließ sie ihn los.

Vorsichtig lehnte sie die Tür an und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was in aller Welt? Und warum die Spinne? …“, zischte sie. Bevor ihr Gegenüber antworten konnte, sprach sie schon weiter, „… Ich weiß, Sakura hat Angst vor Spinnen aber sie sieht nicht aus als sei ihr eine Kellerspinne über den Weg gelaufen, sie macht auf mich eher den Anschein, als hätte sie einen Überlebenskampf gegen aggressive Super-Spinnen in der Größe einer deutschen Dogge hinter sich.“

Es blieb einen Moment still und als Ino eine Augenbraue hob, fing Rodrigo mit Jammern an.

„Ich weiß es nicht. Ich fand sie heute Morgen … so … besser gesagt, dass Hotelpersonal fand sie komplett teilnahmslos im Gang stehend, mit ihren Discounter-Winterboots – aus der vor-vor-vorletzten Saison –, Zeitschriften über Medizin und dieser unsäglichen Kühlbox – mit einem Design wie einmal ausgekotzt – in den Händen. Zum Glück bin ich kurz darauf erschienen.“

„Wieso zum Glück?“, wollte Ino wissen und überging mit voller Absicht seine kleinen Stiche zum Thema Mode-Update.

„Hach“, seufzte er. „Das Personal hatte vor dem Brautpaar Bescheid zu geben – einfach unverantwortlich…“, und um der ganzen Sache noch mehr Nachdruck zu verleihen, wie schrecklich er diese Tatsache fand, wiederholte Rodrigo in einem empörten Tonfall: „… dem Brautpaar! – Ich hätte womöglich gar nichts erfahren, wenn ich nicht rein zufällig vorbeigekommen wäre.“

„Verstehe“, tat Ino diese Tatsache lapidar ab. „Und wo sind Sakuras Sachen jetzt?“

Sie konnte sich daran erinnern, dass von den Schuhen, der Kühlbox und Sakuras Lieblingszeitschriften weit und breit nicht zu sehen gewesen war.

„Bei mir auf dem Zimmer – in einer gesonderten Ecke. Ich kann nicht zulassen, dass diese Kühlbox auch nur in die Nähe meines Eigentums kommt. Sonst färbt das schlechte Design noch ab. Und alles nur, weil Sakura sich geweigert hat in ihr Hotelzimmer zu gehen.“

Ino legte bei der Erklärung den Kopf schief. „Wie, sie wollte nicht in ihr Zimmer? – Hat sie einen Grund genannt?“

„Hat sie! Ich zitiere sie jetzt…“, er straffte die Schultern, räusperte sich und fing an in überspitzter Manier Sakura zu imitieren, wobei er Gestiken zeigte und Tonhöhen überwand, die Ino bei Sakura im ganzen Leben noch nicht gesehen und gehört hatte, „… Nein! Spinne! Spinnenverseucht. Nein!“

„Öh“, war der einzige Laut den Ino nach dem theatralischen Schauspiel von sich geben konnte. Noch während sie verlegen lächelte und nach einer Antwort suchte, überraschte Rodrigo sie abermals. Er packte sie erneut und griff dieses Mal an beide Oberarme, um sie leicht durchzuschütteln, als ob er von der Hoffnung getrieben davon ausging, sie würde seine jetzige Situation so besser verstehen.

Empört zischte Ino ihn an.

„Rodrigo! …“, doch ihre nachfolgenden Ermahnungen blieben ihr im Hals stecken. In den Augen ihres Gegenübers konnte sie der puren Panik entgegenblicken. Diese strahlte so deutlich, dass Ino das Gefühl bekam, je länger der Augenkontakt anhielt, desto höher würde die Wahrscheinlichkeit werden, jeden Moment Rodrigos gesamte Gefühlswelt samt Gedanken offenbart zu bekommen.

Seine Stimme zitterte leicht als er zu ihr sagte: „Ino, in nicht einmal anderthalb Stunden ist der Brunch…“, dabei sah er ruckartig zu Tür und starrte diese mit einer Vehemenz an, dass Ino schon glaubte, er könnte durch Wände und Türen blicken, „… und sie sieht aus als wäre sie mit einem Zombie fusioniert. So viel Glitter habe ich nicht vor Ort, um das zu kaschieren.“ – Das überraschte Ino nun doch, wo der Mann doch ohne Glitzer und Flitter nicht leben konnte.

Seinen Verdacht, ein Zombie sei an Sakuras Aussehen schuld, teilte sie nicht. Ino wusste wie Sakura aussah, sobald ein Zombie ins Spiel kam und nach einer Zombiefusionierung sah ihre beste Freundin auch nicht aus. Alles was ihr zu fehlen schien, war Schlaf und davon eine große Menge. Entsprechend fiel ihre Antwort aus.

„Ich glaube, ihr fehlt einfach nur der Schlaf.“

„Schlaf?“, widerholte Rodrigo, als ob Schlaf keinerlei Bedeutung besaß. Ino ließ sich davon nicht abschrecken und antwortete nur mit einem braven: „Ja.“

„A-aber…“, begann Rodrigo stammelnd und brachte weiterhin nur einen jammernden Tonfall hervor, „… der Brunch. Er ist…“

„In anderthalb Stunden, sagst du?“, unterbrach sie ihn.

„Ja~ha.“

Ino nickte verstehend und schlug einen: „Powernap“, vor. Ihr Gegenüber stotterte, sodass sie sich ihm erklärte.

„Wir lassen sie dreißig Minuten schlafen, danach bekommt sie einen Kaffee und ich geh dann mit ihr eine Runde vor die Tür, damit sie frische Luft und Tageslicht tanken kann.“

„Aber … ich muss euch zurecht machen!“, warf Rodrigo ein.

„Keine Sorge“, beschwichtigte Ino ihn mit einem Lächeln. „Während Sakura ihren Powernap hält, kannst du ja mit mir anfangen und sobald sie ihren Kaffee bekommt oder ihren Tee und draußen an der frischen Luft war, ist sie dann dran. – In der Zeit kannst du dich um Hanabi kümmern.“

„Hanabi ist einfach zu händeln. Da ist meine Assistentin dran. Aber bei Sakura … ihre Haare sind ungewaschen! Und die Prozedur braucht seine Zeit, schließlich muss die Haarkur richtig einwirken und …“

Erneut unterbrach Ino ihn. „Das sie ungewaschen sind, werden wir alle überleben.“

Sie lächelte und hoffte, dass dem auch so sein würde.

 
 

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„Isch will nisch“, nuschelte Sakura in das Kissen hinein und entzog Ino die Schulter.

„Sakura“, seufzte Ino. „Komm, bitte!“

„Ne~ein.“

„Nur der Brunch und danach kannst du dich sofort in diesem Bett wieder verkriechen“, bot Ino hoffend darauf an, dass sie Sakura damit ködern konnte.

Zuerst geschah nichts, doch dann drehte sich ihre Freundin um und glich einem Bild des jammernden Mitleids. Seufzend ließ Ino sich neben Sakura auf dem Bett nieder und betrachtete sie kritisch.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, meine Liebe, würde ich sagen, du hast die gesamte Nacht Party gemacht.“

Sakura schloss die Augen und hauchte: „Schlimmer.“

„Was ist schlimmer als…“, Ino hielt inne. Ihr Gesicht verzog sich zu einer erstaunten Miene und vorsichtig, mit jeder Menge Fassungslosigkeit und einem Hauch freudiger Erwartung, fragte sie: „Hattest du Sex? Wie? Wo? Mit wem? ...“

Schlagartig öffnete Sakura die Augen und schien mit einmal hellwach. Sie richtete sich auf und die Worte schossen aus ihr heraus: „Wie kommst du darauf? – Natürlich nicht!“

„Okay, okay!“, erwiderte Ino und zeigte mit ihren Händen eine beschwichtigende Geste.

 

Obwohl der Drang genaueres zu erfahren in Ino riesig war, sprach sie keine ihrer drängenden Fragen aus, stattdessen sagte sie: „Jetzt, wo du so schön sitzt, hier, dein Kaffee … und danach, ziehst du dich an und wir gehen eine Runde raus.“

„Was? Warum? Warum Kaffee? Warum rausgehen?“ Mit großen Augen wurde Ino von Sakura angesehen.

„Damit du wie der strahlende Frühling beim Brunch aussiehst. – Momentan machst du nämlich eher den Eindruck eines Pessimisten mit depressiver Hauptschlagader, und das Vogelnest auf deinem Kopf macht die Sache nicht schöner. Ich erinnere dich nur ungern, aber du bist auf der Hochzeit, auf der Hochzeit...“

Auf Sakuras Gesicht erschien ein Ausdruck der Erkenntnis. Ein: „Ah~ja“, entkam ihr und leise nuschelnd entgegnete sie: „Schon gut, ich hab’s verstanden. – Her mit dem Gebräu. Wie lange dauert eigentlich der Brunch?“

Ino reichte Sakura den Kaffee. Diese nahm ihn entgegen und starrte auf die dunkle Oberfläche.

„Gegen zwei Uhr mittags starten die zwei in die Flitterwochen. Danach oder vielleicht auch schon früher, kannst du dich in deinem traumhaften Erholungsschlaf verabschieden.“

„Mir würde es schon reichen, das Land des Schlafes zu erreichen. Die Welt der Träume kann gerne wegbleiben“, murmelte Sakura brummend.

„Ui“, entgegnete Ino überrascht. „Dir hat mehr als nur eine Spinne die Nacht verhagelt, nicht wahr?“

Während Sakura den ersten Schluck schlürfend zu sich nahm, bejahte sie die Frage.

„Darf ich auch erfahren, wer oder was?“

„Eine zweite, noch viel größere und fettere Spinne.“

Ein langsames: „O-kay“, entfloh Ino und sie sah beeindruckt drein. „Wie groß war denn die erste Spinne, dass die zweite solch dimensionales Differenzen aufweist.“

„Die erste war eine Kellerspinne.“

„Uh … ieh. Uah.“ Bei der Vorstellung an das Krabbeltier wurde Ino von einem Schauder erfasst. Sie schüttelte sich kurz und fragte zögerlich, weil sie die Antwort eigentlich nicht wirklich wissen wollte: „Und wo ist jetzt die Zweite?“

„Um die kümmert sich dieser kleine Assistent.“

„Welcher kleine Assistent?“

„Na, der Kleine mit den Wuschellocken.“

„Ach … der? Echt? – Respekt, hätte ich dem Jungen gar nicht zugetraut. Was macht er mit ihr? Bringt er sie raus oder wurde schon der Kammerjäger gerufen?“

Sakura schüttelte den Kopf. „Für die Art von Spinne braucht es mehr als nur einen Kammerjäger.“

„Mach mir keine Angst!“ In Inos Stimme schwang die Panik auf einmal mit, während es bei ihr zum Kopfkino kam. Sie sah eine Tarantel vor sich, doppelt so groß wie ihre Artgenossen, die im Gang umherspazierte und jeden anfiel, der auch nur in ihre Nähe kam. Automatisch wurde bei diesem Gedanken eine Erinnerung an einen Horrorfilm aktiviert, in denen Taranteln die Hauptakteure gewesen waren. Die Krabbeltiere hatten eine ganze Ortschaft samt Mensch und Tier eingewebt und verspeist.

Sofort wurde ihr Körper von einem erneuten Schauder erfasst und sie zitterte wie ein junger Hund.

Mit brüchiger Stimme fragte Ino: „Bist du dir sicher, dass er damit zurechtkommt?“

„Ja. Absolut“, und als ob es das normalste der Welt sei für eine Spinne, erklärte Sakura: „Die Spinne hat übrigens einen Namen.“

„Ja, natürlich“, lachte Ino, verwundert über die Aussage. „Jedes Ding, Tier und jede Pflanze hat einen Namen, der sie auszeichnet und wodurch jeder weiß, was gemeint ist.“

„Das mein ich nicht. Ich rede von einem Rufnamen“, erwiderte Sakura.

„Warte! Die Spinne hat einen richtigen Namen?“ Ino spürte das Entsetzen in ihr Aufsteigen und wie es ihr langsam die Kehle abschnürte.

„Ja.“

„Hast du ihr einen Namen gegeben oder war das der Assistent?“, hauchte Ino bestürzt und mit vollem Unverständnis darüber, wie Sakura nur so ruhig bleiben konnte.

„Weder noch“, erklärte diese. „Den Namen hatte sie schon vorher.“

„Von wem?“

„Von einem Elternteil. Frag mich aber jetzt nicht welches.“

Die Aussage hallte einen Moment lang im Raum nach und schwebte vor Inos geistigem Auge wie eine reißerische Reklameschrift in der Luft. Sie blinzelte bis der Schriftzug verschwand. Mit einmal kam ihr das Gespräch, zumindest die letzte Etappe, sehr merkwürdig vor und das lag nicht an Sakuras monotoner Stimme; die gehörte zu den Auswirkungen des Schlafmangels.

Was Ino stutzig werden ließ, war das ruhige Auftreten von Sakura beim Thema Spinne und so dachte sie scharf darüber nach, wo im Gespräch ihre Fantasie falsch abgebogen war. Sie kam zu dem Schluss, dass Sakura bei einer riesigen Tarantel die Erste gewesen wäre, welche die Flucht aus dem Hotel ergriffen und mit Sicherheit, während des Flüchtens, dem Hotelpersonal eine Warnung hätte zukommen lassen.

Ino wurde sich bewusst, dass sie von Anfang an der falschen Spur nachging. Neugierig geworden, fragte sie: „Wie heißt denn die Spinne?“

„Uchiha. Sasuke Uchiha.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Goetterspeise
2020-03-27T07:44:10+00:00 27.03.2020 08:44
Huhu,
lang, lang ists her. Gelesen habe ich es schon ewig - so am gleichen Tag, als es online ging vielleicht?
Aber immerhin kommt nun endlich der Kommentar. :D
Er wird allerdings nicht so lang, weil mein Kopf ein wenig leer ist. :/

Ich hab dir, glaube ich, schon x-Mail gesagt, wie gerne ich deine Ino mag, oder? Auf jeden Fall ist sie hier einmal mehr einsame Spitze. Sie ist einfach toll und es macht so viel Spaß ihren Gedanken zu folgen.
Gerade auch denen zu Sai, obwohl ich ein wenig traurig bin, dass sie es gewohnt zu sein scheint, allein aufstehen zu müssen. Es scheint Ino nicht direkt etwas auszumachen, aber trotzdem wirkt es ein bisschen, als würde ihr Herz schwer werden, wenn sie daran denkt. Ich habe nun gemischte Gefühle, aber so sind Beziehungen nun einmal. Solange sie damit klarkommen, passt es aber natürlich :D
Ino dürfte wohl auch der perfekte Ruhepol für den armen Rodrigo sein. Er tut mir so leid und gleichzeitig finde ich es sooo lustig. :D Sehr schön, wie sie sofort einen Plan für Sakura hat. Wobei ich das Gespräch zwischen den beiden noch mehr feiere. Gerade auch das Missverständnis und wie Ino langsam auf den Trichter kommt, dass da irgendwas nicht passen kann. XD
Wobei ich jetzt wissen will, wieso die Nacht so schlimm war. Immerhin wirkte es im letzten Kapitel zum Ende hin gar nicht mehr so tragisch. :O
Aber ich lasse mich überraschen und freue mich drauf!

Liebe Grüße und so. :)
Antwort von:  blechdosenfee
03.05.2020 21:36
Hallo und argh, es tut mir leid, dass ich erst jetzt zum Lesen und Antworten komme.

Danke – Danke – Danke. Ino ist aber auch ein toller Charakter, ihr kann man so leicht Worte in den Mund legen. Das geht so flüssig bei ihr runter. :D Ja, ich behaupte jetzt einfach mal, dass sie damit klar kommt. Sie hat damit klar zu kommen, aus dem einfachen Grund, er hat sie noch nie im Leben enttäuscht und sie kann sich zu 100% auf ihn verlassen, daher nimmt sie es auch in Kauf auch allein aufwachen zu müssen – und umso schöner sind die Momente, wenn sie an manchen Tagen aufwacht und er mal neben ihr liegt.
Eine Dramaqueen wie Rodrigo braucht einen Ruhepol wie Ino. Sie ist schlagfertig genug, um mit ihrem Ex-Chef locker umgehen zu können.
Da zum Zeitpunkt meiner Antwort, das neue Kapitel schon online ist, kannst du dich sofort drauf stürzen. :D

Viele Grüße zurück. 😊
Von:  franny
2020-02-10T18:54:09+00:00 10.02.2020 19:54
Tolles Kapitel!!! =)
Sehr amüsant!!! Ich bin gespannt wieviel Glitzer sakura am Ende braucht 😂freu mich auf das nächste Kapitel, mach
weiter so.
LG franny
Antwort von:  blechdosenfee
11.02.2020 20:04
Hallo franny,
vielen lieben dank für deinen Kommentar. Freut mich, dass dir das Kapitel und die kleinen Glitzerdetails gefallen. :D
Ich werde mein Bestes geben, was die kommenden Kapitel angeht.
Viele Grüße


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