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To tame a Demon

von

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Wenn das Leben weitergeht

Damian saß in seinem Head Quater auf einer großen Couch und sah sich gerade gelangweilt die Nachrichten an. Vor mehreren Monaten hatte er durch einen kleinen Zwischenfall Jonathan Kent kennengelernt oder sagen wir mal eher, dass er den Jungen gekidnappt und ausgefragt hatte, weil Robin in ihm als eine potenzielle Gefahr sah. Wer hätte auch ahnen können, dass ihre beiden Väter daraufhin ein Team-up bilden und sie beide zusammen in dieselbe Schule steckten. Für den Kent Jungen mag das ja gut genug sein, aber er? Diese Neandertaler könnten ihn nicht mal in 100 Jahren was beibringen. Schließlich wusste schon alles, auch wenn er zugeben musste, dass der Intellektuelle Show-off und die dummen Gesichter ne ganz nette Abwechslung waren. *

Damian war nicht sehr beliebt an der Privatschule von Metropolis, aber es wäre auch noch langweiliger, wenn dem so wäre. Was soll man auch mit Beliebtheit unter Affen anfangen? Es brachte ihm nichts. Dann doch lieber die Variante, bei der er belustigt zusehen konnte, wie diese Primaten aufgeregt kreischten und vergeblich mit Steinen nach ihm warfen. Viel witziger.

Wobei es eine Ausnahme gab. Jonathan war mittlerweile der einzige, der noch mit ihm sprach. Aber das war in Ordnung. Schließlich trainierte Robin Superboy und nichts war nerviger zu trainieren, als ein bockiges Kind. Auch wenn er es nicht gerne zugab, aber er genoss die Gesellschaft des Jüngeren. Für Damian war Jonathan der Sidekick. Also eine ganz passable Abwechslung.

Außerdem musste er Aufgrund ihrer Väter mit Superboy, sowie der Schule irgendwie klarkommen. Die alternative wäre sich von Batman feuern zu lassen und das war keine Option. Schließlich würde er später mal der Batman sein. Die ehemaligen Robins waren sowieso nicht dafür geeignet genug. Todd ballerte hier und da in der Welt herum und Drake hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Bludhaven zu patrouillieren.

Es waren genau ein Jahr und zwei Wochen vergangen, seit den Geschehnissen rund um Trigon und da Nightwing nicht mehr war, musste jemand anderes Bludhaven beschützen. Zwar hatte Damian seinem Vater verklickern wollen, dass er viel besser für diesen Job wäre, aber natürlich wollte dieser davon nichts wissen. So musste er sich nun mit Superboy herumschlagen.

Und wenn man vom Teufel schon sprach, kam dieser sogleich auch aus dem Nebenzimmer.

„D. ich wünsche dir noch einen schönen Nachmittag. Ich flieg dann mal nach Hause.“

Der Kent-Junge wollte gerade durch eine Luke die Unterwasserbehausung verlassen, als ihn die genervte Stimme Damians zurückhielt: „Hast du nicht was vergessen?“

Ertappt schaute der Junge zur ihm zugewandten Sessellehne und quälte verschmitzt ein Lächeln heraus: „Ähm…nicht das ich wüsste.“

„Welchen Tag haben wir heute?“

„Hehehe, Mittwoch?“

Superboy keuchte erschrocken auf, als plötzlich eine Wurfscheibe knapp neben seiner auf der Tür platzierten Hand steckte und Damian sich nun mit verschränkten Armen vor ihn stellte, eine Braue in die Höhe gezogen.

„Es ist Donnerstag und das Heist?“

Superboy entließ ein entnervtes seufzen: „Fein, Putztag.“

Im Gegensatz zu Jonathan achtete Damian penibel auf Ordnung in seinem Umfeld und duldete auch kein Wenn und Aber.

So begangen sie nun zusammen hauptsächlich Jonathans Chaos zu beseitigen, sowie zu reinigen.

Während des Saugens schaute der bauäugige Junge immer wieder zu dem noch laufenden Fernseher. Ein Nachrichten Sender berichtete gerade über den neuen Teilchenbeschleuniger in Metropolis, den sie heute Abend das erste Mal testen würden. Zwar war dies nicht der erste, aber der bis her größte, weswegen viele Menschen Bedenken über die Entstehung eines schwarzen Loches hatten. Damian meinte zwar man bräuchte schon einen, in der Größe der gesamten Erde, bis man sowas überhaupt in Erwägung ziehen könnte, geschweige denn die Menge der Energie, die benötigt werden würde, das ganze anzutreiben, aber dennoch löste es bei Jonathan ein mulmiges Gefühl aus.

Er kannte Schwarze Löcher aus diversen Filmen und das immer im Zusammenhang mit den schlimmsten Ereignissen. Nichts, das man in seiner Nähe haben wollte und ausgerechnet sein Vater würde auch noch die ganze Sache überwachen, damit die Menschen beruhigter waren. Das ließ ihn nur noch misstrauischer werden.

Ein Schlag traf ihn am Hinterkopf und holte den Jungen aus seinen Gedanken wieder hervor.

„Du sollst saugen, nicht fernsehgucken.“ Genervt ermahnte Damian den Größeren, der sich kurz über die Stelle rieb. Es tat zwar nicht weh, aber er machte dies mehr aus einem Impuls heraus. Um das ganze noch zu untermalen, griff der Kleinere der beiden zur Fernbedienung und schaltete das Gerät aus.

„Sorry, ich mache mir nur Sorgen.“

Damian rollte mit den Augen: „Ich hab dir doch gesagt, dass sowas wie schwarze Löcher in so einem kleinen Ding nicht entstehen können. Also weniger denken, mehr putzen. Außerdem sollte dir klar sein, dass ein Held zu sein auch immer bedeutet, sein Leben zu riskieren und dein Vater ist eben Superman. Merk dir das als eine Trainingslektion. Wir sind kein Kinderverein.“

Damians Falten zwischen den Brauen wurden immer tiefer, während er das sagte. Immerhin wusste er genau wovon er da sprach. Robin wendete sich ab, um da weiterzumachen, wo er aufgehöhrt hatte, ehe er noch etwas, nicht ganz so energisch hinzufügte: „Du solltest dich emotional damit abfinden. Es kann jeden treffen.“

Doch wollte Superboy das nicht einfach so stehen lassen. Zwar wusste er, dass Damian im Grunde recht hatte, aber so viel Gleichgültigkeit verärgerte ihn: „Erstens bist du nicht mein Mentor! Zweitens: Mich emotional abschotten und alle wie minderwertige Wesen behandeln, so wie du das machst? Nein danke! Ich bevorzuge es doch lieber Familie und Freunde um mich zu haben.“

Verärgert penetrierte Jonathan den Boden jetzt noch energischer. Allerdings bemerkte er nicht, wie Damian nur schmunzelte und die Konversation mit einem leisen „Dann bist du ein Idiot.“ beendete, statt mit einem Kräftemessen zwischen ihnen, so wie sie es sonst immer taten, wenn sie sich stritten.

Superboy wunderte dies ein wenig, dachte sich aber nichts weiter dabei, sondern bemühte sich alles korrekt zu machen, damit Herr *Ich bin besser als alle anderen* ihn endlich gehen lassen würde.
 


 

Jonathan schaute geraden unter seiner Bettdecke nach den aktuellen Nachrichten auf seinem Smartphone. Zwar war eigentlich acht Uhr abends für ihn Schicht im Schacht und seine Mutter würde ihm das Handy entziehen, sollte er erwischt werden. Aber ihm ließ die Sache mit seinem Vater keine Ruhe.

Immer wieder schaute Jonathan auf die Uhr seines Handys und checkte die News, jedoch war es erst 21.00 Uhr und das Experiment würde um 22:00 Uhr stattfinden. Also noch über eine Stunde Ungewissheit.
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2724396/
 

Plötzlich packte etwas ihn an der Schulter. Aus schreck wollte der Junge schon seine Laseraugen einsetzen, glücklicherweise erkannte er noch rechtzeitig die Gestalt, die sich an seinem Bett herangeschlichen hatte.

Damian deutete ihm mit dem Finger an leise zu sein, als seine Hand noch immer auf der Schulter lag. Doch Jonathan war zu empört über das erscheinen all seiner Probleme so spät nachts, sodass er jetzt aufgeregt flüsterte:

„Damian bist du Wahnsinnig! Ich hätte dich das letzte Mal schon fast umgebracht. Du kannst dich doch nicht so einfach an mich heranschleichen. Das war jetzt schon das fünfte Mal!“

„-tt-, als ob du mich umbringen könntest. Vorher hättest du eher Kryptonit zwischen den Augen. Übrigens erstaunst du mich. Man sollte meinen, dass du mich schon meilenweit hören kannst und dich daran gewöhnt hättest. Doch erschreckst du immer noch wie ein kleines Kind.“

„Ich konzentriere mich eben nicht darauf. Außerdem bin ich noch ein Kind! Was machst du überhaupt hier? Wenn Mom herausfindet, dass du hier bist, bekommen wir beide Ärger und ich wieder Hausarrest!“

Damian zog die Mundwinkel nach oben: „Ich habe eine Mission für uns.“

„Oh nein! Ich hab das oft genug mit dir und deinen Nächtlichen Zügen durchgemacht und immer bekomme ich massig Ärger dafür, also lass mich daraus. Da ist das Fenster. Gute Nacht.“

Jonathan beendete seinen Teil der Konversation damit, sich wieder hinzulegen und die Decke über den Kopf zu ziehen. Für ihn war die Sache somit abgeharkt, doch nicht für Damian.

Dessen Mundwinkel zogen sich nur noch weiter in die Höhe, weil er genau wusste, dass der Sieg wie immer seiner war:

„Ich plane den Teilchenbeschleuniger zu investigieren, da ich seltsame energetische Anomalien dort festgestellt habe. Sieh uns also als eine Art Backup für Superman. Aber wenn du nicht mitwillst, kann ich das selbstverständlich auch gut allein machen.“

Jetzt doch neugierig geworden zog Jonathan seinen Kopf wieder unter der Bettdecke hervor.

„Wie willst du überhaupt darein kommen? Dad kann dich hören. Wahrscheinlich weiß er sogar schon, dass du hier bist. Jetzt bekomm ich wegen dir wieder Ärger!“

Damian schüttelte nur mit dem Kopf: „Ich bitte dich. Denkst du wirklich ich schleiche mich unvorbereitet an Superman vorbei?“

Der Kleinere schnippte kurz überheblich mit den Fingern, als auch schon mehrere kleine Drohnen ihn umgaben.

Begeistert leuchteten Superboys Augen, beim Anblick dieser roten Flugkörper: „Das ist ja cool! So ne Dinger wollte ich schon immer mal steuern!“

Damian rollte nur mit den Augen. Jonathan war eben ein 10-Jähriger Junge durch und durch.

„Das sind keine Spielzeuge. Diese Drohnen neutralisieren unsere Geräusche, indem sie eine entsprechende Gegenfrequenz aussenden.“

Damian sah das große lächelnde Fragezeichen in Jonathans Gesicht. Er vereinfachte die Information soweit, dass auch dieser Neandertaler es verstand. Dabei hielt er eine weiße Chipkarte hoch:

„Superman kann uns mit denen nicht hören und die hier hab ich auf den Weg hier her erstellt. Das ist ein Generalschlüssel. Damit kommen wir überall rein.“

Jetzt erleuchteter, legte sich erneut Zweifel auf das Gesicht des Superjungen. Doch in Anbetracht seiner Neugier bezüglich seines Vaters, fuhr der Junge angestrengt durchs Gesicht und willigte schließlich tief seufzend ein: „Mom wird mich sowas von dafür killen.“
 


 


 

Jonathan und Damian landeten gerade auf dem Dach des neuen Forschungsgebäudes und schlichen sich zu der dort befindlichen Hintertür. Damian ließ die Karte durch den dafür vorgesehenen Schlitz gleiten, woraufhin sich diese auch schon öffnete. Sobald sie drinnen waren, verhielt sich Robin aus Superboys Sicht nicht gerade so, als wenn sie irgendwo eingebrochen wären. Im Gegenteil, gelassen ging er die Flure entlang, ohne auch sich auch nur zu bemühen, unentdeckt zu bleiben. Superboy wies ihn daraufhin:

„Ähm Damian, sollten wir uns nicht lieber in Deckung begeben? Uns könnte doch jemand über den Weg laufen. Vielleicht können wir uns ja über die Luftschächte bewegen.“

Robin hielt nur überheblich ein kleines Gerät hoch:

„Du hast zu viele Filme gesehen Supertrottel. In den Luftschächten kann ich die Drohnen nicht benutzen und außerdem wäre das unnötig umständlich. Ich habe mich unbemerkt in die Überwachungskameras gehackt und kann jetzt das komplette Gebäude einsehen, sowie verhindern, dass man uns sieht. Wir werden also niemanden über den Weg laufen und solange die Drohnen arbeiten, wird Superman uns auch nicht ins Visier nehmen. Schließlich benutzt er den Röntgenblick nur, wenn er sich darauf konzentriert. Wir sollten also sicher sein. Im Moment befinden sich die meisten Angestellten, sowie dein Vater im Keller des Gebäudes, beim Teilchenbeschleuniger. Die Anomalie kommt aus einem der Nebenräume für die Stromaggregate. Sie liefern die Energie für das ganze hier. Also wird das unser Ziel sein.“

Superboy war zunächst sprachlos, doch dann sagte er nur: „Ich verstehe, warum du keine normalen Freunde hast. Du bist viel zu oft echt unheimlich.“

„Und du zu oft echt unwissend.“

„Ich bin ja auch erst 10.“

Damian schaute nicht auf, sondern inspizierte weiter seinen kleinen Bildschirm am Handgelenk, während er sprach:

„Und ich 13, aber sowas konnte ich schon viel früher. Meinen ersten Hackerangriff zum klau Staatlicher Informationen hab ich schon mit 6 erfolgreich durchgeführt.“

Davon angestachelt erwiderte Superboy nur überheblich:

„Pah! Ich brauche das eben nicht, ich hab Super Kräfte im Gegensatz zu dir.“

Damian blieb kurz stehen und schaute mit erhobenen Mundwinkeln über seine Schulter:

„Und dennoch bringen sie dir momentan nichts.“

Damit ging er einfach weiter auf einen Aufzug zu und ignorierte das verärgerte Gesicht des Anderen.

Damian tippte noch kurz ein paar letzte Befehle in seinen Computer ein und schon öffneten sich die stählernen Türen.

Neugier entflammte in Jonathan auf, als er den geöffneten Schacht sah. Er ging an seinen Kollegen vorbei und schaute in den Abgrund, während er seine Gedanken preisgab: „Wow, ich hab son Ding noch nie von innen gesehen. Das geht ja ganzschön tief Runter.“

Damian teilte sein Interesse allerdings nicht: „Kannst du uns leise dort herunterfliegen?“

„Klar, das ist nich-…ach jetzt sind meine Kräfte wohl doch ganz brauchbar was?“

Empört darüber verschränkte Superboy seine Arme vor der Brust. Dieser Kerl war doch echt die Höhe!

Robins Brauen zogen sich verärgert zusammen:

„Ich hab nie behauptet, dass sie das sind. Zwar könnte ich auch mit meinem Greifharken dort heruntergleiten, jedoch ist das Risiko entdeckt zu werden mit fliegen geringer. Schließlich wollen wir beide nicht, dass unsere Väter hiervon erfahren.“

Bockig darüber, dass ihm keine andere Option blieb, drehte Superboy den Kopf zur Seite:

„Ich hasse dich.“

„Ich dich noch mehr.“ Spuckte Robin zurück.
 

Auf der letzten Ebene angekommen, schaute Damian wieder auf seine Anzeige: „Es ist 22:00 Uhr. Sie müssten jetzt anfangen die Protonen zu beschleunigen. Beeilen wir uns.“

Zusammen rannten sie durch die leeren Flure. Alle Angestellte waren im Experimentsaal, um mit Spannung die praktischen Ergebnisse ihrer Forschung mitzuverfolgen. Das machte es den beiden Jungen leicht schnell zum Zielort zu gelangen. Zwei Abbiegungen weiter standen sie auch schon direkt davor. Robin zog erneut die Karte durch den Scanschlitz und die Metalltür zum Energiesektor 5 öffnete sich. Superboy warf interessiert einen Blick auf die ganzen zylindrischen Maschinen, welche zusammen lautstark den Beschleuniger mit Energie versorgten. Er gab eine erste Rezension von sich: „Und du meinst wirklich hier stimmt etwas nicht? Für mich sieht das alles ziemlich normal aus.“

Damian schaute angestrengt auf seinen Computer: „Es ist das Aggregat B3.“

Ohne weitere umschweife trat der Junge, gefolgt von Superboy, in den Raum herein und nahm den entsprechenden Energielieferanten genauer unter die Lupe. Augenscheinlich war damit alles in Ordnung aber energetisch nicht. Damian legte vorsichtig seine Hand auf die Maschine, nur um sie direkt wieder zurück zu ziehen. Sie war kochend heiß.

Alarmiert davon sah er hinter den Zylinder und ging alle anbindenden Kabel durch.

Superboy wurde währenddessen immer unruhiger. Er kannte die Tiefen Falten auf der Stirn seines Kampfpartners und wusste, dass dies niemals ein Gutes Zeichen war. Es bedeutete nur noch mehr Ärger.

„Das Kabel, über welches der Strom zum Teilchenbeschleuniger geleitet wird, ist defekt. Diese Aggregate sind so konstruiert, dass sie Strom produzieren und speichern. Normalerweise schalten sie sich aus, sobald sie die Energie nicht mehr loswerden. Doch dieser hier tut das nicht und produziert weiter.“

Damian sprang auf und rannte an dem perplexen Superboy vorbei, raus aus dem Raum. Sofort rannte dieser hinterher und fand sich dank seiner Schnelligkeit auch umgehend neben Robin ein, um nur noch mehr verunsichert, den Grund für sein rasches Handeln zu erfahren:

„Was ist denn los?“

„Sie müssen sofort die Maschinen abstellen. Ich kann das Aggregat so nicht reparieren, es ist mit den anderen gekoppelt. Wenn es weiter Energie aufbaut, wird es überlasten und vielleicht explodieren. Davon könnte sich eine Kettenreaktion auslösen und das ganze Gebäude in Brand setzten. Wir müssen sofort zum Steuerpult!“

Jonathan bekam große Augen und Angst stieg in ihm hoch: „Ist das nicht dort, wo Dad ist?“

Verärgert zischte Damian nur: „-tt-Ich bin auch nicht gerade darauf erpicht erwischt zu werden, aber uns bleibt in diesem Falle keine andere Wahl.“
 


 

Superman stand lächelnd zwischen all den Wissenschaftlern hinter einer Glasscheibe, durch der man den Beschleuniger beobachten, sowie steuern konnte und hörte schon gar nicht mehr seinem Gegenüber zu. Einer der Forscher hatte vor etwa Zehn Minuten damit angefangen wie ein aufgeregter Schuljunge ihm alles über dieses Projekt zu erzählen und seine Begeisterung zu teilen. Aber Clark verstand nicht viel von Protonen, elektrischen Feldern und irgendwelchen Wechselwirkungen. Er war nicht dumm oder so. Er war lediglich nicht der größte Physiker. Dafür hatte er Bruce zur Not und anders als er, wimmelte Superman Menschen nicht einfach ab. Deswegen nickte Clark nur ab und an mit erhobenen Mundwinkeln, um dem aufgeregten Wissenschaftler das Gefühl zu geben, er würde zuhören, auch wenn dem Man of Steel das ganze überhaupt nicht interessierte.

Der Mann im Kittel wollte gerade zum Urknall übergehen, als die Tür zum Fluhr aufsprang und Damian aufgebracht schrie: „Schaltet sofort die Maschinen aus!“

Überrascht schauten alle Anwesenden im Raum in die Richtung des Kindes. Vor allem Superman war sie ins Gesicht geschrieben. Er hatte den Jungen überhaupt nicht gehört. Doch fing sich der Erwachsene schnell wieder: „Robin?! Was hast du hier zu suchen?“

Supermans Blick glitt an Damian vorbei und entdeckte dort, mit gesenktem Kopf seinen Sohn, der so unschuldig wie möglich zu ihm aufschaute. Angestrengt seufzend rieb sich Clark die Nasenwurzel:

„Nicht schon wieder.“

Aber Damian ignorierte dies und wollte gerade zum Kontrollpult rennen, um das schlimmste zu verhindern. Jedoch packte Superman ihn vorher am Arm und hielt ihn an Ort und Stelle. Ohne auch nur dem Erwachsenen ein Wort zu gewähren, wand sich Damian nun schnell direkt an den Forscher, der neben dem Notaus stand:

„Das Aggregat B3 im Raum 5 ist defekt und produziert jetzt unkontrolliert Energie, ohne diese ableiten zu können. Sie müssen das Experiment abbrechen oder es könnte explodieren!“

Davon hellhörig geworden benutzte Superman seinen Röntgenblick und ging die einzelnen Räume durch, bis er fand wonach er suchte. Eine zylindrische Maschine, dessen Kabelanbindungen mittlerweile leicht blitzten und in seinen Ohren zischten. Armiert davon ließ er Damian los:

„Er hat recht. Schalten sie das sofort ab!“

Ungläubig schauten alle anwesenden Wissenschaftler zu den drei Helden. Sie sollte so kurz vor dem Ziel ihre Arbeit beenden, nur weil ein dahergelaufenes Kind meinte, dass etwas nicht stimmte?

Der Forscher, welcher die Energiewerte überwachte, ergriff das Wort: „Entschuldigen sie, aber laut der Energieanzeige ist alles in Ordnung und wir sind schon im Bereich der Lichtgeschwindigkeit. Es sollte also nichts passieren.“

Superman wurde nun energischer und noch ernster: „Ich habe gesagt ausschalten!“

Wiederwillig wollte einer der Wissenschaftler gerade den entsprechenden Hebel dafür umlegen. Jedoch war es schon zu spät. Gerade als er begann die Bewegung auszuführen, überlastete das Aggregat und sendete einen mächtigen Energiestoß aus, der sich durch alle verbundenen Maschinen bewegte, bis hin zum aktiven Teilchenbeschleuniger. Durch den plötzlichen Überschuss begann dieser hinter der Glasscheibe zu blitzen und immer heller zu werden. Clark schwante Übles.

„Begeben sie sich alle umgehend in Deckung!“ Noch wärend Superman das sagte, zog er die beiden Kinder im Raum schützend an sich. Keine Sekunde zu früh.

Der Beschleuniger erlitt einen Kurzschluss, sodass die Überschüssige Energie in Form einer Druckwelle das Glas zersprengte und mit einem lauten Knall alle anwesenden von den Füßen riss, sowie einen Blackout verursachte.

In dieser entstandenen stillen Dunkelheit ließ sich nicht genau sagen, ob Leute verletzt wurden. Lediglich durch schmerzvolles Gestöhne und gelegentliche Nachblitze, die den Raum erhellten, konnte man es erahnen. Schnell richtete sich Superman an die beiden Kinder:

„Robin, Superboy, seid ihr verletzt?“

In dem Moment ging das Licht wieder an und er konnte jetzt genauer einen Blick auf die Zwei werfen. Damian antwortete ihm zuerst: „Nein, alles in Ordnung.“ „Bei mir auch Dad.“

Erleichtert darüber atmete Superman aus und erhob sich daraufhin, um zu sehen wie schlimm der Schaden war. Einige der Wissenschaftler hatten sich scheinbar nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können, sodass sie von den herumfliegenden Glassplittern getroffen wurden und jetzt sowohl Scherben als auch Blut den Boden zierten. Doch soweit Clark das beurteilen konnte, waren hauptsächlich Arme und Beine davon betroffen gewesen, was auf jeden Fall schonmal keine akute Lebensgefahr bedeutete.

Streng stemmte der Vater seine Fäuste in die Hüften und wand sich nun wieder an die beiden Kinder. Das eine betretend schweigend und das andere nur genervt mit den Augen rollend: „Ihr Zwei steckt in großen Schwierigkeiten. Das wird noch Konsequenzen für euch haben aber darüber reden wir später. Jetzt müssen erst einmal die Leute in Sicherheit gebracht werden und da ihr sowieso hier seid, könnt ihr mir auch gleich dabei helfen.“

Resigniert antworteten beide Synchron: „Ja Superman.“

Plötzlich ächzte jedoch der Beschleuniger hinter Ihnen. Es war ein Metallisches knarren, das immer lauter wurde und die drei Helden dazu veranlasste misstrauisch genauer hinzusehen. Irgendwas stimmte da nicht.

Das Knarren ging in ein Poltern über, welches aus dem Inneren der großen Metallröhre kam, jedoch konnte Supermans Röntgenblick aufgrund der speziellen Legierungen nicht erfassen, was dies genau verursachte. Doch er ging kein Risiko ein:

„Alle die unverletzt sind, helfen den Verletzten sofort das Gebäude zu verlassen.“

Ein Schlag aus dem Inneren der Röhre, bog das sonst so stabile Metall an einer Stelle nach außen und zerstörte so die perfekte runde Form. Superman alarmierte dies nur noch mehr:

„Damit meinte ich jetzt!“

Panisch verließen sämtliche Wissenschaftler den Raum. Nur Damian blieb stehen, sowie auch Jonathan, weil dieser sich verunsichert davon, ob die Aufforderung auch für ihn galt, an dem Älteren Orientierte. Clark bemerkte dies: „Ich hab gesagt, ihr sollt euch in Sicherheit bringen. Es ist zu gefährlich hier!“

Damian verschränkte nur die Arme: „Du bist nicht mein Vater und ich kann ganz gut auf mich allein aufpassen. Außerdem sollte jemand anwesend sein, der sich mit der Technik hier auskennt.“

Dieser Junge war wirklich eine Plage auf zwei Beinen. Nicht nur, dass er Befehle verweigert und sich ständig in Lebensgefahr begab, Nein er musste dabei auch noch immer seinen Sohn mit hineinziehen. So langsam zweifelte Clark daran, dass es eine gute Idee gewesen war, diese zwei überhaupt zusammen zu bringen. Superman wollte gerade ein Machtwort sprechen, als die Metallhülle des Beschleunigers hinter ihm wieder knatschend die Aufmerksamkeit der Drei auf sich zog. Clark hatte mit vielem gerechnet, wie zum Beispiel einen zweiten Energiestoß oder ähnliches. Jedoch nicht damit, dass mehrere schwarze Klauen sich nun von innen heraus einen Weg durch das Metall bohrten und dieses nun immer weiter aufrissen, wie ein schneidender Dosenöffner.

Superman wurde klar, dass etwas Lebendiges sich gerade seinen Weg hinaus riss und vor Überraschung verließen nur zwei Worte seinen Mund:

„Was zum?!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Die Zusammenfassung am Anfang, wie Jonathan und Damian sich kennengelernt haben, ist von ihrem aufeinandertreffen aus den Comics. Da ist das so passiert. Komplett anzeigen

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