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Was dich in deinen Träumen hält...

Seto x Yugi // Post DSOD // Rivalshipping
von

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Valentinstags-Special Part 3/3 "Gemeinheiten im Weltraumfahrstuhl"

Grade, weil Yugi um seinen wohl ausgeprägtesten Sinn, seine Sicht beraubt worden ist, bemerkte er wie ungeheuer nervig es war, wenn man auf alle seine anderen Sinne angewiesen war...
 

... und dann niemand etwas sagte!
 

Nichts von dem, was um ihn herum geschah, erschloss sich ihm aus der Geräuschkulisse und er konnte ja schlecht um eine Audiodeskription bitten, weshalb er stumm vor sich hin brodelte.
 

Er hörte lediglich das laute Surren der Rotoren, bevor er, zu seiner Überraschung kurz losgelassen wurde, nur um plötzlich vom Boden gehoben und in einem Ruck über die Schulter von jemandem gehievt zu werden.
 

Aus Schreck nutze Yugi seine freien Hände um sich in den überraschend weichen Stoff des Oberteils, seines Trägers zu krallen.
 

Er war nicht ein Mal in der Lage sich zu beschweren - so verblüfft war er, dass der Mann, von dem er dank Roland annahm, dass er Fuguta war, ihn einfach ohne Vorwarnung so grob über die Schulter werfen würde.
 

Auch, wenn er nichts sagte, wurde er spürbar rot, weil er sich wie ein kleines Kind fühlte, welches ins Auto getragen und angeschnallt werden musste – nur, dass es in diesem Fall ein Helikopter war.
 

Er wurde, erneut ohne ein Wort der Vorwarnung, von der Schulter des Angestellten gehievt und plump in einen Sitz fallen gelassen, was zwar nicht schmerzte, aber aufgrund des Schrecks mit einem kurzen "Woah!" seitens Yugi begleitet wurde"K-könnt ihr mich beim nächsten Mal bitte vorwarnen?!"
 

"Ich werde dies bei der Landung berücksichtigen.", meinte nicht Fuguta, sondern Roland stellvertretend für diesen.
 

Wäre die Augenbinde nicht, würden die beiden Männer einen absolut verständnislosen Blick von Yugi an die Köpfe geknallt bekommen.
 

Hat es Fuguta die Sprache verschlagen, oder wieso übernahm Roland das Reden?
 

Als wäre das dann jedoch nicht genug, spürte er wieder, wie der Kaiba Corp. Angestellte neben ihm wieder seine Hände hinter seinem Rücken fixierte und dabei stumm blieb.
 

Wie unbehaglich...
 

Dann spürte das leichte Schwanken des Abhebens vom Landeplatz und es geschah eine ganze Weile lang gar nichts.
 

Keiner sprach.
 

Ein paar fiepsende Geräusche, das gedämpfte Geräusch der antreibenden Rotation - Es war nicht still, aber keine Menschen Seele trug dazu bei und das gefiel ihm überhaupt nicht.
 

Es war sogar unglaublich strapazierend für den ohnehin schon schlecht gelaunten Yugi.
 

"Darf ich Mal was fragen?" erhob er seine Stimme und zwang sich, nicht vorlaut zu klingen.
 

"Es steht ihnen zu fragen - je nach Inhalt der Frage behalten wir es uns vor diese, aus gegebenenfalls sicherheitstechnischen Gründen, nicht zu beantworten."
 

Wären seine Augen nicht verdeckt würde er sie nun wohl genervt rollen.
 

"Na schön...", murmelte Yugi "Ich brauche keine genaue Zahl - Ich will nur wissen, ob wir mehr oder weniger als eine halbe Stunde brauchen werden."
 

Es vergingen ein paar Sekunden, in denen Yugi natürlich nicht sehen konnte, wie Roland den anderen Mann ansah und auf dessen Einverständnis durch ein Nicken wartete, ehe schlicht mit dem Wort: "Weniger.", antwortete.
 

"Wenigstens das." seufzte Yugi erleichtert und lehnte sich, wenn auch etwas unbequem dank seiner auf dem Rücken fixierten Hände, zurück.
 

Viel Komfort konnte er aus seiner Position nicht herausholen, aber rein nervlich war er einfach zu erschöpft, um weiterhin aufrecht zu sitzen.
 

Roland musterte den festgehaltenen Duellanten und dachte noch einmal über diesen ganzen Plan nach.
 

Es war absurd von seinem Chef anzunehmen, dass Yugi ihm nach dieser Aktion irgendwie wohlgesonnen sein würde, aber ebenso war es absurd eine Raumstation zu bauen, um dort Simulationen von Duellen erstellen zu lassen, also was wusste er schon.
 

Seto Kaiba würde sich sowieso nicht dazwischen reden lassen... er würde ja eh auf niemanden hören.
 

Nach einiger Zeit, die überraschend schnell verflog, spürte Yugi, wie der Landeanflug begann.
 

"Wir werden nun aus dem Helikopter treten. Um die Stufen nicht zu verfehlen werden sie erneut getragen." hörte Yugi Roland sagen.
 


 


 

Er spürte, wie er zunächst losgelassen und auf die Beine gezogen wurde ehe ihn Fuguta erneut, nur diesmal wie eine Braut, hochhob und spür- sowie hörbar mit Yugi den Heli verließ.
 

Die Rotoren waren wieder um einiges Lauter und der Wind zersauste ihm wild die Haare, was ihn momentan aber eher minder interessierte, da er sich einfach freute, wieder aus dieser peinlichen Lage zu gelangen, als er langsam wieder auf die Füße gelassen wurde und seine Hände wieder hinter ihm festgehalten wurden.
 

Das würde ihm zwar früher oder später auf die Armmuskeln gehen, aber es war offen gesagt weniger unangenehm, als getragen zu werden!
 

Mit etwas Druck, wurde Yugi vorgeschoben, sodass er sich in die vorgesehene Richtung bewegte. er musste zugeben, dass er trotz seiner Wut selbst immer ungeduldiger wurde.
 

Er hörte beim Weitergehen im Hintergrund den Helikopter abfliegen und nach einigen Minuten kamen Yugi und der, ihn steuernde Mann, zum Stillstand.
 

"Wir betreten nun den KC Space Elevator. Ähnlich, wie bei der Reise in einem Shinkansen - nur noch schneller und komfortabler - werden sie den Transport gar nicht spüren."
 

Es wäre jetzt vielleicht unangebracht von Yugi anzumerken, dass er noch nie mit dem Shinkansen gereist ist, weshalb er einfach nur nickte und hoffte, das Alles würde schleunigst enden.
 

Mit einem Klacken und einem zischenden Geräusch nahm Yugi an, dass sich die Tür zum Zugang des 'Space Elevators' öffnete.

Er wurde wie eben nach vorne geschoben.
 

Aufgrund der nun gedämpften Außengeräusche, nahm er an, dass sie in einer Art Kabine waren und sich die Türen nach draußen wieder geschlossen hatten.
 

Wie schon erwähnt spürte er nicht, ob sie sich schon in Bewegung gesetzt haben, weshalb er sicherheitshalber nachfragte "Sind... sind wir schon am Aufsteigen?"
 

"Dem ist so.", antwortete Roland knapp, "Ich muss sie ebenfalls darüber informieren, dass wir ihr Mobiltelefon während ihres Aufenthalts einziehen werden. Es wird sicher verwahrt." erklärte er und Yugi spürte, wie ihm das Handy aus der Jackentasche gezogen wurde.
 

Auch das noch?!
 

"Roland?", fragte Yugi und wartete nicht wirklich darauf, dass dieser irgendetwas sagte "Ich kann absolut verstehen, dass Kaiba gewisse Sicherheitsvorkehrungen treffen muss. Ich bin mir ebenfalls darüber bewusst, dass sie nur ihre Anweisungen ausführen müssen, aber... mal rein spekulativ... glauben sie, ihr Chef hat auch nur eine Sekunde daran gedacht... ich weiß auch nicht... Mich wie einen normalen Menschen im Spieleladen meines Großvaters aufzusuchen, dabei vielleicht zu sehen, dass ich grade die eine oder andere Angelegenheit zu klären habe und mir die Zeit für Duelle grade echt nicht nehmen kann?" fragte Yugi und klang dabei unwillkürlich etwas passiv aggressiv "Hat er von sich aus überhaupt daran gedacht, mir sein Anliegen einfach Mal persönlich vorzutragen? Sich nicht wie ein dominantes... I-Ich meine... vorhin zum Beispiel...!! Wäre es wirklich so schwer gewesen, mich zu fragen, ob ich mir nicht eventuell auch freiwillig die Augenbinde aufsetzen würde, wenn es unbedingt notwendig ist? Ich meine ein höfliches 'Würdest du die bitte aufsetzen und einem unserer Angestellten erlauben dir aus Sicherheitsgründen die Hände hinter dem Rücken festzuhalten, bis wir das sind,' hätte vollkommen ausgereicht."
 


 

"Mir steht es nicht zu, darüber zu urteilen." erklärte Roland schlicht "Der junge Herr war sich sicher, sie wären unter anderen Umständen nicht freiwillig mitgekommen. Außerdem hatte er mit den Vorbereitungen der Weiterentwicklung der Solid-Vision zu viel zu tun um persönlich..."
 

Frustriert schnaubte Yugi auf und schüttelte den Kopf "Schon gut, schon gut. Was rede ich denn da - als wüsste ich nicht von wem ich da eigentlich sprechen würde..." murmelte Yugi und er könnte schwören, dass sich der Griff um seine Handgelenke für einen Augenblick etwas verstärkte.
 

Vielleicht bildete er sich das auch nur ein.
 

Mit einem Klingelgeräusch hörte Yugi, wie sich die Tür der Kabine wieder öffnete.
 

"Wir betreten nun den Vorraum. Fuguta wird sie in die Simulationskammer begleiten."
 

"Sie kommen nicht mit?", fragte Yugi verwirrt, woraufhin er einfach weiter nach vorne geschoben wurde.
 

Bildete er sich das nur ein oder wurde Fuguta etwas schroffer?!
 

Vielleicht hat ihm ja Yugis Patzigkeit von eben nicht gefallen, aber er wollte zumindest einmal gesagt haben, was ihn an der ganzen Situation so störte.
 

Er hörte wie die Tür sich hinter ihnen Schloss und von nun an erfüllten nur noch ihre Schritte und deren Hallen den Raum.
 

"...Fuguta...?" fing Yugi an und erhielt keine Antwort "... Wollen sie einfach nichts sagen oder sollen sie nicht...?" versuchte Yugi nachzuhaken und erhielt wieder keine Antwort. "... Sie müssen mir ehrlich gesagt auch nicht antworten... aber... ich finde das ganze wirklich... wirklich... einfach nur mies." fing Yugi an "Ich weiß nicht, was sich Kai... euer... 'Vorgesetzter', meine ich... dabei denkt, aber... nach allem was passiert ist, muss er doch irgendwann begreifen, dass ich nicht... 'er'... bin... Ich bin ja nicht mal wie er... Ich verstehe einfach nicht, was er sich davon verspricht, mich hierher zu bringen...!" sagte Yugi und klang dabei unabsichtlich verletzt.
 

Kurz hatte Yugi das Gefühl, dass die beiden stehen blieben, jedoch wirkte dies eher wie ein kurzer bedeutungsloser Aussetzer Fugutas und die beiden bewegten sich weiter vorwärts. "...I... Ich meine... er hat doch selbst gesehen, was passiert ist, als er das Puzzle wieder zusammensetzen ließ... dass der Pharao zurückkehrte... Er ist es doch, mit dem er sich wirklich duellieren möchte... Wieso kann er mich damit nicht zu Frieden lassen...?" fragte Yugi leise.
 

Er hatte beinahe vergessen, dass er Fuguta eigentlich überhaupt nicht kannte und ihn nun mit seinen Problemen voll heulte, weshalb er spürte, wie ihm die Röte in die Wangen stieg und es ihm plötzlich peinlich wurde "Tut mir leid Fuguta... Ich will dich echt nicht nerven, dein Job ist sicher schon anstrengend genug... Ich halte ab jetzt die klappe..." sagte Yugi und erhielt wieder einmal keine Reaktion.
 

Ruhig trat, ging er einen Schritt nach dem anderen näher an sein Ziel und wurde zugegebenermaßen etwas nervös.
 

Er hatte Kaiba ein paar Monate nicht in natura gesehen.
 

Nicht, dass dies Kaiba in einen Fremden verwandeln würde, aber ihre letzten - eher ungemütlichen - Interaktionen fanden sehr distanziert statt, weshalb Yugi nicht genau wusste, was er zu erwarten hätte.
 

Wie er oder Kaiba reagieren würden, wenn sie sich gleich gegenüberstehen.
 

Er erinnerte sich an eine Zeit, damals, als Kaiba zum Beispiel neu in die Klasse kam.

Damals wäre Yugi gerne Kaibas Freund geworden. Auch der Gedanke daran, die Schulzeit über nicht mit Kaiba, wie mit einem Rivalen verfahren zu müssen, brachte in Yugi ein wenig Kummer auf, weil sie die Jahre bis jetzt so - unnötig - kompliziert miteinander umgegangen sind.
 

Irgendwie hat er bis heute nicht vergessen, dass sich diese Hoffnung, so sehr sie auch in den Hintergrund gedrängt wurde, weil sie objektiv betrachtet absoluter Nonsens war, nach allem was passiert ist, immer noch bestand.
 

Auch wenn meistens der Pharao übernommen hat, haben seine Freunde - einschließlich Kaiba - doch so viel zusammen erlebt...
 

...und trotzdem würde Kaiba sie kalt und distanziert behandeln, wenn er sie nicht sogar permanent beleidigte.
 

Das war wirklich frustrierend.
 

Wieso konnte er nicht einfach gut mit Seto auskommen...?
 

Er hörte plötzlich vor sich eine weitere Tür aufgehen und spürte wie plötzlich eine ganz andere Atmosphäre den Raum erfüllte.
 

Alles schien absolut ausgeglichen zu sein. Die Temperatur fühlte sich nach der Definition von 'Zimmertemperatur' an, er hörte nicht einen einzigen Laut und es roch absolut steril.
 

"Willkommen!"
 

Als Yugi plötzlich eine weibliche Computerstimme vernahm, zuckte er erschreckt auf und drehte seinen Kopf unwillkürlich umher um ihren Ursprung ausfindig zu machen.
 

"Ich grüße sie 'Registrierter Gast - Yugi Muto' und 'Administrator - Seto Kaiba'.''
 

Für einen Moment hörte Yugi einfach nur zu, ehe er sich das gesagte erneut durch den Kopf gehen ließ...
 

...'Yugi Muto' - So weit so gut...
 

...aber...
 

...'Seto'...
 

...'KAIBA'?!
 

Schwer schluckte Yugi und drehte seinen Kopf über die Schulter, obwohl er nichts sehen konnte, weil er nun eine Ahnung hatte, was hier vorging.
 

Wieso ''Fuguta'' kein Wort sprach und ihn, ohne Roland, bis hierher brachte...
 

... oh Gott...
 

"Welche Aktion darf ich heute für sie ausführen?"
 

Zum ersten Mal erhob der Mann hinter Yugi seine Stimme und versetzte dabei, des jungen Duellanten Herz, fast in Stillstand.
 

"Replay."
 

Diese Stimme würde Yugi nie verwechseln.
 

Das war nicht Fuguta, der ihn gelenkt hat.
 

Das war nicht Fuguta, bei dem er sich grade noch über Kaiba beschwert hat.
 

"Die Replay-Mediathek wird geöffnet. Bitte haben sie einen Moment Geduld."
 

Es war Seto Kaiba in Person, der ihm jetzt seine Armfreiheit wiedergab und im selben Zug von hinten die Augenbinde über seinen Kopf hinweg auszog.
 

Plötzlich erfüllte gleißendes Licht Yugis Sichtfeld und er keuchte überrascht auf, hielt sich die Augen zu und blinzelte einige Male.
 

"Helligkeit um 30 % senken." Hörte Yugi die unverkennbare Stimme Seto Kaibas wieder sprechen und sofort passte sich das Licht dem Befehl an.
 

Unmöglich!
 

Absolut verdattert drehte sich Yugi um, um Seto Kaiba in gewohnt stolzer Pose und mit verschränkten Armen vor sich stehen zu sehen.
 

Was war das denn bitte für eine hinterhältige Nummer?!
 

"K-Kaiba?!" brachte Yugi nur geschockt hervor, ehe sich die sanfte Computerstimme wieder meldete.
 

"Sie können nun durch ihre Replay Liste gehen und eine Sequenz auswählen. Sollten sie sich bereits für eine Entschieden haben, geben sie bitte die Referenznummer an."
 

"Sequenz 0108 vorbereiten - Erst auf mein Kommando abspielen." sagte Seto
 

"Die Gewünschte Sequenz ist nun Abspielbereit. Ich starte sie nach ihrem ausdrücklichen Befehl."
 

Yugi blieb wie versteinert stehen und starrte Seto mit offenem Mund an.
 

Dieser erwiderte diesen Blickkontakt zunächst nicht, lehnte sich lässig an der Wand ab und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

"...42 Anrufe Yugi...", sagte Seto diesmal und sah Yugi direkt mit seinen stechenden blauen Augen an.
 

"I...ich kann es nicht fassen!" fuhr Yugi ihn, völlig außer sich, an "Das... Das ist...!" fing Yugi an und konnte nicht wirklich ein Wort finden, was seinen Gefühlen angemessen war "... gemein....?" beendete Yugi sein Statement, ehe er sich selbst fragen musste wieso er das so dämlich vormuliert hat.
 

"...oh...ouch...", sagte Seto, welcher eine Augenbraue hochgezogen hatte und sich nun von der Wand abstützte. "'Gemein' sagst du...?" fuhr Seto fort, als er weiterhin auf Yugi zu schritt, diesen am Kragen packte und ihn daran so umdrehte, dass er ihn mit ein Paar schritten gegen die Weiße Wand der Simulationskammer gedrängt hatte.
 

Yugi sah Seto überrascht mit seinen großen Augen an.
 

"Wenn du es im Grundschul-Jargon besser verstehst, dann finde ich dein Verhalten ebenso...'gemein'." sprach Seto und klang dabei viel zu seriös und erbost um so ein harmloses Wort zu gebrauchen.
 

Yugi schnappte beleidigt nach Luft, ehe er seine Augen wütend verengte und versuchte sauer auszusehen "Wie bitte?! Was hab ich dir je getan?!"
 

Kaiba wusste nicht genau, weshalb er so dachte, aber irgendwie konnte er Yugi mit diesem Blick nicht ernst nehmen. Es sah gradezu lächerlich niedlich aus-
 

Schnell ohrfeigte er sich mental selbst für diesen Gedanken und fokussierte sich wieder auf sein Ziel.
 

"Du hast mich schon richtig verstanden. Und ignorant wie du bist, fragst du noch, was du mir getan hast?", fragte Seto genervt und ließ von Yugis Kragen ab um sich von Yugi abzuwenden und ein Paar schritte von ihm wegzugehen. Yugi sah ihm irritiert nach, ehe der Brünette stehen blieb und sich mit finsterer Miene wieder zu Yugi drehte "Dann pass mal gut auf Yugi: Ich bin unglaublich beschäftigt. Das ist keine Floskel, sondern Tatsache. Den Status, den die Kaiba Corporation auf dem weltweiten Markt erworben hat, kann ich nicht einfach mit Däumchen Drehen aufrechterhalten, verstehst du das?" fragte Kaiba ironisch, und fuhr rasch fort "Ich muss immer wieder auf dem Laufenden bleiben. Jede Innovation muss als erstes von uns stammen und jedes Produkt darf nicht weniger als zeitgemäß perfekt sein." erklärte Kaiba ernst und strich sich die Haare aus der Stirn.
 

Yugi schwieg und hörte Kaiba gespannt zu. Schon alleine die Tatsache, dass Kaiba nach all der Zeit wieder mit ihm sprach, war irgendwie...
 

... Yugi wusste nicht einmal, wie er sich grade fühlte, aber er wollte unbedingt weiter zuhören.
 

"Ich bin es der erwartungsvollen Öffentlichkeit, den Medien und meiner Familie schuldig, dass ich erfolgreich bleibe." ergänzte Seto und seufzte.
 

"Ich... verstehe nicht ganz was ich damit-" wollte Yugi anfangen, wurde jedoch direkt wieder von Kaiba unterbrochen.
 

"Ich war. Noch nicht. Fertig." sagte dieser fast schon aggressiv klingend.
 

Yugi schluckte nervös und verstummte.

War nicht eigentlich er grade noch der wütende?
 

"Ich habe damals... bei dem Duell mit Diva... Domino City - Nein - vielmehr der Welt, mein neues Solid-Vision System angekündigt. Es ist das Projekt aller Projekte, Yugi. Dieses System wird eben nicht nur Duelle, sondern auch unsere Welt revolutionieren. Verstehst du das?"fragte Seto mit Nachdruck und sah Yugi fast schon vorwurfsvoll an, ehe er einfach fortfuhr "Die technischen Voraussetzungen sind da, die Designs sind da... Das einzige, was mich davon abhält die Produktion und den Verkauf zu starten... bist du." erklärte Seto.
 

Yugi keuchte auf, so als hätten die Worte Setos in wie Kugeln getroffen.
 

Es war jedoch viel mehr der harsche Ton und der verwirrende Inhalt von Setos Worten, welcher Yugi stocken ließ, als dass er direkt beleidigt worden wäre.
 

"...ICH?!", fragte Yugi empört, "Bei allen Duel Monsters Karten dieser Welt - Ich halte dich doch nicht auf deine... blöde... neue Duel Disk mit hübschen Schnickschnacks zu verkaufen!" verteidigte sich Yugi und erntete dafür nur ein Kopfschütteln von Seto.
 

"Du kannst anscheinend überhaupt nicht zwischen den Zeilen lesen, oder?", fragte Seto provokant, "Ich will, dass diese Technologie die Zukunft einleitet. Yugi, jeder einzelne Schritt im Entstehungsprozess muss stimmen. Es darf nichts Mängel aufweisen. Ich brauche mehr Daten Yugi. Ich brauche endlich die erforderlichen Tests und ich meine damit: seriöse Tests. Ich muss die Solid-Vision in anspruchsvollen Situationen erleben. Ich muss andere sie erleben lassen und brauche Feedback. Aber das nicht von irgendwem, sondern von dem besten Duellanten."
 

Yugis Empörung verflog und als er diese Worte sacken ließ, legte sich ein Schatten über seine Augen. Genau darauf lief es wieder hinaus.
 

Der beste Duellant.
 

"Damit kann ich dir nicht behilflich sein, Kaiba.", sagte Yugi trocken und nun war es Kaiba, der seine Augen bei dieser Aussage weitete "Denn der bin offensichtlich nicht ich." sagte er und sah dann wieder zu Kaiba auf.
 

Eine Mischung aus Schmerz, Wut und Hilflosigkeit lag auf Yugis Gesicht, was Kaiba zunächst nicht genau verstand, bis Yugi weitersprach "Ich weiß nicht, was es noch braucht, bis du es verstehst Kaiba, aber ich bin nicht Atem!" regte sich Yugi auf und Seto musste feststellen, dass er Yugi zwar nicht zum ersten Mal weinen sah, dass es ihn dieses Mal aber tatsächlich zu stören schien.
 

Äußerlich ruhig sah Seto Yugi einen Moment lang dabei zu wie dieser ihn mit glänzenden Augen ansah und sich die eine Träne, welche er anscheinend nicht zurückhalten konnte, wegwischte.
 

"...Sequenz starten." sprach Kaiba ruhig und plötzlich stellte Yugi fest, dass sich der Raum um ihn herum, seinem Namen entsprechend in eine Art Simulation verwandelte.
 

Sie befanden sich in einer... Kirche...?
 

Rasch sah sich Yugi um und stellte fest, dass neben Seto ein weiterer Seto erschien, welcher aber seine neuartige, blau scheinende Solid-Vision trug und grade dabei war jemanden giftig anzublicken.
 

Geschockt sah Yugi in die Richtung, in welche auch der Holo-Seto sah und verschluckte sich fast an seiner Spucke.
 

Der Pharao...
 

... ein Absolut perfektes, glasklar hochauflösendes Abbild Atems...
 

"Standbild.", befahl der echte Seto und beide Hologramme rührten sich kein Bisschen.
 

Was war hier los...?
 

Wieso wollte Seto Yugi eine Simulation von sich und dem Pharao zeigen?!
 

"Vorhin im Flur... Hast du was Ähnliches gesagt jetzt grade..." meinte Seto " 'Ich bin nicht er...'..." paraphrasierte der junge Firmenchef Yugis Aussage und sah ihn genervt an "Sag mal hältst du mich eigentlich für dämlich, Yugi?" fragte er den kleineren Duellanten gereizt.
 

Yugi sah Seto auf diese Aussage hin geschockt an.
 

"Natürlich bist du nicht wie er. NIEMAND ist wie er. Ich habe Unmengen an Geld und Zeit in diese, zugegebenermaßen unterhaltsame, KI gesteckt, welche dem Pharao eigentlich in nichts nachstehen dürfte - nur um spüren zu dürfen, dass dieser Abklatsch nie wir er sein wird - Ihn nie ersetzen können wird." sprach Seto mit deutlich hörbarer Frustration "Und von dir zu hören, dass du denkst, ich könnte dich mit ihm vergleichen ist einfach nur lächerlich und offen gesagt beleidigend." sprach Seto sich aus.
 

Yugi war zunächst überrascht, wurde dann jedoch zunehmend zunehmend, wie sich seine Brust bei diesen Worten schmerzhaft zusammenzog und er am liebsten gleich wieder losheulen würde, wenn ihm der Schock dieser herablassenden Aussagen nicht die Luft rauben würde.
 

Wenn Seto ihn so offensichtlich für unwürdig hielt, was sollte dann diese ganze Aktion?!
 

Noch nie hat die Wut in Yugi so übergekocht, doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte hat Seto ihm den wind aus den Segeln genommen.
 

"Wenn ich ihn dafür bräuchte - dann würde ich ihn für diese Aufgabe heranziehen Yugi. Ich könnte das. Aber ich tue es nicht, weil ich mich dafür entschieden habe, dass du diese Tests mit mir durchführen wirst."
 

Yugi sah Seto verständnislos an.
 

Er hat die Möglichkeit Atem zu wählen. Den mehrfachen Retter der Welt und Gottkönig eines antiken Reiches und er wollte ihm allen ernstes weiß machen, dass er Yugi stattdessen auswählt?
 

"D-Das... das verstehe ich nicht... Das... macht doch überhaupt keinen Sinn...!" meinte Yugi und versucht verzweifelt zu verstehen, wieso Seto so etwas tun würde.
 

Was war sein Plan?!
 

"Wag es nicht meine Entscheidungen in Frage zu stellen Yugi. Ich stehe hinter allem, was ich tue und sage." fuhr Seto fort und atmete tief ein und aus um sich zu beruhigen.
 

"Ich dachte eigentlich, dass du mich nicht explizit hasst, Yugi. Wir hatten zwar unsere Differenzen, aber ich hatte wohl fälschlicherweise angenommen, dass du keinen direkten Groll gegen mich hegst. Nun muss ich jedoch feststellen, dass diese Annahme falsch war. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, wieso du es so sehr ablehnst an diesem Projekt teilzuhaben."
 

Yugi sah Kaiba verblüfft an.
 

Natürlich hasste er Kaiba nicht. Auch, wenn er objektiv betrachtet genug Gründe hätte, Kaiba nicht zu mögen, war auch dies nicht der Fall.
 

"I-Ich... Ich hasse dich doch nicht!", rief Yugi empört durch den Raum, was Kaiba aufhorchen ließ.
 

"Wenn es das nicht ist, woran liegt es dann? Erspar uns beiden doch bitte einfach diesen Zeitaufwand und sag was ich deiner Meinung nach tun soll damit du einwilligst!", fuhr Seto Yugi etwas forsch an.
 

Yugi ballte die Hände zu Fäusten.
 

"Mal abgesehen davon, dass es mir überaus schwerfällt dir auch nur im Ansatz abzukaufen, dass du mich tatsächlich nicht mehr, einfach nur für die 'Hülle des Pharao' hällst..." fing Yugi zittrig an "...habe ich ganz andere Probleme, als die Veröffentlichung deiner Duel Disk, Kaiba. Ich habe einen Großvater, der Unterstützung braucht. Wir führen einen Laden in einem Gebäude, welches absolut nicht wetterfest ist und meine Eltern scheint das nicht wirklich zu kümmern. Kannst du dir vielleicht vorstellen, wieso ich keine Lust darauf hatte mich wegen irgendwelcher Duelle am Telefon mit Vertretern der Kaiba Corporation rumzuschlagen? Du hast es erst für nötig gehalten mich 'persönlich' anzurufen, als ich es angesprochen habe! Wie soll ich mich dabei nicht so fühlen, als würdest du mich von oben herab behandeln?!"
 

Seto hörte aufmerksam zu und schien einen Moment lang nachzudenken, ehe er sich räusperte und wieder das Wort erhob "Wenn ich das richtig verstehe, dann hast du es als Beleidigung, beziehungsweise, als Respektlosigkeit empfunden, dass ich dich nicht direkt persönlich kontaktiert habe. Sehe ich das richtig?" fragte Seto, ernsthaft interessiert wirkend, nach.
 

Yugi war absolut geschockt.

Ist Kaiba wirklich erst jetzt darauf gekommen?

Analysierte er grade wirklich Yugis Worte, um auf seinen Gefühlszustand zu schließen?
 

Noch viel wichtiger - Hörte Kaiba ihm grade wirklich zu?
 

Was ging hier grade ab?!
 

"...a...allerdings!", sagte Yugi verdattert, woraufhin Seto kurz die Augen schloss und nickte.
 

"Ich habe offen gesagt nicht gedacht, dass dich dieses Detail so stören würde. Ich möchte klarstellen, dass dies nicht in meiner Absicht lag. Ich war wirklich einfach zu beschäftigt und glaube mir: Ich kläre Sachen auch lieber persönlich, wenn es sich anbietet." antwortete Seto ehrlich, was Yugi völlig überraschte "Was den zweiten Teil angeht: All deine Probleme könnten sich im Handumdrehen in Luft auflösen, wenn du dir einfach Mal die Zeit genommen hättest und dir die Vorzüge einer Anstellung bei der Kaiba Corp. zugute lassen kommen würdest."
 

Yugi zog verblüfft die Augenbrauen zusammen. "Was meinst du damit...?"
 

"Ich habe dir doch schonmal gesagt, dass ich über alles Bescheid weiß, was in Domino City passiert. Du glaubst, ich habe mir nicht die Mühe gemacht bei dir vorbeizuschauen, weil es mich nicht interessiert? Falsch. Ich musste einfach nicht vorbeischauen, weil ich alles sehen, hören und irgendwie sonst erfahren kann, was ich will." erklärte Seto und realisierte natürlich nicht, wie illegal das normalerweise klingen würde "Ich weiß, dass euer Laden schon lange keine Umsätze mehr macht. Das ist ja auch nichts Neues. Ich weiß, dass deine Mutter deinem Vater ins Ausland gefolgt ist. Ich bezweifle, dass dich das interessiert, aber ich müsste nur ein - zwei Telefonate führen und wüsste genau wo sie sind und was sie machen. Ich weiß ebenso, dass ihr mehrere Reparaturen anstehen habt und eine Überraschung für dich dürfte sein, dass in ein paar Monaten grundlegende Umbauten in eurer Gegend stattfinden werden, die Glasfaser und Wasserleitungen betreffen. Dafür werdet ihr selbst aufkommen müssen. Eure Spülmaschine und eure Klimatisierung sowie eure Heizung sind defekt. Nichts für ungut, aber, dass du in einer überteuerten Bruchbude lebst ist mir sehr wohl bekannt. Genauso ist mir bekannt, dass du dir um deinen schwächlichen Opa Sorgen machst und nur deswegen dein Studium hinauszögerst, weil du ihn im Laden unterstützen willst und ihr euch die Studiengebühren zurzeit ohnehin nicht leisten könnt."
 

Yugi hatte das Gefühl, dass seine Welt grade vor seinen Augen zerbrochen ist.
 

Kaiba hatte über wirklich alles, was bei ihm grade so los war den Überblick.
 

Wie hat er das gemacht?! Hat er ihn beschatten lassen?!
 

Um genau zu sein, wollte Yugi es lieber doch nicht wissen.

Er musste dennoch zugeben, dass er sich irgendwie schlecht fühlte, jetzt wo Kaiba offen legte wie informiert er doch war.

Und Yugi warf ihm Ignoranz vor...
 

"Nur bin ich derjenige, der dir dabei einen Ausweg bietet, welchen du nicht annehmen willst.", sagte Seto und ging nun an das andere Ende des Saales
 

"Replay beenden.", sagte er nebenbei, woraufhin sich die Szene mit Seto und Atem auflöste und der raum wieder weiß und leer wurde.
 

Er war Yugi zugewandt und sah diesen überzeugt an.
 

"Du glaubst, dass ich dich nicht ernst nehme? Du glaubst, dass ich deine Probleme nicht ernst nehme? Beides kann ich als falsch beweisen. Duellieren wir uns."
 

Yugi fühlte sich überrumpelt, als Kaiba dies sagte.
 

"Nichts für ungut... aber wie...? Ich hab mein Deck und meine Duel Disk nicht dabei..."
 

"Du vergisst wo du hier bist, Yugi.", sagte Seto mit einem seiner selbstgefälligen Grinsen "Duell Simulation starten."
 

"Eine Duell Simulation wird neu generiert. Die registrierten Spieler sind 'Administrator - Seto Kaiba' und 'Registrierter Gast - Yugi Muto'. Sind diese angaben korrekt?"
 

"K-Kaiba, ich-"
 

''Korrekt."
 

"Die default Decks werden geladen. Spielfeld-Ästhetik konfigurieren?"
 

"Kaiba! Im Ernst, ich-!"
 

"Minimalistisch - Transparente Wände."
 

"Die Duell simulation wird gestartet. Default Decks von 'Kaiba, Seto' und 'Muto, Yugi' werden geladen."
 

"Woah" staunte Yugi, als plötzlich eine Duel Disk auf seinem Arm erschien.
 

Sie war nur ein Hologramm aber sah gruselig echt aus!
 

Noch überwältigender wurde es aber, als die Seitenwände plötzlich durchsichtig wurden.
 

"Wow..." hauchte Yugi und drehte sich, um den Raum und damit auch den Weltraum um sich zu bestaunen.
 

"Ich sage dir vorab. Von der 'Hülle' eines Pharaos würde ich mich nicht im Duell besiegen lassen. Schaffst du das, dann haben wir dieses Thema ja ein für alle Mal vom Tisch und ich will es nie wieder hören." erklärte Seto ernst "Unsere Decks bestehen im Übrigen nur aus den Karten, die wir sonst auch benutzen würden. Meine KI updatet regelmäßig jede verzeichnete Änderung deiner und meiner Turnier-Decks."
 

Yugi sah ihn mit strahlenden Augen an.
 

Seto wollte ihm die Möglichkeit geben, sich hier und jetzt zu beweisen?
 

Ohne irgendwelche Zuschauer, die Seto in staunen versetzen wollte und ohne irgendeinen Weltmeistertitel zu gewinnen.
 

Nur Seto Kaiba und Yugi Muto.
 

Alleine.
 

Bei einem simulierten Duell.
 

Yugi schluckte und sah verdutzt auf die unechte Duel Disk.
 

"... Okay... Gut, duellieren wir uns!"
 


 

Mit rasendem Herzen sah Yugi wie die LP Anzeige vor Seto auf 0 sank.
 

Seto atmete erschöpft und sah ihn etwas genervt an.
 

Der kleine Duellant war gegen Ende des Duells schon auf 340 Life Points runter und hat das Blatt nur noch knapp wenden können - Aber er hat es geschafft.
 

Das war der helle Wahnsinn!
 

Er hatte noch nie ein Duell mit Kaiba, bei dem nichts auf dem Spiel stand oder der Pharao übernommen hat.
 

Er selbst hat sich mit Seto duelliert!
 

Einfach so!
 

Und er hat gewonnen!
 

Pure Freude stand Yugi ins Gesicht geschrieben.
 

Er hat sich schon länger nicht mehr duellieren können und dann auch noch eine solche Herausforderung zu meistern...!
 

"I-Ich... habe gewonnen...!" hauchte Yugi ungläubig.
 

"Pft..." schnaubte Seto und richtete sich aus seiner leicht gekrümmten Haltung wieder auf "...na fein... wenn du jetzt aufhörst mit diesem Pharao-Gerede..."
 

Yugi sah, wie sich alle Simulationen wieder auflösten und die zwei wieder in einem leeren Raum standen.
 

"Duell Simulation beendet. diese Sequenz speichern?"
 

"Speichern.", antwortete Seto knapp und sah Yugi genau an.
 

Der kleinere Duellant wirkte wirklich zufrieden und Seto hatte das Gefühl, dass die von ihm gewählte Vorgehensweise angemessen war, weshalb er nicht länger zögern wollte wieder in die Offensive zu gehen.
 

"Da wir das jetzt auch geklärt haben - Kommen wir doch zum Geschäftlichen.", sagte Seto, "Datei Y-M-20 anzeigen."
 

Yugi starrte perplex in die Luft vor sich, als sich ein paar Dokumente dort in der Schwebe erschienen.
 

"... Vertragliche Vereinbarung zum Arbeitsverhältnis zwischen..." murmelte Yugi und wendete sich, als er verstand, was das für Dokumente waren, mit seinem Blick zu Seto "Kaiba ich-"
 

"Bevor du jetzt irgendetwas sagst, hör mir mal gut zu: Nirgendwo in Domino City findest du eine Anstellung, die so wenig von dir verlangt und so großzügig vergeltet wird. Als Angestellter der Kaiba Corporation stehen dir und deinen Familienmitgliedern, also auch deinem Großvater, die besten medizinischen Versorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. Alle anfallenden Kosten, die im Eigenheim entstehen, übernehmen ebenfalls wir. Du wolltest doch sowieso dein Studium später anfangen - wieso nutzt du die Zeit nicht sinnvoll, verdienst dir das Geld, das du für euren Lebensunterhalt brauchst und sorgst dafür, dass du UND dein Großvater wieder etwas weniger schäbig lebt. Es gibt keinen rationalen Grund, weshalb du auch nur eine Sekunde zögern solltest diesen Vertrag zu unterschreiben."
 

"Ich verstehe schon Kaiba, ich wollte doch nur sagen, dass ich -".
 

"Und ganz ehrlich - ich kann nicht glauben, dass du so stur bist! Ich verlange doch wirklich absolut nicht viel von dir und du-"
 

"ICH UNTERSCHREIBE!", rief Yugi.
 

"Du-! ...Du unterschreibst?", fragte Kaiba kaum hörbar ehe er wieder seine seriöse Miene aufsetzte "Ich meine klar! Natürlich unterschreibst du. Alles andere mach auch keinen Sinn."
 

"G... Genau... I-ich... Ich bin eigentlich nur hergekommen, um dir klar zu machen, dass... das ich nicht Atmen bin... aber ich habe wohl einfach zu voreilig geurteilt... und nicht daran gedacht, dass... dass du... wirklich 'mich' anstellen möchtest.... Außerdem, konnte ich nicht wissen, dass du dich doch damit beschäftigt hast, wie es mir geht. Das hättest du nicht tun müssen, aber du hast es gtan und ich hab mich dir gegenüber auch noch so aggressiv verhalten... Das tut mir ehrlich Leid Seto!" merkte Yugi reuevoll an und verbeugte sich kurz, ehe er sich wieder aufrichtete und Seto mit einem vorsichtigen Lächeln ansah "Wenn du das ganz ehrlich willst, dann möchte ich gerne für dich arbeiten, Kaiba."
 

Seto sah Yugi regungslos an.
 

Genau das war doch die Reaktion, welche sich Seto vorgestellt hatte, nur wieso traf es ihn plötzlich wie ein Blitzschlag, als Yugis Tonfall wieder sanft wurde und er ihn anlächelte?
 

"Zwei Sachen: Du arbeitest mit mir, nicht für mich. Fang also bloß nicht mit falscher Unterwürfigkeit an, wobei ich trotzdem auf deine Frechheiten am Telefon von vorhin verzichten kann." erklärte Kaiba und Yugi stieg die Schamröte ins Gesicht. Jetzt kam er sich selbst richtig zickig vor!
 

"Außerdem ziehe ich es vor, wenn du mich dementsprechend nicht mehr beim Nachnamen nennst."
 

Inzwischen zweifelte Yugi an, dass er noch roter werden konnte.
 

Er sollte Kaiba beim Vornamen nennen?
 

Das war so überhaupt nicht das, was Yugi von dem Brünetten Firmenchef erwartet hätte...
 

"In Ordnung... Seto..." sagte Yugi leise.
 

Obwohl er es selbst grade angeordnet hatte, war ihm irgendwie komisch dabei, dass Yugi ihn jetzt so nennen würde. Er würde jetzt aber definitiv dabei bleiben.
 

"Dieses Dokument werden wir gleich bei mir im Büro unterzeichnen. Dann können wir genaueres abklären."
 

Jetzt, wo Yugi weder festgehalten, noch seiner Sicht beraubt wurde, sah er sich bei jedem Schritt, mit welchem er Kaiba folgte neugierig um.
 

Diese Raumstation, sie...
 

...sie war riesig!
 

Überall waren allerlei Geräte, für die Yugi über zu wenig Fachwissen verfügte, um sie zu verstehen und unzählige Anzeigen und Hologramme waren in geradezu überwältigender Menge vorhanden und leuchteten vor sich hin.
 

Flächendeckend waren riesige durchsichtige Partien der Wände, welche alleine schon aus Sicherheitsgründen nicht aus Glas sein konnten, Fenster in die unendlichen Weiten des Alls und so viel Licht, wie von Kaibas Gerätschaften ausging, würde es Yugi nicht wundern, wenn man von unten aus diese Raumstation als einen der unzähligen Sterne wahrnehmen könnte.
 

Seto ließ es sich nicht nehmen mit einigen Seitenblicken zu den spiegelnden Wänden zu beobachten, wie Yugi über jede Kleinigkeit staunte.
 

Absolut infantil.
 

So lange hat er versucht Yugi zu sich zu bewegen und jetzt hatte er ihn da wo er ihn haben wollte.
 

Genauso kindisch, wie er ihn in Erinnerung hatte und genauso leicht zu beeindrucken.
 

Eigentlich, hatte Kaiba nicht wirklich die Geduld um länger zuzuschauen, wie Yugi von Dingen, die für ihn längst selbstverständlich waren beeindruckt war - Andererseits hat er auch nicht geahnt, dass ihm dieser Anblick so viel innere Befriedigung bereiten würde.
 

Er hat natürlich gewusst, dass Yugi beeindruckt sein wird, aber so gefesselt zu sein...?
 

Die großen Augen des weitaus kleineren Jungen sogen förmlich alles, was er visuell erfassen konnte auf und unbewusst öffneten sich seine Lippen um stumm den Laut 'wow' zu simulieren.
 

Ein triumphierendes Grinsen schlich sich auf die Lippen des jungen Firmenchefs.
 

Genau. Da. Wo. Er. Yugi. Haben. Wollte. Sein Plan ist wirklich perfekt gelaufen.
 

"Dir scheint die Raumstation zu gefallen." stellte Kaiba scheinbar beiläufig fest und tat so, als würde er es nur feststellen und nicht schon wissen.
 

"Natürlich! Sie ist atemberaubend! Die Aussicht, diese ganze Technik - Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du einen Weltraumfahrstuhl gebaut hast."
 

Bei dieser Formulierung sträubte sich alles in Kaiba und ihm wurde fast schon schlecht.
 

Weltraumfahrstuhl...
 

"Nenn das bitte nie wieder so...", murmelte Seto und hielt sich fremd Schämend die Hand vor die Stirn.
 

Sein Werk mit so banalen Worten zu degradieren...
 

"Wir bezeichnen es als 'Space Elevator' - von mir aus auch Space Lift. Das klingt weniger wie die Idee eines Vierjährigen."
 

"Entschuldige Seto!" lachte Yugi nervös und kratzte sich nervös am Hinterkopf.
 

Yugi wusste grade nicht, was ihn mehr erschlug: die Tatsache, dass er nach allem was passiert ist ein normales Gespräch mit Kaiba führen konnte und ihn dabei beim Vornamen nannte, oder dass er jetzt offiziell für... nein... mit ihm arbeiten würde.
 

Er war tatsächlich extrem aufgeregt und könnte es kaum erwarten zu sehen, wie die beiden miteinander zurechtkommen würden.
 

Wer weiß - vielleicht haben die beiden soeben ihre Rivalität begraben und den Grundstein für eine Freundschaft gelegt!
 

"Jedenfalls werden wir von jetzt an jedes Mal in der Simulationskammer unsere Duelle austragen. Diese nehme ich zu Dokumentationszwecken auf." erklärte Kaiba und Yugi freute sich schon tierisch auf die Aussicht, öfter hierherkommen zu können "Nur, dass wir beim nächsten Mal je eine Solid Vision tragen werden. Ich habe zu Arbeitszwecken einen weiteren Prototypen für dich anfertigen lassen."
 


 


 

Wieder auf dem Festland angekommen, wurden Seto und Yugi von Mokuba, welcher die beiden zunächst besorgt, dann aber hoffnungsvoll musterte, begrüßt.
 

"Wie war es?!", fragte Mokuba neugierig, als er auf die beiden zulief.
 

Seto lächelte triumphierend "Was glaubst du?"
 

Yugi verdrehte die Augen und zwinkerte Mokuba zu.
 

Der schwarzhaarige wusste sofort, dass Yugi sich wohl an ihr versprechen gehalten haben muss.
 

Mit breitem Lächeln umarmte der schwarzhaarige Yugi stürmisch.
 

"Willkommen im Team Yugi!" jubelte Mokuba und spürte, wie Yugi die Umarmung kichernd erwiderte.
 

"Danke Mokuba!", sagte er und wuschelte dem schwarzhaarigen durch seine Haare, woraufhin dieser einen Laut des Protestes von sich gab.
 

"Boah, Leute wozu kämme ich mir überhaupt die Haare?!"
 

Seto beobachtete die Interaktion zwischen Mokuba und Yugi zwar stumm, aber missbilligend.
 

Es gefiel ihm nicht wirklich, wie nah die beiden sich kommen konnten, ohne irgendwie Hemmungen zu empfinden.
 

Woran es jedoch lag, dass ihn das das nervte, konnte er selbst nicht sagen.
 

"... Seid ihn zwei dann fertig?" fragt Seto genervt, was die beiden Jungs verwunderte "Mokuba, wieso bist du überhaupt hier und nicht auf deinem Zimmer?"
 

Yugi nahm einfach an, dass Seto es nicht gerne sah, wie er Mokuba einfach so umarmte.
 

Er machte sich sicher extreme Sorgen um dessen Wohlbefinden...
 

"Ist ja schon gut..." meckerte Mokuba und wendete sich zwar zum Gehen, hielt jedoch Inne, drehte aus dem Absatz um und umarmte seinen älteren Bruder kurz.
 

Danach lief er voraus in das Gebäude und lies zwei überraschte Jungen zurück.
 

"Verzeih, Seto.", sagte Yugi und, "Bestimmt magst du es nicht, wenn jemand Mokuba zu nahe kommt."
 

"... allerdings...", sagte der Firmenchef und trat nun voraus auf das Gebäude zu um einzutreten "Jetzt komm."
 

"Großvater! Ich bin zurück!" rief Yugi, als er den Spieleladen betrat.
 

"Yugi! Wie lief es?", fragte sein Großvater fröhlich und kam aus der Küche hervor "Sieh mal, was mit der Post kam! Die liebe Téa hat uns Schokolade schicken lassen!"
 

Yugi sah auf das Tablet in den Händen des alten Mannes und tatsächlich waren kleine Stücke der Schokolade, die Yugi und seine Freunde jedes Jahr von Téa bekamen.
 

Mit einem Lächeln trat er auf seinen Opa zu und nahm die Karte, welche wohl mit in dem Pakte lag.
 

', Auch wenn ich sie euch nicht persönlich geben kann, wünsche ich meinen Freunden herzlichst einen schönen Valentinstag!
 

Eure Téa'
 

"Ach Mensch... Wie es ihr wohl grade geht?" fragte sich Yugi und freute sich schon darauf die Schokolade zu essen.
 

Sie natürlich auch Schokoladde von den Jungs zum White Day bekommen!
 

"Na los Yugi! Erzähl schon - Was ist bei Kaiba so passiert? Du siehst so entspannt aus... Lässt er dich jetzt zufrieden?"
 

Irgendwie war es ihm jetzt peinlich, da er doch vorhin noch so sehr, auf seinen Vorsatz beharrte, nicht mit Kaiba arbeiten zu wollen.
 

"G... Gewissermaßen..." fing Yugi an "Ich bin angestellt..."
 

Einen Moment lang schien das Betriebssystem, welches seinen Großvater am Laufen hielt, runterzufahren und neu zu laden, ehe diesem ein breites, rechthaberisches Grinsen auf's Gesicht schlich. "Ich wusste es würde so kommen~!"
 


 

Seto saß in seinem Büro und ließ an seinem PC noch einmal die vorhin aufgenommene Sequenz abspielen.
 

Die Simulationskammer zeichnete alles wie in einem 360 Grad Film auf, für den Fall, dass Seto auch von zu Hause auf die Dateien zugreifen wollte.
 

'I...Ich habe gewonnen!'
 

Als Yugi das gesagt hatte, stoppte er die Sequenz mit einem Doppelklick und zoomte heran.
 

Dieser fröhliche Ausdruck auf Yugis Gesicht...
 

Irgendetwas hat Seto vorhin an diesem Gesichtsausdruck beschäftigt, sodass er nicht umherkam, sich zu Hause den Replay ansehen zu müssen.
 

Das ist doch nur ein lächelnder Yugi.
 

Nichts... besonderes...
 

Überwand sich Seto zu denken, ehe es an seiner Tür klopfte und er schnell dar Fenster schloss, bevor Mokuba mit einem verschmitzten Grinsen eintrat.
 

"Mokuba? Ist alles in Ordnung?" fragte Seto und versuchte seine Schande zu verbergen.
 

Er hätte grade etwas Bedeutsames, etwas Produktives leisten können, aber er sah sich ein Standbild von einem lächelnden Yugi an...
 

"Ich freue mich nur für dich!" jubelte Mokuba und rannte aus Seto zu, um seinem Bruder um den Hals zu fallen "Hast du Yugi doch noch überreden können! Und dass, obwohl du ihn abgeführt hast, wie die Task Force einen Kapitalverbrecher!"
 

Seto rollte mit den Augen und legte seine Hände um seinen jüngeren Bruder.
 

Jetzt da eine Sorge weniger in seinem Kopf rumschwirrte, tat es ihm leid, dass er Mokuba vorher so hat abblitzen lassen.
 

"... Lass... uns einen Film sehen." sagte Seto einfach und stand, mit einem ungläubigen, wenn auch absolut erfreuten Mokuba im Arm auf.
 

Und mit diesem Tag begann eine turbulente Zusammenarbeit...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ab jetzt ist die Story auf dem selben Stand wie bei Wattpad - Das heißt ich update jetzt in normalem (langsamen Tempo (Ausßerdem bin ich ein Paar Wochen in Japan also dauerts etwas länger ;D)
Falls irgendwer das liest: Danke dir! Komplett anzeigen

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