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Ein Geständnis und seine Folgen...

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Eine Vorahnung – Wer ist KID wirklich?

Ginzo kam vor ihr zum stehen, und sah seine Tochter an. Er schniefte und schnaubte in ein Taschentuch, was jedoch diesmal nichts mit seiner Erkältung zu tun hatte.

 

„Aoko, du bist es… Meine Tochter… Geht es dir gut?“, stammelte er, immer noch außer sich vor Angst. Die Angesprochene hatte sich bis jetzt nicht gerührt. Doch nun übermannten sie die Gefühle. „Was machst du denn hier?“, fragte sie leise schluchzend und ärgerte sich darüber. Lieber wäre ihr in diesem Moment ein Pokerface gewesen, so wie KID es beherrschte…

 

„Ich habe dich im Fernsehen gesehen. Es tut mir so leid, Aoko… Ich habe gehört, dass du entführt wurdest… Dieser Kudo Junge hat mir den Tipp gegeben, hierher zu kommen… Ich hätte meine einzige Tochter verlieren können, und das wo meine Frau...“ Der Mann begann tatsächlich zu weinen, wie Aoko bestürzt bemerkte. „Papa… Nicht weinen...“, sagte sie sanft. Ihre Wut schwand immer mehr dahin, und sie wurde sentimental. Im nächsten Moment lag sie in den Armen ihres Vaters. Die beiden Nakamoris verziehen in dieser Nacht einander, und weinten vor Angst und Rührung.

 

„Kaito hat mich gerettet, Papa...“, schniefte Aoko, als er sie los ließ. „So so, Kaito war es? Oder Kaito KID?“ Seine Tochter lächelte nur. Es war ein geheimnisvolles und trauriges lächeln. Noch wusste sie schließlich nicht wie es ihm ging, und ob er erfolgreich entkommen war… Ginzo begann nun zu ahnen, dass sein verhasster Kaito KID doch kein Mann mittleren Alters war, sondern sein angehender Schwiegersohn… Er fühlte jedoch in diesem Moment nichts als Erleichterung darüber, seine Tochter unbeschadet aufgefunden zu haben.

 

Indessen suchte Shinichi überall nach Jii und KID, fand jedoch keinen der beiden. Sie schienen den Schauplatz der Entführung verlassen zu haben...

 

 

***

 

Jii hatte lange bevor Shinichi nach ihnen suchte den bewusstlosen Kaito gefunden, und ihn mit Mühe zu seinem versteckt geparkten Wagen gebracht. Erneut fühlte er sich alt, als ihn seine Knochen schmerzten. Er verband mit seiner Jacke die am stärksten blutende Wunde Kaitos, als ihm dabei Pandora in die Hände fiel. „So viel Ärger, nur wegen diesem Stein...“, murmelte er gedankenverloren. „Meister Toichi, wir haben es geschafft. Pandora gehört uns. Ihr Tod ist gesühnt. Ich hoffe, dass Sie nun in Frieden ruhen können...“

 

Er setzte sich ans Steuer und fuhr so schnell er konnte zu einem befreundeten Professor, bei dem seines Wissens nach eine junge Frau wohnte, die seinem jungen Herrn würde helfen können.

 

Jii hielt unweit von Shinichi Kudos Anwesen, und klingelte jedoch nebenan, bei Professor Agasa. „Konousuke, wir haben uns lange nicht gesehen! Schön dich zu sehen!“ Doch seine Wiedersehensfreude wurde jäh getrübt, als er Jii den verwundeten Kaito tragen sah. „Ach du liebe Güte! Was ist denn mit ihm?!“ Erschrocken rannte er hin, um seinem alten Freund beim Tragen zu helfen. Dabei erkannte er, dass es sich um Kaito KID handelte. Sein Blick verdunkelte sich etwas. „Was hast du mit diesem Verbrecher zu schaffen?“ „Eins nach dem anderen, Hiroshi, bitte...“, sagte er müde. „Deine Kollegin Ai, sie muss uns helfen, schnell! Alles weitere erzähle ich dir später“. „Nun gut. Ai, kommst du bitte hoch?“, rief Professor Agasa in Richtung seines Kellers.

 

Ein junges, etwa sieben Jahre altes Mädchen kam gähnend die Treppe hinauf. „Was ist denn los, Professor?“, fragte sie müde. „Ich bin in meine Forschungen vertieft. Aber einen Kaffee könnte ich vertragen...“ „Später, Ai. Du musst erst ihm hier helfen, bitte. Er ist schwer verletzt, und hat wie es aussieht mehrere Kugeln im Körper“. Agasa deutete überflüssigerweise auf den auf dem Labortisch liegenden KID. Sie hatten ihm bereits seinen Zylinder und Jackett, sowie Hemd und Krawatte ausgezogen. Jii presste eine mit Blut vollgesogene Jacke auf eine der Wunden. Kaito zitterte leicht auf dem kühlen Labortisch.

 

„Okay, dann lassen Sie mich mal schauen“, sagte Ai nun im geschäftlichen Ton. Sie untersuchte Kaito eingehend. „Zwei Kugeln sind in seinem Körper. Und er hat Streifschüsse an der Schläfe und am Arm, zum Glück nicht sehr tief. Ich werde nun die Kugeln entfernen. Und dann bekomme ich hoffentlich eine Erklärung, was Kaito KID hier zu suchen hat, und was Sie mit ihm zu tun haben?“, fragte sie kühl. Agasa blickte fragend zu Jii. „Eins nach dem anderen… Erst einmal muss es ihm besser gehen“, antwortete Jii an seiner Stelle leise.

 

Die beiden Professoren beobachteten besorgt, wie Ai die beiden Geschosse herausoperierte. Doch sie verstand ihr Handwerk, und war gut darin. Auch Shinichi hatte bereits öfter davon profitiert, wenn er durch einen Verbrecher verletzt worden war…

 

„Er hat Fieber. Professor, ich brauche das Thermometer“, sagte Ai ruhig. „Danke“, sie nahm es ohne aufzusehen entgegen. „40 Grad Fieber… KID scheint bereits eine Infektion bekommen zu haben“. Sie desinfizierte die Wunden gründlich, was Kaito schmerzerfüllt aufstöhnen ließ. „Nun hab dich nicht so, das überstehst du auch noch“, sagte Ai unbeeindruckt. „Gibt es Hinweise auf den Täter?“ Ai begann seine Kopfwunde zu verbinden. „Der Täter wurde bereits gefasst, sowie seine Komplizen, wenn ich es richtig gesehen habe...“

 

Jii war beeindruckt von Ais Kompetenz, und wie sie seinem jungen Herrn half. Er beobachtete staunend, wie sie seine Verletzung an der Seite verband, nachdem Agasa seinen Körper angehoben hatte. Ein Teenager war eben für das jung wirkende Mädchen zu schwer. „Durchschuss. Keine inneren Organe verletzt“, sagte sie monoton. „Er hatte großes Glück“. Sie verband Kaitos Oberkörper und Arm.

 

„Fertig. Nun bringen Sie ihn bitte ins Gästebett, Professor. Oder eher, ins Patientenbett“. Ai lächelte kurz, bevor sie sich einen Kaffee machte. „Und wer sind Sie?“

 

Jii, Agasa und Ai saßen auf dem Sofa. Es war mitten in der Nacht, doch nach all der Aufregung war für keinen der drei an Schlaf zu denken. Jeder hatte einen Pott mit dampfendem Kaffee vor sich stehen. „Nun bist du uns eine Erklärung schuldig, Konousuke. Was hast du mit Kaito KID am Hut?“ Ai schwieg und lauschte, während sie an ihrer Tasse nippte.

 

„Aber das Ganze bleibt unter uns, bitte“, sagte er, und sah die beiden vor ihm unsicher an. Konnte er ihnen vertrauen? Agasa versicherte es ihm, und auch das junge Mädchen nickte. Der Assistent KIDs begann zu erzählen. Er berichtete von seinem verstorbenen Meister, von der Jagd nach Pandora, und wie sie ihn am heutigen Abend endlich gefunden hatten. Es tat ihm gut, sich endlich jemandem anzuvertrauen. „Und mein junger Herr wurde von diesem Snake angeschossen...“ Mit diesem Satz beendete er seine Erzählung. „Dann wurde KID unrecht getan..“, murmelte Agasa mitleidig. „Pandora hin oder her, er hat trotzdem gestohlen“, sagte Ai sachlich. Jii protestierte. „Er hat seine Beute immer zurückgegeben! Bis auf diese eine, vom heutigen Abend. Wir werden den Stein zerstören, sodass ihn kein Verbrecher in seine Hände bekommen kann“. „Meinetwegen. „Ich werde es niemandem verraten, dass er hier ist“, versicherte ihm Ai. Jii nickte ihr dankbar zu. „Und wer bist du, wenn ich fragen darf? Ich habe noch nie ein so intelligentes, junges Fräulein gesehen“. Ai seufzte leise und sah alt aus. Älter als es ihr Körper war. „Ich wurde wie einer meiner Freunde geschrumpft durch ein Gift, welches ich selber hergestellt habe. Ich wollte es allerdings freiwillig nehmen, um mich umzubringen“, erklärte sie abgebrüht. „Donnerwetter…!“ „Ich habe in diesem Körper nun Freunde gefunden, und möchte mit ihnen aufwachsen.. Meine Familie ist tot, mich vermisst niemand in meinem erwachsenen Körper“. „Das tut mir leid, wirklich..“ „Ist schon lange her“.

 

Es herrschte betretenes Schweigen bei den beiden Professoren. „Willst du mal nach ihm schauen?“, fragte Agasa, und durchbrach damit die entstandene Stille. „Ja, natürlich. Eine gute Idee“. Jii erhob sich, und ging ins Nebenzimmer.

 

Kaito öffnete zaghaft seine Augen, als er jemanden kommen hörte. „Jii… Wo bin ich?“, fragte der Dieb. Er fühlte sich müde und fertig. Das Fieber tobte in ihm. „Wasser...“, flüsterte er dann. Jii reichte ihm ein Glas Wasser, welches einer der beiden anderen bereitgestellt haben musste. Dankbar trank Kaito kleine Schlucke. „Sie sind bei einem befreundeten Professor, junger Herr. Und bei einem wahrhaft klugen Mädchen...“

 

„Pandora! Jii, wo ist der Stein?“, fragte Kaito plötzlich, als er sich an das Geschehene erinnerte. „Den habe ich an mich genommen, junger Herr. Machen Sie sich keine Sorgen deswegen“. Kaito legte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht erneut hin. Das abrupte Aufrichten hatte ihm Schmerzen verursacht.

 

„Ah, du bist wach“. Ai trat ebenfalls an das Bett heran. „Hier, eine Schmerztablette“. „Danke… Dich schickt der Himmel...“, murmelte Kaito dankbar. „Bist du dir sicher?“, fragte sie grinsend. „Kleiner Scherz“, sagte sie zu Jii gewandt, der sie besorgt musterte. „Wann kann ich wieder aufstehen? Ich muss da etwas erledigen...“ „Ich weiß Bescheid. Du musst mindestens eine Woche das Bett hüten. Sei froh, dass du noch lebst“, sagte sie ungerührt, als Kaito protestieren wollte.

 

„Wie langweilig… Jii, wie geht es Aoko?“ „Den Umständen entsprechend gut, würde ich sagen. Ich konnte leider nicht länger bleiben. Durch den Tumult an Polizisten gelang es mir zu fliehen, und Sie zu suchen“.

 

„Ich will zu ihr...“, jammerte Kaito, wenn auch leise. „Sie müssen jetzt Geduld haben, junger Herr“.

 

 



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