Zum Inhalt der Seite

Am Ende siegt die Liebe

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Was Shinichi wirklich weiß

„Am besten sprichst du darüber mit deiner Mutter, wenn du sie endlich empfängst.“

„Tomoaki sag mir was los ist. Bitte.“

Die beiden sahen sich an und er erkannte ihren verzweifelten Blick. Auch wenn er einst zugestimmt hatte ihr nichts zu sagen, so merkte er jetzt, dass es für ihre Genesung durchaus hilfreich sein würde.

„Shinichi weiß nicht wo du bist. Er erfuhr von Conan’s Tod und als er einen Tag später da war, warst du bereits weg. Ihm wurde erzählt dass du eine Auszeit brauchst und dich der Tod vom dem Jungen ziemlich mitgenommen hast und du deshalb mit niemanden Kontakt haben willst.“

„Was?“, fragte sie entsetzt und setzte sich auf die Fensterbank.

„Deine Eltern und Shiho hielten es für das Beste ihm nichts zu sagen.“

„Und wo denkt er das ich seit vier Monaten bin?“

„Niemand weiß das, da du dich nicht meldest und keine Adresse hinterlassen hast.“

Ran fuhr sich wieder durch die Haare, stand von der Fensterbank auf und ging im Zimmer hin und her.

„Ran...“, begann Dr. Araide, doch er wurde sofort von ihr unterbrochen. „Ich will sofort Besuch empfangen.“

„Bist du dir sicher?“

„Absolut sicher.“

Dr. Araide nickte als er zu seinem Telefon ging und Eri Kisaki anrief. Er sagte ihr, dass es Fortschritte gab und Ran so schnell wie möglich Besuch empfangen möchte und es sehr gut für ihre Heilung wäre. Die Brünette konnte ihre Mutter durch das Telefon hören wie sie vor Freude auf quietschte. Als Tomoaki wieder aufgelegt hatte, sah er Ran leicht verunsichert an und sagte: „Sie sind in einer Stunde hier. Deine Mutter kommt mit Shiho, dein Vater arbeitet leider. Aber Ran ich bitte dich nicht sofort auf Angriff zu gehen. Immerhin hat deine Mutter momentan die Vormundschaft über dich und kann dich solange hierlassen wie sie es für das richtige hält.“

„Keine Sorge. Ich werde nur ich selbst sein.“

Da verließ Ran das Zimmer und vor der Türe wartete bereits die Aufsichtsperson, um sie zurück in ihr Zimmer zu begleiten. Als sich hinter ihr die schwere Metalltür schloss, sah sich Ran in ihren 10qm2 Zimmer um. Es hatte nur ein Fenster, das vergittert war, davor stand ein Schreibtisch mit ihren Schulunterlagen und ein paar Stiften. Das Bett stand gleich rechts an der Wand und obwohl sie ihre eigene Bettwäsche hatte, fühlte es sich einfach unbequem an. Gegenüber vom Bett war ein kleiner Durchgang, welcher mit einem Tuch verdeckt wurde, denn dahinter war das Badezimmer. Es bestand aus einer Toilette, ein kleines Waschbecken und einer Dusche ohne Duschwand. Sie hatte erst seit zwei Wochen einen Spiegel ins Badezimmer bekommen, da davor die Gefahr bestand sie könnte ihn zerbrechen und sich erneut etwas antun. Das Ran allerdings nur in einer Kurzschlussreaktion gehandelt hatte und seit ihrem Aufenthalt hier nicht mehr auffällig war, wunderten sich bereits viele der Aufseher sowie Ärzte und Pfleger warum sie noch bleiben musste. Doch diese Frage wollte Ran heute ihrer Mutter stellen.
 

Eine Stunde später:

Ran hatte sich umgezogen, trug eine schwarze Leggings, ein schwarzes Trägershirt und darüber einen roten Strickpullover. Sie hatte sich ihre Haare zu einem Zopf geflochten und durfte auch endlich wieder ihre eigenen Sneakers tragen. Ihr Aufseher Kenji öffnete die Zimmertüre als Ran ihn freundlich anlächelte. Auf dem Weg zum Besucherraum sagte er: „Versuch ruhig zu bleiben und deine Stimme nicht zu erheben. Es sind nämlich andere Ärzte auch da und die stellen dann Dr. Araide‘s Behandlung in Frage. Ich weiß, dass du schon längst nicht mehr hierher gehörst, aber wenn du alles richtig machst, bist du schnell wieder draußen.“

„Danke Kenji.“

Die Tür zum Besucherraum wurde geöffnet als Ran hereinkam und sich etwas umsah. Sie betrat diesen Raum das erste Mal seit sie hier war und erkannte viele Leute, die wesentlich schlimmer dran waren als sie. Eri und Shiho lächelten als sich die Brünette zu ihnen an den Tisch setzte. Eri berührte kurz ihre Hand und sagte fröhlich: „Ich bin so froh, dass du endlich dem Besuch zugestimmt hast meine Süße. Wie geht’s dir?“

„Ging mir schon besser.“, antwortete sie kühl als sie Tomoaki neben Kenji erblickte.

„Was ist denn los?“, fragte Shiho.

„Ich bin in einer Anstalt für Suizidgefährdete. Wenn ich sagen würde, dass es mir gut geht, wäre ich wohl richtig hier oder Shiho?“

„Da hast du recht. Aber deine Eltern, wie auch ich wollen doch nur dein bestes.“

„Dann versucht man zuerst mit mir zu sprechen und nicht mich gleich wegzusperren.“, kam es leicht wütend aus ihr.

Da hörte sie auch schon ein Räuspern von Kenji als Ran tief durchatmete und ihrer Mutter wieder in die Augen sah.

„Hasst du mich?“

„Aber nein mein Schatz. Ich liebe dich über alles, aber dein Vater und ich waren komplett überfordert als du dich versucht hast umzubringen nachdem du Conan’s Leiche gesehen hast. Wir dachten einfach, es wäre das beste für dich.“

„War Conan’s Beerdigung schon?“

„Vermutlich. Seine Eltern haben seine Leiche abgeholt und nach New York gebracht wo er beerdigt wurde. Aber die Kinder, der Professor und ich haben einen kleinen Denkmalstein im Garten vom Professor aufgestellt wo jeder von uns eine Kerze anzünden konnte und ein Foto von ihm steht.“, antwortete Shiho mit trauriger Stimme.

Ran strich sich eine Träne weg, atmete tief durch und spürte, dass sie die Wahrheit erfahren musste als sie wieder hochsah und traurig fragte: „Weiß Shinichi wo ich bin?“

Eri und Shiho zuckten bei dieser Frage kurz zusammen und versuchten Ran’s Blick nun auszuweichen.

„Weiß er wo ich bin?“ ,fragte Ran etwas lauter und ihre Stimme wurde wütend.

Die beiden Frauen seufzten kurz als Eri sich eine Träne wegstrich und sagte: „Nein. Wir haben ihm gesagt, dass du abgehauen bist, niemanden sehen willst und auch keiner weiß wo du dich aufhältst.“

„Ich glaub’s nicht.“

„Du kennst Shinichi genauso gut wie ich, dass du weißt wie sehr er Selbstmörder verabscheut. Wir hatten Angst, wenn wir ihm die Wahrheit sagen, dass er dich hassen könnte und dass er ebenso wieder verschwindet.“

„Wie konntet ihr mir das antun?“, fragte Ran, strich sich eine Träne weg und lehnte sich zurück. „Mama du wusstest genau was ich für Shinichi empfinde und wenn er mich besuchen gekommen wäre, wäre ich vielleicht schon längst hier draußen. Glaubt ihr wirklich er hätte mich sofort gehasst ohne eine Erklärung gehabt zu wollen? Da kennt ihr ihn verdammt schlecht. Und Shiho, du hast immer gesagt du wärst seine beste Freundin … aber so verhält sich eine beste Freundin nicht.“

„Ran … “, begann Shiho mit verzweifelter Stimme „es tut mir so leid. Aber du kennst Shinichi und wie er ist. Und welche Meinung er über Selbstmordversuche hat. Wir wollten nicht, dass er dich fertig macht oder ignoriert.“

„Das traut ihr ihm zu? Wirklich? Ich glaub’s nicht.“

Ran stand vom Tisch wieder auf, ging zurück zu Kenji und sprach kurz mit ihm. Er nickte nur als Eri mit Shiho ebenfalls aufgestanden war und zu Ran gelaufen kamen.

„Ran. Bitte versteh doch“, begann ihre Mutter, doch Ran unterbrach sie mit trauriger Stimme: „Nein Mama. Ich habe damals einen Ausweg gesucht, weil ich in ein tiefes Loch gefallen bin als ich sah wie Conan starb. Niemand war da, um mich aufzufangen oder zu hinterfragen warum und da hatte ich eine Kurzschlussreaktion. Niemand von euch wollte mir wirklich helfen, sondern ihr habt mich sofort einliefern lassen. Außerdem wusstet ihr auch, was Shinichi mir bedeutet und doch habt ihr versucht ihn aus meinem Leben zu streichen. Verschwindet von hier, ich will euch nicht mehr sehen.“

Ran wendete sich zu Kenji und sagte mit zittriger Stimme: „Bitte bring mich hier raus.“

Dieser nickte und verließ mit ihr den Besucherraum während Eri und Shiho einfach stehen gelassen wurden. Da kam Dr. Araide auf die beiden zu und fragte: „Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?“

Sofort stimmten sie zu und alle drei setzten sich wieder an einen Tisch als Tomoaki erklärte welche Fortschritte Ran gemacht hatte und erst heute hinterfragt hatte warum genau Shinichi nicht da war. Zuvor hatte sie kein Wort über ihn verloren, doch man erkannte, dass sie ihn brauchte. Eri und Shiho atmeten tief durch. Hatten sie vermutlich wirklich einen Fehler gemacht?
 

Währenddessen in Tokio, im Haus der Kudo’s:

Shinichi vor der großen Terrassentüre in der Bibliothek als er dem Schnee zusah wie er vom Himmel fiel und der Garten immer mehr davon bedeckt wurde. Ein sanftes Lächeln kam erneut auf seine Lippen als er an letztes Jahr zurück dachte …
 

„Oh mann ist das kalt draußen.“, sagte der junge Kudo als er seine Jacke vom Schnee befreite und diese in der Garderobe aufhing.

Seine Mutter Yukiko sah aus der Küche und sagte er solle den Kuchen sofort einkühlen und dann die Gäste zum Weihnachtsessen begrüßen. Shinichi verdrehte kurz die Augen. Er war immerhin nur für zwei Tage wieder Shinichi und dann musste ein Abend davon mit langweiligen Freunden von seinen Eltern draufgehen. Doch als er die Bibliothek betrat, erblickte er sofort seinen besten Freund Heiji, dessen Eltern sowie auch Kazuha Toyama und ihre Eltern. Eri und Kogoro standen mit Yusaku gerade vor einem großen Bücherregal als er diese auch begrüßte.

„Ist das eine Überraschung?“, fragte Heiji und legte einen Arm um die Schulter seines besten Freundes.

„Allerdings. Ich dachte zuerst es wären langweilige Freunde meiner Eltern, aber euch zu sehen … wow. Das ist wirklich Weihnachten.“

Er lächelte glücklich und sah sich weiter um als Kazuha zu ihm kam und grinsend sagte: „Ran ist eine Runde im Garten spazieren. Sie liebt es, wenn alles Schneebedeckt ist.“

„Danke.“, antwortete der junge Detektiv und verließ die Bibliothek über die Terrassentür.

Draußen verschränkte er seine Arme etwas und ging durch den Garten als er Ran erblickte die auf der Schaukel saß und sich mit einem Fuß sachte antauchte, während sie durch den Garten sah.

„Hey du.“, sagte Shinichi und lächelte sie an.

„Hallo Shinichi. Dann bist du wirklich zurück.“

„Zumindest für zwei Tage. Leider reise ich dann mit meinen Eltern wieder ab.“

„Verstehe.“, antwortete sie traurig und sah zu Boden.

Shinichi kam näher zu ihr, reichte ihr die Hand und sagte liebevoll: „Komm, ich möchte dir etwas zeigen.“

Ran legte ihre Hand in seine, stand auf und beide gingen um die Schaukel herum und anschließend hinter zwei große Tannenbäume als dort ein kleiner Rosengarten war. Auch hier war alles voller Schnee und doch erkannte man, wie romantisch und ruhig es hier war.

„Diesen Teil hat mein Vater für meine Mutter gemacht, dass sie sich zurückziehen konnte, wann auch immer sie Zeit für sich brauchte. Ich hoffe sehr, dass ich ihn dir mal im Frühling zeigen kann, wenn alles blüht.“

„Es ist wunderschön.“, sagte sie mit ruhiger Stimme und sah sich um.

Shinichi atmete tief durch, kam ein Stück näher an sie und strich ihr eine Haarsträhne zurück. Beide sahen sich an und mit einem Mal sank Shinichi zu ihr und beide gaben sich ihren ersten Kuss.
 

Der junge Detektiv wurde durch das Klingeln des Telefons aus seinen Gedanken gerissen, als er sich zum Schreibtisch drehte um sein Handy von dort zu nehmen und erkannte nur eine fremde Nummer als er abnahm: „Kudo?“

„Hallo … Shinichi? Hier … ich bin‘s. Ran.“

Shinichi stand geschockt da. Er bekam die ersten Sekunden kein Wort raus. War sie es wirklich oder war das jetzt nur ein Traum?

„Ran? Wo bist du?“, fragte er sofort besorgt. „Ich hab‘ mir solche Sorgen gemacht und versucht dich zu finden, aber es gab keinerlei Hinweise wohin du gegangen warst. Shiho rief mich an und ich erfuhr von Conan’s Tod. Sofort buchte ich den nächste Flieger und wollte dich anrufen, aber ich konnte dich einfach nicht erreichen. Deine Eltern, Shiho und sogar Sonoko konnten mir nicht sagen wo du bist. Nur dass du abgehauen bist. Ran was ist los, wieso bist du einfach abgehauen? Wo bist du? Kann ich dich treffen?“

Die junge Mori atmete tief durch und man hörte ein leises Schluchzen als sie antwortete: „Ich hab‘ nicht lange Zeit zum telefonieren, denn eigentlich dürfte ich das gar nicht. Aber ich gebe dir die Adresse wo ich mich aufhalte und wenn du hier bist, erkläre ich dir alles.“

„Okay gut.“

Shinichi schrieb sich die Adresse auf und während er das Handy noch am Ohr hatte, eilte er schon in den Vorraum und zog seine Schuhe an.

„Ich mache mich sofort auf den Weg okay? Bitte … geh nicht weg.“

„Versprochen. Aber Shinichi … versprich mir, dass du nicht auch gleich wieder gehst.“

„Niemals. Bis bald.“

„Bis dann.“

Ran legte auf und strich sich die Tränen weg als Kenji sich umsah und sofort den Aufenthaltsraum der Ärzte verließ. Er hatte sich umgesehen und bemerkt, dass niemand da war und wollte Ran die Möglichkeit geben zu telefonieren. Sie hatte es verdient endlich mit Shinichi sprechen zu können.

„Kommt er?“, fragte Kenji.

„Ja. Er hat sich sofort auf den Weg gemacht.“

„Na siehst du? Es wird alles gut werden.“

„Danke Kenji. Ich weiß, dass du dafür deinen Job riskiert hast.“

„Mach dir darüber keine Gedanken. Aber du bist zu Unrecht, hier und sobald Kudo da ist, wird das auch Dr. Araide erkennen und deine Mutter wird nicht länger die Vormundschaft haben.“

Beide kamen wieder zu Ran’s Zimmer als Kenji sie hineinbegleitete und anschließend die Tür wieder abschloss. Sofort eilte die junge Mori ins Badezimmer und machte sich etwas frisch. Viel Möglichkeit sich umzuziehen hatte sie nicht, also behielt sie ihr Gewand an und richtete sich nur die Haare.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück