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Sailor Moon Lost Age

Geschichte vergangener Zeiten
von

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Sailor Moon Lost Age - Prolog

Prolog: Gedanken einer Königin
 

Das Reich des Mondes lag schlafend unter ihr. Sie stand auf dem höchsten Turm des Mondpalastes, dem Gebetsturm, und beobachtete ihr Königreich von dort oben. Die Stadt, Mare Serenitatis, war die Hauptstadt ihres Reiches. Ihre Untertanen schliefen schon fest in ihren Häusern aus reinem Kristall und träumten sanft einem neuen Morgen entgegen. Sie war die Einzige, die noch so spät in der Nacht wach war und ihren Schlaf behütete. Ihre Visionen, die sich manchmal einstellten, hatten sie, wie sooft, aus dem Bett getrieben. Sie hatte diese Gabe von ihrem Vater geerbt, einem Erben der Heiligen Insel von Avalon. Vielleicht hatte es etwas mit ihrer Schwangerschaft zu tun, dass die Visionen diesmal besonders klar und deutlich waren.

Die junge Königin Eve legte schützend die Hand über ihren leicht gewölbten Bauch und lächelte. Sie wusste bereits, dass es ein Mädchen war, und das somit die Thronfolge des silbernen Königreichs gesichert war. Es war höchst selten, dass die Königin des Mondes einen Jungen zur Welt brachte, denn die Herrschermacht wurde nur von der Mutter auf die Töchter vererbt. Ihr Mann war sehr erfreut gewesen, als er von der Schwangerschaft erfahren hatte. In einer ihrer Visionen hatte sie dieses Mädchen als strahlende Königin gesehen, und sie wusste, dass ihr Großes bestimmt war. Nur selten war es ihr ohne Grund vergönnt, so klar und weit in die Zukunft zu sehen. Sie hatte auch schon einen Namen für ihre Tochter: "Serenity", flüsterte sie leise und streichelte sanft über ihren Bauch.
 

Ihre blauen Haare wehten in dem sanften Wind, der über die Oberfläche des Mondes strich. Sie betrachtete das blaue Juwel der Erde im schwarzen Samt des Weltalls. Vor ihren Augen schob sich langsam ein Schatten über die Erde. Einige der abergläubischen Bewohner ihres Reiches würden darin ein böses Omen sehen, doch sie wusste, das es nichts weiter war als der zweite Mond der Erde; Lilith, der Heimatstern ihres Ehemanns. Er lag auf einer ähnlichen Umlaufbahn wie ihr eigener Mond und schob sich deswegen alle paar Monate als Schatten vor die Erde. Schon immer war sie fasziniert von dem zweiten Trabanten der Erde gewesen, dessen Dunkelheit im krassen Gegensatz zu dem Licht ihres eigenen Mondes stand. Es war gerade drei Jahre her, seit sie den Prinzen des Lilith kennenlernte. Damals war sie gerade erst 16. Die dunkle Aura, die ihn umgab, hatte sofort eine fast hypnotische Wirkung auf sie. Sie hatte den festen Vorsatz, sich von ihren Eltern die Liebe zu diesem Mann nicht verbieten zu lassen.
 

Umso überraschter war sie jedoch, als ihre Eltern gegen eine Heirat absolut nichts einzuwenden hatten. In den letzten Jahren hatten sich die Streitigkeiten zwischen dem weißen und dem dunklen Mond beängstigend zugespitzt. Die Bewohner von Lilith galten schon immer als besonders kampflustig und man erzählte sich, dass seine Herrscher in den Tiefen ihres Palastes schwarze Magie ausübten. Lilith war außerdem der einzige "Planet", der sich immer gegen die Entscheidungen der großen Allianz dieses Sonnensystems stellte, dessen Königin sie war. Umso überraschter war sie, dass ihre Eltern diese Ehe billigten. Sie vermutete jedoch, dass ihr Vater in dieser Verbindung mehr sah als eine bloße politische Verbindung. Als direkter Erbe vom Blute Avalons, war er ihr in Sachen Visionen um einiges voraus. Aber er schwieg hartnäckig, als sie ihn zu seinen Beweggründen fragte, die ihn dazu bewogen hatten, dieser Heirat zuzustimmen. Auch ihre Mutter, die große Königin Chastity, hatte nichts gegen die Liebe ihrer Tochter zu dem dunklen Prinzen des Lilith. Trotz ihrer häufigen Meinungsverschiedenheiten bewunderte sie ihre Mutter. Sie war fast 1000 Jahre Königin des Mondreiches sowie die Herrscherin der Allianz gewesen, welche die Planetenreiche miteinander verband.
 

Inzwischen war sie mit ihrem Mann auf die Heilige Insel Avalon gegangen und hatte es Eve überlassen, das Reich zu regieren. Sie konnte es ihr nicht verübeln. Die beiden hatten dieses Reich lange zusammen regiert und nicht immer die Zeit füreinander gehabt, die sie gerne gehabt hätten. Ihnen stand keine Ewigkeit mehr zur Verfügung und die verbleibenden Jahre oder auch Jahrzehnte, die ihnen noch blieben, wollten sie gemeinsam verbringen, fernab ihres Reiches. Ihre Tante, die Hohepriesterin des Lichts, hatte sie im Tempel von Avalon aufgenommen. Unfreiwillig schoben sich Bilder ihrer Tante in ihr Gedächtnis. Seit sie ein Kind war, hatte sie immer etwas Angst vor der ehrfurchtgebietenden Aura ihrer Tante Felicity gehabt. Doch ohne ihren Segen wäre sie nicht Königin geworden, nachdem ihre Mutter ihr die Krone überlassen hatte. Ihre Gedanken wanderten weiter zum Tag ihrer Krönung. Die Zeremonie war ohne Zwischenfälle verlaufen. Die Herrscher der Planetenreiche, ihre Freunde seit ihrer Kindheit, hatten ihr die Aufwartung gemacht und sie als Herrscherin der großen Allianz anerkannten. Wenige Wochen später hatte sie ihren Liebsten, Prinz Arkon von Lilith, geheiratet.
 

Als hätte er ihre Gedanken gespürt, tauchte ihr Mann hinter ihr auf und schlang die Arme um ihren gewölbten Leib. "Was tust Du hier draußen, meine Königin?" fragte er sie zärtlich. "Du wirst Dich noch erkälten." Sie schloss die Augen und genoss für einen Augenblick seine Nähe. "Es ist nichts, mein Liebster", antwortete sie ihm. "Ich genieße nur die Ruhe der Nacht. Geh wieder ins Bett, ich werde gleich nachkommen." Zärtlich strich sie ihm über die Wange, als er sie wieder ihren Gedanken überließ. Als sie jedoch erneut zum dunklen Mond blickte, der die Erde nun schon halb verdeckte, beschlich sie eine dunkle Vorahnung. "Die Dunkelheit regt sich", hörte sie eine innere Stimme. "Was so viele Zeitalter geruht hat, wird das heilige Reich des Mondes überrennen und nichts als Ruinen zurücklassen." Keuchend erwachte Eve aus ihrer Vision und hielt sich am Geländer des Turms fest. "Also wird es bald beginnen", dachte sie fröstelnd und zog sich ihren silbernen Umhang enger um die Schultern. Das Böse hatte sich in den vergangenen Jahrhunderten nur bedingt gezeigt und sie selbst hatte nur selten ihre Senshi-Gestalt angenommen, um gegen feindliche Mächte zu kämpfen. Doch nun würde sich alles ändern.
 

Wie so viele Herrscherinnen vor ihr hatte Eve in ihrer Kindheit auf der Heiligen Insel die uralten Schriften studiert, in deren verschlüsselten Prophezeiungen die Zukunft des Universums enthalten war. Vieles konnten selbst die Priester von Avalon nicht deuten, doch eine Sache war unumstößlich gewesen. "Wenn die Linien der ältesten aller Sternenkristalle beginnen würden zusammenzufließen, wird das Böse sich aus seinem langen Schlaf erheben und die Konfrontation mit ihnen, den Kindern des Lichts, suchen", rezitierte sie leise den Text der ältesten aller Prophezeiungen. Sie selbst hatte diesen alten Prophezeiungen nie Glauben geschenkt, doch nun wusste sie, das der Beginn des Kampfes nicht mehr weit entfernt war. Sanft streichelte Eve über ihren Bauch, indem ihre ungeborene Tochter ruhte. "Wirst Du es sein, die das Ende des Mondreichs erleben wird, Serenity?" fragte sie stumm. "Oder wird es Deine Tochter sein?" Sie wusste, dass ihr Silberkristall ein außergewöhnlich mächtiger Kristall war, und das die Königinnen von Erde und Sonne ähnliche Macht besaßen. Keiner sprach es offen aus, doch es war allgemein bekannt, dass die große Allianz nicht nur vom Mond, sondern auch von Erde und Sonne regiert wurde. Das Reich des Mondes war jedoch die Gallionsfigur, die Ikone die die größte Reinheit besaß und die ihnen die Einheit garantierte. Eve fragte sich immer, warum es gerade das Reich des Mondes war, das die Planetenreiche nach so vielen Äonen immer noch zusammenhielt. Sie nahm sich fest vor, ihre Eltern in den nächsten Tagen aufzusuchen und ihnen von ihrer Vision zu berichten. Ihr Vater würde wissen, ob es nur ein böser Traum gewesen war, oder eine echte Vision der Zukunft.
 

Als sie den Turm herabstieg, dachte sie kurz daran, die Mutter ihres Mannes um Rat zu bitten. Doch die Königin des Lilith würde, nach eigenen Aussagen, lieber Gift nehmen, als der jungen Herrscherin des Mondes einen Ratschlag zu geben. Die Mutter ihres Mannes hatte von Anfang an versucht, gegen die Verbindung von Mond und Lilith vorzugehen. Neben ihrem Sohn war sie die letzte Erbin des Königshauses von Lilith und es war abzusehen, dass die Herrscherdynastie des Lilith aussterben würde, da sie keine Tochter hatte, der sie ihre Macht übertragen konnte.
 

Die Königin des Mondes folgte den langen, spiralförmigen Stufen, die sich um den Turm wanden. Jede einzelne von ihnen strahlte in den irisierenden Farben des Regenbogens, als das Licht des Mondes durch sie gebrochen wurde. Sie folgte den langen Säulengängen des Palastes und ging durch die zahlreichen, kleinen Gärten, welche die Gebäude des Mondpalastes untereinander verbanden. Der Palast ihrer Ahnen lag stufenförmig in einen Berg gebaut. Das Hauptgebäude mit dem Thronsaal, den königlichen Gemächern und dem Gebetsturm, dem höchsten der Türme, lag auf der Spitze des Berges. Sie lächelte, als sie daran dachte, dass sie vielleicht an den Palast anbauen müssten, wenn bald ihre Tochter auf die Welt kommen würde. Eve öffnete leise die Tür zu ihrem Schlafgemach, um ihren Mann nicht zu wecken. Sie schlüpfte unter die Bettdecke und bemühte sich einzuschlafen. Doch die Vision die sie vorhin hatte, ließ sie lange nicht zur Ruhe kommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-06-01T12:33:38+00:00 01.06.2006 14:33
Ich hab sie mir ausgedruckt und im Bett gelesen...
Liest sich echt super
Von: abgemeldet
2005-08-29T11:28:28+00:00 29.08.2005 13:28
Ich finde den Prolog sehr gut, man kann gleich von Anfang an in die Geschehnisse eintauchen.
Wirklich super!!!

Wann geht es weiter?
Von:  TeaGardnerChan
2005-07-31T17:52:28+00:00 31.07.2005 19:52
Echt genialer Anfang.
Richtig geil!!!
Von: abgemeldet
2003-03-19T14:12:32+00:00 19.03.2003 15:12
Ich finde den prolog auch sehr Gut
Von: abgemeldet
2002-04-30T20:11:49+00:00 30.04.2002 22:11
Mahlzeit!
Mh, sag mal, kennst du "die Nebel von Avalon". Dein Prolog hat was davon...das gefällt mir!
viele G's
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Von:  mstar
2002-02-05T11:20:15+00:00 05.02.2002 12:20
Ich finde den Prolog gut, aber du hättest vielleicht noch etwas mehr auf den Ehemann eingehen können.


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