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Able 6(66)

Corruption
von

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Seraphon

Es ist also geschehen: wir gehen getrennte Wege. Zumindest vorerst. Jedoch weiß ich nicht, was passieren wird, bis wir uns wiedersehen … Für eine gewisse Zeit lang beobachte ich diejenigen, die sich von Ahulil und mir entfernen. Wenn man – so wie ich – auf einem Hügel des sonst so relativ ebenen Umfelds steht und auf die Armee meiner Lifecrawlers blickt, dann sieht diese wahrlich nicht sonderlich gewaltig, geschweige denn furchteinflößend aus. Zumindest wenn man von den beiden Chaos War Maiden absieht, die diese anführen. „Macht Ihr Euch denn keine Sorgen um eure Truppen?“ „Natürlich mache ich mir Sorgen …“, spreche ich aufrichtig zu Ahulil. „… aber ich verlasse mich auf sie. Außerdem haben wir uns geschworen uns gegenseitig zu helfen. Das hier ist schon lange überfällig. Doch wir können Nurgle auch nicht einfach so ignorieren, verstehst du?“ „Gewiss. Es war von Anfang euer Ziel, ihm zu helfen. Ich bin diesem nur gefolgt, auch wenn es widersprüchlich erscheinen mag. Das Chaos hat sich gegen Euch – den Zerstörer –, sowie den Chaosgott des Todes gestellt und dennoch gebt Ihr Euren Feinden so viele Möglichkeiten.“ Etwas verwirrt sehe ich zu ihr. „Wie meinst du das?“ „Nun: Ihr lasst jede leichtsinnige Option offen, dass Euch jemand in den Rücken fällt. Habt Ihr nach all den Erfahrungen – die Ihr machen musstet – denn rein gar nichts gelernt?“, stellt mir Ahulil plötzlich diese dreist wirkende Frage. In Gedanken versunken schauen wir uns beide gegenseitig an, während ein schwacher Wind den Sand um uns aufwirbelt. „Vergesst es einfach!“, fordert sie schließlich von mir. „Woher willst du das wissen?“, muss ich dennoch fragen. „Ist es denn nicht offensichtlich? Ich habe einfach nur zugehört.“, legt sie am Ende des Gesprächs überzeugt fest, bevor wir unseren Weg fortsetzen. Die Wege bis zu unseren jeweiligen Zielen waren bisher immer sehr lang, da Linos eine noch größere Welt ist – im Gegensatz zu Durkan. Dafür konnten wir uns ganz gut gegenseitig unterhalten. Je mehr Leute wir waren, desto mehr gab es zu erzählen und untereinander zu entdecken, aber nun da ich mit Ahulil allein bin, ähnelt es sehr dem Anfang meiner Reise durch die Chaoswüste. Nur sie und ich in dieser heruntergekommenen, gigantischen Welt, die zum Teil dem Chaos anheimgefallen ist und in der nichts weiter existiert, bis auf Staub und Knochen … Alles wirkt sehr melancholisch. Die dunklen Wolken, samt den rötlichen Blitzen tun ihr Übriges, während der Sand vom schwachen Wind um unsere Beine geweht wird. „Der Magier …“, beginne ich somit ein neues Gespräch. „Hm? Was soll mit diesem sein?“ „Was ist aus ihm geworden?“ „… Er ist gestorben. So wie alle anderen auch, denen wir beinahe begegneten.“, antwortet sie mir. Ich muss gestehen, dass mich das irgendwie enttäuscht. „Dabei wollte ich unbedingt Antworten von den versklavten Tzeentch-Anhängern haben.“ „Was für Antworten kamen Euch in den Sinn? Sie sind Gefangene, die für ihre Herren den Regen erzeugen … und somit das Wasser, was alle benötigen, um in diesem harschen Umfeld zu überleben. Denn wie Ihr bereits vernommen habt, regnet es auf Linos so gut wie nie.“ Irgendwie kommt sie mir etwas abgelenkt vor, als sie mit mir spricht. „Geht es dir gut?“ „… Es ist alles in Ordnung. Ich … kann es nur nicht fassen, dass so viele von ihnen gefangen genommen worden … und wir ihnen nicht helfen konnten.“ Mit traurigem Blick sieht mich die Adeptin des Tzeentch an, die von seiner verräterischen Chaos War Maiden ausgebildet wurde. „Ich werde jedenfalls nicht zulassen, dass man dich mir wegnimmt.“ Nach allem, was wir zusammen erlebt haben … Ein Lächeln legt sich über ihre Lippen. „Das bedeutet mir viel, Zerstörer. Ich weiß mittlerweile, dass ich mich auf Euch verlassen kann. Bei Euch bin ich sicher. Bei Euch … fühle ich mich geborgen.“, spricht sie mir lieblich zu, als sie sich mir barfüßig nähert. Dann schiebt sie meine goldene Maske zur Seite und legt ihre Lippen sanft auf meine. Ein wahrlich magischer Moment … Kurz darauf lässt sie von mir ab. Nachdem ich meine Maske wieder richte, treffen sich unsere Augen. „Nur ein weiterer Vorgeschmack~“ „Na ja, Eines muss man dir lassen: du weißt einfach zu überzeugen.“, stelle ich ihr gegenüber schmunzelnd fest. Diese Momente mit ihr sind selten, aber dafür intensiv. Wir sind nicht gerade oft dazugekommen intim miteinander zu werden. Liegt leider auch daran, dass sie es nicht wirklich will. Zumindest nicht bis zum richtigen Sex. Das soll immer noch ihre persönliche Belohnung an mich sein, bis wir es zum Sitz ihrer Meisterin schaffen … Natürlich denke ich ständig daran. Es ist ja auch sehr schwierig NICHT daran zu denken, denn Ahulil spielt seit unserer ersten Begegnung mit meiner Neugier. Sie weiß diese stets mit ihren verführerischen, jedoch geheimnisvollen Aktionen zu befeuern. Ihre Anmut, ihre Eleganz und ihre Schönheit suchen vergeblich ihresgleichen. Nach einer Weile des Wanderns, wendet sich die rätselhafte Schönheit mir erschöpft zu. „Würdet Ihr mir etwas Bequemes kreieren, sodass wir dazu in der Lage sind unseren Weg weiterhin ungestört fortzusetzen?“ Zustimmend nicke ich ihr zu. „Das Gleiche wie immer?“ „Ja, bitte.“ Aus meinem Ärmel wuseln die Blutzikaden hervor, die sich zu einer schwebenden Masse zusammenschließen. Dieses ungewöhnliche Bett – was mehr einer Liege gleicht – habe ich während unserer gesamten Reise bereits mehrfach für Ahulil beschworen, damit sie sich ausruhen konnte. Sie musste sich zwar daran gewöhnen, aber mittlerweile will sie es einfach nicht mehr missen. Jetzt wo wir ungestört sind, erweitere ich es ein wenig, um mich ebenfalls zu ihr zu gesellen. „So sieht das also aus? Kaum sind wir unter uns und schon … ?“ „Na klar~ Es sei denn, dich stört meine Präsenz.“ Ein leichtes Schmunzeln entfleucht aus ihrem süßen Mund. „Wohl kaum. Nun, da Euer Körper nicht mehr von der wandelnden Pestilenz vereinnahmt wird, sehe ich keinen Grund Eure Nähe abzulehnen. Sagt mir: Ihr habt darauf nur gewartet, ist dem nicht so?“ „Du etwa nicht?“, stelle ich ihr die Gegenfrage. Sprachlos rutschen wir beide zusammen, bevor ich das Bett mit meinem Willen vorantreibe. „Ihr habt es mittlerweile gut unter Kontrolle. Ich muss sagen, dass mich das fasziniert.“, meint Ahulil zu mir, als sie sich mit ihrem zierlichen Körper an mich kuschelt, während ich meinen linken Arm unter ihren zarten Nacken gelegt habe. Ihr Kopf liegt nun auf diesem, doch ihr Blick schweift ab. Ihr nacheifernd, schaue ich in den von der Zerstörung, als auch vom Chaos zugerichteten Himmel. „… Nach all dieser Zeit hat es irgendwie doch etwas Romantisches an sich, nicht? Vielleicht gewöhnt man sich aber auch einfach nur daran.“, flüstere ich der Magierin zu, die nun ihre Augen geschlossen hat. Neugierig sehe ich zu ihr und begutachte ihr bildhübsches Gesicht, woraufhin ich schlussendlich beschließe in dieser Position an ihrer Seite zu verharren. Als untotes Wesen macht es mir nichts mehr aus auf ewig eingenommen zu werden. Früher hätte ich bestimmt gejammert, dass mein Arm einschlafen würde oder ähnliches. Jetzt ist es allerdings anders. Seitdem wir uns trafen, ließ ich Ahulil kaum aus den Augen – zumindest solange, bis sie es so wollte. Ich frage mich in all der Zeit dennoch, wie es den Anderen wohl ergeht? Ob Barboura und Gihirex mit den Amazonen und den Chaos-Abtrünnigen klarkommen? Ich hoffe ich sehe sie alle bald wieder. Das ist ein guter Grund, sich zu beeilen. Außerdem weiß ich nicht, wie sich meine Lifecrawlers schlagen werden. Ich mag mit Ahulil unterwegs sein, aber … das macht uns alle angreifbar. Wir können nur hoffen, dass es die Chaosgötter verwirrt und dass sie durch meine Abwesenheit abgelenkt sind. Sie suchen immer noch mich. Sie wollen immer noch meinen endgültigen Tod. Aber wir wissen ja alle, was passieren wird, wenn sie diesen fordern. „Die Zerstörung kann man nicht aufhalten!“, dröhnt es in meinem Kopf. Die Stimme wird klarer. Ich vermute bereits, wer es ist. Noch will ich mich jedenfalls nicht darauf festlegen, denn immerhin ist es schon eine große Weile her. Stattdessen beobachte ich unser Umfeld, während sich das Bett aus Blutzikaden weiterhin in die Richtung begibt, die wir uns zum Ziel gesetzt haben. „Ich … bin … ein Mensch …“, höre ich Ahulil auf einmal ganz leise flüstern. Träumt sie etwa? „Unhm …“ Zitternd atmet sie noch einmal auf, bevor sie wieder still ist. Liebevoll ziehe ich die eine Hälfte meines offenen Mantels um ihren Körper, der nun wie eine Decke fungiert. „Schlaf gut, Lilil.“ So schweben wir der weiten, sandigen Ebene entlang, aus der ab und zu Steine und kleine Felsen emporsprießen, wie die fehlende Botanik aus meiner ehemaligen Welt Durkan. Ein eher trostloser Anblick, aber immerhin bietet es etwas Abwechslung in der sonst so kargen Gegend. Alles scheint ruhig zu sein, bis ich die schlafende Prinzessin mit wenigen, harmlosen Rüttlern aufwecken muss. „… Hm?“ „Jemand oder etwas kommt uns entgegen.“, spreche ich etwas besorgt zu ihr. „Das kann kaum möglich sein, da in unserer unmittelbaren Umgebung nichts existiert, was für die Chaosgötter von Belang wäre. Es sei denn …“ „Es sei denn sie suchen nach dir.“ „Oder nach Euch.“, verständigen wir uns untereinander. Irgendwie … kommt mir dieser Umriss in der Ferne vertraut vor. Je mehr wir uns näher, desto weiter öffnen sich meine Augen. Das kann doch nicht … ?! „Nein … Das ist … Das ist ein ‚Slann‘?!“
 

Scar Symmetry – Hyperborean Plains

https://www.youtube.com/watch?v=vTeNke-C49Y
 

Diese froschähnliche Kreatur auf ihrer schwebenden Sänfte … „Was macht ein Slann hier? Der sieht aus wie Lord Kroak?!“, stelle ich überrascht fest. „Die Diener der Alten Götter?“ „Ich dachte sie wären alle durch die Zerstörung umgekommen?!“ Als das Wesen seine Hände in die Höhe streckt, durchqueren unzählige, grelle Sternschnuppen den Himmel, die die düsteren Wolken mehrfach spalten. Der gesamte Himmel über uns, lässt die chaotische Dunkelheit hinter sich, um uns den sternenerfüllten Nachthimmel zum ersten Mal auf dieser Welt zu offenbaren – wenn auch nur für kurze Zeit. Völlig perplex blicken wir über uns, wobei die Lichter am Grund erlöschen und uns mehrere, echsenartige Individuen zu erkennen geben. Die kenne ich doch?! „Echsenmenschen?! Hier?“ „Seraphon.“, spricht Ahulil aus. „Bitte, was?“ „Sie sind unsere Feinde.“ Während wir reden, werden wir von zahlreichen Echsenkriegern umzingelt, die frisch aus dem Himmel vor unsere Füße herabgeregnet sind. Ich kann das immer noch nicht fassen, was hier gerade geschieht. Zwar will ich mit ihnen reden, aber sie greifen sofort an. „Pass auf!“, rät Ahulil mir, die einen der mir bekannten Sauruskrieger mit einer spontanen, magischen Flamme von mir wegschleudert. Sofort sehe ich in ihre Richtung, um die Adeptin vor den angreifenden Echsenmenschen – oder wie auch immer die jetzt heißen mögen – zu beschützen, indem ich meinen Arm zu einem langen Centipede umwandle und diesen reflexartig in die Richtung der einfallenden Gegner schieße. „Pass DU lieber auf! … Uih, ich hatte bereits vergessen, dass ich das kann.“ Der Centipede kämpft für uns?! Mein rechter Arm hat sich selbstständig gemacht … „Keine Angst: der wächst wieder nach~“, sage ich abrupt zu ihr, während sich das fehlende Körperteil immerhin durch meinen inneren Schwarm erneuert. „Hört auf mit den Scherzen! Wir sind umzingelt.“ „Schütz dich! Ich mache das.“ „Aber-“ „Dir darf nichts passieren!“, spreche ich laut aus, wobei ich von mehreren Blasrohrpfeilen getroffen werde, die mir aber nichts auszumachen scheinen. Skeptisch betrachte ich die getroffenen Stellen. Ein darauffolgender Blick nach vorne, verrät mir: „Skinks …“ Kleine, wuseligen Echsenviecher. Schmächtiger und schlanker gebaut, im Gegensatz zu ihren größeren, muskulöseren Artgenossen. Dafür jedoch sehr intelligent. Ahulil nimmt ihren Kris in die Hand, der ihr hilft eine magische Barriere um sich zu erschaffen, die dem durchsichtigen Feuerschild von Gihirex ähnelt. Damit will sie wohl den Angriffen der aggressiven Echsenmenschen standhalten? „Geht es Euch gut?“ „Ich denke schon … Hey, hört auf damit!“, fordere ich derweil die Blasrohrschützen auf, deren kleinen Pfeile meinen untoten Körper mehrfach anbohren. „Es bringt nichts. Sie hassen das Chaos und tun alles dafür, es zu vernichten.“ „Ich weiß. Das war schon immer so, aber: ICH bin es doch!“ Der Auserwählte von Tepok und der Echsenmenschen; Gesegneter des Chotek … Mit ihnen hat alles angefangen. Ein Schwarm aus Blutzikaden wird mich vor ihren Angriffen schützen, doch einer der Saurus stößt durch den Schwarm durch, um mich zu Boden zu ringen. „Lass das! Ich bin’s: Jusatsu!“ Aber sie hören nicht zu … Zu diesem einen Krieger gesellen sich weitere. Sie wollen mich in den Sand drücken; die Knochen brechen; wenn nicht sogar im Sand ersticken. Zum Glück habe ich weder Knochen, noch muss ich atmen. Allerdings tut es mir dennoch weh … Das was sie tun … Ich bin es nicht gewohnt, von meinen ehemaligen Verbündeten – denen ich am meisten vertraute – SO behandelt zu werden. Wir standen einst auf derselben Seite. Meine Bindung zum Volk der Echsenmenschen war stark. Mir fällt sofort wieder ein, wie ich sie freundschaftlich umarmte, lobte oder sogar kraulte. Sie waren mir wichtiger als die Menschen um mich herum. Wieso also? Wieso … tun sie das? Von Anfang an vertraute und glaubte ich ihnen. Ich opferte so viel für sie, nur um das Chaos bekämpfen zu können. Und doch … Jetzt bin ich sogar Teil von diesem. Was für eine Ironie … Als ich das erkenne, brechen die Arthropoden aus mir heraus und überschwemmen wie eine kraftvolle Meereswelle unsere Widersacher. Es ist jedoch nicht so, dass es ausreichen wird, die kaltblütige Legion aus dem Sternenreich besiegen zu können. „Zerstörer?! Ein Sturm zieht auf!“ Auch das noch?! Ein Sandsturm fängt an zu toben, der die Sicht aller erschwert. Das könnte sowohl Vor- als auch ein Nachteil für uns sein. „Bleib wo du bist!“, ruf ich in den Sturm hinein. „Was denkt Ihr, was ich vorhabe? Meine Magie wird nicht ewig halten. Ihr müsst sie zurückdrängen!“ Zurückdrängen? Du meinst … Ich soll sie bekämpfen; sie vernichten? Eine Zeit lang bin ich ruhig. Der Sturm um uns lässt mich in ein tiefes Gedankenloch versinken. „Zerstörer?! … Warum sagt Ihr denn nichts?“ „I-Ich … Ich kann … das nicht.“, flüstere ich mir zu. „COBA?!“ Ich muss! Wenn ich es nicht tue, ist es vorbei! „Ihr wart einst ein Reiter der Zerstörung; ein ‚Vanitas‘. Ihr habt sie bekämpft. Denkt Ihr, dass sie das vergessen haben?“ Ja, es stimmt … Ich habe viele von ihnen bereits getötet … durch den ganzen Hass, dem ich verfiel. „Die Echsenmenschen und ihre Götter brachten dich dazu. Wie kannst du das vergessen haben? Ohne sie und dem Drang das Chaos zu vernichten, wären all jene die du mochtest und geliebt hast immer noch am Leben!“, ruft es mir in meinem Kopf zu. Es ist nicht Ahulil‘s Stimme … Allmählich sehe ich wieder klar – wenn auch nicht durch den Sturm. Ein lauter Klang hallt in unserem Umfeld wider. Ich habe die Eintagsfliegen auf die im Sandsturm untergetauchten Echsenmenschen losgelassen. Bei Berührung implodieren sie, doch muss ich mir die Richtung merken, aus der Ahulil‘s Stimme kam. Es wäre eine Katastrophe, wenn ich ihren Schutz dadurch zerstören würde. Mehrfache Brülllaute ertönen. „Sie verbrennen sich an der Barriere, aber lange kann ich sie nicht halten.“, lässt sie mich wissen. Ich sehe teilweise, wie gewisse Seraphon sich mit ihren besonderen Waffen – die denen der Amazonen gleichen – an dem Schild zu schaffen machen. Immer wieder schlagen sie darauf ein, doch manchmal wird eine heiße Druckwelle durch meine Magierin ausgesendet, die den Angreifern schadet. Mit meinen Armen kann ich unsere Gegner weiterhin beschäftigt halten, als auch dezimieren. Einer der hiesigen Saurus kann ich mir mit einem meiner Centipede-Arme schnappen und ihn gegen das Schild schleudern. Einen Skink wiederum werfe ich mit Schwung in die Menge, woraufhin ein gewaltiger Doppelhieb von oben nach unten folgt. Nachdem ich jedoch mit dieser Masse an Kämpfern fertig werde, leuchten diese einfach auf. Eine unfassbar helle Energie entlädt sich, die selbst meine Arme erwischt und dabei zerreißt. „EH?!“ Es hat sie zerstört? Diese Echsenmenschen … explodieren?! Einige von mir zuvor freigelassenen Blutzikaden kehren zurück und können mich immerhin mit Nährstoffen versorgen, aber ich habe bereits mehr verloren, als dass ich dazugewonnen habe. Die Kräfte – die sie beim Tod freigeben – sind mindestens genauso gefährlich, wie ihr lebendiger Aufenthalt. Das heißt: ich muss sie von Ahulil‘s Barriere weglocken. Nach einem kurzen Moment rammt mich jedoch etwas Mächtiges von der Seite in den Staub. Ein ‚Kroxigor‘?! Ein überaus großer Echsenmensch packt mich am Kopf und schleift diesen an der standhaften Barriere entlang. „A-Argh?!“ Die Insekten fallen aus mir spürbar heraus. Ich fühle sogar, wie sich das unheilige Herz der Zerstörung dagegen drückt. Vielleicht beobachtet Ahulil das Geschehen gerade und bemerkt wie blöd ich mich gerade anstelle … Das Herz schwächt ihren Schutz?! Durch diese unschöne Vorstellung, entlädt sich auf einmal das Schild. So gut wie alles in unserem Umfeld verbrennt sich regelrecht die Klauen. Auch der Sandsturm scheint sich endlich zu verziehen. „… Da habe ich anscheinend richtig geschätzt.“, redet das restliche Ich zu dem Kroxigor, dessen Existenz bedauerlich auf ein Minimum reduziert wird. Mein unechter Leib umschlingt seinen und … saugt ihn aus?! Urgh … Da grusele selbst ich mich vor mir selbst. Im Gegensatz zum Rest explodiert dieses arme Wesen nicht. Stattdessen konnte seine gesamte Energie von mir absorbiert werden. Das Schlachtfeld wird nach diesem unerwarteten Aufeinandertreffen in ein strahlendes Weiß getaucht …
 

Aufmerksam betrachten Ahulil und ich stillschweigend unser zugerichtetes Umfeld, bevor wir irgendeine Feststellung abgeben. „Ist es vorbei?“, stelle ich ihr die Frage, woraufhin sich mein Blick erneut zum unbekannten Slann in der Ferne richtet. Nach einem Moment verschwindet dieser jedoch innerhalb einer Lichtsäule, die ihm sicherlich den Weg in den Sternenhimmel weist.

Wer zum Fick war das? Und vor allem: was sollte das alles? Ich verstehe diese Welt einfach nicht mehr …
 

Part 64

Seraphon



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