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Reboot

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System Diagnosis


 

2. System Diagnosis

Sechs Augenpaare waren gespannt und verunsichert auf Mokuba Kaiba gerichtet, als dieser seine Teetasse vom Unterteller aufnahm und einen Schluck daraus nahm, während er sich offenbar erst einmal sammelte. „Mokuba, nun erzähl schon!“, drängelte Tristan schließlich ungeduldig, „wie geht’s deinem Bruder? Und warum hast du uns heute einbestellt?!“ „Ja!“, stimmte Joey sofort mit ein, „und stimmt es denn jetzt echt, dass der gute Kaiba sein Gedächtnis verloren hat??“
 

Mokuba setzte die Tasse behutsam wieder ab, dann nickte er resigniert. „Ja, es ist wahr“, bestätigte er schließlich die Gerüchte, die sich seit einigen Tagen hartnäckig in den Lokalmedien hielten. „Schrecklich“, murmelte Yugi betroffen und Atemu warf ihm einen kurzen Blick zu.
 

Eine Woche war vergangen seit Setos Kaibas unerwartetem Zusammenbruch und vor drei Tagen war er wieder in sein Domizil im Villenviertel von Domino City zurückgekehrt. An diesem Samstagnachmittag hatte der jüngere Kaiba Yugi und seine Freunde schließlich in die Kaibavilla gebeten. Diese saßen nun auf Sofas und Sesseln in dem offenen, hellen Wohn-Ess-Bereich und blickten ihrem Gastgeber gespannt entgegen.
 

„Also wie muss man sich das nun vorstellen?“, hakte Duke schließlich nach, „heißt das etwa, Kaiba hat aktuell nicht die geringste Ahnung, wer er ist?“ „Nein, ganz so einfach ist es nicht“, entgegnete der 16-jährige Kaibabruder, „Seto erinnert sich durchaus an seine Kindheit und glücklicherweise auch an mich. Erst kurz bevor wir ins Waisenhaus abgeschoben wurden, wird sein Gedächtnis brüchig.“ „Ach“, die kleine Gruppe wirkte erstaunt und machte große Augen, „aber was sagen denn die Ärzte, warum das so plötzlich passiert ist? Und warum gerade jetzt?“
 

Mokuba zuckte bedrückt mit den Schultern. „Sie haben etliche Tests gemacht, aber trotzdem können sie die Ursache der Amnesie nicht eindeutig bestimmen. Auch das medizinische Team der KaibaCorporation konnte nicht mehr Licht ins Dunkel bringen. Jedenfalls sind sich alle in dem Punkt einig, dass ein physischer Auslöser ausgeschlossen werden kann, da kein Schädel-Hirn-Trauma oder Ähnliches vorliegt.“ „Und was heißt das im Klartext? Kannst du das mal auf Joey übersetzen?“, fragte der temperamentvolle Blondschopf und kratzte sich ratlos am Kopf. „Es heißt, dass die Ursache psychischer Natur ist. Ich hatte ehrlichgesagt schon länger das Gefühl, dass es Seto nicht sonderlich gutgeht. Vielleicht ist das ja einfach die Art und Weise seines Körpers, ihm zu zeigen, dass etwas in seinem Inneren nicht rundläuft. Das ist jedenfalls die einzige Erklärung, die ich euch geben kann.“ „Mit anderen Worten: Kaiba ist ein Fall für die Geschlossene?“, grinste Joey und Yugi stieß ihm mit einem strengen Blick den Ellbogen in die Seite.
 

„Schön und gut“, bemerkte Ryou in seiner üblichen sanften Art, „aber aus welchem Grund hast du uns denn nun heute einbestellt? Du hast am Telefon gesagt, du bräuchtest unsere Hilfe. Was können wir denn nun für deinen Bruder tun?“ „Liegt das nicht auf der Hand?“, stellte Mokuba die Gegenfrage, „wir sind für alles dankbar, das Seto dabei helfen könnte, einen Teil seiner Erinnerungen zurückzubringen oder den Prozess zumindest anzuregen. Das schließt natürlich auch die Personen in seinem persönlichen Umfeld mit ein. Tja, und da Seto nicht viele enge Kontakte pflegt, wart ihr meine erste Anlaufstelle. Ich erhoffe mir, dass es vielleicht etwas mit Seto macht, wenn er euch sieht. Ja, ich wünsche es mir so sehr, denn er kann sich jetzt schon eine Woche lang an nichts erinnern. Nicht an die Firma, nicht an unser zu Hause, nicht an … und nichts scheint sich zu verändern. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich will nicht daran denken, was ich tun soll, sollte er …“
 

Er brach abrupt ab, da seine Stimme brüchig wurde. Schließlich senkte er den Kopf und schluckte einen dicken Kloß in seinem Hals herunter. Yugi setzte sich neben ihn und legte ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter. „Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Aber bitte gib noch nicht auf. Wir helfen dir. Wir tun, was wir können, Mokuba. Das versprechen wir dir.“ Es war noch nicht so lange her, dass er selbst sich in einer ähnlichen Situation befunden hatte. Schließlich hatte auch er ebenfalls für kurze Zeit geglaubt, einen Menschen für immer zu verlieren, der für ihn wie seine Familie geworden war. Doch es war glücklicherweise anders gekommen und Atemu war nicht ins Totenreich übergetreten. Dennoch konnte Yugi Mokuba seine Ängste nachfühlen: Wenn ein solcher Mensch all die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit verlor und noch dazu alles, was ihn bis dato geprägt hatte, war das denn nicht vergleichbar mit dem Verlust des Menschen selbst?
 

„Danke Yugi“, sagte Mokuba, „das bedeutet mir viel. Also schön. Dann werde ich Seto mal dazuholen. Er ist schon den ganzen Tag ziemlich aufgeregt, euch kennenzulernen.“
 

~*~

Seto blickte in das fremde Gesicht im Spiegel, das genaugenommen nicht vollkommen fremd war. Vielmehr war es erwachsener, als er es bisher gekannt hatte. Dem pausbäckigen Jungen mit den großen, strahlendblauen Augen war ein schlankes, müdes Erwachsenengesicht gewichen. Auch seine neugierigen Augen blickten ihm im Spiegel stumpfsinniger und weniger aufgeweckt entgegen, als er sie in Erinnerung hatte. Gedankenlos zeichnete er mit den Zeigefingern die markanten Konturen nach. Die Stirn, die Wangenknochen, das Kinn. Er wusste und spürte deutlich, er war kein Kind mehr. Er war ein erwachsener Mann und fühlte sich auch so, daran gab es keinen Zweifel. Aber der Weg, den er dorthin zurückgelegt hatte, war nicht mehr als unzählige verdeckte Memory-Kärtchen, die sich vor ihm erstreckten und die an der Tischplatte festgeklebt waren, sodass er keines davon umdrehen und nachsehen konnte, welches Motiv sich darunter befand.
 

Wenn er sich so im Spiegel betrachtete, fühlte er rein gar nichts. Innerlich war er wie ausgehöhlt. Als er sich das nachtblaue Hemd zuknöpfte, das ihn noch erwachsener wirken ließ, und aus dem angrenzenden Bad zurück in sein Schlafzimmer kehrte, fiel sein Blick wie von selbst auf die Spielkarten auf seinem Nachttisch. Obenauf auf dem Kartendeck lag ein Motiv, das ihm vertraut war: der weiße Drache mit eiskaltem Blick. Er blickte es gerne an, denn es löste etwas in ihm aus. Eine wohlige Wärme kroch seinen Rücken hinauf und bis in seine Fingerspitzen, ähnlich dem Gefühl, das er hatte, wenn er sich an das Wenige erinnerte, das ihm von seinem Leben geblieben war:
 

Der Tag, als er mit Mama und Papa zusammen eine Sandburg gebaut hatte. Die seltenen Vormittage, an denen er erkältet war und nicht in den Kindergarten gehen musste. Stattdessen hatte ihm Mama oft etwas vorgelesen und er hatte zugesehen, wie sie in der Küche Gemüse für dsa Mittagessen schnippelte. Dann sein siebter Geburtstag, an dem er seine allerersten DuelMonsters-Karten in der Hand gehalten hatte. Das aufgeregte Ziehen, das er verspürt hatte, als er mit Papa einen Ausflug ins Planetarium gemacht hatte. Die kindliche Freude, die er empfunden hatte, als er sich auf dem Rummel auf dem Rücken eines weißen Drachen schneller und schneller um das Karussel drehte. Der Moment, in dem er Mokuba zum ersten Mal auf dem Arm halten durfte, dieses kleine, hilflose Geschöpf. Die schweren Wochen nach Mamas Tod, in denen Papa dunkle Ringe unter den Augen hatte, aber stets lächelte und sagte, sie müssten tapfer sein. Sie würden das alles schon irgendwie schaffen und Seto solle sich keine Sorgen machen.
 

Und dann schließlich der Tag, an dem er und Mokuba mit seiner Tante im Krankenhaus standen und bang darauf warteten, dass die Ärztin ihnen eine Nachricht über Papas Zustand überbrachte. Diese letzte Erinnerung, die er aus seinen inneren Schubladen hatte kramen können, zeigte seinen Bruder mit etwa fünf Jahren. Ab da wurde in seinem Kopf alles nebelig. Nun war Mokuba bereits 16. Äonen schienen vorbeigezogen zu sein, doch sie schienen ihn hier vergessen zu haben. Noch immer stand er hier und wartete, dass die Zeit ihn in ihrem Fluss erfassen würde. Vom einen auf den nächsten Augenblick hieß er plötzlich Kaiba. Ein vollkommen fremder, kalter Name, der nichts mit ihm zu tun zu haben schien. (*)
 

Die Tür öffnete sich und Mokuba streckte vorsichtig den Kopf ins Zimmer. „Seto, sie sind hier“, sagte er, „bist du bereit?“ Er nickte, obwohl er sich ganz und gar nicht bereit fühlte. Doch er hatte sehr wohl wahrgenommen, wie sein Bruder in den letzten Tagen stumm unter der Situation gelitten hatte. Mehr noch, als er selbst es tat. Deshalb wollte er alles tun, damit sich die Dinge so schnell wie irgend möglich veränderten. Alles über sich ergeben lassen, ganz gleich wie unangenehm es sich auch für ihn gestalten würde.
 

Zwei Minuten später schritt er hinter seinem Bruder her in den großen Wohn-Essbereich, wo sich augenblicklich sechs Personen erhoben. Seto musste schmunzeln, da er wahrnahm, dass diese sechs Menschen sich in dieser absurden Situation fast ebenso unwohl fühlten wie er selbst. Auch für sie musste dies hier eine mehr als ungewöhnliche Erfahrung sein.
 

„Seto, das hier sind Tristan und Ryou, Duke und Yugi. Sie sind alle mit dir zur Schule gegangen“, erklärte ihm Mokuba eifrig. Der Reihe nach schritt Seto an jedem vorbei und neigte jedes Mal höflich den Kopf. „Freut mich“, sagte er, während er versuchte, in den nichtssagenden Gesichtern irgendeinen Anhaltspunkt zu finden – auf was, das wusste er nicht so genau. Doch er war sich sicher, dass es das war, was Mokuba von ihm erwartete. Und was er selbst wollen sollte. Ein sehr kleiner junger Mann holte nun sein Smartphone aus seiner Hosentasche und zeigte Seto ein Foto von einer weiteren Person. „Das hier ist Tea“, erklärte er ihm freundlich, „sie wohnt aktuell in New York, aber sie war ebenfalls in deiner Klasse.“ Seto nickte verstehend, doch auch das sympathisch wirkende brünette Mädchen löste keinerlei Geistesblitz oder Emotion in ihm aus.
 

Als er schließlich bei einem jungen Mann mit wildem, aschblonden Haar Halt machte, bemerkte er dessen argwöhnisches Gesicht. „Dein Look …“, begann Seto nachdenklich und sofort nahm sein Gegenüber eine abwehrende Haltung ein und ballte seine Hände zu Fäusten. „Kaiba, du widerlicher Geldsack! Sogar ohne jegliche Erinnerung an mich kannst du es dir nicht nehmen lassen, dich über mich lustig zu machen! Das ist ja wieder mal typisch! Na warte!“, presste er zwischen den Zähnen hervor. Doch Seto blieb vollkommen ruhig. „dein Look … der gefällt mir echt gut. Mokuba, sag mal, war ich denn in der Schule wirklich mit so coolen Leuten befreundet?“, wandte er sich überrascht an seinen Bruder.
 

„Das äh … also sowas in der Art“, stammelte Mokuba, während dem völlig perplexen Joey die Kinnlade herunterklappte. „Das also – du – das ist – und überhaupt – was soll – und ich … bin jetzt ehrlichgesagt ziemlich verwirrt“, brabbelte er unzusammenhängend drauf los, während Seto bereits weitergegangen war.
 

Der letzte in der Reihe war ein junger Mann von schlanker Statur mit einer Stachelfrisur, ähnlich der des anderen eh3maligen Mitschülers, den er zuvor begrüßt hatte. Doch wirkte dieser junge Mann im Vergleich erwachsener, würdevoller und nachdenklicher. Als Seto ihn neugierig musterte, hob er seinen Blick und für einen Augenblick war der ältere Kaiba erstaunt über die Tiefgründigkeit und Verständigkeit der beiden amethystfarbenen Augen, die ihn fragend und erwartungsvoll in Augenschein nahmen, als könnten sie auf den Grund seiner Seele sehen.
 

„Seto, das ist Atemu“, erläuterte Mokuba, „er war nicht in deiner Klasse, sondern ähm …“ Während er noch überlegte, wie er seinem Bruder dessen Verbindung zum ehemaligen Pharao am besten erklären sollte, ohne dass es absolut abstrus klang, geschah etwas Seltsames: Zuerst breitete sich ein warmes Gefühl in Setos Magen aus und er spürte, wie die Leere in seinem Inneren etwas anderem wich, etwas Mächtigem, Gewaltigem. Da war irgendetwas, das sich in seine Gedanken schob wie ein antiker Schrein, auf dessen Inhalt er jedoch nicht zugreifen konnte. Und trotzdem fühlte es sich so vertraut an, schien ihm so nah zu sein, dass der Wunsch in ihm wuchs, es zu berühren und nicht gehenzulassen. Seine Hände begannen zu schwitzen und die Intensität dieses Augenblicks explodierte schließlich als hunderte goldener Funken vor seinen Augen.
 

Binnen Sekundenbruchteilen krümmte er sich abermals auf dem Fußboden und hielt sich verzweifelt den Kopf, während der junge Mann erschrocken zurückwich und Mokuba neben ihm kniete und hektisch auf ihn einredete. Doch er konnte nicht antworten. Alles um ihn herum wurde gewaltsam verdrängt von diesem Druck auf seinem Kopf und diesem überwältigend vertrauten Gefühl.
 

~*~

Zehn Minuten später trat Mokuba wieder zu den anderen, nachdem er Seto in sein Zimmer gebracht hatte. „Er ruht sich jetzt etwas aus“, erklärte er, während die anderen ihm besorgt entgegenblickten. Schließlich trat Atemu vor. „Mokuba, was passiert ist, tut mir sehr leid. Ich denke, es ist besser, wenn ich mich ab hier aus der Sache ausklinke. Ich möchte nicht, dass dein Bruder meinetwegen aufgewühlt ist oder sogar Schmerzen erleiden muss.“ Mit diesen Worten setzte er sich in Richtung Tür in Bewegung, doch der jüngere Kaiba hielt ihn mit einem „Atemu, warte!“ zurück.
 

Der ehemalige Pharao hielt in der Bewegung inne und blieb verunsichert stehen, wandte jedoch nicht den Kopf zu ihm um. „Ich wünschte, du würdest bleiben“, erklärte Mokuba ihm fast flehend, „denn ich sehe das vollkommen anders als du. Auch wenn das eine unangenehme Erfahrung für Seto war, war das eben genau das, was ich mir von diesem Zusammentreffen erhofft hatte. Um ehrlich zu sein war ich erleichtert, weil es mir gezeigt hat, dass Setos Erinnerungen noch nicht verloren sind. Die starke Verbindung, die mein Bruder und du durch eure Verbindung zum alten Ägypten teilt, und sicherlich auch die Rivalität, die er heute für dich fühlt – etwas davon scheint diese körperlichen Reaktionen bei ihm ausgelöst zu haben. Deshalb bitte ich dich nochmals: Hilf meinem Bruder, sich zu erinnern! Bitte!“ Nun drehte sich Atemu überrascht zu ihm um und sein Blick wurde warm und verletzlich. Schließlich fragte er: „Also gut. Aber was kann ich tun?“
 

~*~

Durch den pochenden Schmerz in seinem Kopf hindurch sah er ein prächtiges Gebäude, das fast wirkte wie ein Palast. Da war Wüste und heiße, stehende Luft auf seiner Haut. Etwas lag in der Luft, ein gewisses Mehr, als ob sich ein samtiger Schleier aus Magie und Mystik an die Realität schmiegte. Und da war wieder dieses vertraute Gefühl, als er erneut in diese überwältigend violetten Augen starrte, die ihm die Luft abschnürten und ihm doch gleichzeitig einen Druck von der Brust nahmen.
 

Der junge Mann, den er heute in seinem Wohnzimmer gesehen hatte, trug jetzt ein weißes Gewand mit einem prächtig verzierten Gürtel und einem dunkelvioletten Cape. Außerdem einen goldenen Kopfschmuck. Und aus unerfindlichen Gründen war es Seto, als habe das alles so seine Richtigkeit. Als gehöre diese Kleidung vielmehr zu ihm als die anliegende Jeans und das pflaumefarbene Shirt, das er heute unter einer schwarzen Lederjacke getragen hatte. Das alles verwirrte ihn, aber gleichzeitig wollte er den Augenblick auch fest in sich einschließen, weil er ihn zum ersten Mal seit Tagen spüren ließ, ihm zumindest einen Hauch des Gefühls zurückgab, zu wissen, wer er war und wo er hingehörte.
 

Als er erwachte, pochte sein Kopf nur noch schwach und die Eindrücke seines Traums waren bereits nach wenigen Minuten fast vollständig verblasst und der altbekannten Leere gewichen. Es klopfte und Mokuba öffnete leise die Tür und linste ins Zimmer. „Wie geht’s dir?“, wollte er wissen. Ächzend richtete Seto sich auf. „Ich weiß nicht“, entgegnete er wahrheitsgemäß. „Heute solltest du dich noch etwas erholen“, schlug sein Bruder vor. Dann setzte er hinzu: „Ist dir … denn etwas eingefallen?“ Seto dachte an seinen Traum und begriff nicht. „Ich – bin mir nicht sicher“, gestand er.
 

„Hör zu“, druckste Mokuba etwas unsicher herum, „Atemu würde gerne etwas Zeit mir dir verbringen, um dir dabei zu helfen, deine Erinnerungen an ihn zurückzuholen. Nachdem du heute so heftig auf ihn reagiert hast …“ „Möchte denn Atemu das oder hast du ihn vielleicht darum gebeten?“, unterbrach Seto seinen Bruder schmunzelnd. Mokuba sah ihn ertappt an. „Ich möchte doch nur, dass wir alles versuchen, was in unserer Macht steht!“, erklärte er sich schließlich kleinlaut. „Schon gut“, nickte Seto, „ich mache es ja.“ „Ehrlich?“, der Jüngere wirkte sichtlich erleichtert. „Klar, was denn sonst?“
 

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(*) Ich wollte mich hier an die Timeline im Manga halten, aber ehrlichgesagt gibt es da einige zeitliche Inkongruenzen. In der Serie ist Seto 18 und Mokuba 11. Setos und Mokubas Mutter starb bei Mokubas Geburt und ihr Vater als Seto acht und Mokuba drei war (was schon mal nicht passt, weil Seto dann nur fünf Jahre älter wäre als Mokuba). Seto müsste also eigentlich schon 10 gewesen sein, als sie ins Waisenhaus kamen. 10 soll er aber gewesen sein, als er gegen Gozaburo gewinnt und von ihm adoptiert wird. Oder Mokuba müsste erst ein Jahr gewesen sein, was mir auch unwahrscheinlich vorkommt. Außerdem bringt Seto Mokuba ja im Waisenhaus Schach bei, und ich bezweifle, dass das bei einem Dreijährigen so gut funktioniert (mit einem Einjährigen schon gar nicht). :D In dieser Geschichte soll Seto seine Erinnerungen an das Waisenhaus, seine Adoption und alles, was danach kam, verloren haben. Er hätte dann aber Mokuba gar nicht richtig gekannt und in meiner Wahrnehmung ist Mokuba im Waisenhaus schon etwas älter. Deshalb seht es mir nach, wenn es hier mit dem Alter manchmal nicht so ganz passt.


 


 


 


 


 


 


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yui_du_Ma
2024-02-06T16:11:34+00:00 06.02.2024 17:11
Interessantes Kapitel, gefällt mir gut.
Danke dafür.
Die Reaktion von Seto auf Atemu ist schon heftig gewesen, aber finde ich gut.
Mokuba´s Besorgnis kann man richtig fühlen.
Hast du gut rüber gebracht.


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